Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Stabhochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 36 Athleten aus 25 Ländern
Wettkampfort Stadium Australia
Wettkampfphase 27. September 2000 (Qualifikation)
29. September 2000 (Finale)
Medaillengewinner
Nick Hysong (Vereinigte Staaten USA)
Lawrence Johnson (Vereinigte Staaten USA)
Maxim Tarassow (Russland RUS)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 27. und 29. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 36 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Nick Hysong. Er gewann vor seinem Landsmann Lawrence Johnson und dem Russen Maxim Tarassow.

Mit Danny Ecker, Tim Lobinger und Michael Stolle nahmen drei Deutsche am Wettkampf teil, die alle das Finale erreichten. Stolle belegte Platz fünf, Ecker Platz acht und Lobinger Platz dreizehn.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 1996 Jean Galfione (Frankreich Frankreich) 5,92 m Atlanta 1996
Weltmeister 1999 Maxim Tarassow (Russland Russland) 6,02 m Sevilla 1999
Europameister 1998 5,81 m Budapest 1998
Panamerikanischer Meister 1999 Pat Manson (Vereinigte Staaten USA) 5,60 m Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meister 1999 Dominic Johnson (Sankt Lucia 1979 St. Lucia) 5,61 m Bridgetown 1999
Südamerika-Meister 1999 Ricardo Diez (Venezuela 1954 Venezuela) 5,20 m Bogotá 1999
Asienmeister 2000 Zhang Hongwei (China Volksrepublik Volksrepublik China) 5,40 m Jakarta 2000
Afrikameister 2000 Rafik Mefti (Algerien Algerien) 5,00 m Algier 2000
Ozeanienmeister 2000 Eric Reuillard (Neukaledonien Neukaledonien) 4,80 m Adelaide 2000

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 6,14 m Serhij Bubka (Ukraine Ukraine) Sestriere, Italien 27. Juli 1993[1]
Olympischer Rekord 5,92 m Igor Trandenkow (Russland Russland) Finale OS Atlanta, USA 2. August 1996
Jean Galfione (Frankreich Frankreich)
Andrei Tivontchik (Deutschland Deutschland)

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit 5,90 m m erzielten die Athleten auf den ersten vier Plätzen im Finale am 29. September die größte Höhe: Nick Hysong, USA (Olympiasieger) / Lawrence Johnson, USA (Silbermedaillengewinner) / Maxim Tarassow, Russland (Bronzemedaillengewinner) / Michael Stolle, Deutschland (Olympiavierter). Damit blieben sie jeweils zwei Zentimeter unter dem olympischen und jeweils 24 Zentimeter unter dem Weltrekord.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. September 2000, 18:30 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 5,75 m. Kein Springer war die eigentliche Qualifikationshöhe überhaupt erst angegangen, da sich abzeichnete, dass 5,70 m für die Finalteilnahme ausreichen würden. Wegen Höhengleichheit erlangten dreizehn Athleten (hellgrün unterlegt) die Qualifikation für das Finale. Schließlich betrug die dafür notwendige Höhe sogar nur 5,65 m, die allerdings ohne jeden vorherigen Fehlversuch übersprungen wurde.

Anmerkungen zu zwei Angaben:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.
  • Alle Höhen sind in Metern (m) angegeben.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 5,25 5,40 5,55 5,65 5,70 Höhe
1 Dmitri Markov Australien Australien o o 5,70
2 Wiktor Tschistjakow Australien Australien o xo xxo xo 5,70
3 Tim Lobinger Deutschland Deutschland o o o x– 5,65
Jewgeni Smirjagin Russland Russland o o o xx–
5 Lawrence Johnson Vereinigte Staaten USA xo o 5,65
Montxu Miranda Spanien Spanien xo o o
7 Štěpán Janáček Tschechien Tschechien xxo o o xxx 5,65
8 Rens Blom Niederlande Niederlande o o xo xxx 5,65
9 Jean Galfione Frankreich Frankreich o o xxx 5,55
10 Danny Krasnov Israel Israel o xo xxx 5,55
Patrik Kristiansson Schweden Schweden o xo xxx
12 Thibaut Duval Belgien Belgien xo xxo xxx 5,55
13 Pawel Gerassimow Russland Russland xo xxx 5,40
14 Nuno Fernandes Portugal Portugal xxo xxx 5,25
NM Serhij Bubka Ukraine Ukraine xxx ogV
Ruhan Işım Turkei Türkei xxx
Igor Potapowitsch Kasachstan Kasachstan xxx
Robison Pratt Mexiko Mexiko xxx

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 5,25 5,40 5,55 5,65 5,70 Höhe
1 Nick Hysong Vereinigte Staaten USA o o o 5,70
2 Danny Ecker Deutschland Deutschland xo o 5,70
3 Michael Stolle Deutschland Deutschland o xxo 5,70
4 Giuseppe Gibilisco Italien Italien o xo o xxo 5,70
5 Alexander Awerbuch Israel Israel o o 5,65
Okkert Brits Sudafrika Südafrika o o
Maxim Tarassow Russland Russland o
8 Paul Burgess Australien Australien o o xxx 5,55
Javier García Spanien Spanien o o xx– x
Kevin Hughes Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o o xxx
11 Ilijan Efremow Bulgarien Bulgarien o xo xxo xxx 5,55
Martin Eriksson Schweden Schweden xo xxo xxx
13 Manabu Yokoyama Japan Japan xxo xxo xxx 5,55
14 Chad Harting Vereinigte Staaten USA xo x– xx 5,40
Dominic Johnson Sankt Lucia 1979 St. Lucia xo xxx
16 João André Portugal Portugal xo xo x– xx 5,40
17 Romain Mesnil Frankreich Frankreich xxo x– xx 5,40
Denys Jurtschenko Ukraine Ukraine xo x–
NM Fotis Stefani Zypern 1960 Zypern xxx ogV

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Stolle kam auf den vierten Platz
Der Olympiasiebte Okkert Brits

29. September 2000, 18:30 Uhr

Platz Name Nation 5,50 5,70 5,80 5,90 5,96
1 Nick Hysong Vereinigte Staaten USA o xo o o xxx 5,90
2 Lawrence Johnson Vereinigte Staaten USA o o xo xxx 5,90
3 Maxim Tarassow Russland Russland o xo xxo xxx 5,90
4 Michael Stolle Deutschland Deutschland xxo o xo xxo xxx 5,90
5 Wiktor Tschistjakow Australien Australien o o o xxx 5,80
Dmitri Markov Australien Australien o o xx– x
7 Okkert Brits Sudafrika Südafrika o xo xxx 5,80
8 Danny Ecker Deutschland Deutschland o xo xo xxx 5,80
9 Montxu Miranda Spanien Spanien o xxo xxx 5,70
10 Alexander Awerbuch Israel Israel o xxx 5,50
Giuseppe Gibilisco Italien Italien o xxx
Jewgeni Smirjagin Russland Russland o xxx
13 Tim Lobinger Deutschland Deutschland xo xxx 5,50

Für das Finale hatten sich dreizehn Athleten qualifiziert: drei Deutsche, zwei Australier, zwei Russen, zwei US-Amerikaner, sowie jeweils ein Teilnehmer aus Israel, Italien, Spanien und Südafrika.

Zwei der Favoriten waren im Finale nicht dabei. Der Weltrekordler und Olympiasieger von 1988 Serhij Bubka aus der Ukraine sowie der Olympiasieger von 1996 Jean Galfione aus Frankreich waren in der Qualifikation gescheitert. Der Weltjahresbeste Jeff Hartwig aus den Vereinigten Staaten hatte sich bei den US-Ausscheidungen nicht qualifizieren können. Damit war der am stärksten eingeschätzte Springer der russische Welt- und Europameister Maxim Tarassow. Weitere aussichtsreiche Medaillenkandidaten waren der australische Vizeweltmeister Dmitri Markov, der WM-Dritte Alexander Awerbuch aus Israel sowie die beiden US-Amerikaner Lawrence Johnson und Nick Hysong. Auch die drei deutschen Teilnehmer Tim Lobinger als Vizeeuropameister, Danny Ecker als WM-Vierter sowie Michael Stolle gingen nicht chancenlos an den Start.

Die Anfangshöhe von 5,50 m wurde von allen Springern gemeistert. Nur der Südafrikaner Okkert Brits und Johnson hatten ausgelassen. Bei 5,70 m scheiterten Awerbuch, der Italiener Giuseppe Gibilisco, der Russe Jewgeni Smirjagin und Lobinger.

Der Spanier Montxu Miranda schied bei der dritten Höhe von 5,80 m aus. Die nun folgenden 5,90 m übersprang lediglich Hysong im ersten Versuch. Johnson benötigte zwei Sprünge, Tarassow und Stolle waren mit ihren jeweils dritten Anläufen erfolgreich. Markov pokerte und nahm nach zwei Fehlsprüngen seinen letzten Versuch mit in die nächste Höhe. Brits, der Australier Wiktor Tschistjakow und Ecker rissen die Latte drei Mal.

Damit waren noch fünf Springer im Wettbewerb, als die Latte auf 5,96 m gelegt wurde. Vier von ihnen hatten 5,90 m übersprungen. Die beste Ausgangslage hatten die beiden US-Amerikaner Hysong und Johnson mit jeweils nur einem Fehlversuch. Tarassow hatte drei, Stolle bereits fünf Fehlsprünge zu Buche stehen. Markov hatte im bisherigen Verlauf zwar erst zweimal gerissen, jedoch stand seine Bestmarke bislang nur bei 5,80 m. Er scheiterte schließlich mit seinem letzten Versuch. Auch die weiteren vier Athleten konnten die neue Sprunghöhe nicht überwinden und rissen jeweils dreimal. Damit wurde Nick Hysong Olympiasieger, denn er hatte die letzte vorher aufgelegte Höhe von 5,90 m gleich im ersten Versuch übersprungen, Johnson dagegen erst in seinem zweiten Anlauf. Lawrence Johnson gewann also die Silbermedaille, und Maxim Tarassow wurde Dritter vor Michael Stolle. Den fünften Platz teilten sich die beiden Australier Dmitri Markov und Wiktor Tschistjakow. Okkert Brits belegte Rang sieben vor Danny Ecker.

Nick Hysong gewann im 24. olympischen Stabhochsprungfinale dieachtzehnte Goldmedaille für die USA – 1908 hatte es zwei Goldmedaillen gegeben.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Pole vault – Men, sport-record.de, abgerufen am 31. Januar 2022