Evangelische Journalistenschule

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Die Evangelische Journalistenschule (EJS) in Berlin bildet seit 1995 erfolgreich Journalistinnen und Journalisten aus. Ihre Absolventinnen und Absolventen arbeiten bei angesehenen Zeitungen, Zeitschriften, Online-Redaktionen, Rundfunkanstalten und TV-Sendern. Viele von ihnen wurden mit Journalistenpreisen ausgezeichnet. Die EJS steht in der Tradition der 1950 gegründeten Christlichen Presseakademie (cpa), der ältesten unabhängigen journalistischen Ausbildungseinrichtung in Deutschland. Die Journalistenschule wird getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland und gehört zum Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik. Mit seinen angeschlossenen Unternehmen ist das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik das multimediale Kompetenzzentrum für die Evangelische Kirche in Deutschland , ihrer Gliedkirchen, Werke, Einrichtungen sowie für die evangelischen Freikirchen.

Ausbildung

Die Evangelische Journalistenschule bildet Journalistinnen und Journalisten für die Arbeitsbereiche Print (Zeitung und Magazin), Hörfunk, Fernsehen und Online aus. Die crossmediale Ausbildung dauert 22 Monate und ist einem Volontariat gleichzusetzen. Die Ausbildung ist durchweg praxisbezogen. In den Lehrredaktionen unterrichten erfahrene Journalistinnen und Journalisten, die als Redakteure oder freie Autoren für renommierte Medien arbeiten. Zwischen den Lehrredaktionen an der EJS absolvieren die Volontäre mehrwöchige Praktika in Print-, Hörfunk-, Online- und Fernsehredaktionen, in Nachrichtenagenturen und Produktionsfirmen. Das Ausbildungskonzept gleicht dem der Journalistenschulen in Hamburg und München. Zudem ist die Vermittlung des journalistischen Handwerks an der EJS eng mit der Reflexion berufsethischer Fragen verknüpft. Die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ist erwünscht, aber nicht Voraussetzung, um die Schule zu besuchen.

Mehrere Hundert Bewerber konkurrieren um die 16 Ausbildungsplätze. Eine Jury trifft anhand von Arbeitsproben und Lebensläufen eine Vorauswahl. Wer diese übersteht, wird nach Berlin zu einem Auswahltest eingeladen, der in der Regel zwei Tage dauert. Während des Auswahlverfahren schreiben die Bewerber eine Reportage, absolvieren einen Wissenstest sowie ein persönliches Gespräch.

Mentoren

Jeder Volontärin und jedem Volontär wird während der Ausbildung eine Mentorin oder ein Mentor zur Seite gestellt. Alle Mentoren sind erfahrenen Journalisten, viele arbeiten in leitender Position. Die Journalistenschüler des 10. Ausbildungsjahrgangs (2013/2014) werden von folgenden Mentoren unterstützt und begleitet:

  • Martin Bialecki, Politikchef der dpa
  • Jacqueline Boysen, Studienleiterin bei der Evangelischen Akademie zu Berlin, zuvor Kulturkorrespondentin im Hauptstadtstudio des Deutschlandradios
  • Anne Buhrfeind, Textchefin beim evangelischen Magazin Chrismon
  • Michael Elgaß, Leiter des NDR-Haff-Müritz-Studios in Neubrandenburg
  • Michael J. Inacker, Stellvertretender Chefredakteur und Leiter Hauptstadtbüro des Handelsblatts, Berlin
  • Claudia Ingenhoven, Wortchefin im Kulturradio vom rbb
  • Matthias Kamann, verantwortlicher Redakteur in der Politik-Redaktion der Welt-Gruppe
  • Andreas Krieger, Geschäftsführer des deutschen Dienstes der internationalen Nachrichtenagentur Agence France-Presse(AFP) in Berlin, Leiter der visuellen Dienste
  • Jens Olesen, Moderator beim WDR-Fernsehen in Düsseldorf sowie für DW-TV (Deutsche Welle Auslandsfernsehen) in Berlin
  • Joachim Reuter, Redakteur beim Stern, Schwerpunkte: Finanzwirtschaft und Kapitalanlage
  • Erhard Scherfer, Berlin-Korrespondent, Redakteur, Reporter und Moderator bei Phoenix
  • Christine Thalmann, Redaktionsleiterin des rbb-Kulturmagazins „Stilbruch“, stellvertretende Ressortleiterin Kultur im rbb Fernsehen
  • Janko Tietz, Wirtschaftsredakteur beim Spiegel
  • Beatrice von Weizsäcker, Publizistin, lebt und arbeitet in München
  • Birgit Wentzien-Ziegler, Chefredakteurin des Deutschlandfunks
  • Wolfgang Zügel, Redakteur in der Wirtschaftsredaktion der Welt-Gruppe

Alumni

Zu den Absolventen der Evangelischen Journalistenschule gehören:

Absolventen der EJS wurden für ihre Arbeiten mit folgenden Preisen ausgezeichnet oder dafür nominiert: Deutscher Reporterpreis, Deutsch-Polnischer Journalistenpreis, Deutscher Sozialpreis, Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik, Egon-Erwin-Kisch-Preis, Helmut-Stegmann-Preis, Henri-Nannen-Preis, Katholischer Medienpreis.

Viele ehemalige EJS-ler arbeiten mittlerweile fest oder frei für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Spiegel, Spiegel Online, den Stern die Süddeutsche Zeitung, die taz, den Tagesspiegel, Die Welt, Die Zeit und Zeit Online, für die Magazine brand eins, Cicero, Brigitte, mare und die Zeitschrift Chrismon, die Nachrichtenagenturen afp, dpa, epd und Reuters sowie für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von ARD und ZDF, etwa für den Bayerischen Rundfunk (br), Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen, den Hessischen Rundfunk (hr), Norddeutschen Rundfunk (NDR), (rbb), Radio Bremen und den Südwestrundfunk (SWR).

Organisation

Die Evangelische Journalistenschule wird durch die EKD grundfinanziert. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung unterstützt die Schule. Die Ausbildung an der EJS ist kostenlos. Für ihren Lebensunterhalt werden viele Volontäre durch Stipendien individuell gefördert. Stipendiengeber sind unter anderem die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, die Dr. Alexander und Rita Besser-Stiftung die FAZIT-Stiftung, Otto-Brenner-Stiftung.

Das erworbene Renommee sowie prominente Unterstützter haben offenbar die Evangelische Kirche dazu bewogen, die Schule nicht - wie erwogen - aus Spargründen zu schließen. Stattdessen ist die Schule zum Jahresbeginn 2009 von der Evangelischen Medienakademie abgekoppelt worden, die nun vom Medienverband der rheinischen Landeskirche verantwortet wird. Die EKD hat inzwischen die Absicht bekundet, die Schule langfristig finanziell abzusichern.

Auch personell wurde ein Neuanfang gemacht: Seit dem 1. Juni 2009 ist der Print-Journalist Oscar Tiefenthal Leiter der Schule. Publizistischer Vorstand ist seit November 2008 Dr. Thomas Schiller, der im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) zugleich epd-Chefredakteur ist. Geschäftsführer des GEP ist Direktor Jörg Bollmann.

Weblinks