Ulan-Ude
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Ulan-Ude (russisch Улан-Удэ; burjatisch Улаан-Үдэ, Ulaan-Ùde) ist die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Burjatien im südöstlichen Sibirien. Sie hat 404.426 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010)[1] und ist das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum der Region. Internationale Bekanntheit erlangt die Stadt durch ihren Zugstreckenknotenpunkt.
Geographie
Lage
Ulan-Ude liegt etwa 4.400 km östlich von Moskau, 150 km südöstlich des Baikalsees und auf etwa 600 m ü. NN an der Mündung der Uda in die Selenga.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in die Stadtbezirke (Rajons):
- Sowjetski rajon
- Schelesnodoroschny rajon
- Oktjabrskij rajon
Klima
Ulan-Ude | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ulan-Ude
Quelle: Roshydromet
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Wirtschaft
Ulan-Ude ist ein Verkehrsknotenpunkt an der Verzweigung der Transsibirischen und der Transmongolischen Eisenbahn. Die Stadt ist das Kultur- und Wirtschaftszentrum von Transbaikalien. Der innerstädtische öffentliche Verkehr besteht aus einem Straßenbahnnetz sowie Bus- und Marschrutka-Linien. Zudem befindet sich hier das Staatliche Flugzeugwerk Nr. 99, das u. a. auch Mil Mi-14, Mil Mi-8 sowie die Suchoi Su-25 produziert.
Geschichte
Die Siedlung Udinskoje (russisch Уди́нское) wurde 1666 als Überwinterungsstation von Kosaken an der Uda, einem Nebenfluss der Selenga, gegründet und 1775 als Werchneudinsk (russisch Верхнеуди́нск) zur Stadt erhoben. Nach einem großen Brand 1878 wurde die Stadt komplett neu aufgebaut. Von 1923 bis 1992 war sie Hauptstadt der Burjatischen ASSR innerhalb der RSFSR, seit dem 27. Juli 1934 unter ihrem heutigen Namen Ulan-Ude (burjatisch für Rote Uda). Heute ist die Stadt Hauptstadt der autonomen Republik Burjatien innerhalb Russlands.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1897 | 8.086 |
1926 | 33.713 |
1939 | 125.690 |
1959 | 175.172 |
1970 | 253.569 |
1979 | 300.370 |
1989 | 352.530 |
2002 | 359.391 |
2010 | 404.426 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Sehenswürdigkeiten
Unweit von Ulan-Ude, in der Nähe des Dörfchens Iwolginsk, befindet sich ein buddhistisches Kloster (Iwolginski Dazan).
Acht Kilometer nordöstlich der Stadt liegt das Ethnografische Museum Transbaikaliens, das von der historischen Präsenz verschiedener Volksgruppen in der Region zeugt:
- der Ewenken, der Ureinwohner der Region,
- der Burjaten, eines mongolischstämmigen Volkes, das sich traditionell zum Vajrayana-Buddhismus bekennt,
- der Semeiskije, einer Glaubensgemeinschaft von so genannten Altgläubigen, deren Kultur 2001 von der UNESCO unter der Bezeichnung „Der Kulturraum und die mündliche Kultur der Semeiskije“ in die Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ aufgenommen wurde,
- und der Russen.
Am südöstlichen Stadtrand liegt die „Hunnenstadt“ (Iwolginsker Ringwallsiedlung) mit den Resten einer Stadt der Xiongnu aus dem 3.–1. vorchristlichen Jahrhundert, einer der größten archäologischen Stätten der Region.
Bekannt ist die Stadt auch für ihr monumentales Lenindenkmal, mit einer Gesichtshöhe von 7,70 Metern und etwa 42 Tonnen Gewicht ist sie die größte Porträtbüste der Welt.[2]
In Ulan-Ude finden sich auch mehrere orthodoxe Kirchengebäude, darunter auch die Hodegetria-Kathedrale (Odigitrijewski sobor).
Weiterführende Bildungseinrichtungen
Ulan-Ude ist Sitz mehrerer Universitäten und Hochschulen.
- Burjatische Staatliche Universität (Mitglied der Universität der Arktis)
- Abteilung für Fernausbildung Ulan-Ude der Irkutsker Hochschule des Innenministeriums Russlands
- Burjatische Staatliche Landwirtschaftliche Akademie
- Filiale der Nowosibirsker Staatlichen Akademie für Ökonomie und Recht
- Filiale der Sibirischen Staatlichen Universität für Telekommunikation und Informatik
- Ostsibirische Staatliche Akademie für Kultur und Kunst
- Ostsibirische Staatliche Technologische Universität
Städtepartnerschaft
Söhne und Töchter der Stadt
- Danzig Baldajew (1925–2005), Autor
- Welikton Barannikow (1938–2007), Boxer
- Matwei Burlakow (1935–2011), sowjetischer Generaloberst
- Igor Chmelnow (* 1945), Admiral
- Gennadi Gor (1907–1981), Autor
- Wladimir Granat (* 1987), Fußballspieler
- Irina Pantajewa (* 1972), Fotomodel
- Pawel Pegow (* 1956), Eisschnellläufer
- Wladimir Safronow (1934–1979), Boxer
- Boris Schumjazki (1886–1938), Filmfunktionär
- Juri Skuratow (* 1952), Jurist und Politiker
- Rustam Temirgalijew (* 1976), russischer Politiker tatarischer Herkunft
- Engelsina Tscheschkowa (1928–2004), burjatische Historikerin und Orientalistin
- Ljubow Wolossowa (* 1982), Ringerin
Quellen
- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Artikel zu den Büsten Karl Marx' in Chemnitz und Lenins in Ulan Ude