Roth (Driedorf)

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Roth
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 39′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 50° 39′ 7″ N, 8° 13′ 22″ O
Höhe: 480 (475–572) m
Fläche: 4,62 km²
Einwohner: 694 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Roth ist der östlichste Ortsteil der Gemeinde Driedorf, Lahn-Dill-Kreis, Hessen. Der Ort im östlichen Westerwald hat etwa 694 Einwohner.

Geografie

Der Ort liegt am östlichen Rand des Hohen Westerwaldes, etwa 8 km westlich von Herborn und 45 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 43 km, nach Wetzlar 37 km. Roth liegt nahe der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Die Entfernung zum Dreiländereck Hessen - Rheinland-Pfalz - Nordrhein-Westfalen beträgt etwa 8 km. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 4,64 km².

Die angrenzenden Orte sind, von Norden im Uhrzeigersinn beginnend, die Orte: Schönbach, Hörbach, Guntersdorf (alle Stadt Herborn), Driedorf, Heiligenborn (beide Gemeinde Driedorf). Alle Orte gehören zum Lahn-Dill-Kreis.

Roth liegt im Quellbereich des Taufenbach, der bei Guntersdorf in den Rehbach, einem Zufluss der Dill, mündet. Westlich des Ortes erhebt sich der Oberster Berg (560 m.ü.NN), nordöstlich der Vorderstein (487 m.ü.NN). Der höchste Punkt der Gemarkung ist der Rother Berg (572 m.ü.NN) zwischen Oberster Berg und Gemarkungsgrenze. Nördlich des Ortes, im ehemaligen Basaltsteinbruch Winkel, hat sich ein ausgedehnter Weiher gebildet.

Geschichte

Der Ort wurde urkundlich erstmals 1324 als Royde erwähnt. Der Ort entstand vermutlich im 9./10. Jahrhundert, als im Westerwald für neue Orte umfangreiche Rodungen erforderlich wurden. Für den Ort ist auch die Schreibweise Rod überliefert

Nahe dem Ort verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn.

Roth gehörte im Mittelalter zum Kirchspiel Herborn. Mit Beginn der Reformation wurde der Ort von der Pfarrei Schönbach betreut, 1630 folgte der offizielle Wechsel zu dieser Pfarrei.

Mit dem Bau des ersten Abschnitts der Westerwaldquerbahn von Herborn nach Driedorf erhielt der Ort am 1. Mai 1906 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Bis 1910 wurde die Strecke über Westerburg bis Montabaur verlängert. Am 31. Mai 1966 wurde der Abschnitt der Westerwaldquerbahn endgültig stillgelegt und teilweise zurückgebaut.

Mit dem Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974 wurde die Gemeinde Roth zum 1. Januar 1977 in die Gemeinde Driedorf eingegliedert.[1]

Einwohnerentwicklung

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Entwicklung der Anzahl der Einwohner.

Jahr Einwohner
1823 231
1844 289
1961 571
1970 726
2008 694

Politik

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Walter Michel. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus sieben Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Derzeitiger Ortsvorsteher ist Hans-Peter Haust (SPD).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Ortskern von Roth befindet sich eine kleine Kapelle in Fachwerkbauweise. Diese basiert auf der 1490 erstmals erwähnten Kapelle. In den Jahren 1753/54 erfolgte die Erweiterung zu einem kleinen rechteckigen Saalbau mit Satteldach und Haubendachreiter. Bei der Restaurierung 1978/79 wurde die ursprüngliche Farbgebung wiederhergestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Verkehr

Der Ort liegt an der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur. Der nächste Bahnhof der Dillstrecke befindet sich in Herborn. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Rehe und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 101 km, nach Köln/Bonn ca. 102 km.

Bildung

Im Roth existiert ein kommunaler Kindergarten. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Einzelnachweise

  1. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974. In: GVBl. I S. 237

Literatur

  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991. ISBN 3-921548-04-7
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999. ISBN 3-922244-80-7
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski: Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).

Weblinks