Ignatius Donnelly

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Ignatius Donnelly

Ignatius Loyola Donnelly (* 3. November 1831 in Philadelphia, Pennsylvania; † 1. Januar 1901 in Minneapolis, Minnesota) war ein US-amerikanischer Jurist und Kongressabgeordneter. Hauptsächlich bekannt wurde er durch seine Theorien zu Atlantis. Er befasste sich auch mit der These, dass Francis Bacon der wahre Autor von Shakespeares Werken sei. [1]

Leben

Er war vom 4. März 1863 bis zum 3. März 1869 als Republikaner Abgeordneter des zweiten Kongresswahlbezirks von Minnesota im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Zuvor hatte er 1859 bis 1863 das Amt des Vizegouverneurs von Minnesota innegehabt. Von 1874 bis 1878 wurde Donnelly als Senator im Senat von Minnesota erneut politisch aktiv. In den Jahren 1887 und 1888 gehörte er dem Repräsentantenhaus von Minnesota als unabhängiger Kandidat an, in den Jahren von 1891 bis 1894 und von 1897 bis 1898 saß er erneut im Senat des Staates.

Atlantis, the Antediluvian

In seinem 1882 erschienenen Buch Atlantis, the Antediluvian World (dt.: „Atlantis, die vorsintflutliche Welt“, 1911) vermutete er einen im Nordatlantik untergegangenen Kontinent als Ort des vom griechischen Philosophen Platon beschriebenen Atlantis. Donnelly glaubte, dass er in prähistorischer Zeit versank und nun nur noch die Berggipfel aus dem Wasser ragten – die Azoren. Einige Bewohner von Atlantis hätten die Katastrophe überlebt und flohen in verschiedenen Gruppen nach Europa und Mittelamerika. Dort hätten sie den „primitiven Ureinwohnern“ die Kunst des Schreibens, der Metallurgie und des Pyramidenbaus gebracht.

Donnellys Werk, dessen Inhalt sich mittlerweile in wesentlichen Aspekten als wissenschaftlich unhaltbar herausstellte, war ein Bestseller belebte das Interesse an Atlantis und untergegangenen Kontinenten in Europa und vor allem in den USA neu.[2] Seit dem Erscheinen seines Buchs wurde zehntausende weitere Werke zu Atlantis veröffentlicht, und etliche Autoren berufen sich bis heute auf Donnelly.

Donnelly versuchte eine Art wissenschaftlicher Untersuchung, die sich vor allem auf Indizien stützte. Sein Buch enthält seismologische Beobachtungen und Untersuchungen zu Fossilien in verschiedenen Kontinenten. Es enthielt ebenso Absurditäten wie die Behauptung der Erfindung von Tabakpfeifen in verschiedenen Teilen der Welt weit vor der Entdeckung von Amerika und der Tabakpflanze. Donnelly zitierte wissenschaftliche Autoritäten wie William Jones und Friedrich Max Müller. Er argumentierte, dass die „arische Rasse“ in Atlantis entstanden sei und dass indischen Arier Indien von Europa und Atlantis erreicht hätten.[2]

Literatur

  • Martin Ridge: Ignatius Loyola Donnelly. In: ANB 6, 730-732. (engl.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://archive.org/details/greatcryptogram00donngoog Ignatius Donnelly: The Great Cryptogram: Francis Bacon's Cipher in the So-called Shakespeare Plays (1887) auf archive.org
  2. a b Isaac Lubelsky: Mythological and Real Race Issues in Theosophy. In: Olav Hammer, Mikael Rothstein (Hrsg.): Handbook of the Theosophical Current. Brill, Leiden 2013, S. 340. (online)