Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 44 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Stadium Australia
Wettkampfphase 23. September 2000 (Qualifikation)
24. September 2000 (Finale)
Medaillengewinner
Szymon Ziółkowski (Polen POL)
Nicola Vizzoni (Italien ITA)
Ihar Astapkowitsch (Belarus 1995 BLR)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 23. und 24. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 44 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Pole Szymon Ziółkowski. Er gewann vor dem Italiener Nicola Vizzoni und dem Weißrussen Ihar Astapkowitsch.

Mit Markus Esser, Karsten Kobs und Heinz Weis nahmen drei Deutsche am Wettkampf teil. Alle drei scheiterten in der Qualifikation.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht dabei.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 1996 Balázs Kiss (Ungarn Ungarn) 81,24 m Atlanta 1996
Weltmeister 1999 Karsten Kobs (Deutschland Deutschland) 80,24 m Sevilla 1999
Europameister 1998 Tibor Gécsek (Ungarn Ungarn) 82,87 m Budapest 1998
Panamerikanischer Meister 1999 Lance Deal (Vereinigte Staaten USA) 79,61 m Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meister 1999 Hammerwurf nicht ausgetragen
Südamerika-Meister 1999 Juan Ignacio Cerra (Argentinien Argentinien) 72,09 m Bogotá 1999
Asienmeister 2000 Wataru Ebihara (Japan Japan) 69,50 m Jakarta 2000
Afrikameister 2000 Samir Haouam (Algerien Algerien) 69,38 m Algier 2000
Ozeanienmeister 2000 Brentt Jones (Norfolkinsel Norfolkinsel) 55,01 m Adelaide 2000

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 86,74 m Jurij Sedych (Sowjetunion Sowjetunion) Stuttgart, damals BR Deutschland (heute Deutschland) 30. August 1986[1]
Olympischer Rekord 84,80 m Sergei Litwinow (Sowjetunion Sowjetunion) Finale OS Seoul, Südkorea 26. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem polnischen Olympiasieger Szymon Ziółkowski, der mit seinen 80,02 m, erzielt in seinem vierten Versuch des Finales am 24. September, als einziger Werfer die 80-Meter-Marke übertraf. Damit blieb er 4,78 m unter dem Olympia- und 6,72 m unter dem Weltrekord.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen zu zwei Angaben:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Fünf Teilnehmer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 77,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sieben weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt und es reichten schließlich 76,61 m zur Finalteilnahme.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. September 2000, 10:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Andrij Skwaruk Ukraine Ukraine 79,55 79,55
2 Kōji Murofushi Japan Japan 78,49 78,49
3 Szymon Ziółkowski Polen Polen 77,81 77,81
4 Nicola Vizzoni Italien Italien 75,31 77,56 77,56
5 Tibor Gécsek Ungarn Ungarn 75,97 x 77,33 77,33
6 Ilja Konowalow Russland Russland 77,07 76,93 74,29 77,07
7 Iwan Zichan Belarus 1995 Belarus 76,43 76,90 x 76,90
8 Vladimír Maška Tschechien Tschechien x 76,70 75,62 76,70
9 Pavel Sedláček Tschechien Tschechien 74,66 72,71 75,33 75,33
10 Gilles Dupray Frankreich Frankreich x 74,71 75,05 75,05
11 Oleksandr Krykun Ukraine Ukraine 74,83 72,49 74,17 74,17
12 Zsolt Németh Ungarn Ungarn 73,95 x x 73,95
13 Stuart Rendell Australien Australien 67,67 72,78 x 72,78
14 András Haklits Kroatien Kroatien x x 72,66 72,66
15 Karsten Kobs Deutschland Deutschland 72,29 x 71,65 72,29
16 Markus Esser Deutschland Deutschland x 69,51 x 69,51
17 Kevin McMahon Vereinigte Staaten USA 69,48 65,97 x 69,48
18 Vítor Costa Portugal Portugal 67,07 68,79 68,89 68,89
19 Roman Rozna Moldau Republik Moldau x 68,01 62,46 68,01
20 Patrick McGrath Irland Irland 67,00 64,09 64,35 67,00
21 Witali Chojatelew Usbekistan Usbekistan 60,55 64,53 65,04 65,04

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. September 2000, 12:15 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Ihar Astapkowitsch Belarus 1995 Belarus 79,81 79,81
2 David Chaussinand Frankreich Frankreich 77,12 x x 77,12
3 Loris Paoluzzi Italien Italien x 73,63 76,91 76,91
4 Alexandros Papadimitriou Griechenland Griechenland 76,61 74,77 x 76,61
5 Maciej Pałyszko Polen Polen 76,33 x 70,11 76,33
6 Wladyslaw Piskunow Ukraine Ukraine 75,95 76,00 76,08 76,08
7 Andrei Abduwalijew Usbekistan Usbekistan x 75,64 74,19 75,64
8 Lance Deal Vereinigte Staaten USA 73,84 75,61 73,93 75,61
9 Adrián Annus Ungarn Ungarn 74,01 75,41 x 75,41
10 Wassili Sidorenko Russland Russland 74,72 73,97 x 74,72
11 Alexei Sagorny Russland Russland 70,58 74,00 74,63 74,63
12 Christophe Épalle Frankreich Frankreich 70,46 72,70 74,22 74,22
13 Christos Polychroniou Griechenland Griechenland x x 74,02 74,02
14 Heinz Weis Deutschland Deutschland 73,51 73,19 x 73,51
15 Juan Ignacio Cerra Argentinien Argentinien x 72,86 x 72,86
16 Libor Charfreitag Slowakei Slowakei 71,10 72,52 x 72,52
17 Miloslav Konopka Slowakei Slowakei 70,55 x x 70,55
18 Jan Bielecki Danemark Dänemark 68,56 70,46 x 70,46
19 Olli-Pekka Karjalainen Finnland Finnland 69,64 x x 69,64
20 Primož Kozmus Slowenien Slowenien 68,83 x 67,02 68,83
21 Jud Logan Vereinigte Staaten USA 68,42 68,05 x 68,42
NM Nikolai Dawidow Kirgisistan Kirgisistan x x x ogV

In der Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene  Hammerwerfer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Szymon Ziółkowski übertraf als einziger Werfer
die 80-Meter-Marke

24. September 2000, 20:50 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Szymon Ziółkowski Polen Polen 74,89 79,87 x 80,02 78,68 78,32 80,02
2 Nicola Vizzoni Italien Italien 76,35 76,57 79,64 76,07 76,99 x 79,64
3 Ihar Astapkowitsch Belarus 1995 Belarus 74,98 x 77,08 x 79,17 79,06 79,17
4 Iwan Zichan Belarus 1995 Belarus 78,85 78,11 79,17 x 75,93 x 79,17
5 Ilja Konowalow Russland Russland 78,56 78,12 x x 72,78 x 78,56
6 Loris Paoluzzi Italien Italien 78,18 x x x 76,19 x 78,18
7 Tibor Gécsek Ungarn Ungarn 75,25 76,99 77,70 75,81 77,06 76,82 77,70
8 Vladimír Maška Tschechien Tschechien 77,32 75,37 76,39 73,86 x 75,52 77,32
9 Kōji Murofushi Japan Japan x 76,24 76,60 nicht im Finale der
besten acht Werfer
76,60
10 Andrij Skwaruk Ukraine Ukraine 71,60 75,50 x 75,50
11 David Chaussinand Frankreich Frankreich 74,24 x 75,26 75,26
12 Alexandros Papadimitriou Griechenland Griechenland x 73,30 x 73,30

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, fünf von ihnen über die Qualifikationsweite, sieben weitere über ihre Platzierungen. Teilnehmer waren zwei Italiener, zwei Weißrussen und jeweils einer aus Frankreich, Griechenland, Japan, Polen, Russland, Tschechien, der Ukraine und Ungarn.

Einige hoch eingeschätzte Athleten wie der deutsche Weltmeister Karsten Kobs, der US-Amerikaner Lance Deal, der ungarische Vizeweltmeister Zsolt Németh und der WM-Dritte Wladyslaw Piskunow aus der Ukraine waren bereits in der Qualifikation gescheitert. So fiel es schwer, einen Favoritenkreis für dieses Finale auszumachen. Sicherlich gehörten der ungarische Europameister und WM-Vierte Tibor Gécsek sowie Andrij Skwaruk aus der Ukraine als WM-Fünfter von 1999 und Vizeweltmeister von 1997 dazu.

Das Finale wurde unter widrigen Bedingungen durchgeführt. Nur einem Athleten, dem Polen Szymon Ziółkowski, gelang mit 80,02 m ein Wurf über die 80-Meter-Marke. Ziółkowski gewann die Goldmedaille vor dem Italiener Nicola Vizzoni, der seine Bestweite von 79,64 m im dritten Versuch erzielte. Mit 79,17 m ging die Bronzemedaille an den Weißrussen Ihar Astapkowitsch. Sein Landsmann Iwan Zichan erzielte die exakt gleiche Weite, hatte aber den schlechteren zweitbesten Versuch mit 78,85 m gegenüber Astapkowitschs 79,06 m. Der Russe Ilja Konowalow belegte Rang fünf, der Italiener Loris Paoluzzi wurde Sechster.

Es war ein enges Finale mit sehr knappen Abständen. Die Qualität litt deutlich unter den schwierigen äußeren Bedingungen mit sonnigen, vor allem jedoch regnerischen Abschnitten.

Szymon Ziółkowski war der erste polnische Olympiasieger und Medaillengewinner im Hammerwurf der Männer.
Nicola Vizzoni gewann die erste Medaille für Italien in dieser Disziplin.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. Januar 2022