Karin Enke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. März 2014 um 22:18 Uhr durch 85.212.62.45 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karin Enke
Nation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Geburtstag 20. Juni 1961
Geburtsort Dresden, DDR
Karriere
Verein SC Einheit Dresden
Status zurückgetreten
Karriereende 26. November 1988
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 11 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 1980 Lake Placid 500 m
Gold 1984 Sarajevo 1000 m
Gold 1984 Sarajevo 1500 m
Silber 1984 Sarajevo 500 m
Silber 1984 Sarajevo 3000 m
Silber 1988 Calgary 1000 m
Silber 1988 Calgary 1500 m
Bronze 1988 Calgary 500 m
 Mehrkampfweltmeisterschaften
Gold 1982 Inzell Mehrkampf
Gold 1984 Deventer Mehrkampf
Gold 1986 Den Haag Mehrkampf
Gold 1987 West Allis Mehrkampf
Gold 1988 Skien Mehrkampf
Silber 1981 Sainte-Foy Mehrkampf
Silber 1983 Karl-Marx-Stadt Mehrkampf
 Sprintweltmeisterschaften
Gold 1980 West Allis Mehrkampf
Gold 1981 Grenoble Mehrkampf
Gold 1983 Helsinki Mehrkampf
Gold 1984 Trondheim Mehrkampf
Gold 1986 Karuizawa Mehrkampf
Gold 1987 Sainte-Foy Mehrkampf
Silber 1982 Alkmaar Mehrkampf
Silber 1988 West Allis Mehrkampf
 

Karin Enke (* 20. Juni 1961 in Dresden) ist eine ehemalige deutsche Eisschnellläuferin. Sie ist durch mehrfache Ehen unter verschiedenen Namen bekanntgeworden: ab 1981 als Karin Busch-Enke, ab 1984 als Karin Kania, nach dem Ende ihrer Karriere 1988 als Karin Enke-Richter.

Für die DDR startend, bestimmte sie in den 1980er Jahren die Weltspitze mit. Sie wurde dreimal Olympiasiegerin: 1980 und 1984 auf drei verschiedenen Strecken. Dazu kommen vier Silbermedaillen und eine Bronzemedaille.

Karriere

Ihre internationale Karriere begann Anfang 1980 mit einem bescheidenen 17. Platz bei der Mehrkampf-WM. Schon vier Wochen später wurde sie Weltmeisterin im Sprintvierkampf, zwei Wochen darauf Olympiasiegerin über 500 Meter in Lake Placid. In den folgenden Jahren stieg sie schnell zur dominierenden Läuferin der internationalen Schnelllaufszene auf. In den Siegerlisten wechselte sie sich mit den anderen Spitzenläuferinnen, Christa Rothenburger, Andrea Schöne (Ehrig) und Gabi Zange (Schönbrunn) ab. Aber während Rothenburger eher auf die Sprintstrecken und Schöne auf die längeren Distanzen spezialisiert war und Zange meist die zweiten oder dritten Plätze hinter ihnen belegte, beherrschte Karin Enke alle Strecken. Obwohl sie über die kürzeren und die Mittelstrecke etwas besser war, belegte sie auch über 3000 und später 5000 Meter oft Spitzenplätze. Sie galt lange als beste Allrounderin der Welt, was sie mit elf Weltmeistertiteln im Sprint- und kleinen Vierkampf und zehn Weltrekorden (zwischen 1982 und 1987) auf allen Strecken von 500 bis 3000 Meter sowie im Mehrkampf bestätigte. 21 Weltcupsiege vervollständigen ihre Erfolgsbilanz. Bei ihren drei EM-Teilnahmen von 1981 bis 1983 belegte sie jeweils den zweiten Platz. Später überließ sie die Teilnahme ihren Verbandskameradinnen und konzentrierte sich als beste Läuferin auf die bedeutenderen Veranstaltungen wie WM und Olympische Spiele. Als erste Frau lief sie die 1500 Meter unter zwei Minuten. Dieser Weltrekord (1:59:30), aufgestellt 1986 auf der Hochgebirgsbahn Medeo (Alma-Ata, Kasachstan) hatte bis weit in die Klappschlittschuh-Ära hinein Bestand und konnte erst 1997 von Catriona LeMay-Doan verbessert werden.[1]

Bis zur Ära von Gunda Niemann-Stirnemann war Karin Enke die erfolgreichste deutsche Eisschnellläuferin. Im Gegensatz zu ihrer Nachfolgerin bescheinigten ihr Fachleute einhellig einen ästhetisch perfekten und technisch einen der ausgefeiltesten Laufstile, der Kraft und Schnelligkeit ideal kombinierte. Nach der olympischen Silbermedaille über 1500 Meter 1988 in Calgary und dem anschließenden Weltmeistertitel im Mehrkampf einige Wochen später beendete sie ihre internationale Karriere. Nach der Saison 1987/88 erklärte sie gemeinsam mit ihren Teamkameradinnen Zange und Ehrig den offiziellen Rücktritt der „großen Drei“ des Eisschnelllaufsports.

Karin Enke startete für den früheren SC Einheit Dresden (Nachfolger: Eislauf-Verein Dresden e.V.) und wurde von Erfolgstrainer Rainer Mund betreut.

1984 wurde sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet. Zum Abschluss ihrer Sportkarriere erhielt sie 1988 den Orden Stern der Völkerfreundschaft in Gold.

Weitere Erfolge

Europameisterschaften – Mehrkampf
  • 3 x Silber (1981; 1982; 1983)
DDR-Meisterschaften – Mehrkampf
  • 2 x Gold (1982; 1983)
DDR-Meisterschaften – Sprint-Mehrkampf
  • 2 x Gold (1984; 1986)
  • 1 x Silber (1983)
DDR-Meisterschaften – Einzel
  • 500 m
    • 3 x Gold (1983; 1984; 1987)
    • 2 x Silber (1986; 1988)
    • 1 x Bronze (1980)
  • 1000 m
    • 5 x Gold (1980; 1983; 1984; 1986; 1988)
  • 1500 m
    • 3 x Gold (1983; 1984; 1988)
    • 2 x Silber (1980; 1986)
  • 3000 m
    • 1 x Gold (1983)
    • 1 x Silber (1986)
  • 5000 m
    • 1 x Gold (1983)

Bilder

Karin Enke bei früheren Wettkämpfen
Karin Kania (jeweils zweite v.r.) zusammen mit Andrea Ehrig, Gabi Zange und Sabine Brehm bei ihren offiziellen Verabschiedungen vom Leistungssport am Rande des Weltcup 1988 in Berlin

Literatur

Weblinks

Commons: Karin Enke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weltrekordsentwicklung, Frauen 1.500 m, speedskatingnews (Frauen 1.500 m aufrufen)