Rasse

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Rasse ist eine biologische, oder auch biologistische Kategorie, die Individuen anhand ihrer Verwandtschaft zu Gruppen zusammenfasst. In früheren Jahrhunderten zunächst sehr vage definiert und auf alle möglichen Ebenen angewendet, zum Beispiel anstelle von Art (Spezies), wird der Begriff ab Beginn des 20. Jahrhunderts nur noch für subspezifische Gruppen, d.h. unterhalb der Ebene der Art, verwendet. Rasse wird taxonomisch heute nur noch für Haustiere und Kulturpflanzen verwendet (vgl. Artikel Haustierrasse). Die Verwendung in der übrigen Biologie[1] ist seit den 1950er Jahren immer seltener und erfolgt dann nicht mehr im taxonomischen Sinn. Heute bezeichnet man die natürlich entstandene Vielfalt innerhalb einer Art als genetische Variation. Der Begriff Rasse ist wissenschaftlich zunehmend obsolet, er kommt mehr und mehr außer Gebrauch.

Eine aktuelle Definition von Rasse (in genetischem Zusammenhang) ist: „Eine phänotypische und/oder geographische abgegrenzte subspezifische Gruppe, zusammengesetzt aus Individuen, die eine geographisch oder ökologisch definierte Region bewohnen, und die charakteristische Phänotyp- oder Gen-Sequenzen besitzen, die sie von ähnlichen Gruppen unterscheiden. Die Anzahl der Rassengruppen, die man innerhalb einer Art unterscheiden möchte, ist gewöhnlich willkürlich gewählt, sollte aber dem Untersuchungszweck angemessen sein.[2] Diese Definition geht wesentlich auf den Genetiker Theodosius Dobzhansky zurück.[3]

Die zunehmende Meidung des Begriffs beruht vor allem auf der Verwendung für Menschenrassen. Dieses Konzept wurde und wird bis heute als Begründung für Rassismus herangezogen. Nach Forschungen zur Genetik menschlicher Populationen ist das Konzept der Menschenrasse wissenschaftlich überholt, Anthropologen und Humangenetiker vor allem in den USA verwenden ihn aber zum Teil weiter (vgl. Artikel Race (United States Census)). Auch die Verwendung im Rahmen der biomedizinischen Forschung ist in Nordamerika weiterhin gängig und hat im Rahmen der genomischen Forschung im Zusammenhang mit der personalisierten Medizin seit etwa 2000 eher wieder zugenommen, auch wenn dies fachlich eher kritisch gesehen wird.[4]

Etymologie und Begriffsgeschichte

Die genaue Herkunft des Wortes „Rasse“ ist unklar; es werden unterschiedliche, stark voneinander abweichende Erklärungen vertreten. In der Literatur werden häufig Ableitungen vom lateinischen „radix“ (Wurzel im genealogischen Sinne), von „generatio“ (Geschlecht im genealogischen Sinne, aber auch „Art“, im Sinne von „Wesen eines Dings“), sowie „ratio“ (ebenfalls in der Bedeutung „Wesen eines Dings“ oder „Art und Weise“) beschrieben.[5] Eine alternative Herleitung des Wortes führt nach Spanien und wird als Hispanisierung des arabischen رأس / raʾs / ‚Kopf, Ursprung‘ zu raza gedeutet.[6] Belegt sind einzelne Verwendungen in den romanischen Sprachen seit dem frühen 13. Jahrhundert.[5]

Die früheste bislang bekannte Verwendung in der spanischen Literatur erfolgte 1438 durch den Priester Alfonso Martínez de Toledo:

„Man nehme zwei Söhne an, den eines Bauern und den eines Ritters: Beide wüchsen im Gebirge unter der Erziehung eines Mannes und eines Weibes auf. Du wirst sehen, dass der Bauer sich weiterhin über die Dinge eines Dorfes, so wie ackern, graben und Holz mit dem Vieh einsammeln, erfreuen wird; und der Sohn des Ritters wird sich nur dann erfreuen, wenn er reitend Waffen zu horten vermag und Messerstiche erteilen darf. Dies beabsichtigt die Natur, so wirst Du dieses in jenen Orten, in denen Du leben wirst, Tag für Tag beobachten können, so dass der Gute einer guten Rasse [rraça] von seiner Herkunft angezogen wird und der Benachteiligte, einer gemeinen Rasse [rraça] und Herkunft angehörig, unabhängig wer er ist und wie reich er sein mag, sich niemals von einer anderen Herkunft angezogen fühlen wird, als woher er ursprünglich stammt.[7]

Dieser frühe Text beinhaltet bereits die Vorstellung unveränderlicher, durch Natur und Abstammung festgelegter Wesenszüge.[8] Abweichend von der späteren naturwissenschaftlichen Bedeutung einer durch gemeinsame somatische Merkmale gekennzeichneten Gruppe lag hier die Vorstellung einer langen Ahnenreihe zugrunde, innerhalb derer sich hervorragende Qualität nicht notwendigerweise gebunden an erkennbare physische Charakteristika vererbt.[5] In entsprechender Weise wurde die Bezeichnung parallel auch in der Pferdezucht gebräuchlich.[9]

Eingang in das Recht erfuhr die Bezeichnung in den „Estatutos de limpieza de sangre“ (Statuten von der «Reinheit des Blutes»), die erstmals 1449 in Toledo erlassen wurden und als früher Vorläufer der Nürnberger Rassegesetze gelten. Derartige Gesetze und Verordnungen existierten an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Versionen bis ins 19. Jahrhundert.[10]

„[…] es wurde ein Kirchenstatut von unserem Erzbischof von Toledo vorgeschlagen, welches forderte, dass seit jenem Tage alle Kirchenpfründe jener Heiligen Kirche sowie Würdenträger wie etwa Domherren, Kostverteiler, Kapläne und Kleriker Altchristen sein müssen, also ohne Rasse eines Juden, Mauren oder Häretikers […].“[11]

In Frankreich trug im 16. Jahrhundert der Streit zwischen dem Geburts- (frz. noblesse de race) und dem Amtsadel (noblesse de robe) dazu bei, dass die Bezeichnung race gebräuchlich wurde.[12] In der Folgezeit breitete sie sich auch in anderen Ländern aus.[13]

Im 17. Jahrhundert benutzte der französische Forscher François Bernier die Bezeichnung noch synonym zu „espèce“ (Art). Er gilt als der erste Forscher, der die Bezeichnung im Rahmen einer anthropologischen Taxonomie zum Zwecke der Klassifikation von Menschen verwendete.[14] Obwohl die Unterscheidung der Menschheit in die konventionellen, durch die (angebliche) Hautfarbe definierten „Menschenrassen“ im 18. und 19. Jahrhundert üblich war, war die Bezeichnung „Rasse“ dafür zunächst keineswegs unumstritten. So teilte der Begründer der modernen Taxonomie, Carl von Linné in Systema Naturae die Art Mensch (Homo sapiens) in vier „Unterarten“ (subspecies), Johann Friedrich Blumenbach, einer der Begründer der Anthropologie, unterschied fünf „Varietäten“.[15] Zur weiteren Verwendung für Menschenrassen vgl. Geschichte der Rassentheorie.

Ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Rasse als „ein naturgeschichtlicher Ordnungsbegriff zur Bezeichnung einer Tier- beziehungsweise Pflanzengruppe mit übereinstimmenden typischen (vererbbaren) Merkmalen des äußeren Erscheinungsbildes“ verwendet, oft im eingeschränkten Sinne eines durch Züchtung gewonnenen „edlen Geschlechts mit ausgeprägten, hervorragenden Eigenschaften“.[16]

Im Deutschen war vom 18. Jahrhundert bis etwa 1900 die Schreibweise Race üblich, abgeleitet von franz. race mit der weiten Bedeutung von „Geschlecht, Stamm, Abstammung, Nachkommenschaft, Gattung, Sorte, Art (von Menschen und Tieren), also für eine Gruppe von Individuen mit bestimmten gemeinsamen Eigenschaften.“[16]

In der Umgangssprache wurde Rasse noch im 1933 erschienenen Roman Die Feuerzangenbowle positiv verwendet, dort für die (körperlichen) Eigenschaften einer jungen Frau; heute ist diese Bedeutung weitgehend verschwunden; rassig wird weiterhin in Bezug auf Wein gebraucht, in seiner allgemeineren Bedeutung würzig, scharf stellt das Adjektiv einen Helvetismus dar; in der Schweiz wird es auch im übertragenen Sinne in anderen Lebensbereichen gebraucht.

Zuchtwesen

In der Haustier- und Kulturpflanzenzucht wird die Bezeichnung Rasse zur Differenzierung innerhalb einer Art verwendet. Die Definition obliegt den jeweiligen Züchtern bzw. Zuchtverbänden. Insofern können sich im Laufe der Zeit Veränderungen bei der Definition ergeben, wann und ob es sich um eine Rasse handelt.

Biologie

Der Terminus „Rasse“ gelangte aus der Tierzucht in die frühe Biologie. Dort wurde er dann lange Zeit zur Klassifizierung und Einordnung von Organismen, auf verschiedenen taxonomischen Ebenen auf oder unterhalb des Artniveaus, verwendet. Definition und Gebrauch der „Rasse“ erfolgten nicht einheitlich, was eine Vielzahl unterschiedlicher Typen von Rassen zur Folge hatte, die weder gegeneinander noch klar gegen höhere oder niedere Taxa abgrenzbar waren. Deshalb wird oft der Begriff Unterart verwendet. Vor allem in der englischen Fachliteratur ist die Rasse (auch: Subspezies) in der Hierarchie zwischen Art (Spezies) und Zuchtlinie angesiedelt.[17][18]

Abseits der Verwendung für Menschenrassen wurde der Begriff nach den 1950er Jahren etwa in folgenden Zusammenhängen noch verwendet:

  • Wirtsrasse (engl.: host race). Wirtsrassen sind morphologisch ununterscheidbare Formen von phytophagen Insekten oder Pathogenen, die sich bei Arten mit, auf Artebene, breitem Wirtsspektrum auf einzelne Wirte spezialisiert haben.[19] Bekannt geworden und seit langem intensiv erforscht sind zum Beispiel die Wirtsrassen der Apfelfruchtfliege (Rhagoletis pomonella)[20]
  • ökologische Rasse. Ökologische Rassen sind Entwicklungslinien innerhalb polymorpher Arten, die sich, meist physiologisch, auf bestimmte Umweltbedingungen spezialisiert haben.[21] Die Variation kann dabei innerhalb abgegrenzter Gruppen erfolgen oder klinal sein. Heute wird dafür meist der Ausdruck Ökotyp bevorzugt.
  • geographische Rasse. Geographische Rassen sind meist parapatrisch, d.h. in aneinandergrenzenden, aber nicht überlappenden Gebieten verbreitete Formen von Arten, die sich geringfügig, aber systematisch unterscheiden, zum Beispiel durch Färbungs- oder Zeichnungsmuster. Da sie frei miteinander kreuzbar sind, ist in der Kontaktzone meist eine Hybridzone ausgebildet. Geographische Rassen in der Zoologie werden heute taxonomisch als Unterarten (Subspezies) beschrieben, dies wird teilweise ausdrücklich empfohlen, um den Begriff Rasse zu vermeiden.[22] Dennoch werden, bis heute, zum Beispiel die geographischen Formen der Honigbiene (Apis mellifera) alternativ als Rassen oder als Subspezies bezeichnet (vgl. Artikel Rassen der Westlichen Honigbiene)

Anthropologie

Hauptartikel: Rassentheorie und Population (Anthropologie)

In verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Milieus und zu verschiedenen Zeiten erfuhr die Bezeichnung „Rasse“ jeweils unterschiedliche Verwendungen. Derartige Untergliederungen der Menschheit waren manchmal neutral gemeinte Versuche einer Klassifizierung, in der Regel aber, bewusst oder unbewusst, mit Wertungen verbunden,[23] sie wurden als scheinbare wissenschaftliche Grundlagen für den Rassismus, oder zumindest Ethnozentrismus, und zur Rechtfertigung der Sklaverei missbraucht. Für die meisten Biologen des Zeitalters des Kolonialismus stand die Überlegenheit der „weißen“ oder „kaukasischen“ Rasse außer Frage, wobei meist die Angehörigen der eigenen Nation die Spitzenstellung einnahmen. Viele Wissenschaftler, wie der Biologe Ernst Haeckel, hielten den Unterschied zwischen den Rassen für so bedeutend, dass er, auf eine andere Art als den Menschen angewendet, zur Unterscheidung mehrerer Arten hinreichen würde.[24] In Deutschland führten diese Kategorisierungen letztlich zur „arischen Herrenrasse“ der Nationalsozialisten, deren Vorstellungen von den führenden deutschen Anthropologen und Humangenetikern, vor allem in Zusammenhang mit eugenischen Bestrebungen, vorbereitet und geteilt wurden.[25]

Weblinks

Wiktionary: Rasse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Rasse – Zitate

Einzelnachweise

  1. vgl. Massimo Pigliucci & Jonathan Kaplan (2003): On the Concept of Biological Race and Its Applicability to Humans. Philosophy of Science 70: 1161–1172.
  2. Robert C. King & William D. Stansfield: A Dictionary of Genetics. Oxford University Press, 1997. ISBN 9780195094411, p.285
  3. Lisa Gannett (2013): Theodosius Dobzhansky and the genetic race concept. Studies in History and Philosophy of Science. Part C: Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences, Volume 44, Issue 3: 250–261. doi:10.1016/j.shpsc.2013.04.009
  4. Timothy Caulfield, Stephanie M Fullerton, Sarah E Ali-Khan, Laura Arbour, Esteban G Burchard, Richard S Cooper, Billie-Jo Hardy, Simrat Harry, Robyn Hyde-Lay, Jonathan Kahn, Rick Kittles, Barbara A Koenig, Sandra S-J Lee, Michael Malinowski, Vardit Ravitsky, Pamela Sankar, Stephen W Scherer, Béatrice Séguin, Darren Shickle, Guilherme Suarez-Kurtz, Abdallah S Daar (2009): Race and ancestry in biomedical research: exploring the challenges. Genome Medicine 2009, 1:8 doi:10.1186/gm8
  5. a b c Werner Conze, Antje Sommer: Rasse. In: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Klett-Cotta, Stuttgart 2004 (1. A. 1984), ISBN 3-608-91500-1, Bd. 5, S. 135–178, hier: S. 137.
  6. Nabil Osman: Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. C.H. Beck, 6. Aufl., München 2002, ISBN 3-406-47584-1.
  7. Zitiert nach Hering Torres, Max Sebastián: Rassismus in der Vormoderne. Die „Reinheit des Blutes“ im Spanien der Frühen Neuzeit. Campus Verlag, Frankfurt/Main 2006, ISBN 3-593-38204-0, S. 219.
  8. Torres, Sebastián, S. 219.
  9. Christian Geulen: Geschichte des Rassismus, C.H. Beck, München 2007, S. 13 f.
  10. Georg Bossong: Die Sepharden: Geschichte und Kultur der spanischen Juden, C.H. Beck, 2008, ISBN 3-406-56238-8, S. 66.
  11. Zitiert nach Torres, Sebastián, S. 221.
  12. Geulen, S. 36.
  13. Geulen, S. 36 f.
  14. Imanuel Geiss: Geschichte des Rassismus, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-11530-8, S. 16 f.
  15. Johann Friedrich Blumenbach: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlecht. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1798. S. 204
  16. a b Wolfgang Pfeifer (Hrsg.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1995, S. 1084–1085, ISBN 3-423-03358-4.
  17. Gotoh, T.; Bruin, J.; Sabelis, M.W.; Menken, S.B.J.: Host race formation in Tetranychus urticae: genetic differentiation, host plant preference, and mate choice in a tomato and a cucumber strain. In: Entomologia Experimentalis et Applicata. 68. Jahrgang, Nr. 2, 1993, S. 171–178, doi:10.1111/j.1570-7458.1993.tb01700.x.
  18. I. Buddenhagen: Understanding Strain Diversity in Fusarium oxysporum f. sp. cubense and History of Introduction of 'Tropical Race 4' To Better Manage Banana Production. In: ISHS Acta Horticulturae. 828. Jahrgang, 2009, S. 193–204.
  19. Michele Drès & James Mallet (2002): Host races in plant–feeding insects and their importance in sympatric speciation. Philosophical Transactions of the Royal Society of London B: Biological Sciences 357.1420: 471-492. doi:10.1098/rstb.2002.1059
  20. Guy L. Bush (1969): Sympatric Host Race Formation and Speciation in Frugivorous Flies of the Genus Rhagoletis (Diptera, Tephritidae). Evolution Vol.23, No.2: 237-251.
  21. James Mallet (2008): Hybridization, ecological races and the nature of species: empirical evidence for the ease of speciation. Philosophical Transactions of the Royal Society of London B: Biological Sciences 363.1506: 2971-2986. doi:10.1098/rstb.2008.0081
  22. Michael A. Patten (2010): Null Expectations in Subspecies Diagnosis. Ornithological Monographs Volume 2010, No. 67: S. 35–41
  23. Charles Hirschman (2004): The Origins and Demise of the Concept of Race. Population and Development Review, Vol.30, No.3: 385-415.
  24. Rolf Winau (1981): Ernst Haeckels Vorstellungen von Wert und Werden menschlicher Rassen und Kulturen. Medizinhistorisches Journal Bd.16, H.3: S. 270-279
  25. Veronika Lipphardt (2012): Isolates and Crosses in Human Population Genetics; or, A Contextualization of German Race Science. Current Anthropology Vol.53, No.S5 (The Biological Anthropology of Living Human Populations: World Histories, National Styles, and International Networks): S. 69-S82