Lee (Film)

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Film
Titel Lee
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch, Französisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 116 Minuten
Stab
Regie Ellen Kuras
Drehbuch Lem Dobbs,
Liz Hannah,
John Collee,
Marion Hume
Produktion Lauren Hantz,
Troy Lum,
Andrew Mason,
Marie Savare,
Kate Solomon,
Kate Winslet
Musik Alexandre Desplat
Kamera Paweł Edelman
Schnitt Mikkel E.G. Nielsen
Besetzung

Lee ist ein britischer[1] Spielfilm von Ellen Kuras aus dem Jahr 2023. Die Filmbiografie behandelt das Leben der Kriegsfotografin Lee Miller (1907–1977). Die Titelrolle übernahm Kate Winslet. Das Werk wurde im September 2023 im Rahmen des Filmfestivals von Toronto uraufgeführt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film erzählt die Geschichte der Fotografin Elizabeth „Lee“ Miller. Im Zweiten Weltkrieg macht sie sich einen Namen als Kriegsberichterstatterin für die Zeitschrift Vogue.[2]

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ankündigung des Projekts und Casting der Darsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kate Winslet (2016)
Kate Winslet (2016)
Lee Miller (1943)
Lee Miller (1943)

Lee ist das Spielfilmdebüt der vor allem als Kamerafrau und Dokumentarfilmerin bekannten Ellen Kuras. Das Filmprojekt wurde im Oktober 2015 angekündigt, während zur selben Zeit die Ausstellung Lee Miller: A Woman’s War im Imperial War Museum in London eröffnet wurde.[3] Die Produzenten Troy Lum und Andrew Mason hatten sich mit ihrer Gesellschaft Hopscotch Features die Filmrechte an der Biografie The Lives of Lee Miller (1985) von Millers Sohn Antony Penrose gesichert. Dies beinhaltete auch exklusiven Zugang zum von Penrose verwalteten Archiv seiner Mutter, inklusive ihrer Fotos und Tagebücher. Zum damaligen Zeitpunkt stand nur die Mitwirkung von Kate Winslet in der Titelrolle fest.[4] Die britische Schauspielerin gab an, „durch eine Reihe außergewöhnlicher Ereignisse“ an den Part gelangt zu sein. Dazu zählte sie auch den Erwerb eines Tisches, der einst Miller gehört und an dem diese Zeit in Gesellschaft von Pablo Picasso oder Max Ernst verbrachten haben soll.[5] Winslet charakterisierte ihre Figur als „eine großartige Explosion der Extreme [...] Eine extreme Liebhaberin, Denkerin, Lebensbejaherin, Köchin, Vogue-Covergirl, Kriegskorrespondentin, Ikone, Mutter“, die von der „Geschichte weitgehend unverstanden“ zurückgelassen worden sei.[6] Penrose selbst begrüßte seinerzeit die Verpflichtung von Winslet[7] und sollte auch als Berater bei der Produktion mitwirken.[8]

Das Filmprojekt nahm erst mehr als vier Jahre später an Fahrt auf, als im Juni 2016 die Verpflichtungen von Kuras als Regisseurin sowie von Liz Hannah als Drehbuchautorin bekanntgegeben wurden. Winslet und Kuras kannten sich von den Dreharbeiten an der preisgekrönten Tragikomödie Vergiss mein nicht! (2004). Die Schauspielerin und die Kamerafrau hatten Kontakt zueinander gehalten und zuvor ein gemeinsames Filmprojekt andiskutiert.[9] Zum weiteren Schauspielensemble gehörten unter anderem Andy Samberg als Life-Fotograf David E. Scherman (1916–1997), Alexander Skarsgård als Lees späterer Ehemann Roland Penrose (1900–1984), Marion Cotillard als Modechefin der französischen Vogue Solange D’Ayen (1898–1976), Josh O’Connor als junger Journalist Tony, Andrea Riseborough als Vogue-Journalistin Audrey Withers (1905–2001), Noémie Merlant und Vincent Colombe als Ehepaar Nusch (1906–1946) und Paul Éluard (1895–1952), Samuel Barnett als Fotograf Cecil Beaton (1904–1980) sowie Zita Hanrot als Adrienne „Ady“ Fidelin (1915–2004), eine Muse Man Rays.[2] Ursprüngliche hätte Jude Law den Part des Roland Penrose bekleiden sollen.[8]

Dreharbeiten und Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten sollten ab September 2022 in Kroatien beginnen[10] und waren bis Dezember desselben Jahres angesetzt. In Kroatien kam es zu einem Zwischenfall, als Winslet während des Drehs stürzte und vorsorglich in einem Krankenhaus behandelt wurde.[11] Als weitere Drehorte waren London und Ungarn vorgesehen. Zum weiteren Filmteam gehörten Kameramann Paweł Edelman, Szenenbildnerin Gemma Jackson, Kostümbildner Michael O’Connor, Maskenbildnerin Ivana Primorac sowie Filmkomponist Alexandre Desplat.[8]

Als Produzenten traten neben Troy Lum, Andrew Mason und Kate Winslet noch Lauren Hantz, Marie Savare und Kate Solomon in Erscheinung. Als weitere Drehbuchautoren arbeiteten neben Liz Hannah auch Lem Dobbs, John Collee und Marion Hume an dem Filmskript. An der Produktion beteiligte Unternehmen waren MS Participations, Rocket Science, Hantz Motion Pictures und Sky Originals in Zusammenarbeit mit Pasaca Entertainment. Ebenfalls beteiligt waren die Gesellschaften Brouhaha Entertainment, Juggle Films Production, 55 Films und Vogue Studios.[8]

Veröffentlichung und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Premiere des Films fand am 9. September 2023 beim Toronto International Film Festival statt. Dort wurde Lee in die Sektion Gala Presentations eingeladen.[1]

Von den auf der Website Rotten Tomatoes nach der Premiere aufgeführten zwei Dutzend Kritiken sind 71 Prozent positiv („fresh“) und führen zu einer Durchschnittswertung von 6,4 von 10 möglichen Punkten. Rotten Tomatoes fasste die Meinungen der Rezensenten wie folgt zusammen: „Kate Winslets fesselnde Leistung in der Titelrolle trägt dazu bei, Lee über seine enttäuschend konventionellen Biografie hinauszuheben“.[12] Auf der Website Metacritic erhielt das Werk eine Bewertung von 58 von 100 möglichen Punkten, basierend auf 10 ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Dies entspricht allgemein gemischte oder durchschnittliche Rezensionen („mixed or average“ reviews).[13]

Ab 2024 soll Kuras’ Regiearbeit für Abokunden über den Streaminganbieter Sky verfügbar gemacht werden.[2] Die Kinoverwertungsrechte für Deutschland sicherte sich Studiocanal.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paweł Edelman und Ellen Kuras wurden im Jahr 2023 für den Hauptpreis des auf Kameraarbeit spezialisierten polnischen Filmfestivals Camerimage nominiert.[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antony Penrose: The Lives of Lee Miller. London : Thames and Hudson, 1985.
  • Immer lieber woanders hin : die Leben der Lee Miller. Aus dem Englischen von Brigitte Heinrich. Berlin : Insel Verlag, 2023. – ISBN 978-3-458-68264-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lee. In: tiff.net (abgerufen am 21. August 2023).
  2. a b c Lee. In: sky.com (abgerufen am 26. Juli 2023).
  3. John Walsh: Lee Miller’s Habit of Bumping into History Calls for teh Movie Treatment. In: Arts & Book Review, 24. Oktober 2015, S. 10.
  4. Borys Kyt: Kate Winslet to Portray Iconic Photographer Lee Miller. In: hollywoodreporter.com, 13. Oktober 20215 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  5. Amy Raphael: It’s all about Kate. In: thetimes.co.uk, 12. März 2016 (abgerufen via lizenzpflichtiger Datenbank Nexis Uni).
  6. Leo Barraclough: Ellen Kuras to Direct Kate Winslet in Lee Miller Movie ‘Lee’. In: variety.com, 26. Juni 2020 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  7. Mark Brown: Son of WWII photographer Lee Miller welcomes Kate Winslet biopic role. In: theguardian.com, 14. Oktober 2015 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  8. a b c d e Andrea Wiseman: ‘Lee’: First Look At Kate Winslet As Pioneering War Correspondent & Photographer Lee Miller; Alexander Skarsgård, Andy Samberg, Noémie Merlant, More Join Cast. In: Deadline, 27. Oktober 2022 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  9. Etan Vlessing: Ellen Kuras to Direct Kate Winslet in Lee Miller Biopic. In: hollywoodreporter.com, 26. Juni 2020 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  10. Milena Zajović: Kate Winslet, Jude Law, Josh O'Connor and Marion Cotillard to Shoot Lee Miller Biopic in Croatia. In: filmneweurope.com, 1. September 2022 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  11. Kate Winslet Taken to Hospital After Fall While Filming in Croatia. In: hollywoodreporter.com, 18. September 2022 (abgerufen am 26. Juli 2023).
  12. Lee. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  13. Lee. In: Metacritic. Abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  14. Lee – Auszeichnungen. In: imdb.com (abgerufen am 16. November 2023).