Bodenrod

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Bodenrod
Stadt Butzbach
Koordinaten: 50° 24′ N, 8° 33′ OKoordinaten: 50° 24′ 2″ N, 8° 33′ 9″ O
Höhe: 414 m ü. NHN
Fläche: 11,82 km²[1]
Einwohner: 326 (31. Dez. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1972
Postleitzahl: 35510
Vorwahl: 06085
Kirche und Dorfgemeinschaftshaus in Bodenrod
Kirche und Dorfgemeinschaftshaus in Bodenrod

Bodenrod ist ein Stadtteil von Butzbach im Wetteraukreis in Hessen.

Geographische Lage

Bodenrod liegt in einer Rodungsinsel im waldreichen östlichen Hintertaunus im Naturpark Taunus, rund acht Kilometer südwestlich der Butzbacher Kernstadt. Zugleich befindet es sich etwa 33 km (Luftlinie) nordnordwestlich von Frankfurt am Main und somit am Rande des Rhein-Main-Gebietes.

Die Ortschaft liegt im Talschluss des Eichelbachs, einem linken südlichen Zufluss des Solmsbachs etwas nördlich eines etwa 445 m ü. NN hohen Übergangs in das Talsystem der Usa und damit an der Wasserscheide zwischen Lahn und Main, zwei Nebenflüssen des Rheins. Der Ort hat einer naturräumlichen Untereinheit des Hintertaunus, den Bodenroder Kuppen, den Namen verliehen. Die höchsten Erhebungen in der Nähe sind der Hesselberg (ca. 518 m) im Ostsüdosten, der Gickel (505,1 m) im Osten und der Donnerskopf (485,2 m) im Südwesten. Bodenrod ist das höchstgelegene Dorf im Wetteraukreis und liegt auf 400 bis 430 m Höhe. Die Gemarkungsfläche beträgt 1182 Hektar, davon sind 973 ha bewaldet (Stand: 1961).

Nachbarorte sind Michelbach (südlich), Weiperfelden (nördlich), Maibach (südöstlich) sowie Hasselborn und Grävenwiesbach (beide westlich).

Geschichte

Am 1. Februar 1341 wurde Bodenrod erstmals unter dem Namen Badinrade (Rodung des Bado) urkundlich erwähnt.[3]

Gebietsreform

Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Bodenrod zugleich mit der Gemeinde Philippseck am 1. Februar 1972 auf freiwilliger Basis in die Stadt Butzbach eingegliedert.[4] Für Bodenrod wurde wie für jeden Stadtteil ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bodenrod angehört(e):[1][5][6]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Bodenrod: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
197
1840
  
211
1846
  
224
1852
  
212
1858
  
200
1864
  
154
1871
  
155
1875
  
147
1885
  
128
1895
  
123
1905
  
131
1910
  
132
1925
  
146
1939
  
144
1946
  
202
1950
  
184
1956
  
157
1961
  
174
1967
  
218
1970
  
168
1980
  
?
1990
  
?
2008
  
369
2010
  
360
2015
  
313
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]

Religionen

Bodenrod gehört mit den Orten Fauerbach vor der Höhe, Münster, Wiesental und Maibach zum evangelischen Kirchspiel Münster.  Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1961: 166 evangelische (= 95,40 %), 8 katholische (= 4,60 %) Einwohner

Politik

Ortsbeirat

Ortsvorsteherin ist die parteilose Susanne Zorn.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Altes Schulhaus in Bodenrod
  • Ruine der Wallfahrtskirche Mariazell[11]
  • Schulhaus mit Betsaal
  • Am Jungborn 7
  • Ehem. Forsthaus – Usinger Straße 9
  • In der Ecke o. Nr. – Bestandteil der Gesamtanlage Bodenrod
  • Am Spritzenhaus 7
  • Gesamtanlage Bodenrod
  • Kalkofen: 1750 legt der Bodenroder Bauer Johannes Hofmann der VII. Kalksteinbrüche an, um die geringen Einnahmen der Bodenroder Bauern aufzubessern.
  • Dorfgemeinschaftshaus: Neben der Eingangstür befindet sich die Gedenktafel Adolf Reichweins. Der Pädagoge und Widerstandskämpfer macht Bodenrod zu seiner ersten pädagogischen Wirkungsstätte.
  • Warnamt: Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde das Warnamt stillgelegt. Seit 1997 nutzen die Pfadfinder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Gelände als Pfadfinderzentrum Donnerskopf.[12]

Öffentlicher Personennahverkehr

Bodenrod gehört zum Rhein-Main-Verkehrsverbund. Durch Bodenrod führen die von der HLB Hessenbus GmbH betriebenen Buslinien FB-54 und FB-55, die das Dorf mit dem Bahnhof Butzbach verbinden.

Persönlichkeiten

Literatur

  • 650 Jahre Bodenrod 1341–1991. Aus der Geschichte eines Butzbacher Stadtteils. Hrsg. im Auftrag des Bürgervereins Bodenrod e.V. Butzbach-Bodenrod 1991. Haag, Gerhard (Hrsg.)
  • Dieter Wolf: Die erste urkundliche Erwähnung von Bodenrod vom 1. Februar 1341. In: 650 Jahre Bodenrod 1341–1991. Aus der Geschichte eines Butzbacher Stadtteils. Hrsg. im Auftrag des Bürgervereins Bodenrod e.V. von Gerhard Haag, Butzbach-Bodenrod 1991, S. 10 f.
  • Literatur über Bodenrod nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur über Butzbach-Bodenrod nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Bodenrod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Friedberg) und Verwaltung.
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Februar 1972 Eingliederung von Bodenrod als Stadtteil in die Stadt Butzbach.

Einzelnachweise

  1. a b c d Bodenrod, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 9. Juli 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen der einzelnen Stadtteile. In: Internetauftritt. Stadt Butzbach, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Mai 2018. (archivierte Zahlen)
  3. Die erste urkundliche Erwähnung von Bodenrod vom 1. Februar 1341. in Dieter Wolf: 650 Jahre Bodenrod 1341–1991. Aus der Geschichte eines Butzbacher Stadtteils.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 361.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 418 (online bei Google Books).
  9. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  10. Ortsbeirat
  11. Dieter Wolf: Zur Geschichte der Kapelle bzw. Kirche Mariazell. In: Gemeinde Waldsolms und Arbeitskreis „800 Jahre Weiperfelden“ (Hrsg.): 800 Jahre Weiperfelden 1207–2007. Gemeinde Waldsolms, Waldsolms 2007, S. 76–87.
  12. Pfadfinderzentrum Donnerskopf. In: donnerskopf.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  13. Reichwein-Verein (Memento vom 6. März 2007 im Internet Archive)