Toni Schruf

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Büste an der alten Ratsburg in Mürzzuschlag

Toni Schruf (* 26. September 1863 in Mürzzuschlag[1]; † 16. Februar 1932 ebenda[2]) war ein österreichischer Skiläufer, Bergsteiger sowie regionaler Unternehmer und gilt als mitteleuropäischer Skisport-Pionier und steirischer Tourismusmanager. Nach ihm sind Straßen in Mitterdorf im Mürztal, St. Peter (Graz) und in Mürzzuschlag benannt.

Skisportpionier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schruf unternahm im Jahr 1890 mit dem Grazer Radsportler und Sektfabrikanten Max Kleinoscheg die ersten Versuche auf Skiern in Mitteleuropa. Dazu ließ sich Kleinoscheg Skier aus Norwegen liefern und benutzte diese zunächst als Aufstiegshilfe. Kleinoscheg, Schruf und Walther Wenderich bestiegen am 13. Februar 1892 das 1782 Meter hoch gelegene Stuhleck und veranstalteten am 2. Februar 1893 in Mürzzuschlag das erste Skirennen in Mitteleuropa. 1894 organisierten sie eine Wintersportausstellung und machten damit den Skisport populär. Im Stadtzentrum von Mürzzuschlag befindet sich heute ein modernes Wintersportmuseum mit der größten Anzahl wintersporthistorischer Exponate der Welt.

Tourismusmanager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. Februar 1900 gründete Schruf im Roseggerstüberl in Mürzzuschlag die Rosegger-Gesellschaft Mürzzuschlag. Zu seinem Freundeskreis gehörten unter anderen der Krieglacher Heimatdichter Peter Rosegger und Fridtjof Nansen. Als Hotelier, Alpinist und Dichter forcierte er den Fremdenverkehr im Mürztal und in der ganzen Steiermark.

Unterstützt von der Familie seiner Frau Sophie (geborene Ramsauer), errichtete Schruf das Ausflugsgasthaus am Bärenkogel. Bei schönem Wetter wurden sonntags in einer nahen Naturarena Theateraufführungen abgehalten. Die Theatergruppe reiste ebenson wie viele Gäste mit der Südbahn von Wien nach Mürzzuschlag, speiste im Hotel Post zu Mittag und wanderte beziehungsweise fuhr (in späteren Jahren) mit Pferdekutschen auf den Bärenkogel. Dieser war ursprünglich nur über Wanderwege erreichbar (teilweise mit abgesicherten Kletterstellen, über den Franz Conrad von Hötzendorf-Steig) erreichbar, erst später wurde eine Straße gebaut.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ski-Pionier benannt wurden die Toni-Schruf-Volksschule sowie die Toni-Schruf-Gasse in Mürzzuschlag, sowie der im Grazer Bezirk St. Peter gelegene Toni-Schruf-Weg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Strohmeyer: Schruf Toni (Anton). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 264 f. (Direktlinks auf S. 264, S. 265).
  • Theodor Hüttenegger: Mürzzuschlag – Geschichte unserer Stadt. Skilauf, S. 354–357, Stadtgemeinde Mürzzuschlag, 1982.
  • Theodor Hüttenegger: Steirische Skigeschichte. Steirischer Skiverband, 1968.
  • Christian Hans Binder: Der Schipionier Toni Schruf als Mann der Wirtschaft. Diplomarbeit, Graz 1994.
  • Franz Preitler, Thorsten Buhl: Die Biographie – Sein Leben, sein Werk, sein Mürzzuschlag. Steir. Verlagsgesellschaft, Graz 2009.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Toni Schruf: Hotelier und Visionär. 19. April 2022, archiviert vom Original; abgerufen am 1. Mai 2023 (österreichisches Deutsch).
  2. Austria-Forum | https://austria-forum.org: Schruf, Toni. Abgerufen am 1. Mai 2023.