Stimmhafter velarer Frikativ

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2015 um 00:09 Uhr durch Wnme (Diskussion | Beiträge) (linkfix mit AWB). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
IPA-Zeichen ɣ
IPA-Nummer 141
IPA-Zeichen-Beschreibung lateinische Minuskel Gamma
Unicode U+0263
X-SAMPA G
Kirshenbaum Q

Der stimmhafte velare Frikativ (ein stimmhafter, am hinteren Zungenrücken gebildeter Reibelaut) hat in verschiedenen Sprachen folgende lautliche und orthographische Realisierungen:

  • Deutsch: in einigen deutschen Dialekten, bspw. im Berlinerischen, wird das g in Wagen bzw. in Vogel als „weiches g“ realisiert, wodurch es in etwa wie „Waren“ oder „Vorel“ klingt. Auch im Moselfränkischen gibt es Lautregeln, die intervokalisches g (auch d) bei nachfolgendem e voll in diesem Laut reflektieren, wie die Silbe [oːɣ] in pflügen plore [ˈploːɣə] oder [] in Vogel Furel [ˈfuɣəl].
  • Irisch: Entspricht gh und dh am Wortanfang (als Lenition von g bzw. d) vor a, ae, ao, o, u.
  • Neugriechisch: Entspricht dem Gamma (γ) vor zentralen oder hinteren Vokalen oder vor Konsonanten.
  • Niederländisch: ein Allophon des stimmlosen velaren Reibelautes ​[⁠x⁠]​.
  • Spanisch: Entspricht g am Ende einer Silbe oder in den Kombinationen ga, gl, go, gr, gu, gue, güe, gui, güi, wenn es nicht im absoluten Anlaut oder nach einem Nasal steht (an anderen Stellen stimmhafter velarer Plosiv).

Siehe auch

Pulmonale Konsonanten
gemäß IPA (2005)
bilabial labio-
dental
dental alveolar post-
alveolar
retroflex palatal velar uvular pha-
ryngal
glottal
stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth.
Plosive p b t d ʈ ɖ c ɟ k ɡ q ɢ ʔ
Nasale m ɱ n ɳ ɲ ŋ ɴ
Vibranten ʙ r ʀ
Taps/Flaps ɾ ɽ
Frikative ɸ β f v θ ð s z ʃ ʒ ʂ ʐ ç ʝ x ɣ χ ʁ ħ ʕ h ɦ
laterale Frikative ɬ ɮ
Approximanten ʋ ɹ ɻ j w¹
laterale Approximanten l ɭ ʎ ʟ
¹Als stimmhafter velarer Approximant (Halbvokal) wurde hier die labialisierte Variante [w] eingefügt, anstatt der nicht labialisierten Variante [ɰ].