Rückers (Hünfeld)

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Rückers
Stadt Hünfeld
Koordinaten: 50° 39′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 50° 38′ 40″ N, 9° 44′ 42″ O
Höhe: 267 (255–372) m ü. NHN
Fläche: 5,68 km²[1]
Einwohner: 420 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 36088
Vorwahl: 06652

Rückers ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückers liegt im Norden des Landkreises Fulda, etwa vier Kilometer südlich der Stadt Hünfeld. Das Dorf liegt am linken Ufer der Haune. Das bebaute Gebiet reicht von 270 m ü. NN, südlich vom Ortskern, an der Bundesstraße 27 und steigt bis auf etwa 280 m ü. NN an den nordöstlichen Hängen der Hummelskuppe (396 m ü. NN) an. Der höchste Punkt in der Ortsteilgemarkung ist die Praforstkuppe (372 m ü. NN). Der niedrigste Punkt liegt an der Mündung vom Bach Ahlerts in die Haune (255 m ü. NN).[3]

Jenseits der Haune, östlich vom geschlossenen Ortskern, befinden sich die einzeln stehenden Höfe Kirnhof und Wiesenhof. Westlich befinden sich die Höfe Unter-, Mittel- und Oberleimbachshof. Noch weiter im Westen, nur etwa 1 Kilometer nordöstlich der Praforstkuppe, befindet sich ein Golfclub sowie ein Campingplatz.[3]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückers grenzt im Norden an den Ort Sargenzell, im Osten an den Ort Nüst, im Süden an den Ort Dammersbach, im Südwesten an die Orte Marbach und Michelsrombach und im Westen an die Orte Oberfeld und Rudolphshan.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rückers erfolgte unter dem Namen Riggozes im Jahr 1158 im Codex Eberhardi, einem Güterverzeichnis des Reichsklosters Fulda.

Die Grundherrschaft gehörte dem Kloster Fulda. In 1656 wird eine Kapelle mit dem Patrozinium St. Anna erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Dorf zur Pfarrei Hünfeld. 1787 zählte es noch zur Fürstabtei Fulda, Oberamt Mackenzell. 1812 war es Tochterkirche von Marbach. Mit der Säkularisation im Jahre 1803 wird das Kloster Fulda aufgelöst. Von da an wechselt die politische Zuordnung. 1851: Kurfürstentum Hessen, im Landkreis Hünfeld. 1972: Landkreis Fulda.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rückers im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[4][5] Für Rückers wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Rückers angehört(e):[1][7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung

  • 1812: 54 Feuerstellen, 204 Seelen[1]
Rückers: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015
Jahr  Einwohner
1812
  
204
1834
  
361
1840
  
300
1846
  
355
1852
  
372
1858
  
321
1864
  
412
1871
  
279
1875
  
297
1885
  
280
1895
  
285
1905
  
298
1910
  
276
1925
  
294
1939
  
254
1946
  
439
1950
  
446
1956
  
376
1961
  
352
1967
  
338
1970
  
345
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
459
2015
  
420
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Hünfeld[2]; Zensus 2011[9]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rückers 459 Einwohner. Darunter waren 3 (0,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 189 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 72 und 64 und 66 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 174 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 129 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel (oberer Teil) in der katholischen St.-Anna-Kirche in Hünfeld-Rückers

Die katholische Kirche Sankt Anna ist eine Filialkirche der Pfarrei St. Jakobus Hünfeld und gehört organisatorisch zum Pastoralverbund St. Benedikt, Hünfelder Land.

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 19 evangelische (= 6,79 %), 261 katholische (= 93,21 %) Einwohner[1]
• 1961: 42 evangelische (= 11,93 %), 310 katholische (= 88,07 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Rückers besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Rückers) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 64,74 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Rückers“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Alexander Gradl zum Ortsvorsteher.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 379–385.
  • Literatur über Rückers nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Am 1. Februar 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Hünfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Rückers (Hünfeld), Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda. (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
  3. a b DVD Hessen 3D, ISBN 978-3-935603-73-7
  4. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Rückers. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  11. Ortsbeirat Rückers. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, abgerufen im März 2023.