Beetlejuice

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Oktober 2016 um 19:52 Uhr durch 80.187.96.6 (Diskussion) (→‎Handlung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Beetlejuice
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 92 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Tim Burton
Drehbuch Michael McDowell,
Warren Skaaren,
Larry Wilson
Produktion Richard Hashimoto,
Michael Bender,
Larry Wilson,
June Peterson
Musik Danny Elfman
Kamera Thomas E. Ackerman
Schnitt Jane Kurson
Besetzung

Beetlejuice (alternativer deutscher Titel: Lottergeist Beetlejuice) ist eine US-amerikanische Horror-Komödie aus dem Jahr 1988. Ursprünglich geplant als Film mit übernatürlichem Sujet und deutlich morbidem Charakter unter dem Titel The Maitlands, änderte Regisseur Tim Burton die Grundstimmung des Filmes nach der Verpflichtung von Hauptdarsteller Michael Keaton in eine schwarze Komödie. Ursprünglich war für die Rolle Sammy Davis jr. vorgesehen.

Handlung

Das junge Ehepaar Barbara und Adam Maitland kommt bei einem Autounfall ums Leben. Als Geister kommen sie nicht ins Jenseits, sondern müssen erst 125 Jahre in ihrem Haus bleiben, das sie nicht verlassen können. Wenn sie das versuchen, gelangen sie nicht in den Außenbereich, sondern auf den von Sandwürmern bewohnten Saturn. Die Mühlen der Bürokratie mahlen im Jenseits noch langsamer als im Diesseits, die Behörde für das „Nachleben“ ist überfüllt mit umherliegenden Akten und Papieren. Die dreiköpfige Familie Deetz zieht in das Haus ein und richtet es nach ihrem Geschmack ein. Die Tochter der Familie, Lydia, entdeckt die beiden Geister nach dem gescheiterten Versuch, der unbegabten Künstlerin Mutter Delia Angst einzujagen, und freundet sich mit ihnen an.

Barbara und Adam wollen die Deetz loswerden, da vor allem die kunstbegeisterte Delia Deetz das Haus grauenvoll abstrakt einrichtet. Sie schaffen es aber nicht selbst, weil die Deetz dem Spuk mit Humor statt mit Angst begegnen, und rufen deshalb den Poltergeist und Bio-Exorzisten Beetlejuice, damit er ihr Haus von den Lebenden befreit. Dieser erscheint, wenn man seinen Namen dreimal ruft. Doch Beetlejuice’ Methoden stellen sich als sehr grausam heraus, er scheut sich nicht, seine Opfer durch Spuk sogar zu töten. So verzichten Barbara und Adam auf seine Hilfe und versuchen, die Eindringlinge während einer Party mit Delias Agenten Bernard selbst aus dem Haus zu spuken. Dies misslingt gründlich, die Deetz wollen sogar Profit aus den Geistern schlagen. Bei einer schiefgelaufenen Beschwörung durch Otho Fenlock, den Einrichtungsberater von Delia Deetz, muss Lydia Beetlejuice zu Hilfe rufen, um die beiden Toten vor der Exorzierung zu bewahren. Dieser willigt in das Hilfegesuch erst ein, als Lydia einer Hochzeit zustimmt, die Beetlejuice aus dem Jenseits befreien würde.

Die Maitlands versuchen alles, um diese spontane Hochzeit zu verhindern und Beetlejuice ins Jenseits zurückzujagen, doch dies gelingt erst durch einen von Barbara gerittenen Sandwurm, der sich quer durch das Haus auf Beetlejuice stürzt.

Am Ende leben die Maitlands und die Familie Deetz einträchtig zusammen. Barbara und Adam haben die Elternrolle für Lydia übernommen.

Zeichentrickserie

Von 1989 bis 1991 wurde auch eine gleichnamige Zeichentrickserie zum Film produziert, welche auf vier Staffeln mit insgesamt 94 Folgen kam und unter dem Namen Beetlejuice – Ein außergewöhnlicher Geist bekannt ist. Von den vier Staffeln wurden zunächst drei Staffeln von ABC und dann die vierte von FOX produziert.

Sonstiges

  • In dem Film sieht man einen TV-Werbespot. In diesem sieht man den richtig geschriebenen Namen Betelgeuse. Außerdem sieht man den Namen Betelgeuse auf einer Leuchtschrift stehen, wenn die Maitlands die Modellwelt zum ersten Mal betreten.
  • Beetlejuice-Hauptdarsteller Michael Keaton ist nur 17,5 Minuten in „seinem“ Film bei 92 Minuten Lauflänge zu sehen.
  • Beetlejuice (wörtlich: „Käfersaft“) ist ein Wortspiel mit „beet juice“ (Rote-Bete-Saft) und zugleich eine Verballhornung von Betelgeuse, dem englischen Namen des Sterns Beteigeuze.
  • Der Film war ursprünglich als düsterer Horrorfilm geplant, erst wegen Keaton wurde das Genre neu ausgerichtet. 95 Prozent seines Textes waren improvisiert. Dies macht die einzigartige Glaubhaftigkeit dieses „Geistes, der am meisten zu bieten hat“ aus.
  • Aufgrund des vergleichsweise geringen Budgets von ca. 15 Millionen US-Dollar wurde auf altbewährte Spezialeffekte gesetzt. Die Sandwurmszenen und die Szene, in der sich die Maitlands die Gesichter verzerren, wurden per Stop-Motion gedreht. Für die Szene, in der Barbara das Pferd vor dem Spiegel bewegt, um zu zeigen, dass sie kein Spiegelbild mehr hat, wurden Spiegel verwendet und ein zweites Pferd hinter dem durchsichtigen Spiegel bewegt.
  • Der Sandwurm war nach Tim Burtons Aussage eine Anspielung auf den bekannten Kultfilm Der Wüstenplanet von David Lynch aus dem Jahre 1984.
  • Tim Burton bekam nach dem Erfolg von Beetlejuice die Regiearbeit für den Film Batman angeboten, welche er freudig annahm und dabei Michael Keaton als Hauptdarsteller einsetzte und wiederum Danny Elfman die Musik schreiben ließ.

Ursprüngliche Filmversion

Das Original-Drehbuch von Michael McDowell unterscheidet sich in vielen Aspekten von dem überarbeiteten Drehbuch. Geplant war der Film als ein düsterer Horrorfilm, der mehr brutale Szenen beinhalten sollte. Die Szene, in der die Maitlands einen Autounfall haben, wird im Original-Drehbuch umfangreicher beschrieben: Barbara bricht sich den Arm, das Paar ruft nach Hilfe und schließlich ertrinken sie.

Die Figur des Beetlejuice unterscheidet sich ebenfalls von der der Filmversion. Ursprünglich sollte er ein böser Dämon mit Flügeln sein, der sehr viel Unheil anrichte und verschiedene Gestalten annehmen kann. Zudem konnte er nicht mehr bezwungen werden. In der ursprünglichen Version wollte Beetlejuice Lydia vergewaltigen statt sie zu heiraten. Beetlejuice wird jedoch vollständig eliminiert, da Otho, die Maitlands und die Deetz zusammen einen Exorzismus betreiben.[1]

Auszeichnungen

Synchronisation

Figur Schauspieler Synchronsprecher[2]
Betelgeuse/Beetlejuice Michael Keaton Ulrich Gressieker
Adam Maitland Alec Baldwin Pierre Peters-Arnolds
Barbara Maitland Geena Davis Ulrike Möckel
Lydia Deetz Winona Ryder Janina Richter
Charles Deetz Jeffrey Jones Knut Reschke
Delia Deetz Catherine O’Hara Evelyn Gressmann
Otho Glenn Shadix Georg Tryphon

Fortsetzung

Regisseur Tim Burton ist für den geplanten Nachfolger im Gespräch mit Drehbuchautor Seth Grahame-Smith, der bisher schon in Dark Shadows für Burton als Drehbuchautor arbeitete. Beetlejuice-Darsteller Michael Keaton „würde gerne ein weiteres Mal den Lottergeist spielen“, „besteht jedoch auf der Anwesenheit von Tim Burton“ am Filmprojekt.[3]

Kritiken

„Anstelle von aufwändigen Computereffekten setzt Burton auf schon zur Entstehungszeit antiquiert wirkende (aber herrlich verschrobene) Stop-Motion-Tricks und die Villa samt Umgebung erinnert mehr an eine Modelleisenbahn als an ein der Realität verpflichtetes Set. Bereits in der ersten Einstellung legt Tim Burton diesen Look fest: Eine Vogelperspektive auf eine Kleinstadt entpuppt sich als Miniaturmodell – und der Zuschauer hat sie unwillkürlich betreten, die eigenwillig konstruierte, aber dennoch kommerziell erfolgreiche Kino-Realität von Tim Burton.“

Christian Horn: Filmstarts.de[4]

„Das Besondere an dem Film Beetlejuice ist, dass er einen bizarren und dabei perfekt inszenierten Blick auf die Welt wirft.“

Desson Thomson: Washington Post[5]

„[…] einer der besten und lustigsten Geisterfilme aller Zeiten.“

Jeffrey Westhoff: Northwest Herald

„Handwerklich solide inszeniertes Horror-Grusical, das trotz einiger gelungener Ansätze Charme und parodistischen Schwung weitgehend vermissen läßt.“

„[…] furiose Komödie, gespickt mit anarchischem Slapstick und gewitzten Special-effects.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.dailyscript.com/scripts/beetlejuice_mcdowell.html
  2. Deutsche Synchronkartei
  3. Beetlejuice 2 in Entwicklung(?), moviepilot.com, abgerufen am 24. August 2014
  4. Beetlejuice auf filmstarts.de, abgerufen am 2. Februar 2016
  5. Kritik in der Washington Post, abgerufen am 2. Februar 2016
  6. Beetlejuice im Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 14. April 2012
  7. Beetlejuice auf tvspielfilm.de, abgerufen am 2. Februar 2016