Lohausen

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Wappen der Landeshauptstadt Düsseldorf
Wappen der Landeshauptstadt Düsseldorf
Lohausen

Stadtteil der Landeshauptstadt Düsseldorf
Lage im Stadtgebiet
Lage im Stadtgebiet
Basisdaten[1]
Geographische Lage: 51° 17′ N, 6° 44′ OKoordinaten: 51° 17′ N, 6° 44′ O
Höhe: 39 m ü. NN
Fläche: 11,66 km²
Einwohner: 3.991 (31. Dezember 2013)
Bevölkerungsdichte: 342 Einwohner je km²
Eingemeindung: 1. August 1929
Stadtbezirk: Stadtbezirk 5
Stadtteilnummer: 052
Verkehrsanbindung
Autobahn: A44 A52
Bundesstraße: B8
DB-Regionalverkehr: RE 1 RE 2 RE 3 RE 5 RE 6 RB 35
S-Bahn: S 1 S 11
Stadtbahn: U 79
Schnellbus: SB 51
Buslinie: 721 729 730 759 760 776 896
Nachtverkehr: 809

Lohausen ist ein nördlicher Stadtteil von Düsseldorf. Etwa zwei Drittel der Fläche Lohausens werden vom Düsseldorfer Flughafen eingenommen. Der westliche, zum Rhein hin gelegene Teil ist dörflich geprägt. Lärmbelästigung und Bebauungsbeschränkungen durch den Flughafen haben die Entwicklung des Stadtteils beeinträchtigt. Prägend sind zahlreiche Reiterhöfe.

Lohausen gehört zu den reichsten Stadtteilen Düsseldorfs. Das jährliche Durchschnittseinkommen liegt hier bei 60.636 Euro (Stand 31. Dezember 2007).[2]

Geographie

Panoramabild Lohausen

Lohausen liegt im Norden der Stadt Düsseldorf und grenzt an die Stadtteile Kaiserswerth und Kalkum im Norden, Stockum im Süden, Unterrath im Südosten, und Lichtenbroich im Osten und gehört zum Stadtbezirk 5. Der Stadtteil erstreckt sich im nördlichen Außenring vom Rhein mit der Rheingrenze zu Meerbusch-Ilverich im Westen bis zur östlichen Düsseldorfer Stadtgrenze nach Ratingen-Tiefenbroich. Mit einer Fläche von 11,66 km² ist er der flächenmäßig drittgrößte Stadtteil, hat aber mit 4.009 Einwohnern nur eine Bevölkerungsdichte von 344 Einwohnern pro km². Nachdem bereits 1909 der südliche Ortsteil Stockum an Düsseldorf abgetreten werden musste, verlor auch die restliche damalige Landgemeinde Lohausen 1929 ihre Selbstverwaltung an Düsseldorf. Der entstehende Flugbetrieb hatte die Düsseldorfer Begehrlichkeiten geweckt.

Geschichte

Ortskern mit Fachwerkhaus von 1795
Kirche St. Mariä Himmelfahrt

Lohausen wird urkundlich erstmals 1047 (Lohuson iuxta Werthe) erwähnt.[3] Die nächste Nachricht stammt von dem niederadeligen Adelsgeschlecht der Herren von (Kalkum-)Lohausen. Ritter Arnold von Lohausen (Arnoldus miles de Lohusen) verlieh 1236 zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern einen lehensabhängigen Zehnten bei Eversael an die Abtei Camp in Erbpacht.[4] Neben dem Rittersitz in Lohausen besaßen die Herren von Kalkum auch die Rittersitze Haus Remberg bei Huckingen und Haus Leuchtenberg (alte Namensform: Leuchtmar). Lohausen und Leuchtenberg wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Heinrich Balthasar Lantz erworben wurden, der nahe dem Hof Lohausen, dem Vorwerk, zum Teil auf den Fundamenten der Burg ein neues Herrenhaus errichten und einen großen Park anlegen ließ, den Lantz’schen Park. 1972 erwarb die Stadt die Anwesen der Familie Lantz. Vom Haus Leuchtenberg nahe am Rheindeich und dessen ehemaligem Vorwerk, dem Nagelshof, sind noch ansehnliche Teile erhalten.

Sehenswürdigkeiten

Torhaus am Parkeingang des Lantz’schen Park
Anlage des Lantz’schen Parks als englischer Garten, Blick von Westen auf das Herrenhaus
Begräbniskapelle 1878–79

Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt gilt als Sehenswürdigkeit. Die Gedächtniskapelle des Grafen Franz von Spee im neuromanischen Stil erbaut 1839, an der Niederrheinstraße ist von Rudolf Wiegmann.[5] Das Haus Hannemann ist eine denkmalgeschützte Villa im Stil der konservativen Moderne.

Andere Bauten

Die Wohnbebauung in Lohausen ist niedrig und sehr aufgelockert. Der Stadtteil ist durch Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Villen und die nach wie vor betriebene Landwirtschaft geprägt. Entlang des Rheines befindet sich ein Wasserschutzgebiet. Der Rheindeich, der seit 2003 als stark sanierungsbedürftig gilt, ist neben den Freizeitanlagen für Reiter und Tennisfreunde ein beliebtes Ausflugsziel.

In diesem Stadtteil befindet sich im Osten der Flughafen Düsseldorf, der aber wegen der heutigen Verkehrsführung keine Straßenverbindung mit der Wohnbebauung Lohausens mehr hat und heute eigentlich an Unterrath angeschlossen ist. Allerdings existiert eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer mittels einer Brücke über die als Schnellstraße ausgebaute Danziger Straße. Bereits im Jahr 1927 flog die Deutsche Lufthansa erstmals das Flugfeld Golzheimer Heide an. Bis zum Zweiten Weltkrieg erfolgte die Zufahrt zu den damaligen Flughafengebäuden im westlichen Teil des Flughafengeländes über die heutige ‚Alte Flughafenstraße‘.

Persönlichkeiten

Personen mit Beziehung zur Stadt

Zuordnungen

  • Lohausen wird von der Stadtverwaltung Düsseldorf unter der Nummer 052 verwaltet.
  • Staatliche Wahlkreise[6]

Seit der Kommunalwahl 1979 bildet Lohausen zusammen mit den Düsseldorfer Stadtteilen Kaiserswerth und Stockum den Düsseldorfer Kommunalwahlbezirk 22, der neun Stimmbezirke umfasst, darunter die Stimmbezirke 5201 und 5202 für Lohausen. Die beiden Wahllokale befinden sich traditionsgemäß in der Römisch-katholischen Grundschule Im Grund.

Seit der Bundestagswahl 2002 gehört Lohausen wie der gesamte Düsseldorfer Stadtbezirk 5 zum Bundestagswahlkreis 107 Düsseldorf I. Direkt gewählte Abgeordnete waren Michael Müller (SPD) (2002–2005), Hildegard Müller (CDU) (2005–2008/Rücktritt; hatte einen ihrer drei Wohnsitze in Lohausen), und seit 2009 Thomas Jarzombek (CDU).

Seit der Wahl zum Landtag Nordrhein-Westfalen 2005 gehört Lohausen wie der gesamte Düsseldorfer Stadtbezirk 5 zum Landtagswahlkreis 40 Düsseldorf I. Direkt gewählter Abgeordneter war 2005 und 2010 Olaf Lehne (CDU), seit dem 13. Mai 2012 Markus Herbert Weske (SPD) mit 26.586 Stimmen (36,5 %).

Weblinks

Commons: Düsseldorf-Lohausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistiken für den Stadtteil 052 – Lohausen
  2. Statistisches Jahrbuch Düsseldorf 2012 (PDF; 8,3 MB).
  3. Crecelius, Trad. Werd. 90 (ZBGV, Bd. 6, S. 53).
  4. Lacomblet, Theodor Joseph, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Köln, Urkunde Nr. 211, 1846, Band 2, S. [148]110.Digitalisierte Ausgabe ULB Bonn
  5. Julia Brabeck: Blumenschmuck für die Spee'sche Kapelle, in Rheinische Post vom 23. August 2013
  6. Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf, Zugriff: 30. August 2008