Stetteldorf am Wagram

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Marktgemeinde
Stetteldorf am Wagram
Wappen Österreichkarte
Wappen von Stetteldorf am Wagram
Stetteldorf am Wagram (Österreich)
Stetteldorf am Wagram (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Korneuburg
Kfz-Kennzeichen: KO
Fläche: 25,74 km²
Koordinaten: 48° 25′ N, 16° 1′ OKoordinaten: 48° 24′ 31″ N, 16° 0′ 59″ O
Höhe: 213 m ü. A.
Einwohner: 1.073 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 42 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3463
Vorwahl: 02278
Gemeindekennziffer: 3 12 28
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kremser Straße 26
3463 Stetteldorf am Wagram
Website: www.stetteldorf-wagram.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Germ (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
12
7
12 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Stetteldorf am Wagram im Bezirk Korneuburg
Lage der Gemeinde Stetteldorf am Wagram im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)BisambergEnzersfeld im WeinviertelErnstbrunnGerasdorf bei WienGroßmuglGroßrußbachHagenbrunnHarmannsdorfHausleitenKorneuburgLangenzersdorfLeitzersdorfLeobendorfNiederhollabrunnRußbachSierndorfSpillernStetteldorf am WagramStettenStockerau
Lage der Gemeinde Stetteldorf am Wagram im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Stetteldorf am Wagram ist eine Marktgemeinde mit 1073 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich. Sie liegt – ebenso wie ihre Ortsteile Starnwörth, Eggendorf und Inkersdorf – nördlich der Donau am markanten Höhenzug des Wagram und ist vor allem durch ihren Weinbau bekannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stetteldorf am Wagram liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 25,74 Quadratkilometer, wovon ein großer Teil Weingärten und 1,0 Prozent bewaldet sind.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eggendorf am Wagram, Inkersdorf, Starnwörth und Stetteldorf am Wagram.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königsbrunn am Wagram
(Bez. Tulln)
Großweikersdorf
(Bez. Tulln)
Rußbach
Absdorf
(Bez. Tulln)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hausleiten
Tulln
(Bez. Tulln)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das um 1120 erstmals genannte Stetteldorf gehörte den Grafen von Peilstein und wurde nach ihrem Aussterben durch König Rudolf von Habsburg 1278 dem Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Zollern, verliehen. Dieser brandenburgische Besitz wurde an verschiedene Adelige verlehnt. 1330 wurde Stetteldorf durch Auspfarrung aus Hausleiten Pfarre, und seit 1460 ist es Markt. 1461 wurde hier ein Landtag abgehalten. 1582 verkaufte Bartholomäus von Starhemberg die Herrschaft und den Markt an Graf Julius II. zu Hardegg, Glatz und im Machland, der hier das 1588 fertiggestellte Schloss Juliusburg erbauen ließ. Sein Neffe Graf Georg Friedrich verlegte die Verwaltung seiner Güter Oberabsdorf, Oberrußbach, Schmida, Seitzersdorf, Unterparschenbrunn und Wolfpassing in die Juliusburg. Unter Graf Julius IV. kam 1717 noch das vom Gut Sierndorf abgetrennte passauische Oberzögersdorf mit dem halben Ort Oberolberndorf dazu. 1683 tagte im Schloss der große Kriegsrat unter König Johann Sobieski von Polen, ehe der König auf seinem Zug zum Entsatz des von den Türken belagerten Wien bei Neuaigen die Donau überschritt. Letzter Majoratsherr war Johann Friedrich von Hardegg in Stetteldorf, der in den letzten Kriegstagen 1945 fiel.

Aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammen Siedlungsreste und ein Gräberfeld im Ort Eggendorf mit charakteristischem donauslawischem Fundgut, was wegen der Tracht und des Bestattungsrituals zu erkennen ist. Dass nach der Mitte des 9. Jahrhunderts dort fast keine weiteren Bestattungen oder Belegungen mit Speisebeigaben und Gefäßen nachweisbar sind, lässt auf die fortschreitende Christianisierung in dieser Zeit schließen.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1021 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 935 Einwohner, 1981 884 und im Jahr 1971 1024 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Juliusburg
Pfarrkirche Stetteldorf am Wagram
Kellergasse an der Wagramkante

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 gab es 46 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon 32 Haupterwerbsbetriebe.[4] Im Produktionssektor beschäftigten 14 Betriebe 39 Arbeitnehmer, im Dienstleistungssektor arbeiteten 156 Angestellte in 55 Betrieben (Stand 2011).[5][6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliger Bahnhof Neuaigen-Stetteldorf (1996 aufgelassen)

Die Gemeinde Stetteldorf wird mit einzelnen Landesstraßen zu den Nachbarortschaften verbunden. Darunter die Landesstraße 14, welche Anschluss zur B19 in der Nachbargemeinde Hausleiten (Gaisruck) gewährt. Neben dem besaß die Gemeinde bis Mitte der 90er Jahre zwei Haltestellen an Bahnstrecken. 1994 verlor man den Anschluss an die Bahnstrecke Absdorf-Stockerau, 1996 wurde der mit Neuaigen geteilte Bahnhof Neuaigen-Stetteldorf an der Franz-Josefs-Bahn aufgelassen.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Stetteldorf befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 2005 Josef Trabauer (ÖVP)
  • 2005–2012 Josef Danksagmüller (ÖVP)
  • seit 2012 Josef Germ (ÖVP)

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 237 (Stetteldorf (Groß-)Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
  • Karl Keck. In: Karl Lechner (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Österreich. Teilband 1: Donauländer und Burgenland (= Kröners Taschenausgabe. Band 278). Kröner, Stuttgart 1970, DNB 456882995, S. 568 f.
  • Geschichte der Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram, OSR Franz Mayer, 2. Aufl. überarbeitet von Rosa Maria Ailer, Eigenverlag der Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram, 2004.
  • Ernst Lauermann: Die dunklen Jahrhunderte des Weinviertels. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach 2018, ISBN 978-3-9504475-4-5.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram ist Mitglied der Region Wagram, Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinde.
  • 2007 wurde sie als eine der seniorenfreundlichsten Gemeinden Niederösterreichs ausgezeichnet.
  • Die Marktgemeinde war 2007 die „vereinsfreundlichste Gemeinde“ des Bezirks Korneuburg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stetteldorf am Wagram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. NÖ Atlas. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  3. Lauermann: Die dunklen Jahrhunderte des Weinviertels, S. 97
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Stetteldorf am Wagram,Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Statistuk Austria, abgerufen am 3. Juli 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Stetteldorf am Wagram, Arbeitsstätten. Statistik Austria, abgerufen am 3. Juli 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Stetteldorf am Wagram, Beschäftigte. Abgerufen am 3. Juli 2020.
  7. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Stetteldorf am Wagram. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 8. Februar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Stetteldorf am Wagram. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 8. Februar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Stetteldorf am Wagram. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 8. Februar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Stetteldorf am Wagram. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 8. Februar 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Stetteldorf am Wagram. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 8. Februar 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Stetteldorf am Wagram. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 8. Februar 2020.