Liste der Stolpersteine in Essen – Bezirk IX

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Liste der Stolpersteine in Essen enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Essen verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Essen lebten und wirkten.

Bredeney[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adresse Verlegedatum Inschrift/Name Bild Anmerkung
Alfredstraße 289
12. Okt. 2007
HIER WOHNTE
BENNO STRAUSS
JG. 1873
BERUFSVERBOT 1934
ZWANGSARBEIT
LAGER VORWOHLE
TOT 27.9.1944
Prof. Dr. Benno Strauß (* 30. Januar 1873 in Fürth) studierte 1892 Physik, Maschinenbau und Elektrotechnik in München. 1893 wechselte er an die Universität Zürich, an der er 1896 zum Doktor der Philosophie promovierte. Anschließend arbeitete er in der Physikalischen Abteilung von Krupp in Essen, deren Leiter er von 1899 bis 1904 war. 1917 konvertierte er zum Christentum und ließ sich evangelisch taufen. Er war maßgeblich an der Entwicklung rostfreien Stahls beteiligt, der 1922 unter dem Markennamen NIROSTA geschützt wurde. Später führte er das Hartmetall „WIDIA“ („Wie Diamant“) ein.

Benno Strauß erwarb sich in der Firma Krupp ein hohes Ansehen, weswegen ihm zu seinem Berufsverbot am 1. Januar 1935 auch eine unübliche Feier ausgerichtet wurde. Er wurde weiterhin von ehemaligen Mitarbeitern und Kollegen geachtet, aber auch gemieden. Während der Novemberpogrome 1938 wurde er für eine Woche inhaftiert, ein ehemaliger Kollege konnte verhindern, dass sein Haus geplündert und zerstört wurde. Benno Strauß zögerte mit der Ausreise, obwohl ihm eine Professur in den USA angeboten worden war. Im Oktober 1938 musste er seinen Reisepass abgeben. Am 18. September 1944 wurde er als Zwangsarbeiter in ein Lager in Vorwohle deportiert. Am 27. September 1944 starb Benno Strauß in diesem Lager.[1][2]

Benno Strauß ist in Essen und Fürth eine Straße gewidmet.

Ruschenstraße 2

19. Mai 2022[3]
HIER LERNTE
KURT ARTUR
ARNSTEIN

JG. 1915
FLUCHT 1936 SCHWEIZ
1937 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 30.9.1942
Kurt Artur Arnstein (* 23. Oktober 1915 in Essen), Sohn von Eduard und Paula Arnstein (geb. Kahn), besuchte die Goetheschule in Essen-Rüttenscheid. Er emigrierte 1936 zunächst in die Schweiz, von dort 1937 weiter in die Niederlande. Dort lernte er seine spätere Frau Mietje "Mimi" Abrahamson kennen und zog am 1. April 1942 mit ihr zusammen. Mietje und Kurt Artur heirateten im Juni 1942, im August 1942 wurden sie ins Durchgangslager Westerbork deportiert und am 10. August 1942 nach Auschwitz verschleppt. Kurt und Mimi wurden am 30. September 1942 in Auschwitz ermordet.[4]
HIER LERNTE
LEO BEHR
JG. 1917
DEPORTIERT 1941
ŁODZ/LITZMANNSTADT
ERMORDET 13.5.1942
Leo Behr (* 31. März 1917 in Essen) besuchte die Goetheschule von 1928 bis 1932, anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre. Im November 1938 musste er seinen Arbeitsplatz aufgeben und wurde als Zwangsarbeiter zu Straßenarbeiten herangezogen. Zusammen mit seinen Eltern Gustav und Regina Behr wurde Leo Behr am 27. Oktober 1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Leo Behr wurde am 13. Mai 1942 im Ghetto Litzmannstadt ermordet, Regina Behr wurde am 26. Juni 1944 in Litzmannstadt ermordet, sein Vater Gustav Behr wurde am 8. Juli 1944 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.[3]
HIER LERNTE
SIEGFRIED DAVID
GRIFFEL

JG. 1923
'POLENAKTION' 1938
BETSCHEN/ZBASYN
ERMORDET IM
BESETZTEN POLEN
Siegfried David Griffel (* 1. November 1923 in Gelsenkirchen-Horst), Sohn von Chaim und Pessia Griffel (geb. Schumacher), wohnte ab 1932 zusammen mit seinem Bruder Max in der Waldhausenstraße 4 in Essen. Zunächst besuchte er die jüdische Volksschule und bekam 1934 ein Stipendium an der Goetheschule. Am 28. Oktober 1938 wurden Siegfried und seine Eltern im Rahmen der „Polenaktion“ ins Transitghetto Zbąszyń deportiert. Sein Bruder Max (später Mosche Givol) konnte nach Palästina ausreisen. Die genauen Todesumstände sind nicht geklärt, Siegfried David Griffel wurde am 8. Mai 1945 für tot erklärt. Vermutlich wurde er zusammen mit seinen Eltern bei einer Massenerschießung 1941 in Nadwirna ermordet.[5][6][7]
HIER LERNTE
KURT RUDOLF KERN
JG. 1921
DEPORTIERT 1942
SOBIBOR
ERMORDET
Kurt Rudolf Kern (* 22. März 1921 in Landau in der Pfalz), Sohn von Otto und Mathilde Kern (geb. Wolff), zog 1930 mit seinen Eltern in die Papestraße 32 in Essen. 1931 kam er in die Goetheschule und war Klassenkamerad von Ernst Krombach. In den kommenden Jahren verschärften sich antisemitische Anfeindungen gegen ihn und andere in der Schule und in der Freizeit. 1939 musste die Familie Kern ihre Wohnung aufgeben und wurde zwangsweise in ein „Judenhaus“ in der Ruhrau 40 umgesiedelt. Am 18. April 1942 wurde die Familie im Barackenlager Holbeckshof interniert, von wo aus sie am 15. Juni 1942 ins Ghetto Izbica deportiert wurden. Die Todesumstände sind nicht vollständig geklärt, er wurde am 8. Mai 1945 für tot erklärt. Vermutlich starb er 1942 im Vernichtungslager Sobibor.[8][3][9]
HIER LERNTE
ERNST KROMBACH
JG. 1921
DEPORTIERT 1942
TRANSIT-GHETTO IZBICA
ERMORDET
Ernst Krombach (* 17. September 1921 in Essen), Sohn von Dr. David Krombach und Minna Krombach (geb. von der Walde), wohnte in der Max-Fiedler-Straße 26 in Essen. Bis 1931 besuchte er die jüdische Volksschule und wechselte dann zur Goetheschule in der Alfredstraße. Er musste 1937 die Schule verlassen, da er aus antisemitischen Gründen nicht zum Abitur zugelassen werden konnte. Nach der abgebrochenen Schule absolvierte er ein Praktikum in einem chemischen Laber in Berlin. Nach den Novemberpogromen 1938 kehrte er zurück nach Essen. Sein Bruder Heinz floh 1939 nach Argentinien. Ernst Krombach und seine Eltern wurden am 22. April 1942 ins Ghetto Izbica deportiert. Die Briefe zwischen Ernst Krombach und seiner Geliebten Marianne Strauß geben einen seltenen Einblick in die Lebensumstände im Ghetto. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch wurde ihm zur Strafe das Augenlicht genommen. Er wurde später zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[10][3][11]
HIER LERNTE
HEINZ WOLFGANG
NASSAU

JG. 1908
FLUCHT 1938 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 31.3.1944
Heinz Wolfgang Nassau (* 27. November 1908 in Rüttenscheid), Sohn von Gustav und Lilli Nassau (geb. Baer) und Bruder von Reinhard und Ruth Nassau (verh. Dirtler), beendete die Untersekundarstufe an der Goetheschule. 1930 schloss er am Deutschen Kolleg in Bad Godesberg mit dem Abitur ab. Das in Heidelberg begonnene Jurastudium musste er aufgrund der Nürnberger Gesetze abbrechen. Seine Schwester Ruth konnte 1934 nach Palästina auswandern, sein Bruder Reinhard flüchtete 1936 nach Südafrika. Heinz Nassau flüchtete 1938 in die Niederlande. Dort war er nach dem Westfeldzug 1940 im Widerstand tätig und zog sich später in den Untergrund zurück. Bevor er eine Ausreise nach Südafrika unternehmen konnte, wurde er in Amsterdam von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und zunächst im Durchgangslager Westerbork interniert. Ein Fluchtversuch aus dem Lazarett misslang und alle Insassen des Lazaretts wurden am 19. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert wo Wolfgang Nassau vermutlich wenige Tage später ermordet wurde.[12][13][3]
HIER LERNTE
HANS WERNER
SCHÜLER

JG. 1901
DEPORTIERT 1942
TRANSIT-GHETTO IZBICA
ERMORDET
Hans Werner Schüler (* 7. Juli 1901 in Essen), Sohn von Dr. med Leonhard Schüler und Hedwig Julie Schüler (geb. Anschel), Bruder von Lore Margarete Schüler (verh. Camnitzer), wohnte mit seiner Familie in der Pelmanstraße 42 in Essen. Er schloss die Goetheschule 1920 mit dem Abitur ab und arbeitete später als Musiklehrer. 1928 starb sein Vater Leonhard. Am 12. Mai 1939 wurde er gezwungen in ein „Judenhaus“ in der Emmastraße 57 zu ziehen. Im Frühjahr 1942 wurde er zusammen mit seiner Mutter ins Transitghetto Izbica deportiert und dort im gleichen Jahr ermordet. Seine Schwester Lore Margarete Camnitzer wurde zusammen mit ihrem Mann und der vierjährigen Tochter am 3. September 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.[3]
HIER LERNTE
HERBERT WEIS
JG. 1913
FLUCHT 1933 FRANKREICH
REISE 1940 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
SOBIBOR
ERMORDET 23.7.1943
Herbert Weis (* 16. Dezember 1913 in Krefeld) schloss die Goetheschule 1933 ab und emigrierte am 28. September 1933 nach Frankreich. Dort studierte er zunächst in Toulouse und später in Paris und erhielt ein Stipendium an der Harvard-Universität für die Jahre 1939/1940, welches er nach dem Kriegsausbruch nicht in Anspruch nehmen konnte. Er heiratete am 5. August 1942 Gertruide Cohen und wohnte in Amsterdam. Am 17. Juli 1943 wurde er verhaftet und im Durchgangslager Westerbork interniert, drei Tage später ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort am 23. Juli 1943 ermordet.[14][15][16][17][18][3] Seine Frau Gertruida Marshall geb. Cohen verw. Weis konnte den Krieg in Australien überleben.[19]

Werden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adresse Verlegedatum Inschrift/Name Bild Anmerkung
Bungertstraße 32
4. März 2010
HIER WOHNTE
SOPHIE BAUM
GEB. VIEHSER
JG. 1892
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Sophie Baum (geborene Viehser; * 15. Mai 1892 in Emden) heiratete am 29. Januar Philipp Baum in Emden. Sie bekamen die Tochter Ruth Baum (* 19. April 1921 in Essen). Philipp Baum starb 1932 und Sophie Baum übernahm das Fischgeschäft in der Bungertstraße 47 in Essen-Werden. Dieses Geschäft wurde während der Novemberpogrome 1938 geplündert und zerstört und die Familie musste in ein „Judenhaus“ in der Bungertstraße 32 umziehen. Am 22. April 1942 wurden Ruth Baum und Sophie Baum nach Izbica deportiert und an einem unbekannten Datum ermordet.[20][21][22][23][24]
HIER WOHNTE
RUTH BAUM
JG. 1921
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Dudenstraße 24
19. Dez. 2017
HIER WOHNTE
FRANZ VOUTTA
JG. 1876
IM WIDERSTAND/SPD
'SCHUTZHAFT' 1933
VERHAFTET 1.5.1935
'ILLEGALE MAIFEIER'
VERHÖRT-MISSHANDELT
PROZESSUNFÄHIG
TOT 17.7.1936
KRANKENHAUS DÜSSELDORF
Franz Voutta (* 20. Januar 1876 in Mingstimmen) trat 1903 der SPD in Essen bei. Er war später Funktionär der Freien Gewerkschaft und der SPD und wurde nach der Machtergreifung 1933 für über einen Monat in „Schutzhaft“ genommen. Dennoch engagierte er sich weiterhin im politischen Widerstand. Am 1. Mai 1935 kam es zu zahlreichen Festnahmen im gesamten Rheinland, bei denen auch Franz Voutta inhaftiert wurde. Das Urteil zur Anklage auf „Vorbereitung zum Hochverrat“ wurde am 9. Juli 1936 verlesen. Franz Voutta war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr verhandlungsfähig und starb am 17. Juli 1936 an den Folgen der Folter während der Verhöre.[25]
Grafenstraße, Schulhof
20. Sep. 2004
HIER LERNTE
JACOB HERZ
JG. 1893
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
TRANSIT-GHETTO-IZBICA
ERMORDET
Jacob Herz (* 20. November 1893 in Werden) wurde im KZ Dachau inhaftiert. Am 20. Juli 1942 wurde er über Köln ins Ghetto Minsk deportiert und an einem unbekannten Datum ermordet.[26]

Der Stolperstein wurde im März 2023 aktualisiert und ausgetauscht.

HIER LERNTE
HANS SIMON
JG. 1914
FLUCHT 1933 HOLLAND
INTERNIERT MECHELEN/MALINES
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 4.9.1942
Hans Simon (* 8. Oktober 1914 in Werden), Sohn von Otto und Celestine Anna Simon, geborene Van den Bergh, war in die Niederlande geflüchtet und wohnte in Scheveningen. Auf der Flucht in die Schweiz wurde er im Zug aufgegriffen und kam zunächst in das SS-Sammellager Mecheln in Belgien. Hans Simon wurde wahrscheinlich am 4. September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.[27][28][29][30][31][32]

Der Stolperstein wurde im März 2023 aktualisiert und ausgetauscht.

HIER LERNTE
FELIX STEEG
JG. 1897
'SCHUTZHAFT' 1938
POLIZEIREVIER
ESSEN-WERDEN
24.6.1939
LAUT PROTOKOLL
FLUCHT IN DEN TOD
Felix Steeg (* 14. Oktober 1897) starb am 24. Juni 1939 im Polizeigefängnis Essen. Er war als Jude verfolgt worden. Sein Bruder Kurt Steeg konnte in die USA flüchten.[33]

Der Stolperstein wurde im März 2023 aktualisiert und ausgetauscht.

Klemensborn 127
19. Dez. 2017
HIER WOHNTE
PETER BURGGRAF
JG. 1887
IM WIDERSTAND/SPD
AM 15.7.1933 VON
'WERKSOLDATEN'
MISSHANDELT
TOT AN DEN FOLGEN
17.7.1933
Peter Burggraf (* 27. August 1887 in Werden) war seit 1924 Mitglied in der SPD und wohnte ab 1929 mit seiner Frau Maria Burggraf, geborene Gantenberg, und acht Kindern im Klemensborn 127. Am 15. Juli 1933 kam es in der Kellerstraße in Essen an der Adolf-Hitler-Kaserne zu einem Zwischenfall. Peter und sein Bruder Johann wurden von „Werksoldaten“ angegangen. Peter Burggraf wurde schließlich bewusstlos geschlagen, dann an den Füßen eine Kellertreppe herunter gezogen und dort seinen Verletzungen überlassen. Erst einige Zeit später veranlassten Nachbarn, dass er ins Krankenhaus kam, wo er am 17. Juli 1933 seinen Verletzungen erlag. Eine gegen die namentlich bekannten Gewalttäter gestellte Strafanzeige wurde am 29. Dezember 1933 von der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen.[34]
Wigstraße 15
4. März 2010
HIER WOHNTE
ALBERT LEVI
JG. 1876
FLUCHT HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 17.7.1943
Albert Levi (* 15. Dezember 1876 in Werden) und seine Frau Helene Levi (geborene Schwarz; * 20. Mai 1879 in Kall) emigrierten am 17. September 1939 in die Niederlande. Während des Westfeldzugs wurden sie am 3. Dezember 1942 im Durchgangslager Westerbork interniert. Am 14. September 1943 kamen sie ins Vernichtungslager Auschwitz, wo sie am 17. September 1943 ermordet wurden.[35][36][37][38][39][40]
HIER WOHNTE
HELENE LEVI
GEB. SCHWARZ
JG. 1879
FLUCHT HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 17.9.1943

Kettwig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adresse Verlegedatum Inschrift/Name Bild Anmerkung
Kringsgat 7
5. Dez. 2008
HIER WOHNTE
JULIUS ANSCHEL
JG. 1882
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Julius Anschel (* 4. August 1882 in Kettwig), Sohn von David und Eva Anschel, geborene Marcus, hatte sieben weitere Geschwister und arbeitete als Viehhändler in Kettwig. Julius Anschel wurde am 15. Juni 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo er ermordet wurde.[41]
Landsberger Straße 8
5. Dez. 2008
HIER WOHNTE
SIEGMUND
SELIGMANN

JG. 1878
TOT 1941
ALS ZWANGSARBEITER
IM EIGENEN BETRIEB
Siegmund Seligmann (* 15. November 1878 in Kettenbach) und seine Frau Grete Seligmann (geborene Aaron; * 23. Januar 1889 in Velbert) hatten zwei Kinder: Doris und Alfred. Siegmund Seligmann starb am 16. Oktober 1941 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Kettwig beigesetzt. Grete Seligmann wurde am 15. Juni 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet. Die Kinder konnten nach Palästina emigrieren.[42][43][44]
HIER WOHNTE
GRETE SELIGMANN
GEB. AARON
JG. 1889
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
IZBICA
ERMORDET
Landsberger Straße 10
5. Dez. 2008
HIER WOHNTE
OTTO SALOMON
JG. 1932
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Robert Salomon (* 27. Oktober 1896 in Altenkirchen) und seine Frau Martha Salomon (geborene Seligmann; * 18. April 1901 in Kettwig) hatten einen Sohn Otto Julius Salomon (* 3. Oktober 1932 in Kettwig). Am 22. April 1942 wurde die Familie über Düsseldorf ins Durchgangslager Izbica deportiert, wo Otto Salomon ermordet wurde. Otto und Martha Salomon wurden an einem unbekannten Datum wahrscheinlich im Vernichtungslager Treblinka ermordet.[45][46][47][48][49][50] Bei der Verlegung des Stolpersteins für Martha Salomon am 14. Dezember 2021 wurde auch der Stolperstein für Robert Salomon mit aktualisierter Inschrift ausgetauscht.
HIER WOHNTE
ROBERT SALOMON
JG. 1896
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
14. Dez. 2021
HIER WOHNTE
MARTHA SALOMON
GEB. SELIGMANN
JG. 1901
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Werdener Straße 28
5. Dez. 2008
HIER WOHNTE
AMALIE ISAAC
GEB. NEUSTAEDTER
JG. 1865
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
MINSK
Amalie Isaac (geborene Neustädter; * 16. Oktober 1865 in Witten) wurde am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Treblinka transportiert und ermordet.[51][52]
HIER WOHNTE
EMMA JOSEPH
JG. 1871
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
THERESIENSTADT
Emma Joseph (* 9. November 1871 in Kettwig), Tochter von Jakob Joseph (* 15. Juli 1837; gest. 8. Juni 1915 in Heiligenhaus) und Marianne „Mirjam“ Joseph (geborene Moses; * 24. April 1843 in Heiligenhaus; gest. 11. Juli 1906 in Heiligenhaus), Schwester von Max Joseph. Emma Joseph wurde am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Treblinka transportiert und ermordet.[53][54][55]
HIER WOHNTE
HULDA JOSEPH
JG. 1871
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET IN
MINSK
Hulda Joseph (* 15. Juli 1871 in Kettwig) wurde am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Treblinka transportiert und ermordet.[56][57]
HIER WOHNTE
MAX JOSEPH
JG. 1881
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Max Joseph (* 3. November 1881 in Laupendahl) und seine Frau Johanna Joseph (geborene Anschel; * 9. Mai 1886 in Kettwig) hatten zwei Kinder: Marianne (* 1912) und Harry (* 1919). Die Familie führte eine große Lederwarenhandlung und war sehr religiös und angesehen in Kettwig. Nach der Machtergreifung verschlechterte sich die Lage für das Geschäft ständig. Während der Novemberpogrome 1938 wurden Max Joseph und sein Sohn Harry für mehrere Wochen in „Schutzhaft“ genommen. Harry konnte nach seiner Entlassung nach Kolumbien ausreisen, seine Schwester Marianne gelang die Flucht über die Niederlande. 1939 wurde das Geschäft von Max Joseph „arisiert“ und später sein Haus beschlagnahmt und zum „Judenhaus“ deklariert. Am 22. April 1942 wurden Max und Johanna Joseph nach Izbica deportiert, wo sie an einem unbekannten Datum ermordet wurden.[58][59][60][61][62][63][64]
HIER WOHNTE
JOHANNA JOSEPH
GEB.ANSCHEL
JG. 1886
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
HIER WOHNTE
RIDA SELIGMANN
GEB. STERN
JG. 1876
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
MINSK
Rita Seligmann (geborene Stern; * 31. Juli 1876 in Züntersbach) wurde am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Treblinka transportiert und ermordet.[65][66]
Wilhelmstraße 6
5. Dez. 2008
HIER WOHNTE
DR.CARL SCHMITZ
JG. 1881
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1944 IN
AUSCHWITZ
Dr. Carl Schmitz (* 19. Mai 1881 in Bonn) sollte den Metzgerbetrieb des Vaters übernehmen. Stattdessen promovierte Carl Schmitz, zog als Mediziner nach Kettwig und heiratete 1922 seine Frau Martha. Ihre Tochter Irmgard kam 1924 zur Welt und wurde nach der Religion ihrer Mutter protestantisch getauft. Nach der Machtergreifung wurde auch Martha Schmitz unter Druck gesetzt, da sie eine „Mischehe“ führte. Eine Ausreise lehnte Carl Schmitz damals ab. 1935 starb Martha Schmitz nach schwerer Krankheit, 1938 musste Carl Schmitz seine Praxis aufgeben. Am 21. Juli 1942 wurde Carl Schmitz nach Theresienstadt deportiert, zwei Jahre später am 28. Oktober 1944 ins KZ Auschwitz-Birkenau, wo er ermordet wurde.[67][68][69][70]
Zur alten Fähre 2
5. Dez. 2008
HIER WOHNTE
CARLA MOSES
JG. 1928
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Carla Moses (* 26. Mai 1928 in Kettwig) wurde am 22. April 1942 nach Izbica deportiert, wo sie an einem unbekannten Datum ermordet wurde.[71]
HIER WOHNTE
JOHANNA MOSES
JG. 1924
DEPORTIERT 1941
IZBICA
ERMORDET
Johanna Moses (* 20. Mai 1924 in Kettwig) wurde am 10. November 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und an einem unbekannten Datum ermordet.[72]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gedenkbuch Alte Synagoge. S. 290, abgerufen am 15. September 2021.
  2. Benno Strauß in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  3. a b c d e f g Jüdische Schüler. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  4. Kurt Artur Arnstein. Abgerufen am 7. Juni 2022 (englisch).
  5. Herrmann Schröter: Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Essen. Hrsg.: Stadt Essen. 1980, S. 557.
  6. Stadtarchiv Essen (Hrsg.): Wiedergutmachungsakte 158/G603.
  7. Gedenkbuch der Alten Synagoge. S. 84, abgerufen am 7. Juni 2022.
  8. Herrmann Schröter: Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Essen. Hrsg.: Stadt Essen. 1980, S. 445,614.
  9. Gedenkbuch der Alten Synagoge. S. 141, abgerufen am 7. Juni 2022.
  10. Gedenkbuch der Alten Synagoge. S. 154, abgerufen am 7. Juni 2022.
  11. Mark Roseman: In einem unbewachten Augenblick : eine Frau überlebt im Untergrund. 1. Auflage. Aufbau, Berlin 2002, ISBN 3-351-02531-9.
  12. Stadt Essen (Hrsg.): Wiedergutmachungsakte 158/200.
  13. Gedenkbuch der Alten Synagoge. S. 193, abgerufen am 7. Juni 2022.
  14. Herbert Weis. Abgerufen am 7. Juni 2022 (englisch).
  15. Herbert Weis in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  16. Herbert Weis in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  17. Herbert Weis in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  18. Herbert Weis in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  19. Herrmann Schröter: Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Essen. Hrsg.: Stadt Essen. 1980, S. 763.
  20. Sophie Baum in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  21. Sophie Baum in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  22. Sophie Baum in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  23. Ruth Baum in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  24. Ruth Baum in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  25. Biografie Franz Voutta. In: Historisches Portal Essen. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
  26. Jacob Herz in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  27. Hans Simon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  28. Hans Simon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  29. Hans Simon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  30. Hans Simon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  31. Hans Simon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  32. Hans Simon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  33. Gedenkblatt Familie Rosenbaum. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  34. Biografie Peter Burggraf. In: Historisches Portal Essen. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
  35. Albert Levi in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  36. Albert Levi in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  37. Helene Levi in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  38. Helene Levi in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  39. Helene Levi im NS-Dokumentationszentrum Köln - Details. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  40. Albert Levi im NS-Dokumentationszetrum Köln - Details. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  41. Julius Anschel in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  42. Siegmund Seligmann in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  43. Grete Seligmann in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  44. Grabstein Grete und Sigmund Seligmann. In: steinheim-institut.de. Abgerufen am 24. Oktober 2021.
  45. Otto Salomon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  46. Otto Salomon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  47. Otto Salomon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  48. Robert Salomon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  49. Robert Salomon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  50. Martha Salomon in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  51. Amalie Isaac in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  52. Amalie Isaac in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  53. Emma Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  54. Emma Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  55. Emma Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  56. Hulda Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  57. Hulda Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  58. Max Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  59. Max Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  60. Max Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  61. Gedenkbuch Alte Synagoge. S. 121, abgerufen am 15. September 2021.
  62. Johanna Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  63. Johanna Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  64. Johanna Joseph in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  65. Rita Seligmann in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  66. Rita Seligmann in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  67. Carl Schmitz in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  68. Carl Schmitz in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  69. Carl Schmitz in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  70. Gedenkbuch Alte Synagoge. S. 246, abgerufen am 15. September 2021.
  71. Carla Moses in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  72. Johanna Ruth Moses in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem