Wilhelmskirche (Bad Kreuznach)

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Turm der ehemaligen lutherischen Wilhelmskirche (2013)

Die Wilhelmskirche oder St. Wilhelmskirche, auch St. Wilhelm-Kirche, war ein 1698 bis 1700 errichtetes Kirchengebäude in Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz. Sie stand in der Kreuznacher Altstadt. Von der Kirche ist nur noch der Turm mit einem neugotischen Glockengeschoss von 1862 und einem Türgewände von 1561 als Spolie erhalten.

Geschichte

Erste lutherische Gemeinde

1557 wurde in Kreuznach durch Kurfürst Ottheinrich die lutherische Reformation eingeführt und Christoph Stollberger als Pfarrer installiert. Die Gemeinde nutzte die alte Stadtkirche auf dem Wörth. Bereits 1563 wandte sich jedoch Friedrich III. von der Pfalz dem Calvinismus zu.[1] Unter Ludwig VI. wurde die Gemeinde 1576 noch einmal kurzzeitig lutherisch. Superintendent Mag. Christian Kolkwitz († nach 1585)[A 1] und 32 Kirchen- und Schuldiener im Amt Kreuznach unterzeichneten 1581 die Konkordienformel. 1585 wurde der Lutheraner Kolkwitz unter Johann Kasimir abgesetzt. Auch der 1586 vom badischen Oberamt (in Kreuznach bestand ein Kondominium) eingesetzte Pfarrer Lorenz Scheuerlin (1558–1613)[A 2] wurde 1587 von Johann Kasimir vertrieben.

1592 erschien in Oberursel eine anonyme Flugschrift, die dem lutherischen Herzog Reichard von Pfalz-Simmern (1521–1598) gewidmet war, in der die Reformierten scharf angegriffen wurden. Eine Himmelserscheinung, bei der ein holzfarbenes Kreuz über der Stadt Kreuznach erschienen sei (wohl eine Haloerscheinung), bedeute das Gericht über der „Zwingler Rott“.[2]

Neugründung der lutherischen Gemeinde

Barockportal der ehemaligen lutherischen Kirche in der Hochstraße

1631 gründete der schwedische König Gustav II. Adolf (1594–1632) die lutherische Gemeinde mitten im Dreißigjährigen Krieg neu. 1632 berief Reichskanzler Axel Oxenstierna (1583–1654) den rheingräflichen Hofprediger Gebhard Dolbier († nach 1637)[A 3] zu ihrem ersten Pfarrer.[3] Die lutherische Gemeinde bestand neben der größeren reformierten, bis sich beide evangelische Gemeinden 1817 vereinigten.

Nachdem die lutherische Gemeinde als Gotteshaus 1632 zunächst die Kirche St. Nikolaus besaß, musste sie um 1635 dort wieder weichen. Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern (1602–1655, reg. 1632–1649), der reformierte Administrator der Kurpfalz, ließ ihren Pfarrer Dolbier 1637 gefangen wegführen.[4] Die Gemeinde erhielt jedoch mit Unterstützung der lutherischen Rheingrafen als Kirche die Zehntscheune im Simmerner Hof, dem Schloss der Pfalzgrafen in Kreuznach (erbaut 1526, 1669/70 umgebaut, 1689 zerstört, 1745 wieder errichtet, 1976 abgebrochen, heute: Jahnhallenparkplatz Hochstraße 27). Das Barockportal der alten lutherischen Kirche, die etwas länger als 60 Jahre in Gebrauch war, wurde später in einen Hof in der Hochstraße 25 eingebaut und ist noch erhalten.

Markgraf Wilhelm von Baden (1593–1677) veranlasste 1637 die Berufung des lutherischen Pfarrers Justus Wilhelm Nigrinus (1599–1676).[4] Anlässlich des Kreuznacher Religionsvergleich vom 4. Dezemberjul. / 14. Dezember 1652greg.[5], in dem die Lutheraner nicht erwähnt werden, obwohl sie zu dieser Zeit fast die Hälfte der Einwohner stellten,[6] sicherte Markgraf Wilhelm auch ihnen freie Religionsausübung entsprechend den Bestimmungen des Westfälischen Friedens (Instrumentum Pacis Osnabrugensis IV § 19) zu. 1657 wurde Pfarrer Nigrinus jedoch von der Pfalzgräfin Maria Eleonora (1607–1675) und dem kurpfälzischen Truchseß Johann Karl Tolner († um 1665) - vermutlich auf Betreiben des reformierten Inspektors Friedrich Zaan (1592–1659) - die Predigt am offenen Grab verboten. 1681 wurden den Lutheranern Taufen und eheliche Einsegnung und 1682 die öffentliche Religionsausübung überhaupt förmlich untersagt.

Die lutherische Gemeinde wurde von dem Pfarrer und Vorstehern geleitet, denen seit 1687 ein „Sechstere“[A 4] genannter Ausschuss zugeordnet war.

Schule

Die lutherische Gemeinde unterhielt neben der kleinen Kirche auch eine Elementarschule. Von 1632 bis 1635 wirkte Nikolaus Beusser (* vor 1605/10; † nach 1669), der familiäre Beziehungen zu der Stadt hatte („Burgers Sohn“), als Schul- und Rechenmeister an dieser Schule.[7] Da Beusser bereite vor 1628 in Kreuznach gearbeitet hatte („gewesener Rechen Schulmeister zu Creutznach“), könnte die Schule auch schon vor der offiziellen Wiederbegründung der Gemeinde bestanden haben. Beusser suchte 1635 um das Frankfurter Bürgerrecht nach;[8] seine Nachfolger wurden Johann Weigand Senderlin († nach 1641)[9] aus Wörrstadt und 1644 bis 1648 die lutherische Schulfrau Maria Salome Schmidt.[10] Nachdem ihre Nachfolgerin sich nach Waldlaubersheim verheiratet hatte und die Stelle vakant gewesen war, sollte Maria Salome Schmidt 1663 als Witwe erneut angestellt werden; sie musste aber auf Druck des reformierten Inspektors Johann Achenbach wieder weichen,[10] und die Schule wurde für zwei Jahre geschlossen. 1665 wurde erneut eine lutherische Schulfrau angestellt und 1686 der „Schuldiener“ Michel Heusner († 1696). Ihm folgte der Schulmeister Johann Georg Müntz aus Herborn (1677–1739), der zugleich als Pfarrer für Norheim amtierte.

Im 18. Jahrhundert befand sich das lutherische Schulhaus in der Roßstraße 13. Es wurde später als Küsterhaus genutzt.[11]

Bau der St. Wilhelmskirche

Kurfürst Philipp Wilhelm von der Pfalz (1615–1690) genehmigte der lutherischen Gemeinde am 15. März 1687 den Neubau einer Kirche. Kurz darauf wurden im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) am 18. Oktober 1689 alle Kreuznacher Kirchen niedergebrannt.

1697 erwarben die Lutheraner für 650 Gulden von der Familie Tolner[11] einen Bauplatz für eine neue Kirche in der St. Petersgasse (später: Turmstraße, heute: Kornmarkt 5). 1698 wurde durch den Apotheker Johann Hermann Webel der Grundstein gelegt. Für den Bau scheinen Steine des 1689 zerstörten Schlosses Oranienhof bzw. dessen Vorgängerbaus, des Augustiner-Chorfrauenstiftes St. Peter, verwendet worden zu sein.[4] Am 5. Oktober 1700 wurde die neue Wilhelmskirche eingeweiht. Die Baukosten in Höhe von 3828 Gulden wurden aus eigenen Mitteln und durch Kollekten in Baden, der Kurpfalz, Schweden (Provinz Bremen-Verden, Herzogtum Pfalz-Zweibrücken), Preußen, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Lübeck und Württemberg aufgebracht. Auch das Danziger geistliche Ministerium bewilligte dem Kollektanten Wilhelm Winkelhaus eine Unterstützung von 32 Gulden.[12]

Der Bau war eine barocke, gewölbte Saalkirche mit Emporen an drei Seiten. Die Hauptfront war im Westen zur Nahe gerichtet. Der Turm schloss im Süden an den Chor an.[13] In den Turm wurde als Spolie ein noch erhaltenes Türgewände eingebaut, das im Schlussstein auf 1561 datiert ist.

Den Namen St. Wilhelmskirche erhielt die Kirche durch Pfarrer Johann Georg Keifflin (1672–1728), der aus Straßburg stammte, in Erinnerung an die dortige St. Wilhelmskirche (Église Saint-Guillaume). Der Name war zugleich eine Anspielung auf die beiden katholischen Landesherren Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1658–1716),[14] der in der Zeit zwischen dem Frieden von Rijswijk 1697 und der Kurpfälzischen Religionsdeklaration 1705 die Lutheraner gegenüber den Reformierten bevorzugte, und Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1655–1707). Gräfin Marie Elisabeth von Leiningen-Dagsburg-Hardenburg (1648–1724), die Witwe des dänischen Großkanzlers Friedrich von Ahlefeldt (1623–1686), spendete eine Kanzel für umgerechnet 150 Gulden und Antependien für die neue Kirche. Keifflin war 1698/99 als Hauslehrer und Hofprediger für die Familie Leiningen-Dagsburg-Hardenburg tätig gewesen.

1705/06 wurde neben der Kirche an der Roßstraße für 1733 Gulden und 46 Kreuzer ein Pfarrhaus gebaut.

Der badische Rat und General-Proviantdirektor des Schwäbischen Reichskreises Johann Philipp von Schell zu Bauschlott (1689–1733) stiftete 1705 eine erste Glocke, als ihm bei einem Besuch in Kreuznach gesagt wurde, der Kirche fehle eine „Schell“. Das Glöckchen der ehemaligen lutherischen Kirche im Simmerner Hof, der 1688 von Marie von Oranien-Nassau an Brandenburg vererbt worden war, wurde 1717 von König Friedrich Wilhelm I. in Preußen der reformierten Pauluskirche geschenkt.[15]

1705/06 erhielt die Kirche für insgesamt 734 Gulden einen Altar sowie eine Orgel von Orgelbaumeister Jacob Irrlacher (1672–1762) aus St. Pölten. Die originale Disposition ist durch einen Kostenvoranschlag des Waldlaubersheimer Orgelbauers Johannes Schlaad (1822–1892) aus Kestert von 1858 überliefert:[16]

I Hauptwerk
1. Principal 8′
2. Flöte 8′ offen, Holz
3. Bordun 8′ Holz
4. Sollicional 4′
5. Quint 3′
6. Cornett (Discant) IV
7. Mixtur III 1′
8. Trompete 8′
Cymbel Glöcklein
Pedal
angehängt

Zur Einweihung der Orgel am 3. November 1706 schrieb Keifflin eine Kantate („Orgel Carmen“), deren Druck in 400 Exemplaren für 6 Gulden und 4 Albus bei der Mainzer Hof- und Universitätsdruckerei von Johannes Mayer († 1746) in Auftrag gegeben und die mit Vokalisten und Instrumentalisten aufgeführt wurde.[17] Um 1715/20 hat wahrscheinlich der Komponist und Lehrer am Reformierten Gymnasium Kreuznach Johann Martin Spieß (1691–1772) aus Hanau an der Kirche gewirkt, die in dieser Zeit vorübergehend von der reformierten Gemeinde, deren eigene Wörthkirche nicht benutzbar war, mit genutzt wurde.[18]

Konflikt mit der Herrschaft Sickingen-Ebernburg

Keifflin betreute von Kreuznach aus auch die Evangelischen in den Orten Ebernburg, Feil und Bingert in der Herrschaft Sickingen, die während des Dreißigjährigen Krieges wieder katholisch gewordenen war, und veröffentlichte 1710 eine Protestschrift an das Corpus Protestantium beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg gegen deren Bedrückung. Er kritisierte auch das sickingische Verhalten in den Dörfern Norheim und Traisen. 1715 wurde Keifflin von der Kurpfalz für die Veröffentlichung dieser Schrift eine Strafe von 100 Reichstalern und die Übernahme der Prozesskosten in Höhe von 100 Reichstalern auferlegt, wovon die lutherische Gemeinde in Kreuznach die Hälfte übernahm. 200 Reichstaler entsprechen 300 Gulden, Keifflins Jahres-Salär betrug 100 Gulden, 1 Fuder Wein und 20 Malter Korn. Der weitere Umgang mit den sickingischen Untertanen wurde Keifflin verboten, die Protestschrift in seiner Gegenwart vom Amtsbüttel zerrissen und seine Versetzung auf eine schlechter bezahlte Stelle angedroht.[19]

18. bis 20. Jahrhundert

1726 baten Pfarrer Keifflin und Vorsteher der Gemeinde den Rat der Stadt Frankfurt am Main um Gewährung einer Unterstützung für die durch das Gewitter und den Hagelschlag vom 13. Mai 1725 in Not geratene lutherische Gemeinde.[20]

1727 wurde in der Neustadt ein zweites Pfarrhaus neben dem Reformierten Gymnasium in der Klappergasse angekauft.

Weil nach einem Hochwasser 1739 die Mauer am Turm nachgegeben hatte, mussten Chor und Turm der Kirche 1740 erneuert werden.[11] 1764 wurde eine zweite Glocke für die Kirche gegossen. 1777 wurde die Wilhelmskirche renoviert. 1793 wurde die Orgel durch Friedrich Carl Stumm (1744–1823) instand gesetzt. 1795 schlug bei den Kämpfen um Kreuznach im Ersten Koalitionskrieg ein Geschoss in der Wilhelmskirche ein und zertrümmerte die Kanzel und einige Kirchenstühle.

Ernst Fries: Wilhelmskirche (links) und Pauluskirche (rechts), um 1825, Kupferstich von Ludwig Hess[21] (Ausschnitt)

Anlässlich der Vereinigung der reformierten und der lutherischen Kirchengemeinden, die in Kreuznach dem Unionsaufruf von König Friedrich Wilhelms III. von Preußen (1770–1840) begeistert gefolgt waren, spannte man 1817 ein mit Laub umwundenes Seil vom Turm der Wilhelmskirche über die Nahe zum Turm der Pauluskirche. 1838 setzte die neue unierte Gemeinde durch, dass ihr das Recht der früheren lutherischen Gemeinde auf freie Pfarrwahl erhalten blieb, das der ehemaligen reformierten Gemeinde in der Kurpfalz nicht zugestanden hatte.

1843 heirateten Karl Marx und Jenny von Westphalen in der evangelischen Gemeinde zu Kreuznach, vermutlich in der Wilhelmskirche (die Pauluskirche war damals wegen Bauarbeiten geschlossen).

In der zweiten Hälfte der 1840er Jahre nutzte auch die nach der Trierer Rockwallfahrt von 1844 am 10. März 1845 in Kreuznach gegründete deutschkatholische Gemeinde unter dem ehemaligen Dechanten Pfarrer Adam Winter († 1857) aus Alzey mit Genehmigung des Oberpräsidenten der Rheinprovinz den Kirchraum für ihre Gottesdienste.

1862 wurde die Kirche nach einem Brand des Turmes renoviert, der Chor verlängert und ein neues Portal eingebaut. Der Turm wurde aufgestockt und erhielt ein achteckiges Glockengeschoss aus Sandsteinquadern, in das neben den beiden alten Glocken eine neue dritte Glocke eingebaut wurde. Die Kirche erhielt eine Gasbeleuchtung.[11] 1903 wurde in der Roßstraße 11 an der Stelle des alten Pfarrhauses neben der Kirche ein Gemeindehaus eingeweiht, das 125.703,68  gekostet hatte.[11]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente die Wilhelmskirche auch als Garnisonskirche. 1917 mussten die Bronzeglocken abgeliefert werden und wurden nach dem Ersten Weltkrieg durch Stahlglocken ersetzt, die 1921 der Bochumer Verein goss. 1924 erhielt die Kirche eine elektrische Beleuchtung.[11] 1946 wurde die Orgel restauriert.

Entwidmung und Abriss

Seit 1953 wurde die Kirche nicht mehr als Gottesdienststätte benutzt. Die beiden Stahlglocken wurden 1958 ausgebaut, überholt und 1966 in den Turm der neuen Johanneskirche in der Lessingstraße 16 eingebaut. In den 1950er Jahren wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob der Kirchraum als Gemeindesaal wiederverwendet werden könnte; dieses Projekt wurde aber nicht weiter verfolgt. 1968 wurde die Kirche an die Stadtsparkasse Bad Kreuznach (heute: Sparkasse Rhein-Nahe) verkauft und wegen Baufälligkeit bis auf den Turm abgerissen.

1983 wurde der Turm in den Neubau der Sparkasse einbezogen und beherbergt heute technische Einrichtungen.

Quellen

  • Johann Philipp Schlosser, Georg Debus:[A 5] Wahrheit-, Unschuld- und Ehren-Rettung wider allerhand unverantwortlich so wol gegen das hoechste Landes-Haupt, Ihro Chur-Fuerstl. Durchl. zu Pfaltz etc., unsern allertheuerst gnaedigsten Landes-Herrn etc., als uns Endsbemeldte von gewissenlosen boßhafftigen Menschen außgesprengte Luegen-Schrifften und Laesterungen …, Außgefertiget Von M. Joh. Philippo Schlossern, Und Georgio Debus, Chur-Pfaltz Lutherischen Consistorial-Räthen und Predigern zu Heydelberg und Creutzenach der ungeänderten Augspurgischen Confession zugethanen Gemeinden, Weinheim: Johann Mayer 1699, bes. S. 39–42 u. ö. (Google-Books)
  • Johann Georg Keifflin: Gemitus Pressorum In Baronia Sickingensi Evangelico-Lutheranorum. Oder: Seuffzen derer bedrängten und verfolgten Evangelisch-Lutherischen Unterthanen der Herrschafft Sickingen-Ebernburg, Einem Hoch-preißlichen Corpori Protestantium zu Regenspurg unterthänigst vorgetragen von Johann Georg Keifflin, Evangelisch-Lutherischen Pfarrer der Gemeinde zu St. Wilhelm in der Chur-Pfältzischen Ober-Amts-Stadt Creutzenach, als dieser Sachen Gevollmächtigtem, o. O. [Kreuznach] 1710 (Google-Books)
  • Brief von Johann Georg Keifflin von 1709 an Kirchenrat Christian Ludwig Mieg (1668–1740). In: Carl August Heinrich Höffelein: Neueste Geschichte der Reformirten Kirche in der Untern Pfalz, aus ächten Quellen erläutert, Anhang: Urkundenbuch zur neuesten Geschichte der reformirten Kirche in der untern Pfalz, Dessau: Heinrich Heybruch 1791, S. 17–20 (Google-Books)
  • Auszüge aus Briefen von Johann Georg Keifflin und der „Vorsteher und Sechßere der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde zu St. Wilhelm in Kreuznach“ an den kurpfälzischen Kirchenratssekretär Johann Ludwig Creutz (1708 bis 1711). In: (anonym) Johann Friedrich Ribstein: Ueber protestantische Kirchengüter überhaupt und die Ansprüche der evangelisch-lutherischen Kirche in der Unterpfalz auf die im Land vorhandenen insbesondere, o. O. 1801, Beylagen S. 21–23 und 26–28 (Google-Books)
  • Verschiedene Aktenstücke in: Burkhard Gotthelf Struve: Ausführlicher Bericht von der Pfälzischen Kirchen-Historie, Frankfurt am Main: Johann Bernhard Hartung 1721, S. 677f, 734, 736, 749–752, 757–760, 884, 1172f, 1210 und 1235 (Google-Books)
  • Geschichte der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Kreuznach 1556-1730 verfasst entweder durch den Pfarrer Johann Nikolaus Brach († 1740) und ergänzt bis 1746 oder eher durch den Kirchenschaffner Johann Conrad Morsaeus (* um 1678; † nach 1746) (Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Bestand 4 KG 065 B, Amtsbücher 12,1); gedruckt hrsg. von Johannes Polke: Die Chronik der lutherischen Gemeinde 1556-1730. In: Hans-Christian Brandenburg, Johannes Polke (Hrsg.): 425 Jahre Reformation An Nahe und Glan (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 74), Köln: Rheinland Verlag 1983, S. 26–63

Literatur

  • Albert Rosenkranz: Geschichte der evangelischen Gemeinde Kreuznach, Bad Kreuznach 1951.
  • Walter Zimmermann (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Kreuznach (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 18/1), Düsseldorf: L. Schwann 1935, S. 89 (Nachdruck München / Berlin: Deutscher Kunstverlag 1972 ISBN 3-422-00540-4).
  • Christoph Flegel: Die lutherische Kirche in der Kurpfalz von 1648 bis 1716 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte 175). Philipp von Zabern, Mainz 1999

Weblinks

Anmerkungen

  1. Aus Kursachsen, auch Colloquiz, Kolquitz, Colquiß u. ä., 1557 Pfarrer in Tiengen, 1561 in Printzheim, 1562 in Pfaffenhoffen, 1565 in Neuweiler bei Zabern, 1566 bis 1577 Pfarrer und Superintendent in Bergzabern, 1569 Feldprediger von Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (1526–1569) in Frankreich.
  2. Scheuerlin (Scheuerle, Schyrius) wurde anschließend Generalsuperintendent in Baden-Durlach, 1590 Teilnehmer am Religionsgespräch in Schloss Emmendingen, ab 1592 oder 1594 Professor für Hebräisch in Helmstedt.
  3. Aus Saarbrücken, auch Dollbier oder Dalbier, 1616 bis 1621 Pfarrer in Dehlingen, 1621 in Malstatt, 1629 in Schauren; vgl. Hans Borst / Fritz Kirchner / Karl Rug: Die evangelischen Geistlichen in und aus der Grafschaft Nassau-Saarbrücken von Beginn der reformatorischen Bewegung bis zum Jahre 1635. In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 23/24 (1975/76), S. 39–93, bes. S. 50.
  4. Die Bezeichnung war auch in Magistrats- und Zunftordnungen gebräuchlich.
  5. Johann Georg Debus (1649–1722) aus Speyer, Studium in Straßburg, 1677 bis 1682 Diakonus in Lauterecken, 1682 in Veldenz, 1682 bis 1686 Oberpfarrer in Lauterecken, von französischen Truppen vertrieben, 1686/87 in Worms, 1687 bis 1699 Pfarrer in Kreuznach, ab 1699 Konsistorialrat in Heidelberg, gestorben in Bacharach.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Franz Falk: Wie Kurfürst Friedrich III. in der vorderen Grafschaft Sponheim den Kalvinismus einführen wollte. In: Historisches Jahrbuch 12 (1891), S. 37–55 und 492–504 (Google-Books, eingeschränkte Vorschau) mit Verweis auf 31 Dokumente von 1566 bis 1578 im Bestand Copeyen, so zwischen der Churpfalz, dem Markgrafen Philibert, den Amtleuten, Truchseß und Landschreiber zu Creuznach, der Religion halben ergangen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München (heute: Bestand Kurbayern Äußeres Archiv 4546 - 39.18 Badische Korrespondenz).
  2. o. V.: Newe Zeittung Unnd Abcontrafactur der Stadt Creutzennach, sampt einem Wunderzeichen, so alda am Himmel gesehen worden, den 15. Martzij Anno 1592. Item Newe erfundene Prophecey, von Jahren 90. biß ins 99. Item Ein Newes Lied von der Calvinisten heimlichen Pracktiken und bösen Vorhaben. Nikolaus Henrich d. Ä., Ursel 1592 (teilweise enthalten in Google-Books; der Kupferstich ist bei diesem Exemplar nicht erhalten).
  3. Vgl. Georg Heinrich Götze, Johann Hermann Siricius: Dissertatio historico-theologica, De mensis Pontificiorum venenatis. Moritz Valentin Schmalherz, Lübeck 1715, S. 28f (Google-Books).
  4. a b c Vgl. Gotthelf Huyssen: Die Heidenmauer und das christliche Kreuznach. In: Zur christlichen Alterthumskunde in ihrem Verhältniß zur heidnischen, Kreuznach: J. H. Maurer / Fr. Wohlleben 1870, S. 317–356, bes. S. 247 und 351f (Google-Books).
  5. Text bei Johann Jacob Moser: Zusäze zu seinem neuen Teutschen Staats-Recht, Bd. II. s. n., Frankfurt und Main / Leipzig 1782, S. 696–700 (Google-Boolks).
  6. Vgl. Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution. Steiner, Stuttgart 2001, S. 332.
  7. Vgl. Jörg Julius Reisek: Nikolaus Beuser „gewesener Rechen Schulmeister zu Creutznach“. In: Naheland-Kalender (1995), S. 153–155; Rainer Gebhardt: Zu den Rechenbüchern des Nikolaus Beusser. In: Visier- und Rechenbücher der frühen Neuzeit, Annaberg-Buchholz: Adam-Ries-Bund 2008, S. 141-162.
  8. Vgl. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Bestand Ratssupplikationen, 1635).
  9. Johann Vigand Senderlin war 1641 Lehrer in Graubünden; vgl. Staatsarchiv Graubünden (A Sp III/8h1 Familienarchiv Simonett und v. Marchion, Schams).
  10. a b Vgl. Ch. Flegel: Lutherische Kirche (a. a. O.), S. 79f.
  11. a b c d e f Vgl. Nelli Schmithals, Albert Rosenkranz: Die evangelische Gemeinde Kreuznach in Bild und Geschichte. Scheffel, Bad Kreuznach 1926, unpaginiert; mit Fotografie von Gemeindehaus und Kirche (Digitalisat des Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz Koblenz).
  12. Vgl. Eduard Schnaase: Geschichte der evangelischen Kirche Danzigs, Danzig: Theodor Bertling 1863, S. 177f; J. F. Ribstein: a. a. O., S. 25f.
  13. Vgl. Edith Ruser, Herbert Dellwing: Kreis Bad Kreuznach. Stadt Bad Kreuznach (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz V/1), Düsseldorf: Schwann 1988, S. 44 ISBN 3-491-31035-0.
  14. Vgl. Ch. Flegel: Lutherische Kirche (a. a. O.), S. 457.
  15. Vgl. Bernhard H. Bonkhoff: Pfälzisches Glockenbuch. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2008, S. 65.
  16. Vgl. Rudolf Scholz: Organa Austriaca (Publikationen des Instituts für Organologische Forschung und Dokumentation an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien), Bd. I, Wien: W. Braumüller 1976, S. 54.
  17. Vgl. Franz Bösken: Die Orgeln von Kirchberg. Ein Beitrag zur mittelrheinischen Orgelgeschichte. In: Mainzer Zeitschrift. Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte. 67-68, 1972/73, S. 234-239, bes. S. 238.
  18. Vgl. Dorothea Schelkes: Johann Martin Spieß. Ein kurpfälzischer Komponist im Dienst der reformierten Kirche (Mannheimer Hochschulschriften 7), Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang 2009, S. 21 und 285 [ursprüngliche Orgeldisposition] ISBN 978-3-631-58622-8.
  19. Vgl. Eberhard Christian Wilhelm von Schauroth (Hrsg.): Vollständige Sammlung aller Conclusorum, Schreiben und anderer übrigen Verhandlungen des Hochpreißlichen Corporis Evangelicorum. Vom Jahr 1663. bis 1752., Bd. III, Regensburg: Heinrich Georg Neubauer 1752, bes. S. 29, 99 und 587-591 (Google-Books).
  20. Vgl. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Bestand Ratssupplikationen, 1726).
  21. Christian Carl Ludwig Hess (1776-1853) aus Weißenfels, Kupfer- und Stahlstecher, gestorben in Jena.

Koordinaten: 49° 50′ 35,8″ N, 7° 51′ 29,2″ O