Schwarzbach (Main)

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Schwarzbach
Schwarzbach in Eppstein

Schwarzbach in Eppstein

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2496
Lage Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Main → Rhein → Nordsee
Quelle als Dattenbach, 1 km östlich und oberhalb von Oberrod
50° 13′ 56″ N, 8° 23′ 33″ O
Quellhöhe ca. 430 m ü. NHN [1]
Mündung bei Hattersheim in den MainKoordinaten: 50° 3′ 16″ N, 8° 30′ 31″ O
50° 3′ 16″ N, 8° 30′ 31″ O
Mündungshöhe ca. 91 m ü. NHN [1]
Höhenunterschied ca.  98 m
Sohlgefälle ca.  3,1 ‰
Länge 31,9 km[2]
Einzugsgebiet 134,76 km²
Abfluss am Pegel Eppstein[3] (80,7 % des Einzugsgebiets)
AEo: 109 km²
Lage: 14 km oberhalb der Mündung
NNQ (24. Sep. 1997)
MNQ 1956–2008
MQ 1956–2008
Mq 1956–2008
MHQ 1956–2008
HHQ (2. Jan. 2003)
86 l/s
204 l/s
877 l/s
8 l/(s km²)
11,7 m³/s
34,8 m³/s
Abfluss[4]
AEo: 134,76 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
239 l/s
1,112 m³/s
8,3 l/(s km²)
Mittelstädte Idstein, Hattersheim am Main, Hofheim am Taunus
Kleinstädte Kriftel, Eppstein, Niedernhausen
Karte
Verlauf des Schwarzbachs

Der Schwarzbach ist ein knapp 32 km langer rechter Nebenfluss des Mains in Hessen, der im südlichen Taunus entspringt und bei Okriftel mündet, einem Stadtteil von Hattersheim am Main. Sein Oberlauf trägt den Abschnittsnamen Dattenbach, bis in Eppstein von rechts der Daisbach zufließt.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach war im Laufe der Geschichte unter verschiedenen Namen bekannt wie Kriftel, Cruofdero, Cruftele oder Kruftelam. Andere Namen waren bzw. sind Goldbach, Dattenbach, Kröftel und Okriftel. Historisch wichtig war er im Mittelalter als östliche Grenze des Königssondergaus zum Niddagau. In römischer Zeit hatte die Kriftel die Civitas Taunensium (Wetterau und Vordertaunus) von der Civitas Mattiacorum (um Wiesbaden) getrennt.[5]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dattenbach
Der Schwarzbach entspringt im Hohen Taunus unter dem Nebennamen Dattenbach zwischen Glashütten und Oberrod in der Nähe der Bundesstraße 8 und durchfließt zunächst die zu Idstein gehörenden Stadtteile Oberrod und Niederrod und durchmisst sodann in allgemeiner Südrichtung den Vortaunus. Unterhalb von Kröftel liegt die Hasenmühle am Bach. Diese soll dem Schinderhannes als Unterschlupf gedient haben. Grund war zum einen die abgelegene Lage und zum anderen die Tatsache, dass der Bach dort damals Grenze zwischen Kurmainz und Nassau war.[6] Auf der anderen Seite des Baches lag die Fuchsmühle, die in den 1980er Jahren abbrannte.[7] Zwischen Kröftel und Vockenhausen fließt der Bach durch das Naturschutzgebiet Dattenbachtal zwischen Kröftel und Vockenhausen. In Ehlhalten nimmt er den von links zufließenden Silberbach auf.

Schwarzbach
Nach rund 16 km Fließstrecke vereinigt er sich südlich von Vockenhausen mit dem von rechts und Westen aus Richtung Niedernhausen kommenden, rund 15 km langen Daisbach. Hier legt er den Nebennamen ab, für die letzten 15,6 km bis zur Mündung gilt nur der Hauptname Schwarzbach. Der Name entstand, weil die anliegenden Gerbereien das Wasser des Baches schwarz färbten.[8] Noch in Eppstein fließt ihm von links zunächst der kleine Wellbach und bald der Fischbach zu, der aus Richtung Fischbach kommt.

Der Schwarzbach fließt sodann im engen Lorsbachtal der Nassauer Schweiz durch Lorsbach und verlässt den südlichen Taunus bei Hofheim am Taunus, der Kreisstadt des Main-Taunus-Kreises, die er durchfließt. Anschließend passiert er die Gemeinde Kriftel, durchquert das Main-Taunusvorland und mündet schließlich bei Okriftel in den Main.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Zuflüssen des Schwarzbaches gehören (flussabwärts betrachtet, Kilometerangaben von Mündung zur Quelle):[2]

Name GKZ Länge
in km
Mündungs­höhe
m ü. NHN[1]
Zufluss­richtung Einmündung bei km (Koordinaten) Mündungsort Bemerkung
Silberbach 24961600 7,1 180 links 19,858 Ehlhalten Linker Nebenfluss
Daisbach 24962000 14,8 189 rechts 15,6 (Koordinaten) Eppstein Rechter Nebenfluss
Dattenbach 24960000 15,9 189 links 15,6 (Koordinaten) Eppstein Nebenname für den Quellfluss des Schwarzbaches
Wellbach 24963200 2,9 180 links 14,7 (Koordinaten) Eppstein Linker Nebenfluss
Fischbach 24964000 6,1 179 links 14,3 (Koordinaten) Eppstein Linker Nebenfluss, Längenangabe mit Krebsbach
Heilbach 24965914 1,2 174 rechts 13,2 (Koordinaten) Eppstein

Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 2009 wurden 15.000 Junglachse im Schwarzbach ausgesetzt.[10] Die Behörden und die Umweltverbände hoffen, dass es einigen davon gelingt in einigen Jahren zurückzukehren und an dieser Stelle abzulaichen. Weiterhin kommen im Schwarzbach die folgenden Tierarten vor: Bachforelle, Äsche, Mühlkoppe, Bachschmerle und Steinkrebs. Zusätzlich am Unterlauf noch Regenbogenforelle, Aland, Döbel, Gründling, Hasel, Rotauge, Bitterling, Flussbarsch, Kaulbarsch, Zander, Marmorierte Grundel und Signalkrebs.[11]

Freizeit und Erholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Schwarzbach entlang führt vom Freizeitpark Kriftel bis zur Mündung in den Main ein Planetenweg, der das Sonnensystem im Maßstab 1 : 1.000.000.000 darstellt.

Alte Eisenbahnbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 100 Meter nordöstlich des Bahnhofs Hattersheim (Main) wird der Schwarzbach von der Taunus-Eisenbahn (Frankfurt mit Wiesbaden) auf einer eher unscheinbaren zweibogigen Brücke aus Sandstein überquert. Die Brücke stammt aus der Ursprungszeit der Bahn von 1839 und ist damit – zusammen mit der Eisenbahnbrücke Nied – eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Eisenbahnbrücken in Deutschland. Sie beruht auf einem Entwurf von Paul Camille von Denis. Die Brücke wurde 1911 mit Beton saniert. Sie ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes.[12]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Topografische Karte 1:25.000 und Google Earth
  2. a b WRRL Kilometrierung
  3. Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet 2008 (PDF; 10 kB)
  4. Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 2496.1 (Memento vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Schwarzbach/Hattersheim
  5. Hermin Herr: „Lexikon vom hohen Taunus“, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 21
  6. Hermin Herr: Lexikon vom hohen Taunus, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 49–51.
  7. Hermin Herr: Lexikon vom hohen Taunus, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 39.
  8. Hermin Herr: Lexikon vom hohen Taunus, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 21.
  9. @1@2Vorlage:Toter Link/www.umweltbundesamt.deTyp 5: Grobmaterialreiche silikatische Mittelgebirgsbäche (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven) (PDF; 141 kB)
  10. Gefährliche Freiheit, Gesa Fritz,FR 17. Juli 2009
  11. Sport-Angler-Club Taunusfischer Hofheim: Fischvorkommen Schwarzbach (Memento vom 22. November 2013 im Internet Archive)
  12. Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 546 ff. (Strecke 035). S. 37.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzbach – Sammlung von Bildern