Coming Home – Sie kehren heim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2016 um 12:49 Uhr durch MKBam (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Coming Home – Sie kehren heim
Originaltitel Coming Home
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1978
Länge 128 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hal Ashby
Drehbuch Nancy Dowd
Robert C. Jones
Waldo Salt
Produktion Bruce Gilbert
Jerome Hellman
Musik George Brand
Kamera Haskell Wexler
Schnitt Don Zimmerman
Besetzung

Coming Home – Sie kehren heim ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1978 von Hal Ashby, der die Folgen des Vietnamkrieges sowohl bei Soldaten wie Daheimgebliebenen beschreibt.

Handlung

Sally ist die Frau von Captain Bob Hyde, der von der US-Army zum Einsatz nach Vietnam geschickt wird; Sally bleibt allein zurück. Die Leere des Alleinseins bringt Sally dazu, freiwillig in einem Veteranen-Krankenhaus zu arbeiten. Dort trifft sie Luke, der seit einer Verwundung gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Verbittert und voller Wut, ist er lange Zeit unfähig Hilfe anzunehmen und reagiert aggressiv auf seine Umwelt. Sally kennt Luke noch von der Schule, ihr gelingt es, eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Sie geben sich gegenseitig Halt. Während Luke lernt, die Behinderung anzunehmen, ändern sich auch Sallys Einstellungen zum Krieg. Sie wird ebenfalls selbständiger und beginnt ihre bisherige Lebensweise zu hinterfragen, je mehr sie sich von Bob entfernt, den sie kaum noch sieht und der sich ihr nicht mehr anvertrauen kann. Aus der Freundschaft zu Luke wird Liebe. Als Bob verwundet und desillusioniert zurückkehrt und von der Beziehung der Beiden erfährt, eskalieren die Ereignisse. Während Sally und Luke sich mit ihrem neuen Leben arrangieren können, ist dies Bob nicht möglich. Er zieht den Selbstmord im Meer vor.

Beschreibung

Der Film verzichtet auf eine effektvolle Darstellung des Krieges, sondern konzentriert sich auf die Bemühungen der Beteiligten, in seinem Schatten zu überleben. Die Szenen im Veteranenkrankenhaus, in denen viele Formen von Verkrüppelungen gezeigt werden, sind nie spekulativ. Die psychologischen Folgen des Erlebten und seine Verarbeitung stehen im Mittelpunkt des Krieges. Dadurch hebt sich der Film deutlich ab vom gleichzeitig entstandenen „Vietnam-Film“ Die durch die Hölle gehen.

Kritiken

„Man wird mit der Erkenntnis aus diesem Film entlassen, daß der Krieg in Vietnam eine schlimme Sache gewesen ist. Doch wer – außer vielleicht John Wayne – zweifelt noch daran? Ein so vorsichtiger (durchaus nicht unsympathischer) Film wie „Coming Home“ hätte vor zehn Jahren gedreht werden müssen, um mehr als unverbindliches Mitleid mit den Opfern zu erzeugen.“

Hans-Christoph Blumenberg in Die Zeit, Juni 1978[1]

„Ein Film von humaner Gesinnung; auf der menschlich-psychologischen Ebene rundum gelungen, in der historisch-politischen Auseinandersetzung eher verschwommen.“

Soundtrack

Der Film verwendete Songs von Beatles, Janis Joplin, Tim Buckley, Buffalo Springfield, Bob Dylan, Aretha Franklin, Jimi Hendrix, Jefferson Airplane, Rolling Stones, Richie Havens, Simon & Garfunkel und Steppenwolf. Zum Ende des Films, vor dem Suizid von Bob, wird das Stück „Time has come today“ von den Chambers Brothers gespielt.

Auszeichnungen

Der Film erhielt 1979 acht Oscar-Nominierungen: in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bester Hauptdarsteller“ (Jon Voight), „Beste Hauptdarstellerin“ (Jane Fonda), „Bester Nebendarsteller“ (Bruce Dern), „Beste Nebendarstellerin“ (Penelope Milford), „Bestes Original-Drehbuch“, „Bester Schnitt“.

Der Preis ging an Jon Voight, Jane Fonda und die Drehbuchautoren.

Die beiden Schauspieler wurden im selben Jahr außerdem mit je einem Golden Globe geehrt. Ein Jahr zuvor nahm der Film an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1978 teil und Jon Voight wurde als bester Darsteller ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Christoph Blumenberg: Zehn Jahre zu spät. In: Die Zeit, Nr. 24/1978
  2. Kritik in: Zweitausendeins Lexikon des Internationalen Films