Surab Zereteli

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Surab Zereteli mit Eunice Shriver

Surab Zereteli (georgisch ზურაბ წერეთელი; russisch Зураб Константинович Церетели; * 4. Januar 1934 in Tiflis) ist ein georgisch-russischer Bildhauer, bildender Künstler und Architekt. Seine Monumentalstatuen stehen in Moskau, Paris, London, New York und Sevilla.

Leben

Kriegsdenkmal im Park Pobedy

1952 bis 1958 studierte er an der Kunstakademie in Tiflis, belegte dort Klassen für Malerei.

1967 entwarf er seine ersten öffentlichen Werke, Mosaik-Pylone und Skulpturen, für einen Hotelkomplex in Pizunda, Abchasien, gestaltete Mosaike und Fenster für den Kulturpalast und den Busbahnhof in Georgiens Hauptstadt Tiflis. Später schuf er Friese und Wandbemalungen für diplomatische Vertretungen der Sowjetunion in Brasília (1973-74), Lissabon (1974), Damaskus (1975), Tokyo (1976), Ōsaka (1978) und Washington, D.C. (1986).

1970 bis 1980 entwarf er das Gebäude des sowjetischen Außenministeriums in Moskau. 1980 zeichnete er für die Bauten zu den Olympischen Sommerspielen in Moskau verantwortlich.

1979 entstand sein erstes Denkmal, Happiness to the Children of the World, für die Special Olympics in Brockport im US-Bundesstaat New York. 1989 folgte die Statue Zerstörung der Mauer des Misstrauens in London, die das Ende des Kalten Krieges symbolisieren sollte. 1990 entstand die Bronzestatue Gut besiegt Böse, ein Geschenk der Sowjetunion für das UNO-Hauptquartier in New York. Sie zeigt den Heiligen Georg im Kampf mit einem Drachen. Für die 40 Tonnen schwere und 11,89 Meter hohe Plastik verwendete Zereteli Teile verschrotteter Pershing und SS-20-Raketen.

In den 1990er Jahren prägte er das städtebauliche Bild Moskaus mit. Ab 1992 beteiligte er sich am Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale. 1995 errichtete er im Auftrag Präsident Boris Jelzins ein Denkmal zum 50. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion im Moskauer Park Pobedy (deutsch: Siegespark). Es handelt sich um einen 141,8 m hohen bronzenen Obelisken, der von Reliefs mit den Namen der Heldenstädte sowie Plastiken des Heiligen Georg und der Siegesgöttin Nike geschmückt wird. 1997 gestaltete er den Manegenplatz an der Kremlmauer und errichtete das 94 m hohes Denkmal für Peter I. auf einer künstlichen Insel zwischen dem Moskwa-Fluss und dem Wasserumleitungskanal. Dieses Denkmal für Peter den Großen sollte ursprünglich Christoph Kolumbus darstellen, aber weder die Dominikanische Republik, noch Venezuela, noch Brasilien wollten von Surab Zereteli ein Denkmal zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas haben.

In Sevilla errichtete er 1995 zu Ehren von Christoph Kolumbus das 45 Meter hohe Denkmal Geburt eines neuen Menschen. 2006 wurde in Bayonne, New Jersey sein Mahnmal To the Struggle Against World Terrorism eingeweiht. Die 30 Meter hohe Bronzestatue ist den Opfern des 11. September 2001 gewidmet.

Zereteli gründete 1999 in Moskau das erste russische Museum für moderne Kunst, die Zereteli Kunstgalerie, der er seine private Sammlung von Kunstwerken des 20. Jahrhunderts stiftete.

1997 wurde er Präsident der Russischen Akademie der Künste. Seit 1996 ist Zereteli Good-Will-Botschafter der UNESCO. Er ist zugleich korrespondierendes Mitglied der französischen Akademie der Künste in Paris und der Königlichen San-Fernando-Akademie der Künste in Madrid.

Zeretelis Werk ist wegen seiner Nähe zum sowjetischen Regime nicht unumstritten. Sein 1983 zum 200sten Jahrestag des Vertrags von Georgijewsk geschaffenes Denkmal Ewige Freundschaft (35 Meter hoch), wurde nach 1991 in Georgien abgerissen.

Im Jahr 2004 war eine Bronze gegossen worden, welche ab 2005 an die Konferenz von Jalta erinnern sollte. Die Ukraine verzichtete jedoch entrüstet auf das Monument. Nach der Annexion der Krim durch Russland wurde die Plastik im Februar 2015 eingeweiht.[1]

Auszeichnungen

Werke

  • Tragediia narodov: Memorial zhertvam voĭn i katastrof XX vek. AlphaPress, Moskva 2003 (mit Aleksandr Zakharchenko, D. Webber)

Literatur

  • Lev Efimovich Kolodnyĭ: Artist Zurab Tsereteli : A chronicle, with citations from the main character. Golos-Press, Moscow 2004, ISBN 5711705032
  • Rossijskaja Akademija Chudožestv (Hrsg.): Tvorčestvo Z. K. Cereteli v kontekste razvitija iskusstva XX-XXI vekov: (k jubileju chudožnika) 17 fevralja 2004 goda. Tvorčeskie masterskie, Moskva 2004, ISBN
  • Oleg Zvidkovskij (Hrsg.): Zurab Cereteli. Planeta, Moscow 1994, ISBN 5-85250-592-7
  • Jurij Ivanovic Nechorosev: Zurab Cereteli: albom. Sovetskij Chudoznik, Moskva 1976
  • Nodar Janberije: Zurab Cereteli. Izdat. Chelovneba, Tbilisi 1976
  • Film "Metropolen des Ostens -Moskau", rbb, darin Beschreibung der Werke Zeretelis, 43 min.

Weblinks

Commons: Surab Zereteli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kupfergiganten: warum Russland sich nach stalinistischen Stiefeln sehnt, Forbes.ru, 10. Februar 2015 (russisch)