Transports Publics du Chablais
Die Transports Publics du Chablais, abgekürzt TPC, betreiben mehrere meterspurige Eisenbahnlinien sowie Autobuslinien im Chablais in den Schweizer Kantonen Waadt und Wallis. Die Transports Publics du Chablais entstanden 1999 aus der Fusion der vier Eisenbahngesellschaften Aigle–Leysin (AL), Aigle–Ollon–Monthey–Champéry (AOMC), Aigle–Sépey–Diablerets (ASD) und Bex–Villars–Bretaye (BVB). Die Aigle-Leysin-Bahn, die Aigle-Sépey-Diablerets-Bahn und die Bex-Villars-Bretaye-Bahn bildeten dabei bereits im Vorfeld der Fusion, ab 1975 eine Betriebsgemeinschaft. Dieser Betriebsgemeinschaft trat 1977 auch die Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn bei. Unternehmenssitz ist Aigle.
Geschichte der Bahnstrecken und der Vorgängergesellschaften
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Transports Publics du Chablais im Jahre 2009 wird das neue, in verschiedenen grünen Farbtönen gehaltene, durch eine Studentin der Ecole Cantonale d’art de Lausanne, entworfene Erscheinungsbild präsentiert.
Bei der Auftragsvergabe für das neue Erscheinungsbild war die einzige Anforderung, dass dieses die jahrzehntelang gültigen Grundfarben der Vorgängergesellschaften nicht beinhalten durfte. Diese waren für die Aigle–Leysin-Bahn braun/creme, die Aigle–Sépey–Diablerets-Bahn hellblau/creme, die Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn rot/creme und die Bex–Villars–Bretaye-Bahn rot.
Aigle-Leysin-Bahn
Bahnstrecke Aigle–Leysin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Aigle-Leysin-Bahn, abgekürzt AL, französisch Chemins de fer Aigle–Leysin, ist eine meterspurige Zahnradbahn mit dem System Abt und führt über 6.3 km von Aigle SBB im Rhonetal hinauf nach Leysin. Der erste, als Strassenbahn ausgeführte, Abschnitt von Aigle SBB nach Aigle-Dépôt und weiter zum damaligen (1932 geschlossenen) Grand-Hôtel wurde am 5. Mai 1900 eröffnet. Die eigentliche Zahnradstrecke nach Leysin Feydey folgte am 6. November desselben Jahres, die Fortsetzung zum heutigen Endpunkt Leysin Grand Hôtel am 8. September 1915. Ursprünglich wurden die Wagen nach Leysin auf dem Strassenbahnabschnitt durch die Tramwagen der Hotelstrassenbahn Aigle–Leysin Grand-Hôtel befördert, ab Aigle-Dépôt dann durch die Zahnradloks, dies alles unter 600 Volt Gleichstrom. Seit 1946 wird die Bahn mit 1500 Volt Gleichstrom betrieben und es kommen gemischte Adhäsions-/Zahnrad-Triebwagen zum Einsatz. Ab 1986 wurde eine Verlängerung der Linie zum Gipfel der Berneuse angestrebt; die Konzession wurde erteilt, ist aber inzwischen verfallen, da weder die Plangenehmigung noch die Finanzierung gelang. Die Länge des Zahnstangenabschnittes beträgt heute 5.3 km, die Maximalsteigung 230 Promille.
Fahrzeugpark
- Dampflokomotive
- H 2/3 10 (1900) SLM, ab 1909 mietweise bei BVB, 1911 an BVB verkauft.
- Lokomotiven
- He 2/2 1 (1901) SLM/AL, 1946 ausser Betrieb, später abgebrochen
- He 2/2 2 und 3 (1900) SLM/AL, 1946 ausser Betrieb, später abgebrochen
- He 2/2 4 (1909) SLM/SIEM, 1979 abgebrochen
- He 2/2 11 (1912) SLM/MFO, abgebrochen
- He 2/2 12 (1915) SLM/MFO, ausser Betrieb
- Triebwagen und Steuerwagen
- Arseh 2/4 201 (1946) SLM/BBC, aus BDeh 2/4 201 zum Salontriebwgen umgebaut
- BDeh 2/4 202 und 203 (1946) SLM/BBC
- BDeh 4/4 301 bis 302 und Bt 351 bis 352 (1966) SIG/SAAS
- BDeh 4/4 311 bis 313 und Bt 361 bis 363 (1987/1993) ACMV/SLM/BBC
- Personenwagen
- CF2 21 (1900) SIG, 1972 an Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) abgegeben, 1974 zur Museumsbahn überführt
- B2 22 (1900) SIG, ehemals CF2, 1955 neuer Wagenkasten von ACMV/AL, seit 1993 im Gryon Parc[2][3][4] beim Place de la Barboleuse, als Lagerraum
- B2 23 (1956) ACMV/AL, seit 1993 im Gryon Parc beim Place de la Barboleuse, als Lagerraum
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BDeh 4/4 302 im Bahnhof Aigle
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BDeh 4/4 304 der Aigle–Leysin-Bahn in Aigle
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Steuerwagen Bt 363 in Aigle
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Triebwagen BDeh 2/4 202 und Steuerwagen Bt 361 in Aigle-Dépôt AL
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Historischer Abteilwagen (Personen- Gepäckwagen) CF2 21 der Aigle–Leysin-Bahn, 2010 bei der Museumsbahn Blonay–Chamby
Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn
Die Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn, abgekürzt AOMC, französisch Chemin de fer Aigle–Ollon–Monthey–Champéry, führt von Aigle über Ollon und Monthey nach Champéry und entstand 1946 aus der Fusion der 1907 eröffneten Aigle-Ollon-Monthey-Bahn (AOM), französisch Chemin de fer Aigle–Ollon–Monthey, mit der 1908 eröffneten Monthey-Champéry-Morgins-Bahn (MCM), französisch Compagnie du chemin de fer Monthey–Champéry–Morgins.
Die Bahn wird mit 900 Volt Gleichstrom betrieben. Die Bahnstrecke Monthey–Champéry weist drei zusammen etwa 3.5 km lange Zahnstangenabschnitte (System Strub, Maximalsteigung 135 Promille) auf. In Champéry wurde die Strecke 1990 um 840 m verlängert, die bisherige Endstation wurde zu Champéry-Village. Der Name der ehemaligen Eisenbahngesellschaft Monthey–Champéry–Morgins weist darauf hin, dass ursprünglich eine Zweigstrecke nach Morgins (damals ein bekanntes Bad mit eisenhaltigem Wasser) vorgesehen war. Diese war auch in der Konzession enthalten, wurde aber nie gebaut. Nach Kostenüberschreitungen beim Bau der Strecke nach Champéry und Passagierzahlen, die unter den Erwartungen blieben, wollte das Unternehmen die Rentabilität neu beurteilen, sich enventuell auf Sommerbetrieb beschränken. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges besiegelte das Schicksal der Zweigstrecke definitiv.[5]
Fahrzeugpark Talstrecke (Adhäsion)
(Die ex-BLT-Fahrzeuge waren mit BSI-Kupplungen ausgerüstet, einzelne wurden umgebaut)
- Be 4/4 101 (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB ABe 4/4 15 - 1985 Brand, 1988 abgebrochen
- Be 4/4 101" Yvorne (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB ABe 4/4 14
- Be 4/4 102 Chablais (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB ABe 4/4 12
- Be 4/4 103 Collombey-Muraz (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB ABe 4/4 13, Zp1, remisiert
- Be 4/4 104 Ollon (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB ABe 4/4 16 - 2007 abgebrochen
- Be 4/4 105 Aigle (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB ABe 4/4 11, Zp1, remisiert
- BDe 4/4 111, SWS/MFO 1949, 1969 ehemals SeTB BFe 4/4 5, weiterverkauft an Stern & Hafferl (ET 26.108), 1987 nach starken Brandschäden verschrottet
- BDe 4/4 112, SWS/MFO 1949, 1969 ehemals SeTB BFe 4/4 6, weiterverkauft an Stern & Hafferl, dort ET 26.109
- BDe 4/4 113, 1969 ehemals SeTB BFe 4/4 7 SWS / MFO (1949), weiterverkauft an Stern & Hafferl, dort ET 26.110
- Bt 132 (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 22 - Steuerwagen zu 101, 102, 104
- Bt 133 (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 23 - Steuerwagen zu 101, 102, 104, 2007 abgebrochen
- Bt 134 (1966/1985) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 24 - Steuerwagen zu 101, 102, 104
Fahrzeugpark für Adhäsions- und Zahnradbetrieb
(ältere Fahrzeuge mit Mittelpuffer und einer Schraubenkupplung (Zp1), neuere Fahrzeuge mit BSI-Kupplung)
- BDeh 4/4 501 Vaud ACMV/SLM/BBC 1987
- BDeh 4/4 502 Valais ACMV/SLM/BBC 1987
- BDeh 4/4 503 Europe ACMV/SLM/BBC 1992
- BDeh 4/4 511 Champéry SWP/BBC 1954, Zp1 - remisiert
- BDeh 4/4 512 Val d'Illiez SWP/BBC 1954, Zp1
- BDeh 4/4 513 Monthey SWP/BBC 1954, Zp1
- BDeh 4/4 514 Troistorrents SWP/BBC 1954, Zp1
- Beh 4/8 591 BT/Stadler/Adtranz 2001
- Beh 4/8 592 BT/Stadler/Adtranz 2001
- Bt 531 ACMV/BBC 1987 - Steuerwagen zu 501–03
- Bt 532 ACMV/BBC 1987 - Steuerwagen zu 501–03
- B2 122 (1932) - an VFV
- B 523 ACMV 1967, Zp1
- B 524 ACMV 1968, Zp1
- B 525 ACMV 1969, Zp1
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Historischer Motorwagen BCFeh 4/4 6 mit gemischtem Adhäsions- und Zahnradantrieb der ehemaligen Monthey–Champéry–Morgins-Bahn, 2010 bei der Museumsbahn Blonay–Chamby
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BDeh 4/4 513 im Bahnhof Monthey
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BDeh 4/4 501 in Collombey-Muraz
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Beh 4/8 592 in Monthey
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BDeh 4/4 503, BDeh 4/4 512 und Steuerwagen im Dépôt Aigle
Aigle-Sépey-Diablerets-Bahn
Bahnstrecke Aigle–Sépey–Diablerets | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die 1913 eröffnete Aigle-Sépey-Diablerets-Bahn, abgekürzt ASD, französisch Chemin de fer Aigle-Sépey-Diablerets, führt von Aigle über Le Sépey nach Les Diablerets. Kreuzungsbahnhof ist aktuell meist Exergillod (siehe Fahrplanfeld). Le Sépey ist ein Kopfbahnhof, alle Züge fahren zurück zum Keilbahnhof Les Planches, wo die Verzweigung nach Aigle bzw. Les Diablerets liegt. Die Adhäsionsbahn mit einer Maximalsteigung von 60 Promille wurde von Anfang an elektrisch betrieben, wobei die Nennspannung später von 1350 Volt auf 1500 Volt angehoben wurde. Die ursprünglich konzessionierte Verlängerung der Strecke über den Pillon-Pass bis Gstaad bei Saanen, mit Anschluss an die Montreux–Berner Oberland-Bahn, wurde nie verwirklicht. Durch den daraus resultierenden Inselbetrieb war die 23.3 km lange Strecke der Aigle-Sépey-Diablerets-Bahn über viele Jahre von der Einstellung bedroht. Die Fahrgastzahlen blieben nach dem Ersten Weltkrieg mit etwa 200 pro Tag zwar stabil, jedoch verlor die kleine Bahn beträchtliche Güterverkehrsanteile an die Strassenkonkurrenz.
Am 26. Juni 1940 zerstörte ein Grossbrand im Depot Aigle drei Triebwagen und vier Personenwagen. Damit wäre das Schicksal der Aigle-Sépey-Diablerets-Bahn wohl besiegelt gewesen, hätten nicht die Montreux-Berner Oberland-Bahn und die Chemins de fer électriques Veveysans (CEV) die Bahngesellschaft, deren Fahrzeugbestand auf zwei Triebwagen und einen Reisezugwagen zusammengeschrumpft war, mit je einem Personenwagen unterstützt. Der Zweite Weltkrieg brachte ohnehin eine erhöhte Nachfrage im Transportgeschäft. Die Nachkriegszeit überlebte die Bahn nur, weil die Strassenverbindung nach Les Diablerets nicht wintersicher war. Nach deren wintersicherem Ausbau verlangte die Eidgenossenschaft Anfang der 1980er-Jahre die Umstellung der ASD auf Strassentransport. Kanton und Region widersetzten sich dem und sprachen einen Kredit von 17.9 Millionen Franken für die Erneuerung. In der Folge erneuerte der Bund 1985 die Konzession, verweigerte aber ab 1986 die Defizitdeckung und die Investitionshilfe.[6] Die Tarifannäherung und die allgemeine (aber betraglich unerhebliche) Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen werden weiter ausgerichtet. Mit der Neuordnung der Finanzierung des Regionalverkehrs wurden ab 1996 die geplanten ungedeckten Kosten der Verkehrssparte gedeckt, nicht jedoch diejenigen der Infrastruktur. Mit Entscheid des Bundesamtes für Verkehr vom 9. August 1999 werden der ASD aufgrund der deutlich gesteigerten Frequenzen auch wieder Infrastrukturabgeltungen ausgerichtet. Nach fünfzehn Jahren sind damit die Finanzierungsverhältnisse wieder normalisiert.[7]
Mit dem Investitionskredit von Kanton und Gemeinden konnten vier neue Triebwagen beschafft und einige Gleiserneuerungen ausgeführt werden. Als Steuer- und Zwischenwagen wurden günstig erworbene Fahrzeuge der Birsigtalbahn umgebaut. Die weitergehende Sanierung der Infrastruktur konnte aber erst ab 2000 ausgeführt werden, und als eine der allerletzten Strecken der Schweiz wird sie derzeit mit Streckenblock ausgerüstet.
Fahrzeugpark
- BDe 4/4 401 bis 404 (1987) ACMV/BBC
- Ars 421 (1966/1987) SWP/BBC ex BLT/BTB B 62 - Steuerwagen zu BDe 4/4 401 bis 404, 1993 umgebaut zu Salonwagen
- Bt 431 (1966/1987) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 26 - Steuerwagen zu BDe 4/4 401 bis 404
- Bt 432 (1966/1987) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 21 - Steuerwagen zu BDe 4/4 401 bis 404
- Arst 433 (1966/1987) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 27 - Steuerwagen zu BDe 4/4 401 bis 404, 1995 umgebaut zu Salonsteuerwagen
- Bt 434 (1966/2000) SWP/BBC ex BLT/BTB Bt 25 - Steuerwagen zu BDe 4/4 401 bis 404
- BDe 4/4 1–2 (1913/41) SWS/BBC historische Fahrzeuge
- B2 34–35 (1913) SWS historische Fahrzeuge, Nr. 34 seit 1992 mit Bar ausgerüstet
Die Dienstfahrzeuge sind nicht mehr streckenspezifisch im Einsatz. Bauzüge auf der ASD werden von AL-Triebwagen geführt.
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ASD Triebwagen 1 in Aigle
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Triebwagen BDe 4/4 401 in Aigle
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Triebwagen BDe 4/4 402 in Aigle
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BDe 4/4 404 in Le Sépey
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Steuerwagen Bt 431 im Abzweigbahnhof Les Planches
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Salonwagen Ars 421 im Dépôt Aigle En Châlex (im Hintergrund Fahrzeuge von AOMC und AL)
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Salonsteuerwagen 433 im Bahnhof Aigle
Bex-Villars-Bretaye-Bahn
Bahnstrecke Bex–Villars–Bretaye | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bex-Villars-Bretaye-Bahn, abgekürzt BVB, französisch Chemin de fer Bex–Villars–Bretaye, ist eine 17 km lange Schmalspurbahn, die von Bex über Gryon und Villars auf den Col de Bretaye führt. Sie entstand 1942 aus der Fusion der 1906 eröffneten Bex-Gryon-Villars-Chesières-Bahn. abgekürzt BGVC, französisch Chemin de fer Bex–Gryon–Villars–Chesières, und der 1913 eröffneten Villars-Bretaye-Bahn, abgekürzt VB, französisch Chemin de fer Villars–Bretaye. Die Abschnitte Bévieux–Gryon und Villars–Bretaye der mit 750 Volt Gleichstrom betriebenen Bahn sind mit Zahnstange (System Abt) versehen; die Maximalsteigung beträgt 200 Promille.
Das Teilstück Villars–Chesières wurde am 30. September 1961 vorläufig und per 30. November 1963 definitiv stillgelegt und danach abgebrochen[8]. Chesières wird seither durch die Autobuslinie Aigle–Villars bedient.
Der rund 3.3 Kilometer lange Abschnitt in Bex ist als Strassenbahn erbaut worden, desgleichen der Abschnitt Gryon–Villars–Chesières. Erstere Strecke wurde bis zum 15. Dezember 2002 von separaten Triebwagen in rund 12 Minuten einmal je Stunde, die letzten anderthalb Jahre allerdings nur noch mit fünf Kurspaaren am Morgen, befahren.[9][10] Damit verschwanden sechs Haltestellen zwischen Bex und Bévieux, weitere sechs werden heute von den stündlichen Zügen von und nach Villars bedient (Haltestellennamen aus dem Kursbuch 2002, im Vergleich mit 1982 mit neun und 2014 mit sechs Zwischenhalten):[11] Allerdings verkehrt weiterhin ein morgendliches Kurspaar von Bevieux zum Bahnhof und zurück. Dieses Kurspaar wird von einem der beiden dreiachsigen Tramwagen geführt.
- Bex
- Les Sorbiers
- La Ruaz, früher nicht vorhanden
- Les Cèdres, früher: Hôtel des Alpes
- Place-du-Temple
- Place-du-Marché
- Rue Centrale, früher nicht vorhanden
- L’Echaud
- Pont-Neuf
- Glarey
- Grand-Moulin, früher nicht vorhanden
- Grand Hôtel des Salines, heute: Les Salines
- Foyer Dents-du-Midi
- Bévieux
Die beiden immer noch vorhandenen Strassenbahntriebwagen verkehren heute als Saisonverstärkung zwischen Gryon und Villars.
Fahrzeugpark
- Dampflokomotive
- H 2/3 10 (1900) SLM, ehemals AL H 2/3 10, ab 1909 von AL gemietet, 1911 gekauft, 1922 ausser Betrieb, später abgebrochen
- Lokomotiven
- BGVC He 2/2 1 (1899) SLM/CIE, 1965 abgebrochen
- BGVC He 2/2 2 (1899) SLM/CIE, 1920 neuer Lokomotivkasten, 1985 ausser Betrieb, 1997 nicht betriebsfähig restauriert, La Grisette[12] , 2011 an Museumsbahn Blonay-Chamby
- BGVC He 2/2 3 (1903) SLM/CIE, 1964 abgebrochen
- BGVC He 2/2 4 (1906) SLM/CIE, 1942 nach Entgleisung abgebrochen
- VB He 2/2 1 (1905) SLM/CIE, später BVB He 2/2 4II, ursprünglich MC HGe 2/2 2, 1930 von VB gekauft gleichzeitig Adhäsionsantrieb ausgebaut, 1961 abgebrochen
- VB He 2/2 2 (1907) SLM/CIE, ursprünglich MC HGe 2/2 3, 1930 von VB gekauft gleichzeitig Adhäsionsantrieb ausgebaut, 1941 abgebrochen
- BGVC He 2/2 11 (1912) SLM/MFO, 1943 abgebrochen
- BGVC He 2/2 12 (1912) SLM/MFO, 1941 als Ersatzteilspender zu AL, später abgebrochen
- HGe 4/4 31–32 (1953,64) SIG/MFO
- Te 2/2 42 (1898,1976) SIG/BVB (Eigenbau)
- Strassenbahn Triebwagen
- Be 2/2 8–9 (1907,15) SWS/MFO, Tramwagen ex VBZ, remisiert, Nr. 8" ex 7, 8' 1964 abgebrochen, el. Ausrüstung zu Te 42
- Be 2/3 15–16 (1948) SWS/MFO, dreiachsige Tramwagen, blau
- Triebwagen
- BDeh 2/4 21–26 1940–46 SLM/MFO, Alleinfahrer, Nr. 21 2000 abgebrochen
- BDeh 4/4 81–82 (1976/1977) SWP/SLM/SAAS
- BDeh 4/4 83 (1987) ACMV(Vevey)/SLM/BBC
- Beh 4/8 91 Bretaye, 92 Barboleuse und 93 Tuttlingen (2000/2001) Bombardier(Vevey)/Stadler, Doppeltriebwagen
- Personenwagen und Steuerwagen
- B 51 (1953/98), Bs 52 (1953/98) SIG/MFO, zu HGe 4/4 31–32
- Bst 53 (1964/97) Bt 54 (1964/99) (ex 61–62) SIG/MFO, zu HGe 4/4 31–32
- Bt 61 (2000 ex B 53), B 62 (ex 54), Bt 63–64 (1976) SWP/SAAS, zu BDeh 4/4 81–83
- Bt 65 (1987) ACMV(Vevey)/SIG/BBC, zu BDeh 4/4 81–83
- B 66 (1983/2010) ACMV(Vevey)/SIG/BBC ex MVR/CEV Bt 223, zu BDeh 4/4 81–83
Busbetriebe
Nebst den vier Bahnstrecken betreiben die Transports Publics du Chablais auch diverse Buslinien, welche bereits vor der Fusion von der Bex-Villars-Bretaye-Bahn und der Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn geführt wurden. Knotenpunkte im Netz sind Villars-sur-Ollon (mit Linien nach Diablarets, Aigle und Solalex) und Monthey (mit Linien nach Cerniers, Chenarlier und Troistorrents - Morgins). Die beiden Linien von Val-d'Illiez nach Crosets und Champoussin werden zwar durch einen Subunternehmer bedient, die Konzession liegt aber auch bei den Transports Publics du Chablais. Im Auftrag der SBB wird der Regionalbus zwischen Aigle und Villeneuve gefahren, und für die Stadt Aigle wird eine Stadtbuslinie mit einem CNG-Autobus bedient.
Nebst den eigenen Buslinien ist die Transports Publics du Chablais Postautohalter für Linien ab Aigle, Ollon, Sépey, St-Maurice, Bex und – zusammen mit der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) – für den Bahnersatz Monthey–Bouveret–St-Gingolph.
Der Fahrzeugpark des Betriebsteils ex Bex-Villars-Bretaye-Bahn besteht vor allem aus Renault- und Irisbus-Fahrzeugen, während auf dem Netz ex Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn Setra-Busse den Grossteil der Flotte stellen. Auf den Postauto-Linien fahren Fahrzeuge diverser Marken, unter anderem Renault, Volvo, MAN, Setra und Neoplan.
Literatur
- Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Sébastien Jarne, Jean-Louis Rochaix: Voies étroites du Chablais. BVA, Lausanne 1990. ISBN 2-88125-007-6
- Theo Stolz: Taschenlexikon Triebfahrzeuge der Schweiz, Stand 1. Januar 2006. Minirex, Luzern 2007, ISBN 978-3-907014-31-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.hotelarchiv.ch Aigle Grand Hôtel
- ↑ www.railpix-ch.de Schmalspurbahnen der Schweiz, Transport Publics du Chablais, Rollmaterial, AL-Wagen, B2 22 und 23 (Zugriff am 4. April 2011)
- ↑ www.villars.ch Villars Gryon, Familles, Activités pour enfants, Gryon Parc - Lage Auto: Parkplatz auf der Place de la Barboleuse; Zug Bex-Villars-Bretaye bis Barboleuse (hinter der Bäckerei) (Zugriff am 4. April 2011)
- ↑ www.bahn-bus-ch.info Fotoalbum: Gryon Parc Vapeur (Zugriff am 4. April 2011)
- ↑ Gaston Maison: 75 ans AOMC, 1907–1982, 1908–1983. Editions Revue du Rail, Aigle 1983, Seite 93
- ↑ Michel Grandguillaume et al.: Voies Étroites du Chablais. BVA, Lausanne 1990, ISBN 2-88125-007-6, Seite 66
- ↑ Jean-Louis Rochaix et al.: Chemins de fer privés vaudois 1873 – 2000. Editions La Raillère, CH-1092 Belmont 2000, ISBN 2-88125-011-4, Seite 76
- ↑ Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz/Réseau ferré suisse – Bahnprofil Schweiz CH+/Le rail suisse en profil CH+. AS Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-909111-74-9, Schienennetz Seite 30.
- ↑ Einstellung des Tram Bex, in: Schweizer Eisenbahn-Revue 1/2003, Seite 10.
- ↑ Fahrplanfeld 129 im Offiziellen Kursbuch der Schweiz, Ausgaben 2000/01, 2001/02 (10. Juni 2001–15. Juni 2002) und 2002 (16. Juni–14. Dezember 2002)
- ↑ Fahrplanfeld 129 im Offiziellen Kursbuch der Schweiz, Ausgaben 1982 (23. Mai–25. September 1982) und 2002 (16. Juni–14. Dezember 2002) sowie Fahrplanfeld 127 im Kursbuch 2014 (15. Dezember 2013–13. Dezember 2014)
- ↑ Geschichte Verein (Association) Ferroviaire Bex-Villars-Bretaye Promotion (Zugriff am 4. April 2011)