Stefan Niggemeier
Stefan Niggemeier (* 15. Dezember 1969 in Harderberg) ist ein deutscher Medienjournalist. Er war bis März 2006 verantwortlicher Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er ist der Gründer und heutiger Herausgeber des medienkritischen Watchblogs Bildblog.
Leben
Stefan Niggemeier wurde in Harderberg, jetzt ein Stadtteil von Georgsmarienhütte im Landkreis Osnabrück, geboren. Er wuchs in Lechtingen und Rulle auf und besuchte das Gymnasium Carolinum in Osnabrück. Nach dem Abitur im Jahr 1989 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie ein Jahr in Birmingham (England) und schloss sein Studium als Diplom-Journalist ab.[1]
Erste berufliche Erfahrungen sammelte er nach dem Abitur bis 1993 als fester freier Mitarbeiter bei der Neuen Osnabrücker Zeitung seiner Heimatregion. Von 1991 bis 1995 besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München als Mitglied der 30. Lehrredaktion. 1996 und 1997 arbeitete er als Redakteur für elektronische Medien bei Werben & Verkaufen, einem Fachmagazin für die Kommunikationsbranche. Für die Süddeutsche Zeitung schrieb er von 1997 bis 1999, wiederum als fester Freier, regelmäßig Berichte für die Medienseite und war gleichzeitig Hamburg-Korrespondent von kressreport, der Zeitschrift des Medien-Fachverlages kress verlag GmbH. Von 2001 bis Anfang 2006 war er verantwortlicher Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Im Juni 2004 gründete er zusammen mit dem Medienjournalisten Christoph Schultheis das mehrfach mit Journalistenpreisen ausgezeichnete Weblog Bildblog, das vornehmlich die Arbeit der Bild aus dem Verlag Axel Springer AG, seit April 2009 aber auch sonstiger Magazine und Zeitungen kritisch kommentiert. Im Januar 2010 gab er den Betrieb des Bildblogs an Lukas Heinser ab, er fungiert seither als dessen Herausgeber.[2] Von Oktober 2011[3] bis Ende Mai 2013 war Niggemeier Autor des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.[4]
Auf seiner eigenen Website betreibt Niggemeier ein größtenteils, aber nicht ausschließlich medienjournalistisches Blog. Über das Bloggen schrieb er: „Für mich ist es eine Sucht. Ein unstillbarer Hunger nach Aufmerksamkeit. Oder, um es positiver und weniger egozentrisch zu sagen: nach Kommunikation.“[5] Kommentare von Konstantin Neven DuMont und ein darauf verfasster Beitrag Niggemeiers[6] in Niggemeiers Blog waren maßgeblicher Auslöser der Affäre, die zum Ausscheiden Neven DuMonts aus dem Verlag seiner Familie führte.[7]
Niggemeier ist Mitglied bei Freischreiber, dem Berufsverband freier Journalisten.[8] Von 2014[9] bis Juni 2015 war er Autor beim Online-Magazin Krautreporter.[10] Im Januar 2016 startete er zusammen mit Boris Rosenkranz das Projekt Übermedien, einen medienkritischen Blog.[11][12]
Auszeichnungen
- Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik, 2003
- Grimme Online Award Information für Bildblog, 2005
- Leuchtturm-Sonderpreis des Netzwerks Recherche, 2005
- LeadAward (Bronze) 2007: bestes Weblog
- Grimme Online Award Information für sein Weblog, 2007
- Journalist des Jahres 2007 der Zeitschrift Medium Magazin[13]
- Markgräfler Gutedelpreis für Bildblog 2008
- Hans Bausch Mediapreis 2009
- Medienpreis für Sprachkultur, 2012[14]
Veröffentlichungen
- Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
- Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Zapp!: Merkwürdigkeiten aus der Fernsehwelt. Egmont Vgs, Köln 2008, ISBN 978-3-8025-1784-6.
Artikel
- Ein Angebot, das man ablehnen kann, faz.net, Oktober 2013
Weblinks
- Blog von Stefan Niggemeier
- Literatur von und über Stefan Niggemeier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Bettina Rust in der Radiosendung Hörbar Rust. (MP3 (58,7 MB)) Radio Eins, 11. März 2012, abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ In eigener Sache. Bildblog, 25. Januar 2010, abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ "Bildblog"-Autor: Niggemeier wechselt zum "Spiegel". Süddeutsche Zeitung, 13. September 2011, abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ Stefan Niggemeier: Ausmitteilung. Stefan-Niggemeier.de, 4. Mai 2013, abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Stefan Niggemeier: Wer bin ich? Warum das Schreiben eines Blogs so befriedigend ist. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Frankfurt am Main 6. Mai 2007, S. 33.
- ↑ Stefan Niggemeier: Eine systematische Störung. Stefan-Niggemeier.de, 18. Oktober 2010, abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ Affäre um Verlegersohn: Konstantin Neven DuMont muss Vorstand verlassen. Spiegel Online, 9. Dezember 2010, abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ Stefan Niggemeier. Freischreiber, abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ zeit.de 13. Juni 2014: Die Krautreporter können loslegen
- ↑ In eigener Sache: Die Krautreporter und ich. Stefan Niggemeier, abgerufen am 16. Juli 2015.
- ↑ 13. Januar 2016: Übermedien gestartet
- ↑ zeit.de: Der Journalistenflüsteter
- ↑ Stefan Niggemeier ist «Journalist des Jahres». Netzeitung, 12. Dezember 2007, archiviert vom am 8. Mai 2012; abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ Pressemitteilung vom 16. April 2012: Medienpreis für Sprachkultur und Alexander-Rhomberg-Preis 2012. Gesellschaft für deutsche Sprache, 16. April 2012, abgerufen am 3. April 2013.
Personendaten | |
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NAME | Niggemeier, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Medienjournalist |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1969 |
GEBURTSORT | Georgsmarienhütte-Harderberg |