Technik-Museum Sinsheim

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Technik Museum Sinsheim

Eingangsbereich
Daten
Ort Sinsheim
Art
Website
ISIL DE-MUS-220719
Luftbild des Technik-Museums Sinsheim
Außen-Panorama des Museums – Sicht vom „Flugdeck“
Innenansicht einer Ausstellungshalle

Das Technik-Museum Sinsheim (Eigenschreibweise: „Technik Museum Sinsheim“, ehemals „Auto- und Technikmuseum“) ist ein 1981 eröffnetes Museum im baden-württembergischen Sinsheim. Neben den Hauptattraktionen, den beiden Überschallflugzeugen Concorde und Tupolew Tu-144, findet sich vor allem hier eine große Oldtimer- und Autosammlung.[1] Initiator und Gründer war der Unternehmer Eberhard Layher.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum bietet mehr als 3.000 Exponate auf einer Fläche von über 50.000 m² (Hallen und Freiluftausstellung, davon 30.000 m² Hallenfläche). Es zieht mehr als eine Million Besucher im Jahr an und hat 365 Tage im Jahr geöffnet. Das Museum ist mit dem Technik-Museum Speyer verbunden, das sich zirka 30 Autominuten entfernt befindet. Auf dem Gelände gibt es gastronomische Einrichtungen: Das SB-Restaurant „Concorde“ und ein Bistro.

Außerdem befindet sich auf dem Museumsgelände ein großer Spielplatz, Fahr-/Abenteuersimulatoren, eine Sprungbootanlage und ein umfangreiches Spieleparadies mit fahrbaren Mini-Autos und verschiedenen Fahrattraktionen, darunter die Kleinstachterbahn Butterfly[2], sowie mehrere Rutschen aus echten Flugzeugen heraus.

Das Museum wird vom gemeinnützigen Verein Auto + Technik Museum Sinsheim e. V. betrieben. Die Finanzierung erfolgt lediglich durch Eintrittsgelder, Spenden und Mitgliedsbeiträge.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 1980 hatten Sammler und Restauratoren die Idee, ihre Ausstellungsstücke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der Museumsverein wurde gegründet und am 6. Mai 1981 das Auto & Technikmuseum Sinsheim auf einer Gesamtfläche von 5.000 Quadratmetern eröffnet. 1982 kam die Blue Flame ins Technikmuseum, ein Rotorblatt der Groß-Windkraftanlage Growian wurde nach deren Abriss 1988 auf dem Dach einer Ausstellungshalle aufgestellt.[4]

1988 erhielt das Museum mehrere weitere Luftfahrzeuge, eine Douglas DC-3 und den Boeing-Vertol-Hubschrauber sowie eine ausrangierte Iljuschin Il-14, die mit Hilfe eines Hubschraubers der Bundeswehr auf den Museumsplatz gebracht wurde. Außerdem wurde 1988 die komplett restaurierte J.A.-Maffei-Schnelllokomotive aufgebaut. 1989 wurde eine Tupolew Tu-134 zerlegt von Manching (Ingolstadt) in das Technikmuseum transportiert.

1990 wurde die Automobilsammlung um die größte Formel-1-Ausstellung Europas erweitert.

1993 wurde das Sonntagskonzert des ZDF aus dem Museum übertragen.[5] 1995 wurde ein Haltepunkt der Deutschen Bahn am Museum eröffnet.

1996 wurde das IMAX-Kino im Technikmuseum Sinsheim eröffnet, 1998 der erste eigene IMAX-Film, „Klassiker“, vom Museum produziert.

1999 wurde die Huschke-von-Hanstein-Gedächtnishalle eröffnet.

Anfang des 21. Jahrhunderts erhielt das Museum weitere Flugzeuge für die Ausstellung: das Überschallverkehrsflugzeug Tupolew Tu-144 wurde 2000 nach Sinsheim transportiert und ab 2001 auf dem Dach der Museumshalle 2 ausgestellt. Mit der Concorde wurde 2003 ein weiteres Überschallverkehrsflugzeug nach Sinsheim transportiert und 2004 neben der Tu-144 ausgestellt. 2005 wurde das Löschflugzeug Canadair CL-215 auf dem Museumsgelände installiert.[6][7]

Im Jahr 2018 wurde der Ausstellungsteil American Dream Cars in größerem Umfang erweitert.[8]

Inhaltliche Schwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Großteil der Exponate wird von Fahrzeugen im weitesten Sinne gebildet: Von einer Kinderwagen-Ausstellung, einer originellen Fahrradsammlung, einem Bereich von Motorrädern, Personenkraftwagen, Sportwagen, Formel-1-Fahrzeugen, Dragstern und dem Weltrekord-Fahrzeug Blue Flame bis hin zu einer Militärausstellung mit Panzerfahrzeugen, sowie zahlreichen historischen (Dampf-)Lokomotiven wird eine breite Palette abgedeckt.

Den zweiten Schwerpunkt stellen Flugzeuge dar. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese begehbar. Besonders die französische Concorde und die sowjetische Tupolew Tu-144 sind die Hauptattraktionen. Die Tu-144 kam im Jahr 2000 nach über 4000 Reisekilometern in Sinsheim an, die Concorde wurde 2003 von der Air France für den symbolischen Preis von 1 € an das Museum abgegeben. Sinsheim ist derzeit der einzige Ort, an dem man beide Überschallpassagiermaschinen nebeneinander sehen kann.

Zusätzlich zu den Ausstellungen unterhält das Museum ein IMAX-3D-Kino mit modernster 4K-Technologie und einer 22×27-Meter-Leinwand.

Art der Präsentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Exponate sind thematisch in Gruppen sortiert und können vom Besucher aus unmittelbarer Nähe betrachtet werden. Zu den einzelnen Exponaten finden sich Tafeln mit den wichtigsten Daten. Seltener sind Erklärungen zu historischen Entwicklungen und den zugrunde liegenden technischen Fortschritten oder Hintergründen zu finden. Auf Wunsch werden Führungen durchs Museum angeboten, mit Erläuterungen zu den Exponaten.

Begehbare Flugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begehbare Concorde und Tu-144 im Museum

Einige der größeren Flugzeuge können begangen werden. Nach einem Anstieg durch den Passagierbereich (in dem die Inneneinrichtung allerdings entweder ausgebaut oder mit durchsichtigem Kunststoff verdeckt wurde) endet die Begehung jeweils vor dem Cockpit, das durch eine Plexiglasscheibe abgesperrt ist. Die begehbaren Flugzeuge sind:

Andere Ausstellungsstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferrari F310 von Michael Schumacher (1996) (temporäres Ausstellungsstück)
Dampfmaschine aus einem Papierwerk, Leistung: 100 kW
Raketenauto Blue Flame (1970)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Technik Museum Sinsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klassische Oldtimer im Technik Museum Sinsheim. In: Offizielle Website des Technik Museums Sinsheim. Abgerufen am 21. November 2018.
  2. Butterfly - Technik Museum Sinsheim (Sinsheim, Baden-Württemberg, Deutschland). In: rcdb.com. Abgerufen am 28. Mai 2022.
  3. Website des Fördervereins Technik Museum Sinsheim e. V.
  4. Growian Windflügel. In: Offizielle Website des Technik Museums Sinsheim. Abgerufen am 21. November 2018.
  5. Chronik der Technik Museen (Memento vom 20. März 2013 im Internet Archive). In: Offizielle Website des Technik Museums Sinsheim. Abgerufen am 24. November 2018.
  6. Geschichte der Technik Museen Sinsheim und Speyer (Memento vom 16. März 2015 im Internet Archive). In: Offizielle Website des Technik Museums Sinsheim. Abgerufen am 24. November 2018.
  7. Hans-Jürgen Schlicht: Auto & Technik Museum Sinsheim: Das große Museumsbuch. Motorbuchverlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-613-30854-1, S. 228–249.
  8. Mehr "American Dream Cars" als jemals zuvor. In: RNZ.de. 26. März 2018, abgerufen am 24. November 2018.
  9. TSG-"Phantomtor" kommt ins Museum. In: RNZ.de. 31. März 2015, abgerufen am 20. November 2018.

Koordinaten: 49° 14′ 19″ N, 8° 53′ 50″ O