Who Am I – Kein System ist sicher

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Film
Titel Who Am I – Kein System ist sicher
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 105[1] Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Baran bo Odar
Drehbuch Baran bo Odar
Jantje Friese
Produktion Quirin Berg
Max Wiedemann
Musik Michael Kamm
Jaro Messerschmidt
Kamera Nikolaus Summerer
Schnitt Robert Rzesacz
Besetzung

Who Am I – Kein System ist sicher ist ein deutscher Thriller des Regisseurs Baran bo Odar aus dem Jahr 2014. Der Film spielt in Berlin und handelt von einer Hackergruppe, die global auf sich aufmerksam machen will.[3] Der Titel des Filmes ist eine Anspielung auf das Unix-Kommando whoami, das auf Betriebssystemebene den Namen des Benutzerkontos ausgibt.

Der Film wurde in der Kategorie Contemporary World Cinema auf dem Toronto International Film Festival 2014 gezeigt, außerdem lief er am 28. April 2014 als Hauptfilm des German Spotlights auf dem Newport Beach Film Festival.[4][5]

Der Kinostart in Deutschland war am 25. September 2014, Drehorte des Films waren Berlin und Rostock.[6]

Handlung

Der gesuchte Hacker Benjamin Engel hat sich der Polizei gestellt, will aber nur mit der vom Dienst suspendierten Europol-Ermittlerin Hanne Lindberg sprechen. Er beginnt, ihr seine Kindheitsgeschichte zu erzählen. Lindberg meint, diese Details seien uninteressant, aber Benjamin sagt, jedes Detail sei wichtig, um zu verstehen, wie es zu der jetzigen Situation gekommen sei. Dann führt er ihr einen Zaubertrick mit Zuckerwürfeln vor: Er nimmt vier Zuckerwürfel in die rechte Hand, gibt sie dann in die Linke und macht diese zur Faust. Als er die Faust öffnet, ist nur ein einziger Zuckerwürfel darin. Diesen gibt er zurück in die rechte Hand und macht diese zur Faust. Als er die Faust öffnet, sind es wieder vier Zuckerwürfel. Dazu sagt er, Hacken sei wie Zaubern, bei beidem gehe es darum, die anderen zu täuschen, und führt seine Erzählung fort. Dieses Gespräch von WhoAmI mit Lindberg in einer Verhörzelle bildet die Rahmenhandlung des Films, während die von WhoAmI alias Benjamin Engel erzählte Geschichte in Rückblenden dargestellt wird.

Der unscheinbare Benjamin hatte eine von schweren Traumata geprägte Kindheit. Sein Vater hat seine Mutter vor Benjamins Geburt verlassen, und seine Mutter hat sich, als Benjamin 8 war, das Leben genommen. Seitdem lebte Benjamin bei seiner Großmutter, zu der er eine sehr starke Beziehung hat. Sie bewahrt in einer Schachtel drei leere Patronenhülsen aus Russland als Erinnerung an ihren dort im Zweiten Weltkrieg gefallenen Vater auf. Benjamins Schüchternheit und das Gefühl, in der realen Welt von keinerlei Bedeutung zu sein, brachten ihn auf den Weg zur virtuellen Welt und auch zu organisierten, kleinen Hackerangriffen. Sein großes Vorbild im Darknet war der Star-Hacker MRX, von dem Benjamin drei Leitsätze lernte:

  1. No system is safe (Kein System ist sicher, der Untertitel des Films)
  2. Aim for the impossible (Strebe nach dem Unmöglichen)
  3. Have fun in cyberspace and meatspace (frei: Begrenze deinen Spaß nicht nur auf die virtuelle Welt)

Beim Ausfahren von Pizza sieht Benjamin seinen Schwarm Marie aus der Schulzeit wieder, die mittlerweile Jura studiert. Beiläufig und intentionell erwähnt sie, sie brauche für ihre Prüfung die bevorstehenden Fragen aus den Servern der Universität. Benjamin nimmt sich ihres Problems an und hackt sich in den Uni-Computer ein. Dabei wird er allerdings gefasst und zu Sozialarbeit verurteilt. Dabei trifft er den charismatischen Max, der, als er von Benjamins Fähigkeiten im computertechnischen Bereich erfährt, sofort auf eine Zusammenarbeit erpicht ist. Bei einer Party in einem fremden Haus stellt Max Benjamin seinen beiden Freunde Stephan und Paul vor, die ihn auffordern, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Benjamin hackt sich in die Stromversorgung ein und schaltet für eine kurze Zeit die ganze Straße stromlos.

Kurz darauf muss Benjamins an Demenz erkrankte Großmutter in ein Altersheim, wodurch ihr Haus der vierköpfigen Hackergruppe von nun an als Hauptquartier dienen kann. Bei der Suche nach einem Namen für die Gruppe bringt Benjamin den Namensvorschlag CLAY als Abkürzung für Clowns laughing at you und in Anlehnung an die im Hackerbereich weitverbreiteten Maskierungen ein, der generelle Zustimmung findet.

Getrieben von Max’ Suche nach Anerkennung in Darknets führt die Gruppe zunehmend Angriffe mit gesellschaftskritischen Motiven in komplexen Unternehmen und Organisationen aus – so fallen unter anderem die rechtsradikale Partei NBD sowie ein nicht näher benannter großer Pharmakonzern CLAY zum Opfer. Dennoch scheint der hoch angesehene Hacker MRX im Darknet für ihre Aktionen keinerlei Beachtung oder Bewunderung zu finden, sondern macht sie zur Zielscheibe des Cybergespötts. Max gerät in Wut und fordert einen Angriff, der ihre bisherigen Grenzen um ein Vielfaches übersteigt, woraufhin Benjamin den als unhackbar geltenden Deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) als ihr nächstes Opfer auswählt. Die Aktion gelingt durch die Arbeitsteilung der Gruppe einwandfrei, jedoch lässt Benjamin neben dem eigentlichen Auftrag noch streng vertrauliche Mitarbeiterdaten mitgehen.

Als Max bei einer wegen des Erfolgs veranstalteten Feier im Drogenrausch Marie küsst, wendet sich Benjamin enttäuscht und wutentbrannt von ihm ab, da er sich selbst lediglich als Max’ Werkzeug sieht. Ohne Wissen oder Zustimmung der anderen CLAY-Mitglieder übergibt er die gestohlenen Mitarbeiterdaten im Darknet an MRX. Einen Tag später wird der Hacker Krypton, ein Mitglied der prominenten Hackergruppe FRIENDS (Eigenschreibweise in Leetspeak: FR13NDS), hinter der die russische Cybermafia steckt, ermordet im Wald außerhalb der Stadt aufgefunden. Es stellt sich daraufhin heraus, dass Krypton ein Maulwurf war, der mit dem BND zusammengearbeitet hat. Sein Tod wird mit dem Hackerangriff auf den BND und damit auch auf die sich zu diesem bekennende Gruppe CLAY zurückgeführt. Das ruft auch die dänische Europol-Ermittlerin Hanne Lindberg auf den Plan, die bereits seit drei Jahren vergeblich versucht, den FR13NDS das Handwerk zu legen. Um CLAYs Namen reinzuwaschen und wieder unterzutauchen, sieht der ob seiner Teilschuld an Kryptons Tod entsetzte Benjamin nur die Möglichkeit, der Polizei MRX und die FR13NDS zu liefern.

MRX täuscht währenddessen seine Bewunderung für den BND-Angriff vor und übergibt CLAY einen Auftrag für den größten Hackerangriff ihres bisherigen Bestehens, einen Angriff auf Europol, wofür sie von MRX einen Codeschlüssel sowie einen Computertrojaner zur Systeminfiltrierung erhalten. Während der Übergabe werden sie von der Polizei geortet und beinahe erwischt. Benjamin wird von Lindberg verfolgt und kann sich gerade noch verstecken. Nach ihrem erneuten Misserfolg wird Lindberg suspendiert und durch einen anderen Ermittler ersetzt. Um ihre Spuren zu verwischen, verbrennen CLAY das Haus von Benjamins Großmutter.

Nach fehlgeschlagenen Versuchen, in die Europol-Zentrale zu gelangen, wobei Max sich eine Handverletzung durch einen Nagel zuzieht, schafft es Benjamin tatsächlich über einen dreisten Trick, einen sogenannten „evil twin“, einen manipulierten WLAN-Zugangspunkt, ins System zu schleusen und damit Fernzugang zu erhalten. Über einen eigens dafür entworfenen Computertrojaner, der in dem von MRX ausgestellten Trojaner versteckt ist, wollen Benjamin, Max, Stephan und Paul ihrerseits Zugriff zu MRXs Computer und damit zu seiner Identität erhalten. Als Benjamin MRX die entwendeten Systemdaten überreichen möchte, zeigt sich, dass dieser ihren modifizierten Trojaner-Mechanismus durchschaut hat. Der ihnen übergebene Codeschlüssel fungierte zudem als IP-Transmitter, der Benjamin ausspioniert. Zwei bewaffnete FR13NDS-Mitglieder verfolgen ihn bis in die U-Bahn-Schächte, wo er ihnen entkommen kann. Als er in das Hotelzimmer zurückkehrt, das CLAY nach der Zerstörung ihres Hauptquartiers bewohnen, findet er Max, Stephan und Paul erschossen auf.

Damit ist die in Rückblenden erzählte Geschichte Benjamins in der Gegenwart der Rahmenhandlung angekommen. Benjamin legt drei russische Patronenhülsen auf den Tisch und sagt, sie seien alle tot und er wolle einfach nur wieder Benjamin sein. Er bietet Lindberg an, ihr MRX zu liefern, wodurch sie rehabilitiert werden würde, wenn er dafür ins Zeugenschutzprogramm von Europol aufgenommen wird. Obwohl ihr Kollege vom BKA sie auf große Löcher in der erzählten Geschichte hinweist, willigt Lindberg ein. Benjamins Plan ist es, MRX in seinem Stolz zu attackieren, weshalb er sich im Darknet ein zweites Pseudonym unter MRXs Namen erstellt und mit diesem den Unmut der anderen Hacker auf sich zieht, weil er sich als der wahre MRX ausgibt und sich zu dessen Verrat an Krypton bekennt. Gleichzeitig stattete er den wahren MRX ebenfalls mit einem IP-Transmitter aus und enthüllt so dessen wahre Identität. MRX, der in New York lebt, wird daraufhin von der Polizei festgenommen und Lindberg wird rehabilitiert.

Lindberg ist aufgefallen, dass Benjamin selber die Wunde von dem Nagel hat, die er Max zugeschrieben hat. Außerdem erinnert sie sich an die Worte ihres Kollegens, Benjamins Geschichte habe große Löcher. Daher stellt sie allein Nachforschungen an. Sie findet das vermeintlich abgebrannte Haus unversehrt. Bei einem Besuch von Benjamins Großmutter findet sie die Schachtel mit den drei Patronenhülsen leer vor. Das waren wohl die Patronenhülsen, die Benjamin als Beweis für den Tod seiner Freunde vorgelegt hatte. Von drei Leichen in einem Hotelzimmer ist der Polizei nichts bekannt. Marie sagt aus, Benjamin seit der Schulzeit nicht mehr getroffen zu haben. Von dem Psychiater von Benjamins Mutter erfährt sie, dass Benjamin deren Veranlagung zu multipler Persönlichkeit geerbt haben könnte, weshalb Max, Stephan und Paul nur Facetten seiner selbst seien und er allein CLAY sei.

Lindberg stellt die leere Patronenschachtel seiner Großmutter vor Benjamin und erklärt ihm, er allein sei CLAY und die anderen seien Produkte seiner Phantasie. Er selber sei Max, Stephan und Paul. Mit einer psychischen Störung sei er auch für das Zeugenschutzprogramm nicht zugelassen. Benjamin reagiert enttäuscht und verzweifelt, weil er fürchtet, von FR13NDS verfolgt und getötet zu werden. Als Lindberg ihn daraufhin dem Haftrichter vorführen soll, gibt sie ihm fünf Minuten Zeit zum Hacken in das Computerprogramm für das Zeugenschutzprogramm. Dort legt Benjamin sich eine neue Identität zu. Daraufhin fährt Lindberg mit ihm fort und lässt ihn frei, er soll ihr aber versprechen, dass er mit dem Hacken aufhört. Benjamin sagt: „Keine Zaubertricks mehr“, zieht die vier Zuckerwürfel aus seiner Tasche und legt sie auf das Armaturenbrett. Lindberg will wissen, wie der Zaubertrick mit den vier Zuckerwürfeln geht, und Benjamin erklärt es ihr. Dann verlässt er das Auto. Als Lindberg die Zuckerwürfel in die Tasche steckt, fällt ihr auf, dass sie wieder getäuscht wurde. Sie blickt Benjamin nach, aber der ist bereits verschwunden.

Benjamin befindet sich mit blondgefärbten Haaren auf einem Schiff in Richtung Kopenhagen, wohin er bereits zuvor mit Marie „durchbrennen“ wollte, und betrachtet seine neu erstellte „Geburtsurkunde“. Plötzlich tauchen neben ihm Max, Stephan, Paul und Marie auf. Benjamin stellt fest, nun haben sie es geschafft, wieder „unsichtbar“ zu werden. In Rückblenden löst er die doppelte Wendung auf: Als er in das Hotelzimmer zurückkam, erzählte er den anderen, dass MRX seine Identität kenne und er von den FR13NDS verfolgt worden sei. Max hat die Idee mit Hanne Lindberg, und Marie kann durch ihre Jurakenntnisse bestätigen, dass psychisch Kranke von dem Zeugenschutzprogramm ausgeschlossen seien. Schließlich fügt Max Benjamin noch die Nagelwunde zu. An Bord meint Max anerkennend, das sei das größte Social-Engineering-Projekt aller Zeiten gewesen. Paul äußert Bedenken, was passiert, wenn Lindberg es doch checkt. Benjamin antwortet, sie habe es gecheckt, aber sie habe bekommen, was sie wollte.

Charaktere

Clay

Clay (Clowns laughing at you) ist eine Organisation, deren Ziel es ist, der Gesellschaft etwas zu zeigen, um damit Gutes anzurichten. Einige ihrer Ziele sind die Börse oder große Pharmaunternehmen. Jedoch steigt den Mitgliedern der Übermut zu Kopf, als sie vom Vorbild MRX keine Anerkennung ihrer Taten bekommen.

Benjamin Engel

Benjamin ist ein schüchterner Junge. Er arbeitet abends bei einem Pizzadienst. Als er nach einem gescheiterten Angriff auf einen Uni-Server zu Sozialstunden verurteilt wird und dabei Max kennenlernt, wird er zum Gründungsmitglied von Clay. Sein Motiv ist neben seiner traumatischen Kindheit, die von dem Tod seiner Mutter geprägt wurde, auch seine Stellung in der Gesellschaft. Benjamins Charakter ändert sich nur langsam und er bleibt weiterhin schüchtern und zurückhaltend. Einen weiteren Rückschlag muss er erleben, als seine Oma wegen Demenz in ein Altersheim geschickt werden muss. Im Gegenzug dazu blüht gleichzeitig Clay auf, denn das nun leerstehende Haus kann von den Vieren als Hauptquartier genutzt werden.

Max

Max ist das komplette Gegenteil von Benjamin, denn im Gegensatz zu diesem ist er selbstsicher. Er versteht etwas vom Social Engineering und damit auch von der Manipulation anderer. Dies zeigt sich in seiner Dreistigkeit und seinen Tipps, die er an Benjamin weitergibt: „Die größte Sicherheitslücke ist der Mensch“, „Dreistigkeit siegt“ und „Der Mensch ist gutgläubig und konfliktscheu.“ Benjamin merkt früh, dass hinter dieser Masche nichts anderes steckt als ein Scriptkiddie, aber er behält dies für sich. Jedoch hat Max die Idee zum finalen Coup, der Täuschung von Europol.

Paul

Paul ist der Hardwareexperte von Clay. Er bleibt den ganzen Film über ein sehr kritischer Charakter. Dies zeigt sich darin, dass er anfangs an Benjamin zweifelt und auch beim Schwellenübertritt (dem Auto„klau“) erst nach Max’ Überzeugungsarbeit an der Spritztour teilnimmt.

Stephan

Stephan ist der Softwareexperte von Clay. Er hat eine eigene, verrückte Persönlichkeit und wird als sehr offen gegenüber der Außenwelt dargestellt.

Friends

Bis zum Auftritt von Clay waren die „Friends“ (Leetspeak: „FR13NDS“) die meist gesuchte Hackergruppierung. Die „FR13NDS“ waren auch Ziel der eigentlichen Ermittlungen von Europol, die von Hanne geleitet wurden.

MRX

MRX ist der Anführer der „FR13NDS“. Als Hacker bekannt wurde er unter anderem durch Angriffe auf soziale Netzwerke. Allgemein genießt er im Deep Web ein hohes Ansehen und ist auch das Vorbild für Max und Benjamin. Anfangs war er von der Hackergruppe Clay nicht beeindruckt und verspottete sie regelrecht. Jedoch täuscht er vor, seine Meinung nach dem Angriff auf den BND, als Benjamin ihm Mitarbeiterlisten zukommen ließ, geändert zu haben.

Krypton

Krypton ist eines der Mitglieder der „FR13NDS“. Erst später wird klar, dass er ein V-Mann des BND ist. Dies kommt heraus, da Benjamin ihn unwissentlich an MRX verrät, was dann zu seinem unmittelbaren Tod führt.

Anspielungen und Parallelen

  • Die erste Aktion von Clay richtet sich gegen die rechte Partei NBD, eine Anspielung auf die NPD. Clay schiebt ihnen auf ihrer Partei-Versammlung einen verunglimpfenden Hitler-Werbespot unter, der vor den Parteigenossen gezeigt wird.
  • Eine Hauptfigur im Film Fight Club leidet an einer multiplen Persönlichkeitsstörung, der Krankheit, von der dieser Film vor allem gegen Ende hin geprägt ist. In Benjamins Zimmer hängt ein Fight-Club-Filmplakat, auf dem ebenjene Hauptfigur, Tyler Durden, zu sehen ist.
  • In der Mitarbeiterliste des BND sind neben den Namen der Personen „Nicknamen“ zu finden, welche Namen von Superhelden, Planeten etc. der DC Comics- und Marvel Comics-Universen sind (z. B. Krypton).
  • In der Szene, in der Benjamin mit der Ermittlerin im Auto sitzt, ist kurz eine Person im Hintergrund zu sehen, die das Geschehen im Auto beobachtet. Dies führte zu Spekulationen um einen zweiten Teil. In einem Interview verriet Odar: „Als er ihr im Auto den Trick erklärt und die Zuckerwürfel hinlegt, sieht man im Hintergrund jemanden mit einer CLAY-Maske stehen, der da eigentlich gar nichts zu suchen hätte. Damit will ich klar machen: Er ist und bleibt schizophren und erschafft sich Figuren, die eigentlich gar nicht da sind.“[7]
  • In einem Interview bestätigt Odar, dass er die Rolle von Hannah Herzsprung so inszeniert hat, dass sie die Jungs niemals richtig wahrnimmt oder zu ihnen schaut. Ebenso gesteht Odar: „Für mich gibt es die Typen bis zum Schluss nicht.“[7] Er lässt die Frage nach der Existenz der Freunde aber für den Zuschauer offen. Die Frage, ob Benjamins Freunde nun echt sind oder Einbildung, ist somit auch zum Schluss nicht geklärt.
  • Die Todesumstände von Hacker Krypton weisen Parallelen zum mutmaßlich ermordeten Hacker Tron auf.
  • Im Film taucht mehrfach das Bild „Die verbotene Reproduktion“ (La reproduction interdite, 1937) des belgischen Surrealisten René Magritte auf. So hängt eine Kopie im Büro des Arztes, der Benjamins Großmutter behandelt. In der Szene, in der Benjamin seine Großmutter wegen ihres Alzheimers in stationäre Behandlung gibt, wird das Werk in Nahaufnahme gezeigt. Am Ende sitzt die Ermittlerin Hanne Lindberg bei demselben Arzt und erfährt, dass Benjamins Mutter multiple Persönlichkeiten besaß. Diese Erkrankung ist dem Arzt zufolge vererbbar und kann durch Ritalin (das Benjamin häufig nimmt) ausgelöst werden. Als der Arzt daraufhin fragt, ob mit Benjamin alles in Ordnung sei, fällt Lindbergs Blick auf das Bild von Magritte, der Arzt folgt ihrem Blick. In der Szene nach dem BND-Hack, in der die Protagonisten ihren Erfolg feiern, tritt das Motiv erneut auf. Benjamin steht auf der Clubtoilette vor einem Spiegel und schluckt mehrere Pillen. Aus der Sicht Benjamins sieht man, wie er die Tabletten mit einem Schluck Bier runterspült. Nach einer kurzen Animation, die das Wirken der Drogen visualisieren soll, sieht man Benjamin nun von hinten vor dem Spiegel stehen. Im Spiegel sieht man allerdings nicht sein Spiegelbild, sondern, genau wie in „Die verbotene Reproduktion“, erneut seinen Rücken.

Rezeption

WhoAmI ist der erste deutsche Thriller seit den 80er Jahren, der den ersten Platz der deutschen Kinocharts belegt hat (letztmals Schimanski-Krimi).[8] Der Film wurde über die SchulKinoWochen als Thema für die Unterrichtsfächer Deutsch, Politik, Sozialkunde, Ethik, Informatik, Philosophie und Psychologie ab der 8. Schulklasse vorgeschlagen.[9]

Für den Regisseur Baran Bo Odar war WhoAmI auch ein persönlicher Erfolg. Wenig später erhielt er das Angebot, in Hollywood den Film Sleepless Night – Nacht der Vergeltung mit Jamie Foxx und Michelle Monaghan zu drehen. Das Filmstudio Warner Bros. plant ein amerikanisches Remake von WhoAmI zu produzieren.[10]

Kritik

„Schnell, smart, witzig. Tom Schilling und Elyas M’Barek in Bestform. So souverän wie der Hacker-Thriller ‚Who Am I – Kein System ist sicher‘ kam das deutsche Kino schon lang nicht mehr um die Ecke.“

Spiegel Online[11]

„Endlich! Ein deutscher Thriller über unsere digitale Irrsinns-Welt – der Spaß macht, spannend ist und mitreißt – mit tollen Stars! Ein Wagnis! Ein digitales Labyrinth! (…) Ein großer deutscher Thriller – mit internationalem Touch. Zwei Stars wie Yin und Yang: Tom Schilling & Elyas M’Barek. Eine irre Story. Verblüffender Plot. Der deutsche Muss-Film des Herbstes!“

„‚Who Am I – Kein System ist sicher‘ ist trotz einiger Schwächen ein vor allem in der zweiten Filmhälfte durchaus sehenswerter, wendungsreicher Thriller.“

Veröffentlichungen

Der Film erschien am 16. April 2015 auf DVD und Blu-ray Disc.

Auszeichnung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Freigabebescheinigung für Who Am I – Kein System ist sicher. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2014 (PDF; Prüf­nummer: 146 900 V).
  2. Alterskennzeichnung für Who Am I – Kein System ist sicher. Jugendmedien­kommission.
  3. Berlin hat seinen Cybercrime-Thriller, Zeit Online, 24. September 2014
  4. TIFF Adds 'Clouds of Sils Maria' and 'Two Days, One Night,' Reveals 5 More Lineups. In: Indiewire. Abgerufen am 28. August 2014.
  5. Newport Beach Film Festival – Program, abgerufen am 9. April 2015
  6. filme-schauspieler.de Who Am I – Kein System ist sicher, abgerufen am 30. September 2014
  7. a b „Who Am I“ — der singende, tanzende Abschaum der Onlinewelt, Lisa Ludwig (24. September 2014), Vice, abgerufen am 25. April 2015
  8. Kinocharts Deutschland: Doppelspitze Sony Blickpunkt: Film, (29. September 2014), MediaBiz, abgerufen am 25. April 2015
  9. Who Am I – Kein System ist sicher Christian Horn, (1. September 2014), Vision Kino, Filmangebot der Schulkinowochen, abgerufen am 25. April 2015
  10. Deutscher Hacker-Erfolg – Who am I erhält US-Remake Ines Walk, (25. Oktober 2014), Moviepilot, abgerufen am 25. April 2015
  11. Kritik von Hannah Pilarczyk auf Spiegel Online, abgerufen am 29. September 2014
  12. Kritik von Norbert Körzdörfer auf Bild.de, abgerufen am 29. September 2014
  13. Kritik der Filmstarts-Redaktion auf Filmstarts.de, abgerufen am 26. September 2014