Walther P99

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P99
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung P99
Militärische Bezeichnung Walther P99
Einsatzland Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Irland, Kanada, Malaysia, Niederlande, Polen, Spanien
Entwickler/Hersteller Carl Walther GmbH Sportwaffen
Entwicklungsjahr 1994
Produktionszeit seit 1996
Modellvarianten P99Q/P99 DAO, P99 C
Waffenkategorie Selbstladepistole
Ausstattung
Gewicht (ungeladen) 0,685 kg
Technische Daten
Kaliber 9 × 19 mm
Munitionszufuhr Stangenmagazin
Visier Offene Visierung
Montagesystem Weaver-Schiene
Verschluss Browning-System
Ladeprinzip Rückstoßlader
Listen zum Thema
Teilzerlegte Walther P99

Die Walther P99 ist eine Pistole des deutschen Waffenherstellers Walther.

Geschichte

Die Entwicklung der Pistole begann 1994. Im Jahr 1996 erreichte sie Marktreife. Auffälligstes Merkmal ist das Fehlen eines Hahns, die P99 besitzt stattdessen ein innenliegendes Schlagstück. Den Spannzustand des Schlagstückes kann man durch einen rückwärtigen roten Signalstift erkennen und ertasten. Der Ladezustand der P99 ist an der Ausziehkralle erkennbar.

Technik

Die Waffe arbeitet nach dem Browning-System und hat eine 16-mm-Schiene unter dem Lauf für optoelektronische Zielhilfen. Es ist auch eine Schalldämpfermontage möglich, bei Einlegen eines besonderen längeren Laufes mit Schalldämpfergewinde. Bei Nichtgebrauch wird dieses Gewinde durch eine Gewindeschutzmutter abgedeckt.

Eine manuelle Sicherung, wie sie bei den meisten Selbstladepistolen üblich ist, ist nicht vorhanden, die Waffe ist im geladenen Zustand sofort schussbereit. Automatische Sicherungen, und bei der P99AS der so genannte Anti-Stress-Abzug, gewährleisten Schutz gegen eine ungewollte Schussabgabe.

Der Griffrücken ist austauschbar und kann verschiedenen Handformen und -größen angepasst werden. Das abgerundete Design führt dazu, dass sich die Waffe kaum verheddern kann, wenn sie verdeckt unter der Kleidung getragen wird.

Mit der S&W SW99 produziert Smith & Wesson in Kooperation mit Walther eine Pistole, die der P99 ähnelt, aber zusätzlich noch im Kaliber .45 ACP erhältlich ist.

Modellvarianten

Die P99QA ist eine Variante der P99 mit Quick-Action-Abzug.[1] Bei der P99QA ist die Taste zum Entspannen des Schlagstücks gegenüber der P99AS verkleinert worden. Sie lässt sich im normalen Gebrauch nicht mehr so schnell und mit Handschuhen nur erschwert betätigen. Beim Zuführen der ersten Patrone in das Patronenlager wird automatisch das Schlagstück teilgespannt und die Waffe ohne manuelle Sicherung geführt.[2]

Als weitere Variante gibt es die P99 mit Double-Action-Only-System als P99DAO. Zudem existiert auch die P99C, die Kompaktversion der P99.

Die P99Q funktioniert wie das Grundmodell nach dem Spannabzugsprinzip, so dass nach dem Durchladen das Schlagbolzenschloss teilgespannt ist. Erst durch das vollständige Zurückziehen des Abzugs wird das Schlagbolzenschloss gegen den Druck der Schlagfeder fertiggespannt und der Schuss durch das Vorschnellen des Schlagbolzens auf den Patronenboden ausgelöst. Zusätzliche Modifikationen an der P99Q bestehen darin, dass die Waffe zum einen zur Aufnahme von Zusatzgeräten eine Zubehörschiene aufweist und zum anderen, dass unter dem Griffrücken ein Transponder für Datenaufzeichnungen implementiert ist.

Variante Kaliber Gesamtlänge
mm
Rohrlänge
mm
Höhe
mm
Breite
mm
Gewicht[A 1]
g
Max.
Magazinfüllung
P99 9 × 19 mm 180 102 135 32 605 15
.40 S&W 184 106 655 11
P99C 9 × 19 mm 168 90 110 530 10
P99Q 9 × 19 mm 180 102 135 34 685 15
  1. Gewicht: ohne Magazin

Verwendung

Die Walther P99Q mit arretiertem Verschluss

Die Anschaffung von 42.000 P99 DAO (Double Action Only) für die Polizei in Nordrhein-Westfalen wurde 2005 beschlossen.[3]

Im Jahr 2008 beschlossen die Polizeien der Länder Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein die Einführung einer neuen Dienstpistole, um die Sig Sauer P225 abzulösen. Die Entscheidung fiel zu Gunsten der Walther P99Q aus, von der für die Polizeien der drei Bundesländer insgesamt 18.000 Stück geordert wurden.[4]

Auch die Polizei des Landes Rheinland-Pfalz begann seit Januar 2010, ihre ca. 9.000 waffentragenden Polizeibeamten auf eine Version der Walther P99 umzustellen. Bei der rheinland-pfälzischen Polizei ist die Version P99Q derzeit in Verwendung. Durch die Einführung der P99Q wurde die 1979 eingeführte Walther P5 abgelöst.[5] Die Polizei der Niederlande soll bis zum Jahr 2015[veraltet] mit 45.000 P99Q ausgestattet werden.[6]

Neue Walther-Pistolen (Modell P99Q) wurden ab Ende Februar 2014 an das „(Estland) Estonian Police and Border Guard Board“ geliefert, nachdem die P99Q eine europaweite Ausschreibung gewinnen konnte.[7]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Walther P99 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. P99 QA 9 mm x 19, PS, AM, LM. Abgerufen am 12. Mai 2013 (deutsch).
  2. P99 AS, P99 QA, P99 DAO, Full Size/Compact Bedienungsanleitung. (PDF, 4,38 MB) Abgerufen am 12. Mai 2013 (deutsch).
  3. Martin Teigler: Klemmende Knarre. In: taz.de. 3. März 2006, abgerufen am 12. Mai 2013 (deutsch).
  4. Eckard Gehm: James Bonds Dienstwaffe für Polizisten im Norden. In: shz.de. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 27. November 2008, abgerufen am 12. Mai 2013 (deutsch).
  5. Großauftrag für Waffen Walther. In: Augsburger Allgemeine. Ellinor Holland, Günter Holland, Alexandra Holland, 23. September 2008, abgerufen am 12. Mai 2013 (deutsch).
  6. Martin Schwarz: 45 000 Pistolen für niederländische Polizei von Waffenfirma Walther. In: WAZ.de. 5. April 2013, abgerufen am 12. Mai 2013 (deutsch).
  7. Walther-Presse-Information: WALTHER P99Q für Polizei Estland

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