S-Bahn Tessin

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S-Bahn Tessin
Staat Schweiz/Italien
Linien 4
Streckenlänge 310,2 km
Stationen 47
Fahrzeuge SBB RABe 524
FLP 21–25
Betreiber TILO (S10, S20, S30)
FLP (S60)
Stromsystem 15 kV ~, Oberleitung
(S60) 1200 =, Oberleitung

S-Bahn

S30 bei Magadino

Die S-Bahn im Tessin (it.: Rete celere del Canton Ticino) wird seit 2004 betrieben. Das Liniennetz umfasst drei Normalspurstrecken, die von der italienisch-schweizerischen Bahngesellschaft TILO (Treni Regionali Ticino Lombardia) betrieben werden, sowie die schmalspurige Strecke der Privatbahn Ferrovia Lugano-Ponte Tresa (FLP) von Lugano nach Ponte Tresa. Zwei Strecken führen grenzüberschreitend in die Lombardei.

In einem späteren Ausbauschritt soll das Netz stärker mit dem lombardischen S-Bahn-Netz der Trenord verknüpft werden. Daher wurden die Tessiner Strecken 2009 umnummeriert von S1 in S10, S2 in S20 usw. Kernstücke sollen dabei die grenzüberschreitende Linie der S10 und S11 von Biasca nach Mailand, sowie die in Bau befindliche Strecke nach Varese in Italien werden (siehe unten). Für die künftigen Streckenführungen zwischen Lugano und dem Flughafen Mailand-Malpensa sind die Nummern S40 und S50 reserviert.

Der Bahnhof Castione-Arbedo (nördlich von Bellinzona) wurde 2008/2009 umgebaut und dient seit 2010 als Endbahnhof der S20 und S30, wodurch der Netzmittelpunkt Bellinzona entlastet werden konnte.[1]

Linien

Linie Linienweg Länge Halte Betreiber
Vorlage:S-Bahn-Tessin (Airolo) – BiascaCastione-ArbedoBellinzonaLuganoChiasso 120 km 22 TILO
Vorlage:S-Bahn-Tessin Bellinzona – Locarno 23,5 km 9 TILO
Vorlage:S-Bahn-Tessin Bellinzona – Luino (Italien) – GallarateFlughafen Mailand-Malpensa 130,0 km 26 TILO
Vorlage:S-Bahn-Tessin Stabio – Chiasso – Como (Italien) – Albate-Camerlata 21,0 km 6 TILO
Vorlage:S-Bahn-Tessin Stabio – Mendrisio (– Bellinzona) 3,5 km 2 TILO
Vorlage:S-Bahn-Tessin Lugano – Ponte Tresa 12,2 km 12 FLP

Planungen bis 2016

Zur Erweiterung des Netzes wird aktuell eine 17 km lange Eisenbahnlinie von Mendrisio nach Varese gebaut (FMV, Ferrovia Mendrisio–Varese).[2][3] Das Projekt besteht aus drei Teilen: Ausbau des Industriegleises Mendrisio–Stabio, grenzüberschreitende Neubaustrecke Stabio–Arcisate sowie Ausbau der FS-Strecke Arcisate–Varese. Die Kosten wurden auf 134 Mio. CHF plus 203 Mio. EUR geschätzt, die Inbetriebnahme war im 2008 unterzeichneten italienisch-schweizerischen Staatsvertrag für 2014 vorgesehen. Die Arbeiten auf Schweizer Seite sind im Oktober 2014 abgeschlossen, die Kosten betrugen 186 Mio. CHF. Auf italienischer Seite wurde zwar im Jahr 2009 der Bau zweier Bahntunnel sowie einer tiefergelegten Trasse durch die Orte Arcisate und Induno Olona begonnen. Im Aushubmaterial der beiden Tunnel wurde im April 2011 Arsen entdeckt. Seitdem ruhen die Arbeiten auf italienischer Seite und der Termin der Inbetriebnahme wurde immer weiter verschoben. Im August 2015 spricht man von ein Fertigstellung Ende 2017.[veraltet] Deshalb wurde am 14. Dezember 2014 nur der Abschnitt von Mendrisio nach Stabio in Betrieb genommen. Die neue Linie S 40 verkehrt von Stabio über Mendrisio nach Como. Bis zur Fertigstellung der Gesamtstrecke werden jedoch statt eines 30-Minuten-Taktes nur Fahrten zwischen 5 und 8 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr angeboten.[4]

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Pressemitteilung SBB vom 27. März 2007
  2. SBB Infrastruktur - Grossprojekt FMV
  3. FMV, Spatenstich der Schweizer Baustelle in Stabio Pressemitteilung vom 1. Dezember 2008
  4. Peter Jankovsky: Arsen vergiftet Bahnbau-Stimmung. Neue Zürcher Zeitung, 7. Oktober 2014, abgerufen am 8. Oktober 2014.