Ministry

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Ministry

Ministry auf dem M’era Luna Festival 2006
Allgemeine Informationen
Genre(s) Industrial Metal, Crossover, EBM, Synth Pop
Gründung 1981, 2011
Auflösung 2008
Website www.thirteenthplanet.com/
Gründungsmitglieder
Al Jourgensen
Aktuelle Besetzung
Gesang, diverse Instrumente
Al Jourgensen
Gitarre
Sinhue Quirin (2007–2008, seit 2014)
Aaron Rossi (2008)
John Bechdel (seit 2006)
Bass
Tony Campos (2007–2012, seit 2014)
Gitarre
Monte Pittman (seit 2014)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Stephen George (1981–1985; live 1981–1984)
Bass
Lamont Welton (1981)
Bass
Marty Sorenson (1981–1982)
Keyboard
John Davis (1981–1983)
Keyboard
Robert Roberts (live, 1981–1983)
Bass
Brad Hallen (1982–1986; live 1984)
Keyboard
Mark Pothier (live, 1983)
Keyboard, Gesang
Patty Jourgensen (1983–1986)
Keyboard, Gesang
Doug Chamberlin (1983–1984)
Bass, Keyboard, Gesang
Paul Barker (1986–2003)
Schlagzeug
Bill Rieflin (1986–1995)
Keyboard, Saxophon
Roland Barker (Tours 1986 und 1992–1993)
Gesang
Chris Connelly (1988–1990)
Gitarre, Keyboard, Gesang
Kevin Ogilvie (Touren 1988–1990)
Schlagzeug
Martin Atkins (Tour 1990)
Gitarre
Terry Roberts (Tour 1990)
Gitarre
William Tucker (Tour 1990)
Keyboard
Michael Balch (1991–1993)
Gitarre
Louis Svitek (1992–2003)
Keyboard
Duane Buford (1996–2004, Touren 1994–2004)
Schlagzeug, Percussion
Rey Washam (1995–1999, 2003–2004)
Gitarre
Adam Grossman (2003)
Schlagzeug
Tia Sprocket (live 2003–2003)
Schlagzeug
Mark Baker (2003)
Keyboard
Kol Marshall (2003–2004)
Schlagzeug, Percussion, Saxophon
Max Brody (2001–2004)
Keyboard
Darrell James (Touren 2003 und 2004)
Bass
John Monte (2004)
Bass
Eddy Garcia (2004)
Gitarre
Bryan Kehoe (2004)
Gitarre
Rick Valles (2004)
Bass
Paul Raven (2005–†2007)
Schlagzeug
Joey Jordison (2006)
Tommy Victor (2005–2012)
Gitarre
Mike Scaccia (1989–1995,2003-†2012)

Ministry ist eine US-amerikanische Industrial-Metal-Band aus Chicago, Illinois.

Bandgeschichte

Ministry wurde 1981 von Alain Jourgensen (auch Alien Jourgensen oder kurz Al Jourgensen) in Chicago als reines Synthie-Pop-Projekt gegründet. Mitte der 80er Jahre wandelte sich der Sound, es kamen Einflüsse aus Industrial und EBM hinzu. Einige Jahre später war unter Verwendung von Rhythmusgitarren der Industrial-Metal-Stil, für den Ministry bekannt ist, vollständig ausgeprägt, was in einigen stilprägenden Alben kulminierte. Zu dieser Zeit bestand Ministry neben Al Jourgensen aus Paul Barker (Bass). Außerdem war das Ministry-Umfeld zentraler Bestandteil eines weit verzweigten Netzwerkes von Musikern verschiedenster Bands, was in einer Vielzahl von Nebenprojekten resultierte (unter anderem Veröffentlichungen mit Mitgliedern von Front 242 (als Revolting Cocks); mit dem Dead-Kennedys-Vokalisten Jello Biafra als Lard; mit Trent Reznor (Nine Inch Nails) als 1000 Homo DJs). Darüber hinaus war Jourgensen am Skinny Puppy-Album Rabies beteiligt, dessen Stil er entscheidend und deutlich hörbar prägte.

Der Untertitel ihres Songs Psalm 69 (The Way to Succeed and the Way to Suck Eggs) zitiert ein Wortspiel aus „Magick“ von Aleister Crowley. Die Band Ministry ist durch den Charakter Jourgensens geprägt, der durch häufige Drogenexzesse auffiel. So wurde er schon zweimal wegen eines Kreislaufstillstands aufgrund Heroinkonsums reanimiert. Diese Phase hat er aber überwunden und beispielsweise mit dem zynischen Albumtitel The Dark Side of the Spoon (engl. „die dunkle Seite des Löffels“, angelehnt an Pink Floyds The Dark Side of the Moon) persifliert.

Auffallend ist Jourgensens politisches Engagement gegen die Republikaner. So ist Ministrys Referenzwerk Psalm 69 (1992) gespickt mit Originaltönen von u. a. George Bush senior, die in Form von Samples in die Songs integriert sind. Auf dieses Stilmittel greift Jourgensen auch auf anderen Alben zurück. Das 2004 erschienene Album „Houses of the Molé“ enthält ebenfalls O-Töne, diesmal von George W. Bush. Ebenfalls viele Bush-Samples sind im Album Rio Grande Blood zu finden, besonders im gleichnamigen Song. Dies ist als harsche Kritik an dessen Politik zu deuten. Sie wird auch durch Jourgensens Teilnahme an dem von Fat Mike initiierten Punkvoter-Projekt bestätigt, für welches er den Song No W zum Rock-Against-Bush-Sampler (2004, Fat Wreck Chords) beisteuerte.

Im Mai 2006 kündigte Jourgensen an, dass er in Anschluss an die kommende Welttour sofort mit den Arbeiten zu seinem voraussichtlich letzten Ministry-Album (Arbeitstitel: The Last Sucker) beginnen und sich danach mehr seinem neu gegründeten Label zuwenden wolle.[1]

Am 20. Oktober 2007 wurde Bassist Paul Raven tot in seinem Haus in Frankreich, nahe an der Grenze zur Schweiz, aufgefunden. Raven erlag einem Herzinfarkt und wurde 46 Jahre alt.

Am 10. Juni 2008 brach die Band ein Konzert ihrer Abschiedstournee in Hamburg ab, nachdem das Publikum die Gruppe und auch die Crewmitglieder der Band mit (teils vollen) Getränkebechern beworfen hatte.

Am 24. Juni 2008 griff ein unter Drogeneinfluss stehender Fan die Band während der Show im französischen Toulouse mit Tränengas an, worauf das Konzert für 15 Minuten unterbrochen wurde. Nachdem der Täter vom Truckfahrer der Band gestellt und der Polizei übergeben worden war, bestand Al Jourgensen darauf, die Show fortzusetzen. In der Folge der Tournee wurden die Sicherheitsmaßnahmen für die Band und Crew drastisch verstärkt, da viele der Konzertbesucher bereits unter erheblichem Drogeneinfluss zum Veranstaltungsort angereist waren.

Der vorerst letzte Deutschlandauftritt der Band fand am 5. Juli 2008 auf dem With-Full-Force-Festival statt. Dort fungierte die Band als Co-Headliner. Am 19. und 20. Juli 2008 gab Ministry im Tripod-Club in Dublin, Irland die letzten Konzerte vor der Neugründung.

Am 6. August 2011 wurde der Auftritt der Band beim Wacken Open Air 2012 bekanntgegeben.[2] In einem Interview mit dem US-amerikanischen Metal Hammer verkündete Al Jourgensen die Rückkehr der Band und die Arbeit an einem neuen Album, welches den Namen Relapse tragen und zur Weihnachtszeit 2011 veröffentlicht werden sollte.[3][4] Es wurde jedoch erst am 23. März 2012 veröffentlicht.[5]

Am 2. August 2012 gab Ministry einen Auftritt auf der Haltestelle Woodstock im der deutschen Grenze nahegelegenen Kostrzyn nad Odrą (Küstrin). Mike Scaccia verstarb am 23. Dezember 2012 während eines Auftritts im Rail Club in Fort Worth, Texas, vermutlich an einem Herzanfall.

Am 1. August 2015 wurde der Auftritt der Band beim Wacken Open Air 2016 bekannt gegeben.[6]

Diskografie

Ministry live beim Wacken Open Air 2016

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen Anmerkungen
DE[7] AT[8] CH[9] UK[10] US[11]
1983 With Sympathy 96 LP auch unter dem Titel Work for Love erschienen
1985 Twitch 194
1988 The Land of Rape and Honey 164
1989 The Mind is a Terrible Thing to Taste 163
1992 Psalm 69: The Way to Succeed and the Way to Suck Eggs 69 33 27
1995 Filth Pig 28 47 50 19
1999 Dark Side of the Spoon 57 92
2003 Animositisomina 93 157
2004 Houses of the Molé
2006 Rio Grande Blood 60 134
2007 The Last Sucker 95 130
2008 Cover Up enthält nur Coverversionen
2012 Relapse 72 99 193
2013 From Beer to Eternity 79 140

Livealben

  • 1990: In Case You Didn’t Feel Like Showing Up
  • 1992: So What
  • 1995: Just Another Fix
  • 2002: Sphinctour
  • 2009: Adios… Puta Madres
  • 2013: Enjoy The Quiet: Live at Wacken 2012

Kompilationen, Best-Ofs und Remixes

  • 1987: Twelve Inch Singles
  • 1993: Box (Extended Versions + Remixes + Non-Album-Tracks)
  • 2001: Greatest Fits (Best-Of)
  • 2004: Early Trax
  • 2004: Side Trax
  • 2005: Rantology
  • 2007: Rio Grande Dub (Remix)
  • 2009: NCIS Theme (Remix)[12]
  • 2009: The Last Dubber (Remix)
  • 2010: Undercover – Ministry and Co-Conspirators (Coveralbum)

Erfolge und Auszeichnungen

  • Grammy-Nominierungen:
    • 1993 Best Metal Performance für N.W.O.
    • 2000 Best Metal Performance für Bad Blood
    • 2006 Best Metal Performance für The Great Satan
    • 2007 Best Metal Performance für Lies, Lies, Lies
    • 2009 Best Metal Performance für Under My Thumb
    • 2010 Best Metal Performance für Señor Peligro

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gary Graff: Ministry Plots Final Disc. Billboard, 26. Mai 2006, abgerufen am 24. Februar 2007.
  2. W:O:A 2012 – Vorverkauf & Bandbestätigungen. wacken.com, 6. August 2011, abgerufen am 7. August 2011.
  3. AL JOURGENSEN: Why I Decided To Bring Back MINISTRY – Aug. 18, 2011. roadrunnerrecords.com, 18. August 2011, abgerufen am 24. August 2011.
  4. Aaron Rossi (Drummer bei Ministry) im Interview. newssquared.de, 21. September 2011, abgerufen am 22. September 2011.
  5. http://www.wacken.com/de/news/news/news-detail/woa-2016-die-ersten-bands-stehen-fest/
  6. http://www.wacken.com/de/news/news/news-detail/woa-2016-die-ersten-bands-stehen-fest/
  7. musicline.de: Chartverfolgung / Ministry / Longplay (abgerufen am 12. März 2008)
  8. austriancharts.at: Ministry in der österreichischen Hitparade (abgerufen am 12. März 2008)
  9. hitparade.ch: Ministry in der Schweizer Hitparade (abgerufen am 12. März 2008)
  10. everyhit.com (abgerufen am 12. März 2008)
  11. Billboard.com: Artist Chart History (Memento vom 11. Februar 2009 im Internet Archive) (abgerufen am 12. März 2008)
  12. NCIS – The Official TV Soundtrack: Tracklist
Commons: Ministry (musical group) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien