Four Sons

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Film
Titel Four Sons
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1928
Länge 100 Minuten
Stab
Regie John Ford
Drehbuch Philip Klein
Produktion John Ford,
William Fox für Fox Film Corporation
Musik Carli Elinor,
Ernö Rapée
Kamera Charles G. Clarke,
George Schneiderman
Schnitt Margaret Clancey
Besetzung

Four Sons ist ein US-amerikanisches Stummfilmdrama unter Regie von John Ford aus dem Jahre 1928. Es basiert auf der Geschichte Grandmother Bernle Learns Her Letters der Autorin I. A. R. Wylie, die sie 1926 erstmals in der Saturday Evening Post veröffentlichte.

Handlung

Witwe Bernle lebt in Bayern und hat vier junge Söhne: Franz, Johann, Andreas und Joseph. Eines Tages bekommt Joseph ein Arbeitsangebot in den Vereinigten Staaten, seine Mutter legt Geld zusammen, damit er auswandern kann. In Amerika eröffnet Joseph einen Delikatessenladen, heiratet und bekommt Kinder. Dann bricht der erste Weltkrieg aus. Franz ist bereits als Soldat in der Armee, wenig später folgt ihm auch Johann. In den USA tritt Joseph unterdessen der amerikanischen Armee bei, wovon auch das kleine Dorf der Familie Bernle erfährt. Witwe Bernle muss sich nun von den anderen Dorfbewohnern Anfeindungen anhören, sie wird als Verräterin bezeichnet. Schließlich wird ihr letzter Sohn Andreas dazu gezwungen, der Armee beizutreten. Während Franz und Johann an der Ostfront fallen, wird Andreas an der Westfront in Frankreich schwer verwundet. Er stirbt in den Armen seines feindlichen Bruders Joseph. Die vom Schicksal geschlagene Witwe Bernle ist nun völlig alleine in ihrer bayrischen Heimat. Doch Joseph hat überlebt, kehrt nach Amerika zurück und holt seine Mutter zu sich.

Four Sons zeigt den Ersten Weltkrieg nicht aus der siegreichen amerikanischen Perspektive, sondern vielmehr als grausames Ereignis. Die beschaulich-freundliche Welt des 19. Jahrhunderts, dargestellt durch Mutter Bernle, wird durch den Weltkrieg in die brutale Welt des 20. Jahrhunderts geführt.[1]

Hintergrund

Four Sons wurde Anfang 1928 veröffentlicht und entstand so im Übergang zwischen Ton- und Stummfilm. Zwar ist der Film eigentlich stumm, doch wurde er mit Musik und Toneffekten unterlegt. Für seinen Film wurde Regisseur John Ford wesentlich von Friedrich Wilhelm Murnau beeinflusst, den deutschen Starregisseur, der Ende der 1920er-Jahre wie Ford bei der Fox Film Corporation unter Vertrag stand und dort Filmedrehte. Murnau war am Filmset von Four Sons als Berater tätig und Ford ließ sich von ihm unter anderem in seinem expressionistischen Stil und den beweglichen Kameras beeinflussen. Zudem agieren die Schauspieler in Four Sons trotz der dramatischen Geschichte weniger übertrieben als sonst häufig in US-Stummfilmen. Auch hier lässt sich ein Einfluss Murnaus erkennen, der auf subtile Schauspielerei setzte. Zudem wurden viele Sets aus Murnaus Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen (1927) für Fords Four Sons wiederverwendet. Das selbst ein gestandener und bekannter Regisseur wie Ford sich von Murnau beeinflussen ließ, zeigt den großen Einfluss des deutschen Kinos der 1920er-Jahre auf Hollywood.[2]

Bemerkenswert sind zwei kleine Nebendarsteller: Ein Hauptmann wird von Leopold Maria Alphons von Österreich-Toskana (1897–1958) gespielt, dem Sohn des Erzherzogs Leopold Salvator von Österreich-Toskana. Der österreichische Adelige war nach dem Machtverlust seiner Familie in die Vereinigten Staaten gezogen. Zwischen 1927 und 1928 drehte Leopold drei Filme in Hollywood, darunter diesen. Außerdem ist ein junger und noch völlig unbekannter John Wayne in der kleinen Nebenrolle eines Offiziers zu sehen. John Wayne trug damals noch seinen Geburtsnamen Marion Morrison und war Student. Zwischen ihm und Ford umspannte sich nach Four Sons eine lebenslange Freundschaft. 1939 drehten Ford und Wayne gemeinsam den Film Ringo, der Wayne zum Star machte. In der Folge drehten Ford und Wayne zahlreiche erfolgreiche Western.

Rezeption

Four Sons war mit 1,5 Millionen US-Dollar ein großer Filmerfolg, der auch bei Kritikern erfolgreich war. Das Filmmagazin Variety nannte das Drama „zutiefst bewegend“, es sei eine „Feier von Schönheit und signifikanter Genauigkeit“. Produzent William Fox nannte es seinen größten Film seit zehn Jahren und auch John Ford bezeichnete Four Sons als die „erste wirklich richtig gute Geschichte“, die er je gedreht habe.[3]

1940 entstand unter Regie von Archie Mayo ein Tonfilm-Remake mit Don Ameche, Eugenie Leontovich und Mary Beth Hughes in den Hauptrollen.

Auszeichnungen

Four Sons gewann den Photoplay Award in der Kategorie Bester Film des Jahres 1928.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel über "Four Sons" bei TCM
  2. Artikel über "Four Sons" bei TCM
  3. Artikel über "Four Sons" bei TCM