„Kapfenberg“ – Versionsunterschied

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In Kapfenberg gibt es 8 [[Volksschule]]n, 2 [[Hauptschule]]n, 1 [[Sonderschule]], 1 [[Gymnasium|Allgemeinbildende höhere Schule]] und 1 [[Polytechnische_Schule|Polytechnische Schule]]. Weiters gibt es 2 höhere und 2 mittlere technische Schulen und 1 mittlere land- und forstwirtschaftliche Schule.
Die [[HTBL-Kapfenberg|HTBL Kapfenberg]] bietet drei Bildungsrichtungen an der Tagesschule: [[Elektrotechnik]], [[Maschinenbau]] und [[Kunststofftechnik]]. Außerdem gibt es die berufsbegleitende Abendschule mit Ingenieurabschlüssen in den Fächern: Maschinenbau, Elektrotechnik und [[Wirtschaftsingenieurwesen]].
Die [[HTBL-Kapfenberg|HTBL Kapfenberg]] bietet drei Bildungsrichtungen an der Tagesschule: [[Elektrotechnik]], [[Maschinenbau]] und [[Kunststofftechnik]]. Außerdem gibt es die berufsbegleitende Abendschule mit Ingenieurabschlüssen in den Fächern: Maschinenbau, Elektrotechnik und [[Wirtschaftsingenieurwesen]].

Seit [[1995]] ist Kapfenberg außerdem einer der drei Standorte der [[FH_Joanneum|Fachhochschule Joanneum]].
Seit [[1995]] ist Kapfenberg außerdem einer der drei Standorte der [[FH_Joanneum|Fachhochschule Joanneum]]. Dieser Standort ist jedoch von mehreren Seiten wegen seiner "mangelnden Attraktivität bei Studierenden und Lehrenden" - so die Kritiker - umstritten.<ref> [http://juk.typepad.com/rettet_die_fh_joanneum/ Protest-Weblog von Studiengangsleitenden und Studierenden]</ref>


=== Gesundheitswesen ===
=== Gesundheitswesen ===

Version vom 14. September 2007, 14:23 Uhr

Vorlage:Infobox Ort in Österreich

Kapfenberg ist die drittgrößte Stadt im österreichischen Bundesland Steiermark. Die Stadt liegt zwischen Kindberg und Bruck an der Mur am Fluss Mürz im gleichnamigen Mürztal. Bekannt ist die Stadt vor allem durch die örtliche Stahlindustrie (Böhler-Werke).

Geografie

Kapfenberg liegt im südlichen Abschnitt des Mürztals zwischen den Mürztaler und den Fischbacher Alpen. Im Gebiet von Kapfenberg münden auch das Thörltal und das Lamingtal in das Mürztal, welches ein Teil der norischen Senke darstellt. Höchster Punkt ist mit 1583 m ü. A. der Floning, der tiefste Punkt mit 483 m ü. A. ist in der Mürz an der Gemeindegrenze zu Bruck/Mur.

Geschichte

Die erste Besiedlung fällt in die Jungsteinzeit, hier entstand eine erste Dauerbesiedlung im Gebiet der Rettenwandhöhle und der Ofenberger Höhle im Stollingergraben. Diese Besiedelung dehnte sich weiter aus und umfasste schon in der Bronzezeit das Mürztal, entlang der Gebiete des heutigen Kapfenberg, Wartberg und Kindberg. Später gehörte dieser Raum zum Königreich Noricum. Dieser Bereich ging dann um 70 nach Christus vollends unter dem Kaiser Vespasian ins römische Reich ein. Es entstand dadurch eine erste römische Poststation mit dem Namen Poedicum (Bruck an der Mur).

Um die Zeit der Völkerwanderung besiedelten Slawen das verlassene Land und gründeten kleinere Siedlungen und Höfe, viele Namen der Stadtteile und Gebiete gehen auf diese Besiedelung zurück.

In der Zeit des Ungarnsturmes um 600 n. Chr. ging das Gebiet um Kapfenberg an das Ungarnreich. Erst 400 Jahre später wurde eine stabile Grenze entlang der Lafnitz gezogen. Auch hier begann nun eine Neubesiedelung die nun vom barisch-fränkischen Raum ausging. Viele heutige Katastralgemeinden wurden als Lehen abgegeben. Die wichtigsten Lehnsherren sind nun die Grafen von Stubenberg welche auch die Burg Oberkapfenberg errichten. So konnte eine erste Nennung des Namens "Chastrum chaffenberch" (Burg am Ausschauberg) um 1173 verzeichnet werden.

Burg Oberkapfenberg

Aufgrund der nun befestigten Lage entstand bald eine größere Siedlung unterhalb der Burg. Durch die wichtiger gewordenen Handelsverbindungen und die Errichtung zweier Brücken über die Mur wurde hier von den Stubenbergern eine Mautstation errichtet. Dies ermöglichte einen weiteren Zuzug von Menschen. Es vergingen nun einige ruhige Jahre und Kapfenberg wurde zum Markt erhoben. Es ist jedoch unklar, ob dies den damaligen Gesetzen entsprechend durch König geschah oder ob die Stubenberger selbst sich das Recht herausnahmen Kapfenberg in den Stand eines Marktes zu erheben. Jedenfalls wurde der Markt später auch weiterhin als solcher anerkannt.

Danach begann in der Steiermark die Herrschaft der Babenberger. Nach dem frühen Abtreten ebendieser fiel das Land nach einigen Wirren König Ottokar II. von Böhmen zu. Dieser versuchte viele Güter und Ländereien wieder an sich zu nehmen und ließ einige Fürsten verhaften und ihre Burgen schleifen. Wulfing von Stubenberg und die Burg Oberkapfenberg gehörten auch dazu. Jedoch wird vermutet, dass nur Teile der Burg geschliffen wurden und diese nicht ganz zerstört. Nach dem Tode Ottokars erhielten die Stubenberger die Herrschaft über das Gebiet.

Im 15. Jahrhundert entstanden hier die Hammerwerke.

Die Entwicklung von Kapfenberg war in jüngerer Zeit eng mit der Entwicklung der Böhler-Werke verbunden. Die Stadt profitierte in großem Maße von der Kriegsindustrie des ersten, aber auch des zweiten Weltkriegs. Groß war aber auch die Zerstörung der industriellen Infrastruktur durch Bombenangriffe während des zweiten Weltkriegs und Demontagen der Anlagen nach Kriegsende 1945 durch die Siegermächte. Die erste Besetzung erfolgte durch russische Soldaten, welche kurze Zeit später von britischen Besatzern abgelöst wurden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Kapfenberg auch ein DP-Lager für ungefähr 600 jüdische und nicht-jüdische, so genannte "Displaced Persons" eingerichtet.

Europaplatz

1971 wurde Kapfenberg vom Europarat zur Europastadt ernannt. Anlässlich der Verleihungsfeierlichkeiten erhielt die sogenannte "Schleife" oder der "Obusplatz" den Namen Europaplatz ernannt. Der Europaplatz ist heute das neue Zentrum der Stadt, an welchem 1992 das "Einkaufs-Centrum-Europaplatz (ECE)" errichtet wurde.

Liste der BürgermeisterInnen seit 1850

Stadtamtsgebäude
Altes Rathaus
Amtszeit Name
1850 – 1863 Wolfgang Herr und Graf von Stubenberg
1864 - 1870 Wenzel Morawetz
1871 - 1873 Johann Noringbauer
1873 - 1895 Gottfried Göschl
1895 - 1898 Vinzenz Capra
1898 - 1905 Peter Steingruber
1905 - 1918 Vinzenz Capra
1919 - 1924 Josef Sperl
1924 - 1933 Josef Schweighardt
1933 - 1934 Alois Lafer
1934 - 1936 Franz Nestroy
1936 - 1938 Franz Stindl
1938 - 1944 Otto Dietrich
1944 - 1945 Helmut Meyer
1945 Ludwig Scheer
1945 - 1948 Adolf Paar
1948 - 1949 Alfred Mikesch
1949 - 1962 Heinrich Scheibengraf
1963 - 1987 Franz Fekete
1987 - 1999 Klaus Prieschl
1999 - 2005 Manfred Wegscheider
Seit 2005 Brigitte Schwarz

Gliederung

Kapfenberg ist in folgende dreizehn Katastralgemeinden gegliedert:

Bevölkerung

Grafische Darstellung der Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung von
1869 - 2006[1]
Jahr Einwohner
1869 3.034
1880 3.766
1890 4.368
1900 6.071
1910 10.110
1923 13.542
1934 13.369
1939 15.304
1951 23.789
1961 23.894
1971 26.300
1981 25.716
1991 23.380
2001 22.234
2006 22.020

Infrastruktur

Öffentlicher Verkehr

Die Mürztaler Verkehrs-Gesellschaft mbH (MVG) unterhält in der Stadt, in Bruck an der Mur und Leoben ein Busliniennetz. Dieses wurde vom 20. Oktober 1944 bis zum 15. Februar 2002 überwiegend mit Obussen elektrisch betrieben. Seit mehreren Jahren fahren keine Obusse mehr, da sie aus Kostengründen gegen normale Busse eingetauscht wurden. Darüberhinaus werden regionale Überlandbusverbindungen Richtung Mariazell betrieben.

Strassen

Die wichtigsten Strassen durch das Stadtgebiet von Kapfenberg sind die Semmering Schnellstraße S6, die Leobener Straße B116 und die Mariazeller Straße B20. Mit Hilfe des Tanzenbergtunnels umfährt die S6 die Stadt.

Bildung und Soziales

Schulwesen und Hochschule

Fachhochschule Joanneum

In Kapfenberg gibt es 8 Volksschulen, 2 Hauptschulen, 1 Sonderschule, 1 Allgemeinbildende höhere Schule und 1 Polytechnische Schule. Weiters gibt es 2 höhere und 2 mittlere technische Schulen und 1 mittlere land- und forstwirtschaftliche Schule. Die HTBL Kapfenberg bietet drei Bildungsrichtungen an der Tagesschule: Elektrotechnik, Maschinenbau und Kunststofftechnik. Außerdem gibt es die berufsbegleitende Abendschule mit Ingenieurabschlüssen in den Fächern: Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen.

Seit 1995 ist Kapfenberg außerdem einer der drei Standorte der Fachhochschule Joanneum. Dieser Standort ist jedoch von mehreren Seiten wegen seiner "mangelnden Attraktivität bei Studierenden und Lehrenden" - so die Kritiker - umstritten.[2]

Gesundheitswesen

Nach einem Umbau des ehemals privaten Böhler-Werkskrankenhauses wurde 1999 die Sonderkrankenanstalt "Neurologisches Therapiezentrum Kapfenberg (NTK)" eröffnet.

Wirtschaft

Auf das Jahr 1894 geht die Gründung der heute noch bedeutenden Metallindustrie Böhler zurück.

Stammwerk von Böhler

Die nach dem zweiten Weltkrieg verstaatlichte Stahlindustrie brachte der Stadt und ihren Einwohnern (damals ca. 26.000) bis zur Stahlkrise Anfang der 1970er Jahre ein gewogenes Maß an Wohlstand. Danach sank die Anzahl der Beschäftigten von über 8.000 im Jahr 1972 bis auf ca. 3.500 um den Jahrtausendwechsel. Die Stadtpolitik versuchte den wirtschaftlichen Niedergang durch Betriebsansiedelungen abzufedern, was ihr auch gelang. Aus diesen Anstrengungen entstanden der Industriepark und zwei größere Einkaufszentren.

Im Jahr 2001 waren 5.343 Beschäftigte (davon unter anderen 3.515 Arbeiter, 1.664 Angestellte und 193 Lehrlinge) in 82 Betriebstätten zur Sachgütererzeugung und 1.558 Personen (davon unter anderen 836 Angestellte, 395 Arbeiter und 152 Lehrlinge) in 262 Betriebsstätten des Handels und für die Reparatur von KFZ und Gebrauchsgütern beschäftigt. Der Rest von 4.558 Beschäftigten verteilt sich auf andere Bereiche der Wirtschaft.[3]

Seit dem Jahr 2003 betreibt die DaimlerChrysler Computing Services GmbH (DCCS)das unterirdische Hochsicherheitsrechenzentrum earthDATAsafe, welches auch wegen seiner außergewöhnlichen Architektur bemerkenswert ist.

Sport

Franz-Fekete-Stadion

Es gibt ein breites Angebot an Sportstätten. Das Sportzentrum Kapfenberg besteht aus dem Franz-Fekete-Stadion, einem Sporthotel, einem Hallen- bzw. Freibad und aus einer Eis- und Mehrzweckhalle. Das heutige Franz-Fekete-Stadion wurde 1951 als Alpenstadion eröffnet, 1987 völlig modernisiert wiedereröffnet und fasst ca. 12.000 Besucher.

Die Kapfenberger Sportvereinigung ist die größte ihrer Art in Österreich.

Kultur

Kulturzentrum mit der Europaplastik im Vordergrund

1989 wurde das Kulturzentrum, welches aus einer Galerie, einem Museum, einer Bücherei mit Videothek und einem Kulturcafe besteht, eröffnet. Ein Kammermusik- und Kleinkunstsaal befindet sich seit 2004 bei der Musikschule Kapfenberg.

Seit 1997 findet in Kapfenberg alljährlich das internationale Clown- und Komikfestival "COMICODEON" statt.

Sehenswürdigkeiten

Roseggerbrunnen

Söhne und Töchter der Stadt

(In alphabetischer Reihenfolge)

Partnerstadt

1957 beschloss der Gemeinderat von Kapfenberg einstimmig die Einrichtung einer Städtepartnerschaft mit Frechen in Nordrhein-Westfalen. Deshalb wurde 1963 der frühere "Neue Platz" in "Frechener Platz" umbenannt.

Quellen

 Wikinews: Portal:Kapfenberg – in den Nachrichten

Fußnoten

  1. Volkszählungsergebnisse, Statistik Austria
  2. Protest-Weblog von Studiengangsleitenden und Studierenden
  3. Arbeitsstättenzählung der Statistik Austria

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