Flight (2012)

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Film
Titel Flight
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 138 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Robert Zemeckis
Drehbuch John Gatins
Produktion Laurie MacDonald
Walter F. Parkes
Jack Rapke
Steve Starkey
Robert Zemeckis
Musik Alan Silvestri
Kamera Don Burgess
Schnitt Jeremiah O’Driscoll
Besetzung

Flight ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2012, das vom Alaska-Airlines-Flug 261 inspiriert wurde.[2] Regie führte Robert Zemeckis, in der Hauptrolle ist Denzel Washington als Pilot William „Whip“ Whitaker zu sehen. Flight feierte am 14. Oktober 2012 auf dem New York Film Festival Premiere. Zusätzlich wurde er auf dem Austin Film Festival am 22. Oktober 2012 und dem Stockholm International Film Festival am 13. November 2012 vorgeführt. Deutschlandpremiere hatte Flight am 24. Januar 2013.

Handlung

Die Nacht vor einem Flug von Orlando nach Atlanta verbringt der Flugkapitän Whitaker mit der Stewardess Katerina Marquez. Whitaker ist Alkoholiker, was er sich jedoch nie eingesteht, und neigt zum Drogenmissbrauch. Nach einer durchzechten Nacht nimmt er Kokain, um wieder fit zu werden, und steigt schließlich ins Cockpit. Auch während des Fluges trinkt er weiterhin Wodka. Nach dem Start des SouthJet-Fluges 227 herrschen starke Turbulenzen. Später reißt ein Verbindungsteil am Höhenleitwerk, das längst hätte ausgetauscht werden müssen. Dadurch verliert der Jet seine Manövrierbarkeit und gerät in einen unkontrollierten Sturzflug. Nur durch ein besonders waghalsiges und ungewöhnliches Flugmanöver, bei dem er das Flugzeug in Rückenfluglage bringt, gelingt es dem Piloten, den Totalverlust der Maschine zu verhindern und auf einer Wiese bei Atlanta notzulanden. Sechs der 102 Personen an Bord, darunter Marquez, kommen ums Leben.

Whitaker, der bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert worden ist, wird als Held gefeiert. Als jedoch durch eine Blutprobe entdeckt wird, dass er verschiedene Rauschmittel zu sich genommen hatte, droht dem Piloten eine lebenslange Haftstrafe. Er erhält Rückendeckung von der Pilotengewerkschaft, die den toxikologischen Bericht durch einen Anwalt erfolgreich anficht. Whitaker trinkt während dieser Zeit exzessiv und ohne jede Einsicht weiter. Im Krankenhaus lernt Whitaker die heroinabhängige Nicole kennen, in die er sich verliebt. Auch diese versucht ihn davon zu überzeugen, sich in eine Entzugstherapie zu begeben. Er leugnet jedoch weiterhin jede Abhängigkeit und argumentiert stattdessen, er selbst „entscheide sich zu betrinken“.

Im Zuge der offiziellen Untersuchung werden die leeren Wodkaflaschen in einem Mülleimer des havarierten Flugzeuges gefunden, zu dessen Getränkevorrat lediglich die Crew Zugang hatte. Als sich bei einer Anhörung über die Geschehnisse an Bord die Gelegenheit bietet, den Alkoholkonsum an Bord der toten Marquez in die Schuhe zu schieben und somit den Kopf endgültig aus der Schlinge zu ziehen, trifft Whitaker eine Entscheidung. Er gesteht, am Unglückstag und die Tage zuvor getrunken zu haben und auch jetzt, bei der Befragung, betrunken zu sein, und dass er Alkoholiker sei.

13 Monate später sitzt Whitaker im Gefängnis und erwartet weitere vier bis fünf Jahre Haft. Er ist nun seit einem Jahr trocken, fühlt sich „das erste Mal in seinem Leben frei“ und bereut seine Entscheidung nicht. Dort besucht ihn sein mittlerweile fast erwachsener Sohn, der ihn zuvor wegen seines Alkoholismus gemieden und keinen Kontakt gewünscht hat, um ihn zu einem Aufsatz für die College-Aufnahmeprüfung zu befragen – Thema: „Der faszinierendste Mensch, dem ich nie begegnet bin“. Der Sohn stellt das Tonband auf record und fragt seinen Vater: „Also: wer bist du?“ Whitaker denkt kurz nach und antwortet lächelnd: „Das ist 'ne gute Frage.“

Hintergrund

Während der Film von den Studios Parkes + MacDonald Prods. und ImageMovers produziert wurde, vermarktete Paramount Pictures Flight mit einem Budget von 31 Millionen US-Dollar.[3] Im April 2011 wurde bekannt gegeben, dass Robert Zemeckis die Regie übernehmen werde; weniger als zwei Monate später wurde auch Denzel Washingtons Auftreten bestätigt.[4] Ab Mitte September 2011 wurde schrittweise auch die weitere Besetzung bestätigt. Gedreht wurde an Orten in der Nähe von Atlanta, Georgia[5] innerhalb von 45 Tagen.[6]

Ursache für den Absturz des Flugzeugs ist der Bruch einer Spindel des Höhenleitwerks. Dies und der Ablauf des Fluges erinnern an den Alaska-Airlines-Flug 261. Bei diesem Flug wurden u. a. gebrochene Muttern des Höhenleitwerks infolge mangelhafter Wartung als Ursache festgestellt.

Rezeption

Erfolg

Flight konnte bisher (Stand: 29. Januar 2013) über 101,8 Millionen US-Dollar einspielen, davon allein über 93,4 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten.[7]

Im Jahr 2013 wurden bundesweit 603.978 Besucher an den deutschen Kinokassen gezählt, womit der Film den 50. Platz der meistbesuchten Filme des Jahres belegte.[8]

Kritiken

Flight erhielt vorwiegend positive Kritiken. Von 169 ausgewerteten Kritikern bei Rotten Tomatoes erhielt der Film zu 77 % positive Bewertungen.[9] Bei Metacritic kam man bei 39 Kritiken auf 76 % positive Bewertungen.[10] Verkehrspiloten bemängelten jedoch bei Flight, dass der Film realitätsfern sei.[11]

„‘Flight’, der Actionfilm, ist hier nach nur 30 Minuten quasi zu Ende, er verwandelt sich von da an in ‘Flight’, die Psycho-Studie, in einen Justizthriller, ein Familiendrama, einen Liebesfilm, sogar in eine Komödie, wenn John Goodman seine Kurzauftritte hat als Whitakers Dealer.“

Martin Wolf: Der Spiegel[12]

„‘Flight’ zu sehen, bedeutet, einem Film dabei zuzuschauen, wie er mit großem Stolz auf die eigene Kunstfertigkeit allen Klischees zum Thema ausweicht. Das gelingt an vielen Stellen mit Intelligenz und bewundernswertem Einfallsreichtum. Es nervt aber auch oft – vor allem, weil der Film schließlich doch eher leicht verdaulich gerät und damit dümmer, als er es selbst von sich behauptet.“

Tim Slagman: Spiegel Online[13]

„Dem Meisterregisseur gelingt [nach den Jahren als Pionier des Motion-Capture-Films] ein überzeugendes Comeback. Vor dem Hintergrund eines spektakulären Flugzeugabsturzes entwirft der Filmemacher ein großspurig-hochprozentiges Melodram, das von überragenden Darstellern, einer ungewöhnlichen, emotional packenden Geschichte und der inszenatorischen Klasse seines Regisseurs lebt.“

Filmstarts[14]

„Wie so oft bei Zemeckis öffnet sich ein reichlich komplexes und philosophisch brisantes Feld, nur um schließlich auf vorhersehbare, maximal unbefriedigende Weise abgelaufen zu werden. Und Denzel Washington dominiert diesen Film, bei dem alle anderen Figuren wie jene nervigen, aber manchmal gefährlichen Gänse erscheinen, die nun in der ständig heißer laufenden Turbine seines Tanzes mit dem Alkohol zerfetzt werden.“

critic.de[15]

„Packendes Drama, das als atemberaubender Katastrophenfilm beginnt, um dann anspruchsvoll und glaubwürdig Fragen nach persönlicher Schuld, Sühne und moralischer Integrität zu stellen. In den wenigen Actionszenen virtuos und intensiv inszeniert, in der Hauptrolle vielschichtig und überragend gespielt.“

Lexikon des internationalen Films[16]

Auszeichnungen

Denzel Washington wurde für den Oscar in der Kategorie Bester Hauptdarsteller nominiert. Ebenfalls erhielt John Gatins für das Beste Originaldrehbuch eine Nominierung.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Flight. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2013 (PDF; Prüf­nummer: 136 603 K).
  2. latimes.com
  3. latimes.com
  4. latimesblogs.latimes.com
  5. Drehorte. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  6. hollywoodreporter.com
  7. boxofficemojo.com
  8. C. Lou Lloyd: KINOaktuell: Was ihr wolltet: Münsters Kinojahr 2013. In: Filminfo, Nr. 4, 23.–29. Januar 2014, S. 24f.
  9. rottentomatoes.com
  10. metacritic.com
  11. thedailybeast.com
  12. a b Martin Wolf: Pilot mit Promille. In: Der Spiegel. Nr. 4, 2013, S. 107 (online). Zitat: „Eine Meisterleistung.“
  13. Tim Slagman: Sucht-Drama „Flight“. Denzel, der Suff-Pilot. In: Spiegel Online. 24. Januar 2013, abgerufen am 15. Oktober 2013.
  14. filmstarts.de
  15. critic.de
  16. Flight im Lexikon des internationalen Films