Hallelujah (Leonard-Cohen-Lied)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. September 2016 um 15:20 Uhr durch Flavia67 (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hallelujah ist ein Lied des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen. Es wurde erstmals 1984 auf dem Album Various Positions veröffentlicht. Eine deutlich abweichende Version findet sich auf Cohen Live von 1994. Es existieren zahlreiche Coverversionen anderer Musiker, die in vielen Filmen und Fernsehserien verwendet wurden. Die wohl bekanntesten stammen von Jeff Buckley und von Rufus Wainwright.

Text

Der Text der ursprünglichen Version von Various Positions beginnt mit Verweisen auf König David aus dem Alten Testament. Dabei wird die Melodie des Liedes mit einer anderen in Verbindung gebracht, die dieser auf der Harfe für Gott spielte. Die zweite Strophe bezieht sich auf die Erzählung von Bathseba (2 Sam 11 EU). Im weiteren Verlauf wird auch Vorlage:"-en (siehe auch „HaSchem“), das Tetragrammaton des Judentums, erwähnt. Der Refrain besteht jeweils aus mehrfacher Wiederholung des Wortes Hallelujah.

In der Live-Version, die sich auch auf More Best of Leonard Cohen von 1997 findet, fehlen die expliziten Bibelverweise. Nur die letzte Strophe wurde in leicht veränderter Formulierung übernommen (Vorlage:"-en wurde zu Vorlage:"-en). Der Rest dieses neuen Textes beschäftigt sich eher mit der Beziehung zwischen dem Sänger und einer Geliebten.

Andere Interpretationen

Die Fanseite leonardcohenfiles.com führt inklusive Live-Versionen mehr als 100 Aufnahmen von Hallelujah durch andere Musiker auf.[1] Bob Dylan war der erste, der bei einem Auftritt 1988 in Cohens Heimatstadt Montreal das Stück seines Freundes in sein Repertoire aufnahm.[2] Eine einflussreiche Coverversion nahm John Cale 1991 für das Cohen-Tributalbum I’m Your Fan auf. Der Text mischt beide veröffentlichten Cohen-Versionen. Von dieser Aufnahme beeinflusst wurden die bekannten Versionen von Jeff Buckley und Rufus Wainwright.

Zu den bekannten Musikern, die Hallelujah spielten, gehören Annie Lennox, John Cale, Allison Crowe, k.d. lang, Ferdinand Rennie, Sheryl Crow, Kate Voegele, Rea Garvey, Willie Nelson, Imogen Heap, Bon Jovi, Wir sind Helden, Paramore, Alexandra Burke, Bono, Axel Rudi Pell, Beirut, Savannah Outen, Amy Macdonald, Bastian Baker, Kinderstar Nora Foss Al-Jabri, die Opernsängerin Renée Fleming, die damals 15-Jährige Danii Minogue, Pain of Salvation und Helene Fischer.[3] Die Version von Alexandra Burke war der britische Weihnachts-Nummer-eins-Hit des Jahres 2008.

Damien Rice spielte den Song 2008 anlässlich der Aufnahme Cohens in die Rock and Roll Hall of Fame. Zu George Clooneys Spendenmarathon für Haiti, der am 23. Januar 2010 zugunsten der Erdbebenopfer auf Haiti unter dem Titel Hope For Haiti Now veranstaltet und weltweit übertragen wurde, wurde der Titel von Justin Timberlake interpretiert.[4] Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2010 am 12. Februar 2010 im BC Place Stadium in Vancouver wurde das Lied von k.d. lang gesungen. Adam Sandler parodierte den Song beim Benefizkonzert für die Opfer des Supersturms Sandy im Dezember 2012 im New Yorker Madison Square Garden.[5]

Der Schweizer Cohen-Interpret Roland Zoss schuf mit Halleluja 2013 in der Schweizer ChinderWiehnacht gesungen von Nyna Cantieni eine Mundart-Version. Der Berliner Max Prosa veröffentlichte auf dem 2013 erschienenen Album Rangoon eine deutschsprachige Fassung. Die Textübertragung stammt von Misha Schoeneberg[6]. Der Text orientiert sich an der längeren Cohen-Fassung, die Begleitung an Buckley. Von Gerd Köster wurde der Text ins Kölsche übertragen. [7] 2013 wurde der Titel im Rahmen der Epic Chants Tour in das Repertoire von Gregorian aufgenommen. Eine 2014 von dem irischen Priester Ray Kelly für eine Hochzeitsfeier umgetextete Version erreichte in kurzer Zeit Millionen Aufrufe bei Youtube.[8] Im Dezember 2015 veröffentlichte Lindsey Stirling eine größtenteils instrumentale Interpretation auf ihrem Youtube-Kanal.[9] Im Dezember 2014 sang Xavier Naidoo den Titel in der Sendung Sing meinen Song - Das Weihnachtskonzert.[10] Die Aufnahme belegte Rang 27 in den Media-Control-Verkaufscharts und ist die bis dahin höchste Platzierung des Lieds in Deutschland.[11]

Leonard Cohen äußerte sich bezüglich der zahlreichen Interpretationen in einem Interview mit CBC im Jahr 2009: „Es ist ein guter Song, aber er wird von zu vielen Leuten gesungen.“ Allerdings mache sich ein leichtes Gefühl von Genugtuung in seinem Herzen breit, wenn er sich daran erinnere, dass seine amerikanische Plattenfirma den Song nicht veröffentlichen wollte: „Sie dachten, er sei nicht gut genug.“[12]

Filme und Serien

Besondere Aufmerksamkeit erfuhr Hallelujah nach der Verwendung der Version von John Cale in dem Animationsfilm Shrek – Der tollkühne Held; auf dem Soundtrack-Album findet sich hingegen die Version von Rufus Wainwright. Zu den weiteren Filmen, die das Lied verwendeten, gehören Watchmen (Version von Cohen selbst), Smoke, Lord of War – Händler des Todes, Into the Wild (jeweils in der Version von Jeff Buckley), Die fetten Jahre sind vorbei (Jeff Buckley im Film, Lucky Jim auf dem Soundtrack-Album), Basquiat (John Cale), Saint Ralph (Gord Downe), Barfuss (Version von Rea Garvey) und Wenn die Nacht beginnt (Instrumentalversion). Auch in bekannten Fernsehserien wie etwa O.C., California, Dr. House, The West Wing, Without a Trace, Cold Case, Numbers (Versionen von Jeff Buckley und Imogen Heap), Scrubs – Die Anfänger (John Cale), Emergency Room, One Tree Hill, Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen und Tatort kam Hallelujah in einzelnen Folgen vor.[13]

Die Situationen, in denen das Lied eingesetzt wird, sind dabei vielfältig, von deprimierten Stimmungen bis zu dramatischen Finalszenen. Meist wird nicht eine von Cohens Originalfassungen, sondern eine der zahlreichen Cover- oder Instrumentalversionen verwendet.

Auszeichnungen

2007 wurde Hallelujah in der Version von Jeff Buckley von der britischen Zeitschrift Q in einer Rangliste als bestes Lied aller Zeiten genannt.[14]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leonard Cohen Covered by Other Artists. In: leonardcohenfiles.com (englisch).
  2. Jürgen Kalwa: Ein Gebet in Zartbitter. In: Deutschlandfunk, 22. Juni 2013.
  3. Helene Fischer | Hallelujah (Live aus der Hofburg Wien) In: YouTube, 13. Dezember 2015.
  4. MTV-Bericht über Spendengala (Memento vom 23. Januar 2010 im Internet Archive)
  5. Alan Light: Adam Sandler Parodies Leonard Cohen's 'Hallelujah' at "12-12-12" In: Rolling Stone, 13. Dezember 2012 (englisch).
  6. Booklet des Albums Rangoon
  7. Leonard Cohen, deutscher Spezialtext: Gerd Köster. In: gerd-koester.de.
  8. Die Presse, 10. April 2014
  9. Hallelujah- Lindsey Stirling- #aSaviorIsBorn. In: YouTube, 7. Dezember 2015.
  10. Sing meinen Song - Das Weihnachtskonzert: Xavier Naidoo rührt mit "Hallelujah". In: Vox, 2. Januar 2015.
  11. Chartplatzierung der Version von Xavier Naidoo auf officialcharts.de
  12. Sylvie Simmons: I´m Your Man. Das Leben des Leonard Cohen. btb Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-75292-8, S. 474.
  13. Leonard Cohen's songs on soundtracks. In: leonardcohenfiles.com (englisch).
  14. Mack Rawden: Q Magazine Picks Greatest Songs Ever Written. In: cinemablend.com, 2007 (englisch).