„Eva-Maria Hagen“ – Versionsunterschied

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* [http://www.eva-maria-hagen.de/ Website von Eva-Maria Hagen]
* [http://www.eva-maria-hagen.de/ Website von Eva-Maria Hagen]
* [http://www.geocities.com/Athens/Forum/9962/eva.html ''Sonnenblume und Distelstrunk''], Rezension zu ''Eva und der Wolf'' aus der [[die tageszeitung|taz]] vom 15. Mai 1998
* [http://www.geocities.com/Athens/Forum/9962/eva.html ''Sonnenblume und Distelstrunk''], Rezension zu ''Eva und der Wolf'' aus der [[die tageszeitung|taz]] vom 15. Mai 1998
* [http://podster.de/episode/1168041/download/AU-20091104-1610-5101.mp3 Selbstzeugnis Eva-Maria Hagen im Alter von 75 über Leben und Werk auf Mediathek WDR] vom 08.November 2009 abgerufen am 09. November 2009
* [http://www.defa-sternstunden.de/stars/emhagen.htm DEFA-Sternstunden]
* [http://www.defa-sternstunden.de/stars/emhagen.htm DEFA-Sternstunden]

Version vom 10. November 2009, 19:47 Uhr

Eva-Maria Hagen (* 19. Oktober 1934 in Költschen, Landkreis Oststernberg, heute Woiwodschaft Lebus, Polen; als Eva-Maria Buchholz) ist eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Malerin und Autorin.

Leben

Eva-Maria Hagen wurde als Kind pommerscher Landarbeiter geboren. Ende des 2. Weltkrieges wurde die Familie nach Perleberg in der Prignitz im Brandenburgischen vertrieben.

Zunächst machte Eva-Maria Hagen eine Lehre als Maschinenschlosserin im Bahnbetriebswerk Wittenberge. 1952 begann sie ein Schauspielstudium in Ost-Berlin. 1953 spielte sie, noch unter der Leitung von Bertolt Brecht, im Berliner Ensemble im Stück Katzgraben von Erwin Strittmatter.

1954 heiratete Eva-Maria Hagen den Drehbuchautor Hans Oliva-Hagen. Ihr gemeinsames Kind Catherina ist die spätere Schauspielerin und Sängerin Nina Hagen, die 1955 geboren wurde. Die Ehe hielt fünf Jahre.

1956 setzte Eva-Maria Hagen ihr Schauspielstudium an der Fritz-Kirchoff-Akademie in West-Berlin fort. 1957 begann ihre Karriere als Schauspielerin in der DEFA-Filmkomödie Vergesst mir meine Traudel nicht unter Kurt Maetzig. Von 1957 bis 1965 wirkte sie in etwa 50 Film- und Fernseh-Produktionen mit.

1958 erhielt Eva-Maria Hagen ein Engagement am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Von Natur aus dunkelhaarig, musste sie meist in die Rollen von busenbetonten Blondinen schlüpfen, weshalb sie bald als „Brigitte Bardot der DDR“ galt. Sie war unter anderem beim Filmfestival in Karlovy Vary als Stargast anwesend. 1961 war sie bei Gründung des Schauspiel-Ensembles des Fernsehfunks Berlin-Adlershof das erste Mitglied.

1965 begegnete sie dem Liedermacher Wolf Biermann, der ein halbes Jahr später durch das 11. Plenum der SED ein totales Auftritts- und Publikationsverbot erhielt. Hagen fand Zugang zu Biermanns kritischem Geist und seinem Liedgut. Beide wurden für den Zeitraum 1965 bis 1972 Lebenspartner. Während Biermanns Auftrittsverbot bestritt sie dessen Krankenversicherungsbeiträge. Sie geriet zunehmend in die Schusslinie der DDR-Führung. Unter anderem wurde ihr ein Prozess wegen Staatsverleumdung aufgezwungen und ihre Engagements fanden vornehmlich nur noch in Provinztheatern statt.

Ihr späteres Buch Eva und der Wolf wird als sehr offenes Bekenntnis zu ihrer Beziehung bezeichnet und beinhaltet ihren regen Briefverkehr mit Wolf Biermann. Dieser trug ein Vorwort bei. Den Berichten ist zu entnehmen, dass die Beziehung zu Biermann insbesondere an dessen wiederholten Versuchen, aus seiner Eva eine Frau nach seiner damaligen Idealvorstellung zu formen, gescheitert sein könnte.

Ende 1976 wurde sie, aufgrund ihres Protestes gegen die kurz zuvor erfolgte Ausbürgerung Biermanns, fristlos aus ihrer Arbeit entlassen. Ihr erging es dabei ähnlich wie zahlreichen anderen Künstlern der DDR. 1977 folgte die Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR und, zusammen mit ihrer Tochter Nina, die Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland.

Ihre künstlerische Karriere und ihre Bekanntheit wurden durch die Ausbürgerung zwar zurückgesetzt, aber sie blieb dennoch ihrem Fach treu. Es schlossen sich jedoch bald wieder Engagements in kleinen Theatern an, auch Fernsehrollen gab es. Sie wirkte auch verschiedentlich bei Musikauftritten an der Seite von Wolf Biermann mit, unter anderem auch im November 1989 kurz nach dem Mauerfall in einer Halle der Leipziger Messe. Daneben schuf sie auch eigene Musikaufnahmen. Hagen lebte zeitweise mit dem Regisseur Matti Geschonneck, später mit dem Pianisten Siegfried Gerlich zusammen und ist heute alleinstehend.

1997 erhielt sie aufgrund ihrer musikalischen Brecht-Hommage von den Goethe-Instituten in Irland, Schottland, England, Schweden und der Ukraine Einladungen für Konzerte. 1998 ging sie in 50 deutschen Städten auf Lesung mit ihrem Buch Eva und der Wolf. Weiterhin spielte sie zusammen mit ihrer Tochter Nina Hagen und ihrer Enkelin Cosma Shiva im TV-Film Ein Mann für gewisse Sekunden. 1999 gab es einen Auftritt mit Brecht-Bezug im Rahmen der Hamburger Kammerspiele.

Eva-Maria Hagen lebt heute in Hamburg, Berlin und der Uckermark.

Werke

Theater-, TV- und Filmographie (Auswahl)

Diskografie (Auswahl)

  • Gesang zum Defa-Film Jahrgang 45 (1966) - wurde nach Begutachtung des Rohschnitts verboten, 1990 neu montiert, 2005 durch die ARD ausgestrahlt
  • LP Nicht Liebe ohne Liebe (1979) - Russische Romanzen, Balladen, Zigeunerlieder - ins Deutsche gebracht von Wolf Biermann
  • LP Ich leb' mein Leben (1981) - Lieder von Wolf Biermann - begleitet von der italienischen Gruppe Ensemble Havadia di Milano
  • CD Das mit den Männern und den Frau'n (1995) - arrangiert und begleitet von Siegfried Gerlich
  • Michael, Michael (1985)
  • CD Wenn ich erstmal losleg... (1996) - Lieder von Wolf Biermann nach baltischen Motiven
  • CD Joe, mach die Musik von damals nach (1997) - eine Hommage zum 100. Geburtstag von Bertolt Brecht
  • CD Eva-Maria Hagen singt Wolfslieder (1999)
  • CD Eine Reise durchs Abenteuerland (2008) - 13 Hörgeschichten + Song

sowie diverse Konzert-Touren mit Chansons. Insbesondere ab 1977 Erfolge als Liedersängerin im In- und Ausland (Schweiz, Österreich, Niederlande, Schweden, Frankreich, Italien ...).

Stimme

  • CD Eva und der Wolf (2001) Econ Verlag, Hörbuch
  • CD Eine Reise durchs Abenteuerland (2008) FORMART.MEDIA, Hörgeschichten

Literatur

  • Thomas Daum: Eva-Maria Hagen. Eine Würdigung. Geißler-Verlag, Edenkoben 2000, ISBN 3-933086-76-0
  • Eva-Maria Hagen: Eva und der Wolf. Econ, München 1998, ISBN 3-430-13757-8
  • Eva-Maria Hagen: Eva jenseits vom Paradies. List Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-548-60639-3
  • Eva-Maria Hagen: Evas schöne neue Welt. Econ Verlag, München 2000, ISBN 3-430-13756-X (wurde wieder zurückgezogen! Tochter Nina sah sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt und erwirkte eine einstweilige Verfügung)

Malerei

  • Traumbilder in Öl (1999) Templin/Uckermark, danach als Teil einer internationalen Erotikausstellung in Schloss Auerstedt und Bad Windsheim zu sehen

Auszeichnungen

  • 18. Januar 1999: Carl-Zuckmayer-Medaille in Mainz wegen Verdiensten um die deutsche Sprache