King Kong (1976)

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Film
Titel King Kong
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 134 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Guillermin
Drehbuch Lorenzo Semple, Jr.
Produktion Dino De Laurentiis
Musik John Barry
Kamera Richard H. Kline
Schnitt Ralph E. Winters
Besetzung

King Kong ist ein US-amerikanischer Abenteuer, Horror- und Fantasyfilm von John Guillermin aus dem Jahr 1976. Der Film ist eine Neuverfilmung von King Kong und die weiße Frau aus dem Jahr 1933.

Handlung

Ein Schiff der Ölgesellschaft Petrox macht sich unter Leitung von Fred Wilson auf den Weg zu einer einsamen Insel im Südpazifik, um neue Ölvorkommen zu erschließen. Der Paläontologe Jack Prescott schmuggelt sich auf das Schiff, weil er auf der Insel die Existenz eines Riesenaffen vermutet. Während der Fahrt gerät das Schiff in einen Sturm und empfängt den Notruf eines im Sturm sinkenden Schiffes.

Auf einer Crewversammlung teilt Fred Wilson der versammelten Mannschaft die von ihm vermutete Existenz einer riesigen Menge Öls mit, die er als Ursache für die die Insel seit Jahrzehnten umgebende Wolke ansieht. Jack Prescott gibt sich zu erkennen und führt die Entstehung der Wolke auf den Atem von Tieren zurück. Er berichtet von diversen Legenden, die von einer Kreatur – „die den Himmel berührt“ – handeln. Wilson hält Prescott für einen Spion einer Konkurrenzfirma und schickt ihn in die Arrestzelle.

Während Prescott in seine Zelle geführt wird, entdeckt er ein auf dem offenen Meer treibendes Gummiboot. In dem Gummiboot befindet sich eine junge Frau; es handelt sich um Dwan, die einzige Überlebende des Schiffes, das während des Sturms den Notruf ausgesendet hatte.

Auf der Insel gehen Wilson, Prescott, Dwan sowie der Geologe Bagley mit Mannschaftsmitgliedern an Land. Auf ihrer Erkundungstour entdecken sie das Lager eines Eingeborenenstammes, das von einer riesigen Mauer umgeben ist. Sie schleichen sich in das Lager und beobachten eine Zeremonie, während deren Verlauf ein Eingeborener in Affenmaske um eine junge Frau herumtanzt. Jack interpretiert den riesigen Schutzzaun als Schutzwall gegen das Ungetüm und die Zeremonie als Darstellung der Opferung einer Jungfrau an den von den Eingeborenen als Gottheit verehrten Riesenaffen. Plötzlich wird die Gruppe jedoch vom Affendarsteller entdeckt. Dieser ist zunächst wütend, da die Zeremonie gestört wurde, fordert dann aber die Übergabe von Dwan, um sie als Nächstes an den Affengott zu opfern. Als die Gruppe ablehnt, wird sie von den Eingeborenen angegriffen, kann diese aber durch Schüsse in die Luft abwehren und flüchten.

In der nun folgenden Nacht paddeln Mitglieder des Eingeborenenstammes zum Schiff des Expeditionsteams und entführen Dwan. Jack, der sich in der Zwischenzeit in Dwan verliebt hat, macht sich sofort auf die Suche nach ihr. Es findet ein Opferungszeremoniell statt, in dessen Verlauf Dwan zwischen zwei Baumstämme gebunden wird. Aus dem Wald tritt nun der Riesenaffe Kong hervor und nimmt Dwan als Opfergabe mit. Im Folgenden behandelt er sie wie seine Braut.

Als Wilson vom Geologen Bagley erfährt, dass das auf der Insel gefundene Öl für eine industrielle Verwertung erst 10.000 Jahre reifen muss, beschließt er, statt des ursprünglich geplanten Öls King Kong nach Hause mitzunehmen und als Werbeattraktion zu vermarkten. Sogleich befiehlt Wilson, im Lager eine Falle für Kong zu bauen, um diesen betäuben und auf das Schiff bringen zu können.

Auf der Suche nach Dwan überqueren Jack und seine Begleiter eine Schlucht, die von einem Baumstamm überbrückt wird. Dabei werden sie von Kong überrascht, der die Männer von dem Baumstamm in die Schlucht wirft; nur Jack und ein weiteres Mitglied des Suchtrupps überleben. Jack findet Dwan und Kong in einer Ebene, in der sich zwei nebeneinander stehende Felsen befinden. Plötzlich werden sie von einer Riesenschlange überrascht. Während Kong gegen die Schlange kämpft, läuft Jack zu Dwan und flüchtet mit ihr. Als Kong Dwans Fehlen bemerkt, folgt er ihr und ihrem Retter bis zum Lager des Expeditionsteams. Dort wird er vom vorbereiteten Chloroform betäubt.

Auf dem Heimweg nach New York macht Prescott Wilson schwere Vorwürfe wegen dessen Vorgehen. In New York findet eine groß angelegte Werbeveranstaltung für Petrox statt, während der King Kong in einem Käfig als Attraktion vorgeführt wird. Während der Veranstaltung soll die auf der Insel durchgeführte Opferzeremonie nachempfunden werden. Als Dwan plötzlich von Reportern bestürmt wird, rastet Kong vor Eifersucht aus und befreit sich aus seinem Käfig. Während der nun folgenden Massenpanik wird Wilson von Kong durch einen Fußtritt zu Tode gequetscht. Kong macht sich auf die Suche nach Dwan. Diese flüchtet mit Jack in eine Bar. Doch Kong findet Dwan dort und entführt sie.

Als Jack vom Anblick des World Trade Centers an den Doppelfelsen von Kongs Heimatinsel erinnert wird, nimmt er Kontakt mit den Stadtverantwortlichen auf und teilt ihnen mit, dass Kong die Zwillingstürme ansteuern würde, weil diese ihn an seine Heimat erinnern. Hubschrauber sollten dort Stahlnetze auf ihn herablassen, um ihn einfangen zu können.

In der Tat klettert Kong mit Dwan in der Hand auf das World Trade Center. Jedoch müssen Jack und Dwan hilflos mitansehen, wie die Hubschrauber – entgegen der Abmachung – Kong beschießen, statt ihn mit Stahlnetzen einzufangen. Der schwer verletzte Kong bricht schließlich zusammen, stürzt in die Tiefe und stirbt.

Hintergrund

  • Als sich Meryl Streep für eine Rolle im Film vorstellte, wurde sie von de Laurentiis abgelehnt. Angeblich soll sich der Produzent seinem Sohn gegenüber zudem abfällig über sie geäußert haben: „Sie ist hässlich. Warum hast du mir so etwas gebracht?“ Streep verstand die Beleidigung jedoch, da sie seit ihrem Studium am Vassar College fließend Italienisch sprach, und reagierte entsprechend verärgert.[1] De Laurentiis leugnete diese Begebenheit bis zu seinem Tod im Jahr 2010.
  • Die Dreharbeiten fanden in Culver City, Kauaʻi, Los Angeles und New York vom 15. Januar bis zum 27. August 1976 statt.
  • Eigens für den Film konzipierte der Italiener Carlo Rambaldi einen mechanischen King Kong, der statt des Menschen im Affenkostüm eingesetzt werden sollte. Im Film zu sehen ist von ihm allerdings weniger als eine Minute: Das Kostüm des Maskenbildners Rick Baker wirkte überzeugender.
  • Roman Polański und Sam Peckinpah lehnten die Regie des Filmes ab.
  • Die englische Filmproduktion Hammer hatte sich kurz zuvor an der Verfilmung versucht. Doch erste Tests des gedrehten Materials verliefen so schlecht, dass man das Projekt aufgab. Teile des Materials wurden in einem Volkswagen-Werbespot verwendet.
  • Barbra Streisand kam in die engere Auswahl für die Rolle der Dwan, während Bo Derek die Rolle ablehnte.
  • Ursprünglich war eine originalgetreuere Neuverfilmung geplant, die, wie das Original, in den 1930er Jahren spielen sollte. Aus Kostengründen wurde die Geschichte in die Gegenwart verlegt.
  • Mit diesem Film startete Jessica Lange eine erfolgreiche Filmkarriere.
  • 1978 strahlte der US-Sender NBC den Film erstmals im Fernsehen aus. Gezeigt wurde eine zweiteilige Version von insgesamt drei Stunden Länge, die zahlreiche erweiterte Szenen enthielt.[2]

Auszeichnungen

  • 1977: BAFTA-Nominierung für das Beste Szenenbild

Synchronsprecher

Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:[3]

Kritiken

„Die Inszenierung arbeitet zwar […] mit großem Aufwand an Ausstattung und Tricktechnik, aber doch zugleich billig und primitiv. Das bisschen Spannung erreicht [Guillermin] nur dadurch, dass er das längst erwartete Untier erst nach einer Stunde erscheinen lässt.“

film-dienst[4]

„Um der ganzen Sache den richtigen Schwung zu geben, verarschte er (De Laurentiis) das Publikum mit einem Riesenroboter, der […] lediglich für drei Sekunden zu sehen war. […] die Leute strömten ins Kino – und wenn sie herauskamen, warnten sie alle Freunde und Bekannten vor diesem Machwerk. So wurde der Film ein Flop.“

„Originelles Remake.“

Lexikon Filme im Fernsehen[6]

„Aufwendiges, in der Durchführung der Story und in der Inszenierung aber eher primitives Remake […] Ein Riesenspektakel im Stil einer Geisterbahn.“

Nachwirkung

  • 1986 folgte mit King Kong lebt eine erfolglose Fortsetzung, erneut unter Guillermins Regie.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meryl Streep bei David Letterman, 12/12/08
  2. King Kong (1976) - Alternate versions
  3. synchronkartei.de: King Kong. Abgerufen am 1. Oktober 2015.
  4. film-dienst, zitiert nach: Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films. 1500 Filme von 1902 bis heute. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-00731-X, S. 444.
  5. Science Fiction Times, zitiert nach: Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films. 1500 Filme von 1902 bis heute, a. a. O.
  6. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 449.
  7. King Kong im Lexikon des internationalen Films.