Mantes-la-Jolie

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Mantes-la-Jolie
Mantes-la-Jolie (Frankreich)
Mantes-la-Jolie (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Yvelines (78)
Arrondissement Mantes-la-Jolie
Kanton Mantes-la-Jolie (Hauptort)
Gemeindeverband Grand Paris Seine et Oise
Koordinaten 48° 59′ N, 1° 43′ OKoordinaten: 48° 59′ N, 1° 43′ O
Höhe 17–41 m
Fläche 9,38 km²
Einwohner 44.539 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 4.748 Einw./km²
Postleitzahl 78200
INSEE-Code
Website www.manteslajolie.fr

Collégiale Notre-Dame

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Mantes-la-Jolie ist eine französische Gemeinde mit 44.539 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Yvelines in der Region Île-de-France. Sie ist Verwaltungssitz des Arrondissements Mantes-la-Jolie und Hauptort des Kantons Mantes-la-Jolie.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantes-la-Jolie ist eine mittlere Industriestadt am linken Ufer der Seine, 53 Kilometer westlich von Paris. Die Gemeinde liegt im Zentrum einer Agglomeration von rund 80.000 Menschen. Nachbargemeinden sind Mantes-la-Ville und Buchelay im Süden, Rosny-sur-Seine im Westen, sowie – durch die Seine getrennt – Limay und Follainville-Dennemont im Norden. Zwischen Mantes-la-Jolie und Mantes-la-Ville mündet der Fluss Vaucouleurs in die Seine.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean-Baptiste Camille Corot, Brücke bei Mantes (um 1870)

Der Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name „Mantes“ stammt aus dem Gallischen: medunta, die Eiche. Mantes war zur Zeit der Karolinger ein Hafen an der Seine, der aufgrund seiner strategischen Lage in der Nähe der Grenze zur Normandie bald befestigt wurde. Mantes diente somit zum Schutz von Paris vor feindlichen Übergriffen entlang des Flusses. Der Ort wurde 1087 von Wilhelm dem Eroberer während seines Feldzugs im Vexin niedergebrannt. Ludwig VI. gestand dem Ort danach (1110) den Status einer „freien Stadt“ zu. König Philipp II. August starb hier am 14. Juli 1223. Während der Auseinandersetzungen mit den Engländern wechselte die Stadt häufig den Herrn. Beim Tod König Heinrich III. stand Mantes auf Seiten der katholischen Liga, wurde dann von Heinrich IV. erobert, der hier mit Blick auf die Besetzung von Paris sein Hauptquartier einrichtete. Später kam er häufig nach Mantes, um seine Geliebte Gabrielle d’Estrées zu treffen. Von ihm stammt der Namenszusatz „la Jolie“ („die Schöne“), den er in einem Brief an sie schrieb: „Ich komme nach Mantes, meine Schöne.“ Ursprünglich hieß der Ort „Mante“, woraus Ende des 18. Jahrhunderts „Mantes“ wurde, später dann, als die Post eingerichtet wurde und eine Verwechslung mit Nantes ausgeschlossen werden musste, „Mantes-sur-Seine“. Nach der Eingemeindung von Gassicourt im Westen hieß die Stadt ab 1930 „Mantes-Gassicourt“; der heutige Name stammt aus dem Jahr 1953.

Politische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantes war Unterpräfektur des Départements Seine-et-Oise seit 1800 bis zur Einrichtung des Départements Yvelines, mit Ausnahme der Jahre 1926 bis 1943. Der Bürgermeister und Abgeordnete Jean-Paul David[1] gründete 1952 das antikommunistische Büro Comité Paix et Liberté.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Mantes-la-Jolie

Sainte-Anne de Gassicourt

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantes-la-Jolie liegt an der Autobahn A 13. In dem am 9. Mai 1843 in Betrieb genommenen Bahnhof der Gemeinde zweigt von der Bahnstrecke Paris–Rouen–Le Havre die am 1. Juli 1855 eröffnete Bahnstrecke via Evreux, Lisieux und Caen (seit 1. September 1857) und Cherbourg (seit 17. Juli 1858) ab.[2][3] Der Bahnhof ist Verkehrshalt des (Stand: Januar 2024) montags bis freitags zwischen Le Havre und Marseille-Saint-Charles verkehrenden TGV-Zugpaares.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantes ist verschwistert mit Hillingdon in England, mit Maia in Portugal und mit Schleswig in Deutschland.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sylvie Bergougnoux, Hèlène François, Véronique Icole, Stéphanie Maquart: Gassicourt, identité d’un village des origines à 1930, Mantes-la-Jolie 2002.
  • Alain Élande-Brandenburg (Hrsg.): Mantes médiévale, la collégiale au cœur de la ville, Mantes-la-Jolie 2000.
  • Jean-François Holvas, Véronique Icole, Antoinette Le Lièvre: Mantes-sur-Seine, une histoire d’eau du Moyen Âge à nos jours, Mantes-la-Jolie 2005.
  • Véronique Icole: Hommage à Pierre Goujon, Mantes-la-Jolie 2003.
  • Marcel Lachiver: Histoire de Mantes et du Mantois à travers chroniques et mémoires des origines à 1792, Meulan-en-Yvelines 1971.
  • E. Saintier: Les fortifications de Mantes depuis l’origine jusqu'au XVIe siècle, Montligeon 1925.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mantes-la-Jolie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Romain Ducoulombier: Histoire du Communisme au XXe siècle (= Que sais-je ? Nr. 3998). 2. Auflage. Presses Universitaires de France, Paris 2022, ISBN 978-2-7154-1203-3, S. 64.
  2. Bernard Collardey: Paris – Cherbourg, une radiale normande. In: Rail Passion. Nr. 194, 2013, S. 42–65.
  3. François et Maguy Palau: Le rail en France – Tome II, 1858–1863. Paris 2001, ISBN 2-9509421-2-1
  4. Zu Rolf Hirschland gibt es einen Artikel in der französischsprachigen Wikipedia (fr:Rolf Hirschland) und außerdem ein Porträt auf der Seite Les étrangers internés dans l’Isère 1939–1940.