Bahnhof Bocholt

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Bocholt
Bahnhof Bocholt
Bahnhof Bocholt
Bahnhof Bocholt
Daten
Lage im Netz Endbahnhof
Bauform Kopfbahnhof
Bahnsteiggleise 1
ehem. 5 (1900–1990)
Abkürzung EBCH
IBNR 8000040
Preisklasse 6
Eröffnung 1904
bahnhof.de Bocholt
Lage
Stadt/Gemeinde Bocholt
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 50′ 5″ N, 6° 37′ 14″ OKoordinaten: 51° 50′ 5″ N, 6° 37′ 14″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bocholt
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
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Der Bahnhof Bocholt ist heute der nördliche Endbahnhof der Bocholter Bahn. Er liegt ungefähr 500 Meter südöstlich der Innenstadt von Bocholt in Nordrhein-Westfalen nahe der Grenze zu den Niederlanden.

Geschichte

Der Bahnhof wurde am 1. Juli 1878 von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft zusammen mit der Bocholter Bahn eröffnet, eine in Wesel beginnende Zweigstrecke ihrer „Hollandstrecke“.

Gut zwei Jahre später, am 25. August 1880, nahm die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft die Bahnstrecke Winterswijk–Bocholt in Betrieb, der Bahnhof wurde zum Durchgangsbahnhof.

Anfang des 20. Jahrhunderts begannen die Preußischen Staatseisenbahnen mit dem Bau der Baumbergebahn von Empel nach Münster. Mit der Einweihung des ersten Teilstücks am 1. August 1901 entstand in Bocholt ein Trennungsbahnhof, genau ein Jahr später wurde er mit Inbetriebnahme des zweiten Teilstückes bis Borken sogar zum Kreuzungsbahnhof.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der durchgehende Verkehr nach Winterswijk eingestellt. Der verbliebene Personenverkehr auf dieser Strecke nach Barlo fand um 1952 ein Ende, der Güterverkehr wurde 1989 eingestellt.

Auf der Baumbergebahn endete der Personenverkehr 1974, der Güterverkehr Richtung Empel-Rees endete bis 1984, das Streckenstück ist bis Mussum als Anschlussgleis der Stadt Bocholt noch erhalten. Richtung Norden (Rhedebrügge) endete der Güterverkehr 1991. Seitdem ist Bocholt wieder ein Endbahnhof.

Mitte der 1990er-Jahre hat die Stadt Bocholt einen Triebwagen der Baureihe 628 gekauft und der Deutschen Bahn AG geschenkt, welche zum damaligen Zeitpunkt den Personenverkehr auf der Strecke nach Wesel durchführte, um so den Fortbestand der Linie zu sichern.

Bahnanlagen

Ehemaliges Empfangsgebäude

Das erhaltene Empfangsgebäude wurde im Jahr 1904 errichtet. Es beherbergt heute die Stadtbibliothek und die Stadtbildstelle.

Südlich des ehemaligen Empfangsgebäudes stand die Güterabfertigung des Bahnhof Bocholt, an der an einem Ladegleis die Züge mit Gütern beladen wurden und in Richtung Ruhrgebiet geleitet wurden.

Mitte der 1990er-Jahre wurde der Personenbahnhof komplett umgebaut, ein Inselbahnsteig abgerissen und der andere in einen Kombibahnsteig umgebaut. Gleichzeitig wurde ein neues, kleineres Empfangsgebäude errichtet, das unmittelbar in den verbliebenen Bahnsteig übergeht.

Ebenfalls gab es früher am Bahnhof einen Lokschuppen mit Drehscheibe, dort waren Dampflokomotiven beheimatet.

Bedienung

Regionalverkehr

Der Bocholter am Bahnsteig und Gleis 3

Im Schienenpersonennahverkehr wird die Kursbuchstrecke 421 durch den Regionalexpress RE 19a Der Bocholter bedient. Bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 trug die Linie die Bezeichnung RB32. Diese verkehrt täglich im Stundentakt.

Linie RE 19a Verlauf Takt Bedienung
RE 19 Rhein-IJssel-Express:
Bocholt – Hamminkeln-Dingden – Hamminkeln – Wesel-Blumenkamp – Wesel – Friedrichsfeld (Niederrhein) – Voerde (Niederrhein) – Dinslaken – Oberhausen-Holten – Oberhausen-Sterkrade – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min Abellio Rail NRW

Abellio Rail NRW bedient den Bocholter als Pendelzugbetrieb zwischen Bocholt und Wesel. Dort besteht Anschluss an die Regional-Express-Linien Rhein-Express (RE 5) und Rhein-IJssel-Express (RE 19) sowie montags bis freitags zur Regional-Express-Linie Wupper-Lippe-Express (RE 49).

Eingesetzt werden seit Dezember 2016 Dieseltriebwagen des Typs Alstom Coradia LINT für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 fuhr die frühere Linie RB 32 sonntags komplett stündlich. Die Linie RB 32 wurde zum Fahrplanwechsel 2019 in RE19a umbenannt, da die Liniennummer RB32 neu an die Rhein-Emscher-Bahn von Duisburg über Oberhausen und Gelsenkirchen nach Dortmund vergeben wurde. Bis Ende 2021 soll die Strecke nach Wesel modernisiert und elektrifiziert werden, damit der derzeit in Wesel verbleibende Zugteil des „Rhein-IJssel-Express“ (RE 19) die Fahrten der RE 19a übernehmen kann. Ursprünglich sollte bereits ab Ende 2019 geflügelt werden, doch das scheiterte an der noch nicht fertig gestellten Elektrifizierung. Durch die Flügelung des RE 19 und Durchbindung werden die Städte Bocholt und Hamminkeln zum ersten Mal schnell und umstiegsfrei an das Ruhrgebiet angebunden.

Busse

Am Bahnhof Bocholt wird die Linie RE 19 a mit den folgenden Buslinien des öffentlichen Personennahverkehrs verknüpft.

Linie Linienweg
S75 Bocholt, Bustreff – Bocholt Bf – Rhede – Borken Bf – Maria VeenB67n – Münster Hbf
61 Rees Busbahnhof – Empel-Rees Bf – Rees-Millingen Bf – Vehlingen – Isselburg, Markt – Werth – Lowick – Bocholt Bf – Bocholt, Bustreff
64 Wesel Bf – Wesel-Feldmark, Marktplatz – Wesel-Blumenkamp – Hamminkeln, Markt – Hamminkeln Weststraße – Dingden – Bocholt Bf – Bocholt, Bustreff
95 Rees Busbahnhof – Haldern Bf – Wertherbruch – Loikum – Mussum – Bocholt Bf – Bocholt, Bustreff

Außerdem bestehen folgende Umsteigebeziehungen zu Linien des Stadtbus Bocholt. Dieser verkehrt halbstündlich, der Taxibus nur nach Voranmeldung.

Linie Linienweg
C-4 Bocholt, Bustreff – Bocholt Bf – Biemenhorst
T-12 Bocholt, Bustreff – Bocholt Bf – Mussum Mozartstraße
Taxibus, verkehrt nur nach Voranmeldung
T-13 Bocholt, Bustreff – Bocholt Bf – Industriepark

Stündlich und täglich verkehrte die Linie C11 testweise für fünf Monate nach Aalten/NL. Dieses Angebot wurde jedoch zum 30. April 2018 vorerst eingestellt.[2]

Ebenso betreibt Flixbus am Bahnhof Bocholt einen Haltepunkt, von dem Reisen in Richtung Amsterdam, Freiburg und Milano (Mailand) unternommen werden können.

Zukunft

Künftig soll ein umfangreicher Umbau des Bahnhofes erfolgen. Die alte Personenunterführung soll verfüllt und nicht genutzte Gleislängen sowie Bahnsteiglängen zurückgebaut werden. Es ist beabsichtigt, alte Gleisanlagen abzubauen und es soll ein neues Gleis zur nächtlichen Zugabstellung entstehen. Das alles soll bis zur Elektrifizierung der Bahnstrecke Wesel–Bocholt geschehen. Auch steht die Frage im Raum, die Bahnstrecke Empel-Rees–Münster im Teilstück ab Bocholt zu reaktivieren. Das würde erneute große Umbaumaßnahmen erfordern.

Tarif

Im öffentlichen Personennahverkehr gilt seit 1. Januar 2012 der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif. Der Stadtbusverkehr läuft allerdings unter dem Tarif des Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe.

Commons: Bahnhof Bocholt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Deutsche Bahn AG:

NRWbahnarchiv:

Einzelnachweise

  1. Kreis und Kommunen wollen Buslinie Bocholt.de 13. Marz 2019