Mira Benser

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Mira Benser (* 6. Dezember 1989 in Düsseldorf) ist eine deutsche Film- und Theaterschauspielerin.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mira Benser wurde als Mira Helene Benser in Düsseldorf geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Niederrhein auf. Bis zu ihrer Einschulung war sie mit ihren Eltern, Heide Benser (Fotografin) und Klaus Benser (Fotograf und Kameramann) hauptsächlich auf Reisen. Mira entstammt einer Malerfamilie. Durch ihre Großmutter, die Malerin Ursula Benser, kam sie schon früh mit der Malerei in Kontakt und wurde von klein auf von verschiedenen Malern unterrichtet, unter anderem Bojan Momtschilow, Bettina Hachmann oder auch Aloys Cremers. Ihr Urgroßvater ist der Maler Werner Heuser und weitere malende Ahnen beispielsweise Alfred Rethel und weitere.

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre ersten Schauspielerfahrungen sammelte sie im Alter von 13 Jahren am Comedia Theater Köln, wo sie zusammen mit anderen Jugendlichen Impro-Theater spielte. Nach ihrem Abitur 2009 hospitierte sie bei der Uraufführung „Eleni“ unter der Regie von Jenke Nordalm an den Wuppertaler Bühnen und spielte 2010 eine der Hauptrollen, die der Katja in der politischen Jugend Web-Serie „Headliners“ unter der Regie von Dietmar Schuch, die von Grundy Light Entertainment für die gemeinsame Online-Initiative der UFA und der Robert Bosch Stiftung produziert wurde. Außerdem stand sie 2010 als Teil des Ensembles für den Kinofilm Romeos unter der Regie von Sabine Bernadi vor der Kamera, der 2011 seine Premiere auf der Berlinale feierte.[1]

Ende 2010 ging sie für ein Vierteljahr nach New York, nahm dort Schauspielunterricht an der New York Film Academy, begleitete mehrere Filmprojekte hinter der Kamera und assistierte den Fotografen Dennis Leupold und Steven Gomillion. 2011 zog sie nach Hamburg und spielte in verschiedenen Theaterproduktionen am Monsun-Theater. Anfang 2013 fing sie ein Kostümbild-Studium an der HAW Hamburg an, welches sie jedoch für ihr Schauspielstudium abbrach.

Ausbildung und Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von August 2013 bis August 2017 studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy[2] in Leipzig und war im Rahmen ihrer Ausbildung in den Spielzeiten 2015/2016 und 2016/2017 im Schauspielstudio des Neuen Theater Halle engagiert. Hier war sie unter anderem als Schneewittchen in „Schneewittchen und die 7 Zwerge“, in Dostojewskis „Schuld und Sühne“ als Nastassja Petrovna beides unter der Regie von Matthias Brenner, im Rio-Reiser-Liederabend „Wann, wenn nicht jetzt?“ unter der Regie von Peter Dehler, in Nick Nartnagels Inszenierung von Nuran David Calis’ „Frühlings Erwachen LIVE FAST – DIE YOUNG“ als Thea, in der Inszenierung „Anne Frank“ als deren Schwester Margot Frank unter der Regie von Katharina Brankatschk oder auch in „Frankenstein“ als Frankensteins Braut unter der Regie von Christian von Treskow zu sehen.[3]

In der Spielzeit 2017/2018 wurde Mira Benser festes Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und gab dort ihr Debüt als Hilary in der deutschsprachigen Erstaufführung von Tom Stoppard's „The Hard Problem – Oder ist Bewusstsein Materie?“ unter der Regie des Intendanten Uwe Eric Laufenberg. Danach war sie bis 2022 in vielen Stücken zu sehen unter anderem als Recha in LessingsNathan der Weise“ unter der Regie von Nicolas Brieger, als Nora in Henrik Ibsens „Nora oder Ein Puppenhaus“ unter der Regie von Tim Kramer, als Eliza Doolittle in „My Fair Lady“ unter der Regie von Beka Savić, als Luise in Friedrich SchillersKabale und Liebe“ unter der Regie von Johanna Wehner, als Frau Brigitte in KleistsDer zerbrochne Krug“ oder auch als Mascha in TschechowsDrei Schwestern“ von Dostojewski beides unter der Regie von Uwe Eric Laufenberg. Sie spielte Wahida in der Inszenierung „Vögel“ von Wajdi Mouawad unter der Regie von Daniel Kunze, Ismene in Manfred Karges Inszenierung von „Antigone“ oder auch Ludmilla in Evgeny Titov's Inszenierung von Wassa Schelesnova. Außerdem spielte sie die Frau von Alexander Herzen, Natalie Herzen in Tom Stoppards großer Trilogie „Die Küste Utopias“ unter der Regie von Henriette Hörnigk. Die Trilogie besteht aus den drei Stücken „Aufbruch“, „Schiffbruch“ und „Bergung“, welche am 8. Mai 2022[4] am Hessischen Staatstheater alle hintereinander an einem Tag, als fast 12 Stunden langes Gesamtwerk gezeigt wurden.[5]

Nach dem Verlassen des Wiesbadener Ensembles, arbeitet Mira Benser bis heute (Stand: 11/2023) weiterhin als Gast am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während ihres Studiums in Leipzig arbeitete sie immer wieder mit dem Leipziger Filmkollektiv 5 O’Clock Creativity zusammen. Der 2015 gedrehte Kurzfilm „Zu Besuch“ in dem Mira die Hauptrolle der Couchsurferin Emma an der Seite von Jannik Hinsch verkörpert hat bei YouTube über 9,2 Millionen Aufrufe (Stand 11/2023) und gewann im selben Jahr beim UFO Kurzfilmfestival Leipzig einen Nachwuchspreis. 2018 lief der ebenfalls im Filmkollektiv entstandene Spielfilm „Zweisam Gemeinsam Einsam“, in dem Mira, Wanda eine der Hauptrollen spielt, bei den Internationalen Hofer Filmtagen.[6]

In ihrer Zeit in Wiesbaden stand sie zweimal für die Serie „Der Staatsanwalt“ in den Folgen „Vergissmeinnicht“ als Polizistin und „Tödliches Erbe“ als Verdächtige Bäckereifachverkäuferin Mona Böhmer vor der Kamera.

2019 wurde der Regisseur und Drehbuchautor Frédéric Hambalek durch den von ihr mitproduzierten Kurzfilm „Milch und Zucker“ auf sie aufmerksam, in dem sie an der Seite von Hanno Friedrich eine Tochter spielt, die nach vielen Jahren das erste Mal auf ihren leiblichen Vater trifft. Hambalek besetzte sie für sein Kinodebüt „Modell Olimpia“.[1] In dem Film spielt sie in einer Nebenrolle eine junge Studentin, die sich prostituiert um ihr Studium zu finanzieren und mit der Hauptfigur des Films ein skurriles Rollenspiel spielt. Der Film feierte seine Premiere am 16. November 2020 beim Tallinn Black Nights Film Festival, wo Modell Olimpia im First Feature Competition gezeigt wurde. Ende Oktober 2021 wurde der Film bei den Hofer Filmtagen gezeigt. Im Mai 2022 erfolgte eine Vorstellung beim Lichter Filmfest in Mainz.

2021 hat sie einen kleinen Auftritt an der Seite von Anna Schudt in Rainer Kaufmanns Film „Laufen“, welcher im darauf folgenden Jahr seine Premiere auf dem Münchner Filmfest feiert.[7]

2022 spielt sie in der Folge „Nord bei Nordwest – Canasta“ die ehrgeizige Tierarzthelferin Mira Seydel, welche sich vergebens um eine Stelle in der Praxis von Hauke Jacobs bewirbt. Außerdem übernimmt sie eine Episodenhauptrolle bei der Serie SOKO Stuttgart in der Folge „Die Frau am Fenster“ in der sie die Modedesigner-Witwe Tamara Kast-Bohrmann spielt, welche verdächtigt wird ihren Mann umgebracht zu haben.[1]

Im gleichen Jahr noch steht sie für die Ensemblekomödie „Ein Fest fürs Leben“ unter der Regie von Richard Huber mit Christoph Maria Herbst, Marc Hosemann, Ulrich Brandhoff, Jasmin Shakeri, Jörg Schüttauf, Charlotte Schwab, Johannes Allmayer, Cynthia Micas, Ben Münchow, Anne Schäfer u. a. vor der Kamera. In dem Kinofilm rund um einen Hochzeitsplaner und eine chaotische Hochzeit spielt Mira Benser die Rolle der Braut Leonie. Der Film läuft seit Oktober 2023 in den deutschen Kinos.[8]

Privates und weitere Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mira Benser lebt in Hamburg und widmet sich neben der Schauspielerei der Malerei und der Fotografie.[9]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010 Headliners (Web-Serie)
  • 2014 Im Weiss (Kurzfilm)
  • 2015 Zu Besuch (Kurzfilm)
  • 2018 Milch und Zucker (Kurzfilm)
  • 2018 Der Staatsanwalt Episode: Vergissmeinnicht (Fernsehserie)
  • 2019 Kennen wir uns? (Kurzfilm)
  • 2020 Der Staatsanwalt Episode: Tödliches Erbe (Fernsehserie)
  • 2021 Laufen (Spielfilm)
  • 2022 Nord bei Nordwest Episode Canasta (Fernsehreihe)
  • 2022 SOKO Stuttgart Episode: Die Frau am Fenster (Fernsehserie)
  • 2023 Morden im Norden Episode: Ruhe Sanft (Fernsehserie)

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2015 Hair (Grassimuseum Leipzig)
  • 2015 Schneewittchen und die 7 Zwerge (Neues Theater Halle)
  • 2015 Effi Briest (Neues Theater Halle)
  • 2015 Wir sind keine Barbaren (Neues Theater Halle)
  • 2016 Chansonlos! (Neues Theater Halle)
  • 2016 Schuld und Sühne (Neues Theater Halle)
  • 2016 Wann wenn nicht jetzt! (Neues Theater Halle)
  • 2016 Frühlings Erwachen LIVE FAST, DIE YOUNG (Neues Theater Halle)
  • 2016 Anne Frank (Neues Theater Halle)
  • 2017 Frankenstein (Neues Theater Halle)
  • 2017 The Hard Problem Oder: Ist Bewusstsein Materie? (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2017 Antigone (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2017 Arsen und Spitzenhäubchen (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2018 Nathan der Weise (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2018 Der ideale Ehemann (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2018 Nora oder ein Puppenhaus (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2018 Der Floh im Ohr (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2018 My Fair Lady (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2018 Der fröhliche Weinberg (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2019 Verlorene Kämpfer – Vom Ende der Roten Armee Fraktion (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2019 Kabale und Liebe (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2019 Das Feld (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2019 Der zerbrochene Krug (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2019 Vögel (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2020 Wassa Schelesnova (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2020 Die Küste Utopias Erster Teil: Aufbruch (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2021 Die Küste Utopias Zweiter Teil: Schiffbruch (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2021 Die Küste Utopias Dritter Teil: Bergung (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2021 Doktors Dilemma (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
  • 2022 Drei Schwestern (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)

Sprechertätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010 Der Märchenbaum Staffel 2 (Synchron – NRW TV)
  • 2012 Crash Canyon (Synchron – Studio Hamburg)
  • 2012 Camilla Läckberg – Das Familiengeheimnis (Synchron – Studio Hamburg)
  • 2014 Route 66 (Sprecherin – Mephisto 97.6 Lauschangriff Leipzig)
  • 2014 Man trifft sich immer… nicht (Hörspiel – Mephisto 97.6 Lauschangriff Leipzig)
  • 2014 Der Hamsterangriff” 1. Folge (Hörspiel – Mephisto 97.6 Lauschangriff Leipzig)
  • 20215 Die Überfahrt (Hörspiel – MDR Figaro Halle)
  • 2015 Rote Lackstiefel (Hörspiel – Mephisto 97.6 Lauschangriff Leipzig)
  • 2019 Zwei aus einem Guss (Synchron – Museumsfilm Luxemburg)

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 Nachwuchspreis beim UFO Kurzfilmfestival für den Kurzfilm „Zu Besuch“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Mira Benser, auf crew-united.com
  2. Mira Benser. Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig, abgerufen am 9. November 2023.
  3. redaktion: Rio hätte es gefallen. In: HalleSpektrum.de - Onlinemagazin aus Halle (Saale). 26. November 2016, abgerufen am 9. November 2023 (deutsch).
  4. Hessisches Staatstheater Wiesbaden: Hessisches Staatstheater Wiesbaden - Die Küste Utopias: Aufbruch, Von Tom Stoppard Deutsch von Wolf Christian Schröder. Abgerufen am 9. November 2023.
  5. Hessisches Staatstheater Wiesbaden: Hessisches Staatstheater Wiesbaden - Mira Benser. Abgerufen am 9. November 2023.
  6. ZWEISAM GEMEINSAM EINSAM. In: HOME OF FILMS. Abgerufen am 9. November 2023 (deutsch).
  7. Laufen. Abgerufen am 9. November 2023.
  8. Ein Fest fürs Leben. kino.de, abgerufen am 9. November 2023.
  9. Über mich auf mirabild.de, abgerufen am 10. November 2023