Gerhard Barkhorn

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Gerhard Barkhorn (* 20. März 1919 in Königsberg; † 8. Januar 1983 bei Frechen) war während des Zweiten Weltkrieges deutscher Offizier und Jagdflieger der Luftwaffe. Mit 301 bestätigten Abschüssen und 1104 Feindflügen ist er der zweiterfolgreichste Jagdflieger der Militärluftfahrt. Bei der Bundesluftwaffe erreichte er den Rang eines Generalmajors.

Leben

Barkhorn ging 1938 zur Luftwaffe und wurde nach seiner Ausbildung zum Jagdgeschwader 2 abkommandiert. Dort nahm er zunächst an Einsätzen gegen Großbritannien teil. In dieser Zeit hatte er keinen einzigen Abschuss, wurde aber zweimal von britischen Piloten getroffen. Barkhorn wurde einmal über dem Ärmelkanal abgeschossen, konnte sich aber mit dem Fallschirm retten.

Als Oberleutnant wurde er im August 1940 zum Jagdgeschwader 52 versetzt, wo ihm dann am 2. Juli 1941 bei seinem 120. Feindflug der erste Abschuss gelang. 1942 wurde er Staffelkapitän.

Am 23. August 1942 wurde Barkhorn nach dem 59. Abschuss das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 11. Januar 1943 bekam er für seinen 120. Abschuss zum Ritterkreuz das Eichenlaub verliehen. Im selben Jahr wurde er auch Gruppenkommandeur. Als Hauptmann erzielte er am 13. Februar 1944 den 250. Abschuss. Darauf hin verlieh man ihm am 2. März 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz. Im Sommer 1944 wurde er von einer sowjetischen Maschine abgeschossen und musste daraufhin für vier Monate ins Lazarett.

Im Januar 1945 übernahm er kurz die Führung über das Jagdgeschwader 6 „Horst Wessel“, bevor er zu dem von Adolf Galland geführten Jagdverband 44 stieß. Dort flog er bis Kriegsende die Messerschmitt Me 262.

Barkhorn erzielte auf 1104 Feindflügen insgesamt 301 Abschüsse. Damit ist er nach Erich Hartmann der Pilot mit den meisten Luftsiegen. Er selbst wurde während des Krieges achtmal abgeschossen.

Nach dem Krieg trat er 1956 in die Bundeswehr ein. Dort wurde er neben anderen Veteranen des Zweiten Weltkriegs wie Johannes Steinhoff, Günther Rall oder Erich Hartmann auf den neuen strahlgetriebenen Flugzeugen ausgebildet. Die Ausbildung fand in Großbritannien und in den USA, ab Januar 1957 auch in Deutschland statt. Barkhorn war vom 23. Oktober 1956 bis zum 30. November 1957 Staffelkapitän der 1. Jagdbomberstaffel des JaBoG 31, wo er unter anderem die F-84F Thunderstreak flog. Von da an bis 1962 führte er das Jagdbombergeschwader 31 "Boelcke".

1964 wurde er zum Oberst befördert und Stabsoffizier beim Luftwaffen-Erprobungskommando. 1969 wurde er zum Brigadegeneral und vier Jahre darauf zum Generalmajor befördert. Schließlich wurde Barkhorn Stabschef der 4. taktischen Luftflotte innerhalb der NATO-Streitkräfte Mitteleuropas. Er ging 1975 in Pension.

Der dreifache Vater und seine Frau Christl kamen 1983 in Frechen bei Köln bei einem Autounfall ums Leben. Barkhorn und seine Frau wurden am Tegernsee begraben.

Auszeichnungen

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 202