Diana zur Löwen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juni 2023 um 13:35 Uhr durch Wiki1939 (Diskussion | Beiträge) (Parameterfehler gefixt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diana zur Löwen
Allgemeine Informationen
Sprache Deutsch
Genre Mode, Kosmetik, Vlog, Politik
Netzwerk Studio71
YouTube
Kanäle Diana zur Löwen
DVlogging
Gründung 12. Oktober 2012 (Diana zur Löwen)
19. Oktober 2014 (DVlogging)
Abonnenten über 600.000 (Diana zur Löwen)
über 30.000 (DVlogging)
Aufrufe über 120.000.000 (Diana zur Löwen)
über 3.500.000 (DVlogging)
Videos über 900 (Diana zur Löwen)
über 70 (DVlogging)
(Stand 14. August 2021)

Diana zur Löwen (* 20. Mai[1] 1995 in Gießen) ist eine deutsche Unternehmerin, Webvideoproduzentin und Influencerin. Sie wurde durch Inhalte im Bereich Mode und Kosmetik bekannt. Seit 2019 befasst sie sich auch mit politischen Themen.

Leben und Wirken

Diana zur Löwen wuchs im hessischen Butzbach auf.[2] Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und schloss ihr Studium 2019 mit einer Bachelorarbeit zum Thema „Erfolgskriterien bei der Produktplatzierung auf YouTube“ ab. Außerdem absolvierte sie eine von der IHK zertifizierte Ausbildung zum Projektmanager. 2018 gründete sie gemeinsam mit der gleichaltrigen Programmiererin Aya Jaff und einer Eventmanagerin ein Beratungs-Startup (Codesign Factory) zu Social-Media-Themen für mittelständische Unternehmen und fungiert darin als Geschäftsführerin.[3][4] Aus dem Unternehmen schieden sie und Aya Jaff nach knapp einem Jahr wieder aus, die Gründe blieben unklar.[5]

Mit 14 Jahren begann sie zu bloggen und mit 16 Jahren Internetvideos zu erstellen. Zur Löwen wurde zunächst mit ihren Beiträgen über Mode bekannt, indem sie auf ihrem YouTube-Kanal Fundstücke aus Secondhandläden vorführte.[6] Seit etwa 2019 wandelte sich das Profil der Kanäle zur Löwens. So erklärte sie nun häufig politische Inhalte und führte Interviews mit Politikern, bspw. mit Jean-Claude Juncker und Philipp Amthor.[7][8] Gemeinsam mit der bayerischen Sozialministerin Kerstin Schreyer warb sie dafür, dass Jugendliche eine Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher machen.[9] Beeinflusst wurde der Wandel ihrer Kanäle nach eigenen Angaben von der „Fridays for Future“-Bewegung. Ihre Beiträge befassen sich auch mit der Klimakrise. Außerdem spricht sie über Finanzthemen, Europapolitik oder sexualisierte Gewalt.[10][11] Sie versteht sich als „Internet-Erklärerin“ für Manager aus älteren Generationen und als Vermittlerin komplexer Themen für jüngere Menschen. Ihr Ziel sei es, junge Menschen „aus dieser Beauty-Blase zu holen“.[12][13] Sie lebt in Berlin, betreibt ihre Kanäle in Vollzeit und beschäftigt dafür eine Mitarbeiterin.[14]

Zum „Aktionstag gegen digitale Gewalt“ der Initiative „Stärker als Gewalt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend moderierte sie (als Unterstützerin der Initiative) am 15. Oktober 2020 eine Podiumsdiskussion mit vier Frauen, u. a. der Bundesfrauenministerin Franziska Giffey und Anna-Lena von Hodenberg, der Geschäftsführerin von HateAid.[15]

Rezeption

Diana zur Löwen wurde in den Medien als „eine der einflussreichsten“[7] oder „der erfolgreichsten Influencerinnen Deutschlands“[2] bezeichnet. Sie sei ein „Star bei Instagram mit Sex-, Flirt- und Partytipps“.[14] Begründet wurde dies meist damit, dass sie mehr als eine halbe Million Abonnenten hat. Seit 2018 wird sie regelmäßig interviewt und auch zu ihrem Politisierungsprozess befragt.[14][16]

Wolfgang M. Schmitt sieht zur Löwen als Teil derjenigen Influencer, die sich „pseudo-politisch“ geben, die aber „dezidiert nicht journalistisch“ arbeiten und „bloß ihre gefilterte ‚Personality‘ mit Lifestyle-Politik [verknüpfen]“ und sich „bei lammfrommen Politikerinterviews im Glanz des Ruhms [sonnen].“[17]

Kontroversen

Im März 2020 sorgte zur Löwen für Empörung auf Twitter, nachdem sie auf Instagram ein Video-Interview mit Wolfgang Drechsler, Afrikakorrespondent des Handelsblatts, gepostet hatte, in dem er sich unwidersprochen abwertend über „den Afrikaner“ äußerte. Nach dem Protest auf Twitter, in dem auch ihr Rassismus vorgeworfen wurde, löschte sie das Video.[18] Infolgedessen wurde sie beschimpft und zum Ziel eines Shitstorms. In einem Video-Interview[19] aus dem Jahr 2021 bei heute zum Thema Hass im Netz berichtete sie von einem „Postfach voller Hassnachrichten“ und gestand in diesem Zusammenhang ein, einen Fehler begangen zu haben, den sie versucht habe, aufzuarbeiten.

Ehrenamtliches Engagement

Für die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung produzierte sie 2017 ein Kampagnenvideo über den Lebensalltag junger Frauen in Nairobi.[20] 2019 beteiligte sie sich an der überparteilichen #diesmalwähleich-Kampagne zur Europawahl.[21]

Bei der Aktion der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (vertreten durch Sally Lisa Starken) “#stattBlumen” gegen das Gender-Pay-Gap war sie (neben Louisa Dellert) eine der kooperierenden Influencerinnen.[22] Bei der Bambi-Verleihung 2020 beteiligte sie sich (neben Gesundheitsminister Jens Spahn und anderen Prominenten) an der Kampagne “#BambihilftKindern” zu Kindern in Not in Deutschland (u. a. durch COVID-19-Pandemie in Deutschland), indem sie ein Video produzierte und auch selbst spendete.[23]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Beitrag auf Instagram. In: Instagram. 20. Mai 2021, abgerufen am 29. September 2022.
  2. a b Diana zur Löwen im Interview: „Wecke den Cheerleader in dir!“ In: Handelsblatt orange. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  3. „Ich bin nicht nur eine Reichweite, sondern eine Person“. In: Gründerszene.de. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  4. Milena Merten: CoDesign Factory: Imagenachhilfe für Unternehmen. In: Wirtschaftswoche Gründer, 19. Januar 2018.
  5. Pauline Schnor: Codesign Factory richtet sich neu aus – Influencerinnen verlassen das Startup, Business Insider – Gründerszene, 9. Juli 2019.
  6. Pia Schulte: „Das liebe ich“: Kölns Top-Influencerin: Meine Tabus – und was ich zu selten mache. In: Kölner Express. 24. August 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
  7. a b Influencerin Diana zur Löwen: „Von der Fashion-Vloggerin zur Politik-Erklärerin“. In: zdf.de. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  8. Harald Welzer: Die politische Influencerin, taz FUTURZWEI, 9. Juni 2020
  9. Deshalb gehen die Influencerinnen Diana zur Löwen und Ana Johnson einen Tag in die Kita. In: Tag24.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2020; abgerufen am 25. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tag24.de
  10. "Ich würde immer erst mal mit den Eltern sprechen". In: rbb24.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2020; abgerufen am 25. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  11. Diana zur Löwen im RTL.de-Interview: „Parteien müssen lernen, unsere Themen aufzugreifen“. In: RTL.de. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  12. Mobile First: Influencerin Diana zur Löwen erklärt, wie es geht. In: Mobilbranche.de. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  13. Diana zur Löwen will Follower politisch bilden. In: Hürryet.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2020; abgerufen am 25. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hurriyet.de
  14. a b c Diana zur Löwen im Interview: Die politische Influencerin. In: taz.de. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  15. Aktionstag gegen digitale Gewalt. In: Stärker als Gewalt. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2021; abgerufen am 30. März 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/staerker-als-gewalt.de
  16. Curd Wunderlich: Influencerin Diana zur Löwen. „Wenn ich Philipp Amthor einen Tag begleite, gibt mir niemand Geld dafür“, Welt Panorama, 28. Januar 2020 (abgerufen am 25. Juli 2020)
  17. Wolfgang M. Schmitt: Rezo - Werden Influencer jetzt politisch? In: Freitag. 2021, abgerufen am 11. Juli 2022.
  18. Rassismus unter Medienschaffenden. In: taz. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  19. Diana zur Löwen, Karl Lauterbach, Ricarda Lang: „Es ist schon sehr belastend“. Hrsg.: ZDF. Berlin 16. Februar 2021 (zdf.de [abgerufen am 29. März 2021]).
  20. #PussyisPower: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung und Endemol Shine Beyond starten Social-Media-Kampagne für starke Frauen, Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, 25. September 2017
  21. Die Europawahl einfach verpackt – geht das? Re:publica 2019
  22. Yannick von Eisenhart Rothe: Männer kriegen mehr Geld, Frauen mehr Blumen: Was kann die Aktion #stattBlumen daran ändern? In: bento.de. DER SPIEGEL (online), 20. Mai 2020, abgerufen am 29. März 2021.
  23. "Tribute to Bambi" im News-TickerEmotionale Videobotschaft: So möchte Nico Rosberg Familien Kraft schenken. In: FOCUS Online. FOCUS Online Group GmbH, 30. November 2020, abgerufen am 29. März 2021.