Bahnstrecke Toulon–Saint-Raphaël
Toulon–Saint-Raphaël | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 110 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesellschaft: | 1889–1925: SF 1925–1949: CP | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Toulon–Saint-Raphaël (ligne du littoral varois, Linie der Var-Küste) ist eine ehemalige französische Eisenbahnstrecke in Meterspur, die Toulon mit Saint-Raphaël (Var) entlang der Küste des Massif des Maures verband. Sie war die südlichste der drei Strecken der Chemins de fer de Provence.
Die 110 Kilometer lange Strecke folgte größtenteils der Küste. Sie verlief zumeist auf eigenem Gleiskörper, manchmal auf einem geschützten Randstreifen neben der Straße, fast überall entlang der damaligen Nationalstraße (Route nationale / RN) 559 (Marseille–Nizza an der Küste; seit 1986 Départementstraße / D 559[4]) – und diese häufig kreuzend – und ansonsten an der RN bzw. D 98 (Toulon–Mandelieu).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entscheidung, eine Lokalbahnstrecke zur Bedienung der Küste von Var zu errichten, wurde 1887 getroffen. Konzessionär wurde die Chemins de fer du Sud de la France (SF). Der erste Streckenabschnitt von Saint-Raphaël bis Cogolin–Saint-Tropez (33 km) wurde am 25. August 1889 eingeweiht, die Verlängerung bis Hyères (+ 51 km) am 4. August 1890.
Um der Opposition der Eisenbahngesellschaft PLM Rechnung zu tragen, die die Konkurrenz für ihre eigene Strecke von Toulon nach Hyères fürchtete, wurde zunächst Hyères als Endstation festgelegt. Erst 1905 wurde die Strecke aufgrund ihres Erfolgs nach Westen bis Toulon verlängert. Die Einweihung des Abschnitts zwischen Hyères und Toulon (23 km) erfolgte am 6. August 1905.[5]
Diese Bahnstrecke erschloss mehrere wichtige Gemeinden im Osten des Ballungsraums Toulon und der Corniche des Maures und war von großem touristischem Interesse. Sie war jedoch störungsanfällig und erforderte viele Reparaturarbeiten.
Ein am 27. November 1908 zwischen dem Generalrat des Département Var und der Compagnie des chemins de fer du Sud de la France unterzeichnetes Abkommen berechtigte letztere zum Bau mehrerer Zweigstrecken zwischen Toulon und Saint-Raphaël. Die erste war eine Strecke „von Salernes über Brignoles zu einem Punkt der Lokalbahnlinie von Hyères nach Toulon, der am Stadtrand von Le Pradet zu bestimmen ist“. Die zweite war eine Strecke „von Draguignan nach Saint-Aygulf, die an ihren Enden mit der Bahnstrecke Meyrargues–Nizza und der Lokalbahnstrecke von Saint-Raphaël nach Hyères verbunden ist“. Das Abkommen wurde durch ein Gesetz bestätigt, das dieses lokale Schmalspur-Eisenbahnnetz als von öffentlichem Interesse erklärte.[6] Dieses ergänzende Netzwerk wurde jedoch niemals verwirklicht. Die Strecke von Draguignan nach Saint-Aygulf hätte die Küstenstrecke mit der Bahnstrecke Meyrargues–Nizza verbunden, die ebenfalls von der SF betrieben wurde.
Der Erste Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise beeinträchtigten die Nutzung, und die Strecke verdankte ihr Fortbestehen nur der entschlossenen finanziellen Unterstützung durch den Generalrat von Var. Als der Staat seine Unterstützung für eine Elektrifizierung verweigerte, erwies sich die Inbetriebnahme von zehn Diesel-Triebwagen des Fabrikats Brissonneau et Lotz ab 1935 als ein beachtlicher Erfolg. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgejahre wurden der Strecke jedoch zum Verhängnis: Durch die Landung der Alliierten am 15. August 1944 bereits stark in Mitleidenschaft gezogen, wurde sie 1948 nach dem ungeklärten Brand des Depots in Fréjus offiziell geschlossen. Erstaunlicherweise waren die verbliebenen Triebwagen noch ein weiteres Jahr zur Verstärkung der unzureichenden und von der Öffentlichkeit weniger geschätzten Busse im Umlauf. Ohne weiteren logistischen Unterhalt verschwanden sie jedoch im Juni 1949.[7]
Die Straßenbahn Cogolin–Saint-Tropez
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da der Bahnhof La Foux – zunächst Cogolin-Saint-Tropez genannt – auf halber Strecke zwischen diesen beiden Gemeinden lag, wurde beiderseits der Hauptstrecke eine Querverbindung der beiden Orte als Dampfstraßenbahn gebaut. Die Route folgte auf der gesamten Strecke der Nationalstraße 98 und der RN 98A (9 km). Sie wurde am 1. Juli 1894 für die Nutzung eröffnet und erwies sich sogleich als rentabelste aller Linien des Unternehmens.
Das vorgenannte Übereinkommen vom 27. November 1908 erlaubte der Compagnie des chemins de fer du Sud de la France ferner zwei Anschlussstrecken: eine Linie „von Cogolin nach La Garde-Freinet“ und einen Abschnitt „von La Garde-Freinet nach Le Luc als Verlängerung der Linie von Cogolin nach La Garde-Freinet“. Die Bauarbeiten zur Verlängerung bis La Garde-Freinet begannen kurz vor dem Ersten Weltkrieg; sie blieb jedoch unvollendet und wurde 1921 aufgegeben.
Die Querlinie wurde offiziell am 14. Mai 1948 ebenso wie die Küstenlinie als geschlossen erklärt; tatsächlich wurden auf ihr aber noch über ein Jahr lang Arbeiter der Torpedofabrik Gassin mit einem altersschwachen Triebwagen befördert.[7]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke wurde betrieben von:
- den Chemins de fer du Sud de la France von der Eröffnung bis 1925
- den Chemins de fer de Provence (CP) von 1925 bis 1949.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lokomotive Type 020-020 Mallet[8]
- Drehgestell-Personenwagen 1. und 2. Klasse[9]
- Triebwagen Brissonneau et Lotz
Nachnutzung der Trasse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Trasse der eingestellten Strecke wurde an mehreren Stellen wiederverwendet:
- Radweg am Ostausgang von Toulon, von La Londe-les-Maures nach Bormes-les-Mimosas („chemin du train des Pignes“), von Le Lavandou nach Pramousquier
- Umleitung der RN 98 östlich von Hyères (Brücke über den Gapeau)
- Verbreiterung der D 559 (ex-RN 559) bei der Ortsdurchquerung von Le Lavandou.
Die Betriebseinrichtungen sind größtenteils verschwunden. Es sind jedoch einige Bahnhöfe erhalten, insbesondere der von Cavalière (Gemeinde Lavandou), der ein Postamt und ein angeschlossenes Rathaus beherbergt sowie der von Carqueiranne, der die Polizeistation beherbergt (die Lokomotive daneben – in Normalspur – war nicht auf der Schmalspurstrecke im Einsatz).
Eine Interessengruppe schlägt vor, einen Teil der Bahntrasse zum Bau einer Küstenbahn zwischen Sainte-Maxime und Saint-Tropez[10] zu einem Preis von 65 Millionen Euro[11] zu verwenden.
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Streckenabschnitt westlich La Londe als Radweg
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Tunnel von Le Layet im Osten von Le Lavandou, offen für Radfahrer
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Ehemaliger Bahnhof von Cavalière
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Ehemaliger Bahnhof von La Fossette
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henri Domengie: Les petits trains de jadis: Sud-Est de la France. Band 1. Ed. du Cabri, Breil-sur-Roya 1985, ISBN 2-903310-34-3 (272 S.).
- José Banaudo: Le train du littoral. In: Histoire des Chemins de fer de Provence. Ed. du Cabri, Breil-sur-Roya 1999, ISBN 2-908816-72-5 (239 S.).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jean P. Moreau: Toulon - Gare-S.F. (gare). In: moreau.fr.free.fr. 17. April 2016, abgerufen am 1. September 2023 (französisch).
- ↑ Jean P. Moreau: Hyères-Echange (gare). In: moreau.fr.free.fr. 29. März 2016, abgerufen am 1. September 2023 (französisch).
- ↑ Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. KOCHs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939, S. 397.
- ↑ Pierre Berenguier: Si la Croix-Valmer m'était contée ... Selbstverlag, 1994, S. 239 (französisch).
- ↑ site de la coordination des clients des chemins de fer de Provence (CCCP) und site de la Fédération des amis des chemins de fer secondaires (FACS)
- ↑ Loi déclarant d’utilité publique l’établissement, dans le département du Var, d’un réseau de chemin de fer d’intérêt local, à voie étroite. 16 avril 1909. In: Journal officiel de la République Française. Band 105. Imprimerie Nationale, Paris 18. April 1909, S. 3999–4010 (französisch, bnf.fr [abgerufen am 28. Oktober 2014]).
- ↑ a b Source : site CCCP
- ↑ gallica.bnf.fr
- ↑ gallica.bnf.fr
- ↑ ADLPG, association de défense de la plaine de Grimaud et du Golfe de St-Tropez. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2016; abgerufen am 30. Januar 2020 (französisch).
- ↑ L’ADLPG va collecter les réactions du public. projet de tramway. Var Matin, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2016; abgerufen am 30. Januar 2020 (französisch).