„Wissenschaftlicher Witz“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
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* [http://www.phil.uni-erlangen.de/~p2gerlw/parodie/lichten.html Lichtenberg: Fragment von Schwänzen. Ein Beitrag zu den Physiognomischen Fragmenten.]
* [http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1631&kapitel=1 Lichtenberg: Fragment von Schwänzen. Ein Beitrag zu den Physiognomischen Fragmenten.]
* [http://www.kurt-schramm.de/ Dr. Kurt Gregor Schramm]
* [http://www.kurt-schramm.de/ Dr. Kurt Gregor Schramm]
* [http://www.dhmo.org/ Support the ban of Dihydrogen Monoxide!]
* [http://www.dhmo.org/ Support the ban of Dihydrogen Monoxide!]
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*[http://www.math.utah.edu/~cherk/mathjokes.html Cherkaev, Sammlung mathematical Jokes, englisch]
*[http://www.math.utah.edu/~cherk/mathjokes.html Cherkaev, Sammlung mathematical Jokes, englisch]
*[http://www.ams.org/notices/200501/index.html Renteln, Dundes ''Fool Proof - a sampling of mathematical folk humor'', Notices AMS 2005, pdf Datei]
*[http://www.ams.org/notices/200501/index.html Renteln, Dundes ''Fool Proof - a sampling of mathematical folk humor'', Notices AMS 2005, pdf Datei]
*[http://historical.library.cornell.edu/cgi-bin/cul.math/docviewer?did=01850001&seq=5 Ahrens "Scherz und Ernst in der Mathematik", Teubner 1904]
*[http://historical.library.cornell.edu/cgi-bin/cul.math/docviewer?did=01850001&seq=5 Ahrens „Scherz und Ernst in der Mathematik“, Teubner 1904]


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 18. November 2007, 21:09 Uhr

Der wissenschaftliche Witz benutzt in der Regel Fachwissen, um unmögliche Dinge oder Situationen mit Hilfe wissenschaftlicher Fachausdrücke soweit zu verstecken, dass sie nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Dabei werden oft ironische und satirische [1] Elemente genutzt. Die Abgrenzung zum wissenschaftlichen Betrug ist für Außenstehende nicht immer sofort erkennbar und hängt von der jeweiligen Motivation des Urhebers ab.

Beispiele

Allgemein

Es gibt die „Annals of Improbable Research“ (AIR), ein Journal, das die skurrilen Seiten der Wissenschaft behandelt und meistens einige ziemlich verrückte, aber echte wissenschaftliche Ergebnisse darstellt, und darüber hinaus auch speziell für die AIR geschriebene wissenschaftliche Satiren veröffentlicht (etwa den Bericht über ein Experiment, in dem eine Katze jeweils einhundert mal aus verschiedener Höhe fallen gelassen wurde, um zu prüfen, ob sie auf den Füßen landet). Für diese Forschungsleistungen werden außerdem jedes Jahr die Ig-Nobelpreise vergeben. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist die Untersuchung „Feline Reactions to Bearded Men“ (deutsch: „Reaktionen von Katzen auf bärtige Männer“).

Das Museum of Jurassic Technology präsentiert in Anlehnung an das Konzept der Wunderkammer eine Mischung von meist fiktiven Naturalien oder von Objekten aus Randgebieten der Wissenschaft. Die offensichtlich abwegigen Zuschreibungen und verwirrenden Erklärungen folgen Methoden der Metafiktion und des wissenschaftlichen Witzes und bewirken eine Auseinandersetzung des Betrachters mit Objektivität und institutioneller Autorität (die bei Museen besonders stark zum Tragen kommen).

Literatur

Der Heimatdichter Otto Bögeholz (1805 bis 1890) ist von den Schlaraffen in Celle erfunden worden; über ihn gibt es nicht nur einige interessante Forschungsergebnisse, auch zwei Bücher mit gesammelten Werken und eine Bronzebüste existieren. In Braunschweig wurde durch eine systematische „Verschwörung“ sogar eine Straße in einem Wohngebiet nach Bögeholz benannt.

Als besonders scharfsinniger (real existierender) Schöpfer von Witzen mit wissenschaftlichem Anspruch (und beißender wissenschaftlicher Satire) gilt der berühmte Göttinger Physiker Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799).

Mathematik

Auch in der Mathematik gibt es fiktive Personen. Beispiele dafür sind Alessandro Binomi, auch unter Francesco Binomi bekannt, der Entdecker der binomischen Formeln, und Julius Eigen (fiktiv) oder Manfred Eigen (echt) als angeblicher Erfinder des Eigenwerts (die englische Übersetzung für Eigenwert würde demnach Eigen value lauten, statt korrekt eigenvalue). Eine weitere bekannte fiktive Person ist Nicolas Bourbaki, dessen sich ab den 1930er Jahren ein Zirkel führender, meist französischer Mathematiker bediente um eine Lehrbuchreihe zu schreiben (und bei diesem Gemeinschaftsprojekt als Autoren anonym bleiben wollten). Die Wahl des Namens (ein schon damals fast vergessener General des 1870er Krieges) war ein Scherz.

(„Sei Epsilon kleiner Null“) gilt als der kürzeste Mathematikerwitz. Denn Epsilon wird in der Mathematik regelmäßig als Platzhalter für eine beliebig kleine Zahl größer Null verwendet. Viele mathematische Beweise enthalten daher den Satz „Sei Epsilon größer Null“.

Physik

Nicht zu vergessen ist auch der deutsche Mathematiker und Physiker Jakob Schütt, der bewies, dass ein Kegel aus aufgehäuften Kleinpartikeln eine maximale Hangneigung besitzt. Der entsprechende Kegel wurde nach ihm benannt. Ein auch bekannter Physiker dürfte Sebastian Hoch sein, der Entdecker des Hochvakuums.

Dem damals aufstrebenden Physik-Star Hans Bethe gelang es mit seinen Kollegen Beck und Riezler 1931 eine Nonsense-Arbeit in den angesehenen Die Naturwissenschaften unterzubringen, in der sie vorgaben, den Wert der Feinstrukturkonstante abgeleitet zu haben. Sie parodierten damit die Zahlenspielereien des damals berühmten englischen Astrophysikers Arthur Stanley Eddington. Der Herausgeber Berliner war gar nicht erfreut, den Karrieren der Beteiligten schadete das aber letztlich nicht.

Zu erwähnen wäre auch die gelegentliche Annahme, ein großer Verdienst von Niels Bohr sei die Erfindung der nach ihm benannten Maschine – der Bohrmaschine.

Chemie

Dihydrogen-Monoxid ist nach Ansicht einiger „Wissenschaftler“ eine hochgefährliche Substanz. Es wurden sogar schon Verbote gefordert und hochwissenschaftlich begründet. Dabei handelt es sich nur um Wasser.

Im Römpp-Chemielexikon (bis einschließlich 9. Auflage) gab es eine nicht ganz ernst gemeinte KKK-Regel.

Für die Entsorgung von gefährlichen Abfällen gilt die VVV-Regel: verdünnen, vergraben, vergessen.

Biologie

Der vielleicht bekannteste und ausgefeilteste wissenschaftliche Witz im Bereich der Biologie ist die imaginäre Säugetierordnung Rhinogradentia - ein Running Gag der Zoologie, der auch in anderen Wissenschaften (z. B. in der Medizin) zur Erheiterung auf wissenschaftlichen Kongressen Verwendung findet. Die auf deutsch „Nasenschreitlinge“ genannten Tiere gehen auf das Buch Bau und Leben der Rhinogradentia zurück, das von Professor Gerolf Steiner, einem namhaften Zoologen, unter Wahrung aller formalen Aspekte einer wissenschaftlichen Publikation geschrieben und im G. Fischer Verlag (mittlerweile Elsevier Science) veröffentlicht wurde, der für zahlreiche Standard-Lehrbücher der Biologie bekannt ist. Inspiriert wurde Steiner von Christian Morgensterns Gedicht „Das Nasobem“. Die Rhinogradentia sind nach mehreren Übersetzungen auch weltweit bekannt und beliebt. Fragen aus diesem Bereich der Zoologie werden international in Klausuren verwendet, aber auch, um ernsthaft biologische Zusammenhänge mit humorvollem Einschlag in der Lehre darzustellen.

Dann gibt es noch den schrägen Hangnager, ein eher als klassisch zu bezeichnendes Wesen aus dem Bereich der Biologen-Witze.

Weniger bekannt ist der Australische Wollbarsch, eine Fischart, die nur in exakt 1.000 °C heißen Geysiren im australischen Outback vorkommt und von den Wollfarmern bei Vollmond gemolken wird.

Altbekannt dagegen sind die Artikel über Quaderbaum und Quaderbambus aus der Naturwissenschaftlichen Rundschau von 1978 und 1979, die von vielen Lesern als wahre Meldungen empfunden wurden, weil Derartiges im deutschen wissenschaftlichen Schrifttum einfach zu selten ist - und weil sie so täuschend echt klangen:

  • W. Selhus. 1978. Der „Quaderbaum“, Quercus quadrata van Hoosten, ein sensationeller Fund. Naturwiss. Rundschau (Stuttgart) 31:139-142.
  • W. Selhus. 1979. Der „Quaderbaum“, Quercus quadrata van Hoosten, ein sensationeller Fund, Mitteilung II. Naturwiss. Rundschau (Stuttgart) 32:135-137.
  • W. Liese. 1979. Chimonobambusa quadrangularis, der Quaderbambus. Naturwiss. Rundschau (Stuttgart) 32:137-138.

Auf den Physiker Bobby Henderson geht die Theorie von der Erschaffung der Welt und ihrer Lebensformen durch das Fliegende Spaghettimonster zurück - als vierte Alternative zu Charles Darwins Evolutionstheorie, zum Lamarckismus und zum sogenannten Kreationismus. Henderson entwickelte seine Theorie als satirische Antwort auf die Diskussion um die Unterrichtung von Intelligent Design an US-amerikanischen Schulen.

Eine Fälschungsaffaire, die möglicherweise als wissenschaftlicher Scherz begann (diskutiert wurden als Urheber u.a. Teilhard de Chardin) ist der Piltdown-Mensch, der Anfang des 20. Jahrhunderts endlich auch den Engländern zu einem Urmenschen verhelfen sollte.

Medizin

Im Pschyrembel, einem medizinischen Nachschlagewerk, findet man Loriots Steinlaus, sogar mit einer Abbildung und auf der CD als Video.

Vom gleichen Verlag gibt es das „Pschyrembel Wörterbuch Naturheilkunde und alternative Heilverfahren“, in dem der Kurschatten erklärt wird.

Bei der Bundeswehr hält sich beharrlich das Gerücht, den Soldaten werde ein die Libido senkendes Mittel namens Hängolin in die Mahlzeiten gemischt; in der Schweizer Armee ist dieses Mittel als „Antibock“ bekannt, beim österreichischen Bundesheer „Brom“. In katholischen Priesterseminaren wird den Studenten dagegen angeblich „Zölibatol“ verabreicht.

Auch die praecorticale Subillumination ist ein medizinisches Phänomen (Unterbelichtung des Praecortex = Beschränktheit). Nicht selten, aber für den Patienten unmerklich und manchmal chronisch sind der flatus in cerebro (Blähung im Gehirn) und die eloquentia senilis (Altersgeschwätzigkeit). Weitere Namen für Blödheit sind: Supranasale Insuffizienz (supranasal = über der Nase, also im Gehirn; Insuffizienz = Unzulänglichkeit) bzw. Supranasale Oligosynapsie (oligo = wenig; Synapse = Verbindung zwischen Nervenzellen); Zerebralkatheter (Gehirn „fließt“ über den Katheter ab); Morbus Hanuta oder Morbus Bahlsen (Patient hat „einen an der Waffel“); Morbus Condor (Patient hat „einen (großen) Vogel“); Tassopenie (abgeleitet von Leukopenie, Mangel an „Tassen im Schrank“); Logorrhö (abgeleitet von Diarrhö), auch Diarrhö verbalis (verbaler Durchfall).

Das McIlroy Syndrom (heute bevorzugt man „Münchhausen Syndrom“) war lange Zeit in der angelsächsischen Medizin die Bezeichnung für Patienten, die ihre Krankheit vorschwindelten, benannt nach einem dafür in England notorisch bekannten irischen Patienten, der sich regelmäßig mit überzeugend dargebotenen Erkrankungen der unterschiedlichsten Art in Hospitäler aufnehmen ließ.

Ebenfalls zu den wissenschaftlichen Witzen gehört eine Krankheit namens Hippopotomonstrosesquippedaliophobie, die die krankhafte Angst vor langen Wörtern bezeichnen soll.

Im Katalog zur Verschlüsselung von Krankheiten, Behinderungen und Verletzungen ICD-10 (International Classification of Diseases) findet sich der Begriff „Abnorme Schwerkraft“. Man bezieht sich dabei genaugenommen auf das Kapitel XX (Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität) mit dem Code W49 „Exposition gegenüber sonstigen oder nicht näher bezeichneten unbelebten mechanischen Kräften, inkl.: Abnorme Schwerkraft“. Der physikalisch nicht korrekte Ausdruck „abnorme Schwerkraft“ wird gelegentlich scherzhaft verwendet, um den unrealistischen Detaillierungsgrad der ICD-10 zu kritisieren.

Pharmazie

In den neueren Auflagen von Max WichtlsTeedrogen und Phytopharmaka“ gibt es auch eine Monographie namens Pasta Theobromae. Es handelt sich hierbei um den latinisierten Namen von Schokolade. Die Droge wird u. a. bei traumatischen Leiden durch Lackschäden am Auto empfohlen.

Psychologie

Der einstmals bekannte, inzwischen wieder fast vergessene (vielleicht auch absichtlich zur Unperson erklärte) fiktive Konstanzer Psychologieprofessor Ernst August Dölle hat die Theorie des binauralen Hörens im Spannungsfeld von Dichotomie und Duplizität entworfen.

Pädagogik

Die Pädagogik ist im Grunde eine sehr ernste Sache (auch Erziehungswissenschaft). Als unernster Beitrag zum Diskurs über Handeln im pädagogischen Praxisfeld Schule sind im deutschsprachigen Raum nur Lolationsstrategien bekannt, die als permissiv-opake Handlungsmuster zur Instrumentierung schülerorientierter Alltagsinszenierungen des Unterrichts dienen und von Hilbert Meyer und Andreas Gruschka erfunden wurden.

Technik

Die Kolbenrückziehfeder ist ein Motorbauteil, das nie kaputt gehen kann, da es nicht existiert.

Der Perfunsator ist ebenfalls ein ausgedachtes Bauteil unbekannter Wirkung, mit dem sich jedoch die „Beschattgrenze“ einer elektronischen Schaltung beeinflussen lässt. Ein Versagen des Perfunsators oder falsche Justage der Beschattgrenze wird von Technikern scherzhaft als Grund für das Versagen eines Schaltkreises angegeben, wenn in Wirklichkeit die Versagensursache nicht bekannt ist, die weitere Nachforschung aber nicht lohnend erscheint. Schon das Aussehen eines Perfunsators ist unbestimmt. Er ist wahlweise so klein, dass er auf integrierten Schaltungen oder in Computern verbaut werden kann, findet jedoch auch im klassischen Maschinenbau Anwendung, beispielsweise in der Zündanlage von Dieselmotoren(!), wo er als becherförmiges Bauteil beschrieben wird.

Der Heliummonteur ist ein durch Heliumeinsatz schwebender Bauarbeiter, der dadurch auch ohne Gerüst an den unmöglichsten Stellen arbeiten kann. Analog dazu gibt es den Montagezwerg, der in der Lage ist, Schrauben auch an Stellen einzudrehen, die Maschinen oder menschlichen Monteuren unzugänglich sind.

In Deutschland ist auch der Lufthaken bekannt (an der RWTH Aachen und in Norddeutschland auch als Siemens-Luftanker bezeichnet), den man an Stellen eindreht oder schlägt, an denen herkömmliche Haken, auf Grund fehlender fester Materie, keinen Halt finden. Der Lufthaken ist in der Regel mit dem vorangestellten Namen einer dort ansässigen großen Elektronikfirma verbunden. Auch in der Luftfahrt wird darauf gerne zurückgegriffen ([1]). In Österreich ist auch die Bezeichnung Siemens-Lufthaken (ugs. „Siemens-Lufthagl“) gebräuchlich.

Wenn man im Metallbau an einem Werkstück zu viel Material abgetragen hat und es sich bereits unterhalb des Zielmaßes befindet, rettet einen die Drauf-Feile. Hier sei das Material des Werkzeugs weicher als das des Werkstücks (normalerweise ist es umgekehrt), dadurch könne man Material wieder "drauffeilen", so wird es dem verzweifelten Auszubildenden im ersten Lehrjahr erklärt. Eine Abwandlungen hiervon ist die Dran-Säge.

Im Bereich der Feinmechanik wird gerne Messing verwendet, auch sind die Bauteile in der Regel recht klein. Fallen dann solche Teile auf den Boden, ist ein Messing-Magnet ein sehr hilfreiches Werkzeug zum Wiederauffinden der Teile. Interessanterweise sind die beiden Pole dieser Magneten der West- und der Ostpol, was Kompasse mit Nadeln aus diesem Material für die Navigation sehr hilfreich machte. In Zeiten von GPS und Navi-Systemen verliert der Messing-Magnet allerdings an Bedeutung.

Eine weitere Kuriosität ist die Dunkelbirne, welches das Gegenstück zur Glühbirne darstellt und das Abdunkeln von Räumen ermöglichen soll. Die erstmalige Beschreibung erfolgte schon um 1910 durch den Dichter Christian Morgenstern mit dem Gedicht „Die Tag-Nacht-Lampe“, weshalb ihm die geistige Urheberschaft zusteht. In seinem Nachlass konnte jedoch keine Dunkelbirne gefunden werden. Die Dunkelbirne ist allerdings nicht das Leuchtmittel, welches in der Schwarzlichtlampe verwendet wird. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass auch herkömmliche Glühbirnen als Dunkelbirne verwendet werden können. In diesem Fall kommt der Vier-Quadranten-Dimmer zum Einsatz, der im Gegensatz zu herkömmlichen Dimmern auch einen dauernden Energiefluss vom Leuchtmittel zur Spannungsquelle erlaubt.

Informatik

Write Only Memory ist eine Analogiebildung zu Read-Only-Memory (ROM). Ein Entwicklungsingenieur der Firma Signetics hat für einen solchen Schaltkreis sogar ein lesenswertes Datenblatt erstellt, um die mangelhaften Qualitätssicherungsmaßnahmen aufzudecken. Das Datenblatt wurde tatsächlich zur Veröffentlichung freigegeben, weil es vermutlich niemand gelesen oder überprüft hat – sozusagen das gelungene Papiermodell eines WOM. Die wichtigsten Bauteile dieses elektronischen Mistkübels sind der Drinverter und der Perverter. Daneben gibt es noch die CD-WOM, eine einmalig beschreibbare CD, die nach dem Beschreiben nicht mehr gelesen werden kann. Als real existierende Form eines WOMs kann man das Gerät /dev/null betrachten, das tatsächlich die auf es geschriebenen Daten verwirft.

Write-Only-Programmieren bezeichnet Programmcode, der zwar problemlos geschrieben werden konnte, aber nur sehr schwer wieder gelesen/verstanden werden kann. Eine beliebte und sehr geeignete Programmiersprache für diesen Zweck ist Perl. Siehe auch Obfuscated Perl Contest. Auch Reguläre Ausdrücke sind hier häufig vertreten.

Ebenfalls von fundamentaler Bedeutung ist das GIGO-Prinzip (garbage in, garbage out): wer sein Programm mit „Müll (garbage) füttert“ erhält am Ende auch genau diesen.

Selten aufzutreiben sind Wireless-LAN-Kabel. Leider hat sich die führende IT-Industrie bisher auf keine europaweite Norm verständigen können. Dies erschwert, für die Installation eines eigenen WLAN-Netzwerkes die zugehörigen Verbindungskabel der elektronischen Komponenten mit passenden Steckern zu erwerben. Dessen ungeachtet wurden sie bereits auf Hotelrechnungen aufgelistet und abgerechnet. Ein WLAN-Kabel (mit Foto einer leeren Pappbox) wurde auch schon in einer Ebay-Auktion für etwa 12 € verkauft. Obwohl der Begriff WLAN-Kabel einen scherzhaften Hintergrund besitzt, wird inzwischen umgangssprachlich das Kabel so bezeichnet, welches für den Anschluss von externen Antennen verwendet wird. Faktisch ist es auch möglich, die Signale von WLAN-Modulen komplett über geeignete Koaxialkabel laufen zu lassen und damit eine tatsächliche Netzwerkverbindung herzustellen, wie ein Hobbytechniker in der Datenschleuder #84 beschreibt.

Bei Netzwerk-Problemen, die sich als nicht oder nicht vollständig eingesteckte Kabel entpuppen, spricht man auch vom packet-over-air Problem.

Eine beabsichtigte eher dauerhaftere Unterbrechung des Netzwerkdatenverkehrs wird vorteilhafterweise durch SNIP (Sysadmin Network Interrupt Protocol) herbeigeführt. Eine Ähnlichkeit des Wortlautes mit dem Geräusch einer sich schließenden Schere kommt nicht von ungefähr.

Bei Ebay konnte man eine Zeit lang brandneue (Windows-)Dateiordner mit der Bezeichnung „Neuer Ordner“ kaufen. Es konnte jedoch nie abschließend geklärt werden, ob hier die Ebay-Regeln für Neuwaren wirklich greifen; Versand und Verpackung waren häufig überteuert, trotzdem waren vereinzelt Käufe zu verzeichnen.

Besonders im englischen Sprachraum sind bei Computer-Problemen sogenannte „ID10T“-Fehler bekannt, welche Support-Mitarbeiter regelmäßig bei hilfebedürftigen Benutzern diagnostizieren; fragen diese, was „ID10T“ heißt, sagt man ihnen, sie sollen diese Zahlen- und Buchstabenkombination auf ein Blatt Papier schreiben um sie zu verstehen - im englischen Sprachraum wird - anders als im deutschen - die Eins üblicherweise als einfacher Strich geschrieben. So wird schnell klar, dass es sich nicht um einen (wie auch immer gearteten) „ID-ten-T“-Fehler, sondern um einen „IDIOT“-Fehler handelt, was bedeutet, dass das Problem in der Unfähigkeit des Benutzers begründet liegt. Ausdrücke wie „ID10T“ sind außerdem Teil der Leetspeak-Kultur. Eine andere Art mitzuteilen, dass das Problem eher nicht am Rechner liegt, ist das Problem als PEBKAC zu klassifizieren oder OSI-Ebene-8-Problem (die Ebene 7 ist die höchste Schicht, die Anwendung, danach kann nur noch der Anwender kommen). Üblicherweise wird im Fachjargon die englische Ausdrucksweise "Layer 8 Problem" verwendet.

Dank des NAND-Kraftwerks, das erstmals in Physiker-Kreisen der Uni Mainz erwähnt wurde, werden die Energieprobleme der Erde gelöst. Grundlage dieses Kraftwerkes ist die herausragende Eigenschaft des NAND, das ohne Signal an den Eingängen eine Spannung von +5V am Ausgang zur Verfügung stellt.

Philosophie

In der Hochphase postmoderner Theorie veröffentlichte Alan Sokal 1996 in der Zeitschrift Social Text einen Aufsatz mit dem Titel „Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity.“ Sein Anliegen war es zu zeigen, ob ein führendes Wissenschaftsmagazin einen frei erfundenen Zusammenhang publiziert, solange er eindrucksvoll klingt und konform zur ideologischen Grundlinie der Zeitschrift ist. Die folgend so genannte Sokal-Affäre führte zu hitzigen Diskussionen über die Richtigkeit der dekonstruktivistischen Infragestellung der positivistischen Naturwissenschaft.

Theologie

Martin Luther oder Philipp Melanchthon sollen in der Form eines Trinkspruchs das ironische Beispiel eines (fehlerhaften) Kettenschlusses (soriticus Syllogismus) geprägt haben, der unterschiedlich überliefert wird. In Immanuel Kants aus dem Nachlass herausgegebener Logik-Vorlesung lautet der Spruch: „Qui bene bibit, bene dormit; qui bene dormit, non peccat; qui non peccat, salvatur; ergo qui bene bibit, salvatur“ („Wer gut trinkt, schläft gut, wer gut schläft, sündigt nicht, wer nicht sündigt, wird erlöst, also: Wer gut trinkt, wird erlöst werden“). Der Spruch wird unter anderem auch William Shakespeare zugeschrieben. Es dürfte sich aber um einen Ulk aus dem Studentenmillieu handeln.

Politik

Die Politik besitzt dafür Jakob M. Mierscheid, der im Bundestagshandbuch erwähnt ist und über den offiziellen Server des Deutschen Bundestages erreichbar ist.

Als Diplomat in geheimster Mission ist für Deutschland Edmund F. Dräcker unterwegs. Als 1982 eine Zeitung berichtete, Dräcker habe auf einer Eisscholle nahe dem antarktischen Archipel die Flagge der Bundesrepublik Deutschland gehisst, nahm das die DDR-Presse für bare Münze und sah darin einen Beleg für den imperialistischen Charakter West-Deutschlands.

Bei den 1984 geführten Koalitionsgesprächen zwischen der SPD und den Grünen in Hessen wurde den in langen Verhandlungsnächten ermatteten Sozialdemokraten noch die Unterzeichnung des Shanghaier Kugelfisch-Abkommens abgerungen. Dieses würde das Problem der zu kurzen Aufenthaltsgenehmigungen asiatischer Spezialköche lösen. Die Unterzeichnung des nicht existierenden Abkommens wurde somit Teil des offiziellen Koalitionsvertrages.[2]

Rechtswissenschaften

Im juristischen Bereich spielt Friedrich Gottlob Nagelmann eine ähnliche Rolle. Er ist inzwischen an der Universität Potsdam beheimatet und hat dort eine eigene Institutswebsite.

Auch in der Geschichte der USA findet sich eine entsprechende Persönlichkeit in Gestalt des Richters am Supreme Court I. M. Kidding (I am kidding, engl: Ich scherze).

Wirtschaftswissenschaften

Die Wirtschaftswissenschaften sehen sich gelegentlich dem Vorwurf ausgesetzt, sämtliche Lebenslagen rein wirtschaftlich zu bewerten. So hat beispielsweise Gary Becker die Grundlagen der Preistheorie u. a. auf Kriminalität und Familienverhältnisse angewandt (siehe auch Rotten Kid Theorem). Als Satire schrieb Alan Blinder daraufhin einen Artikel über das Zähneputzen aus ökonomischer Sicht („The economics of brushing teeth“), die sogar im angesehenen Journal of Political Economy (Vol. 82) veröffentlicht wurde. Darin stellt Blinder ein mathematisches Modell vor, das sich mit der Optimierung der täglich auf das Zähneputzen verwendeten Zeit beschäftigt, ausgehend von der Annahme, dass das Einkommen einer Person eine von Arbeitszeit und Zahnhygiene abhängige Funktion ist.

Der Gozintograph ist ein Funktionsgraph, der beschreibt, aus welchen Teilen sich verschiedene Produkte zusammensetzen. Der Name dieses Graphen ist eine scherzhafte Verballhornung: Der Mathematiker Andrew Vazsonyi gab als Urheber den (fiktiven) italienischen Mathematiker Zepartzat Gozinto an, was nichts anderes bedeutet als „the part that goes into“. Diese Bezeichnung ist mittlerweile allgemein akzeptiert.

In Anspielung auf die verheerende Wirkung von Grenzkostenrechnungen für die Preiskalkulation bei immer weiter steigenden Fixkosten, wird scherzhaft von der "Ehda-Kostenrechnung" gesprochen. Die Fixkosten sind "Eh da" und werden deshalb nicht in die Preisgestaltung einbezogen.

Geschichte

Auf den Eintrag „Apopudobalia“ im ersten Band des „Neuen Pauly“ über eine antike Vorform des Fußballs fallen zumindest Studenten immer wieder herein.

Oft erwähnt wird auch der sogenannte „Holzscheitkrieg“, der den einzigen Krieg der Menschheit darstellt, und alle anderen Kriege nur erfunden worden wären, um die Opfer dieses „Holzscheitkrieges“ zu vertuschen.

Musikwissenschaft

In zahlreichen musikwissenschaftlichen Lexika taucht Otto Jägermeier auf, ein fiktiver Zeitgenosse von Richard Strauss und spätromantischer Komponist, besonders bekannt durch seine Forschungsarbeit auf Madagaskar und sein von madagassischen Einflüssen geprägtes Spätwerk. Im angelsächsischen Sprachgebiet ist hierzu P.D.Q. Bach und sein Werk zu nennen.

Siehe auch

Literatur

George H. Scherr (Hrsg.): Journal der unwiederholbaren Experimente. Krüger, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3810517135 (Übersetzung aus dem Englischen)

Weblinks

Quellen

  1. Wladimir Woinowitsch: "Es ist schwer, keine Satiren zu schreiben"
  2. Grüne Geschichten in: Fraktionsgrün (Mai 2004), S. 4.