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Anne Kasprik

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Anne Kasprik (* 11. Juni 1963 als Anne Kasprzik in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin.

Anne Kasprik wuchs als Tochter des Regisseurs und Drehbuchautors Hans-Joachim Kasprzik (1928–1997) und der Fotografin Jutta Kasprzik in Ost-Berlin auf. Als Oberschülerin sammelte sie erste schauspielerische Erfahrungen am Arbeiter- und Studententheater in Teltow. Nach ihrem Abitur machte sie zunächst ein Regie-Volontariat beim Fernsehen der DDR und absolvierte von 1983 bis 1987 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam.

In den 1980er Jahren war Kasprik mit einem Theaterdramaturgen liiert. Aus der Verbindung entstammt der gemeinsame Sohn Alexander Kasprik (* 1985), der ebenfalls den Schauspielberuf ergriff. 1991 lernte sie den israelischen Regisseur Oren Schmuckler kennen, den sie 1994 heiratete. Von 1992 bis 1998 lebte das Paar in Köln.[1] 1999 zog Kasprik zurück nach Kleinmachnow.

Im November 2018 veröffentlichte sie unter dem Titel Ich aus dem Osten ihre Autobiografie im Eulenspiegel Verlag.[2]

Erstmals vor der Kamera stand Kasprik 1983 als Jeanne Walk für die sechsteilige Fernsehserie Einzug ins Paradies, die erst im Jahr 1987 ausgestrahlt wurde. Ihr Filmdebüt gab sie unter der Regie von Gunther Scholz in dem im März 1987 uraufgeführten DEFA-Kriminalfilm Vernehmung der Zeugen in einer Nebenrolle als Viola. In dem sechsteiligen Fernsehfilm Sachsens Glanz und Preußens Gloria verkörperte sie unter der Regie ihres Vaters die Rolle der Gräfin Maria Magdalena von Dönhoff. Horst Zaeske besetzte sie an der Seite von Uta Schorn in der siebenteiligen Arztserie Bereitschaft Dr. Federau als Schwester Carola in einer der durchgehenden Hauptrollen. Zweimal ermittelte Kasprik als Unterleutnant Görz (1988) und Leutnant Ikser (1989) in der Krimireihe Polizeiruf 110, in der sie bis 2001 auch weitere Gastrollen spielte. Unter Konrad Petzold übernahm sie 1989 in dem DEFA-Märchenfilm Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd Falada die Nebenrolle der Magd Marie. Hans-Werner Honert besetzte sie im gleichen Jahr in dem DEFA-Spielfilm Ein brauchbarer Mann als Kerstin Rudolf in einer tragenden Rolle.

Im wiedervereinigten Deutschland konnte Kasprik nahtlos an ihre Laufbahn in der DDR anknüpfen. Sie wirkte in signifikanten Haupt- und Nebenrollen in einer Vielzahl an Film- und Fernsehproduktionen. International bekannt wurde sie 1994 mit ihrer Rolle der Bridget in Terence Hills Westernkomödie Die Troublemaker, die Hills letzte Zusammenarbeit mit Bud Spencer war. In Jörg Grünlers DDR-Liebesdrama Romeo und Jutta spielte sie 2009 an der Seite von Wolfgang Stumph und Katja Riemann als Suse eine der Hauptrollen.

Kasprik übernahm neben ihren Auftritten in Kino- und Fernsehfilmen wiederholt Gastauftritte in Fernsehserien- und reihen, u. a. in Oppen und Ehrlich, Mordslust, Die Drei, Die Stadtindianer, Tatort, Der letzte Zeuge, In aller Freundschaft, Tierärztin Dr. Mertens oder in den verschiedenen SOKO-Sendeformaten des ZDF. Sie spielt auch einige feste Serienrollen. 1999 war sie in der Sat.1-Krankenhausserie Für alle Fälle Stefanie in mehreren Folgen als Elisabeth Darenfeld zu sehen. Seit 2007 verkörpert sie in der Polizeiserie Notruf Hafenkante in unregelmäßigen Abständen die Ehefrau des ehemaligen Revierleiters Polizeioberrat Martin Berger, welche vom Gericht als Betreuerin bestellt wird. In der ZDF-Telenovela Wege zum Glück – Spuren im Sand war sie 2012 in der Rolle der Wiebke Sieverstedt, einer Angestellten der Reederei Ahlsen, zu sehen.

Fernsehserien und -reihen

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Theater (Auswahl)

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  • F.-B. Habel, Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-304-7.
  • F.-B. Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8, S. 183.
  • F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01760-2.

Einzelnachweise

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  1. Bärbel Beuchler: Oren Schmuckler. 11. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019 (deutsch).
  2. Ich aus dem Osten – Neues Leben – Eulenspiegel Verlagsgruppe. In: eulenspiegel.com. 5. November 2018, abgerufen am 5. November 2018.