Benutzer:Albrecht62/Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie werden die Ziele nachhaltiger Entwicklung (engl.: Sustainable Development Goals – SDG) in eine nationale Strategie überführt.

Eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie wird in Deutschland seit 2002 erstellt und seit 2004 in einem vierjährigen Zyklus fortgeschrieben. Die Nachhaltigkeitsstrategie 2016 ist eine grundlegende Überarbeitung vor dem Hintergrund der von 193 UN-Mitgliedstaaten im September 2015 verabschiedeten Agenda 2030.[1] Parallel zur Überarbeitung wurde der Name in Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie geändert.[2]

Im Mai 2016 wurde zunächst ein Entwurf der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht. Am 11. Januar 2017 wurde die die Strategie von der Bundesregierung verabschiedet.[3]

Am 19. Juli 2016 haben Rita Schwarzelühr-Sutter (BMUB) und Thomas Silberhorn (BMZ) stellvertretend für die Bundesregierung zusammen mit 21 weiteren Regierungen vor dem Hochrangigen Politischen Forum für Nachhaltige Entwicklung (HLPF) (engl.: High-level Political Forum on Sustainable Development) der Vereinten Nationen zur nationalen Umsetzung der SDGs berichtet.[4][5][6][7]

Bekenntnisse der Bundesregierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland beteiligt sich an der „High-Level Support Group“, deren Mitglieder sich verpflichtet haben, beispielhaft zu einer raschen und ambitionierten Umsetzung der Agenda 2030 beizutragen[7] und sieht sich gut aufgestellt, so dass eine ambitionierte Umsetzung der SDGs gelingen kann.[8][9]

Sie erkennt die planetaren Grenzen an,[10] und bekennt sich dazu, dass der deutsche Wohlstand keine negativen Auswirkungen auf die ärmsten Ländern haben darf.[11][12]

Sie ist der Überzeugung, dass eine nachhaltige Entwicklung sich nicht primär durch technischen Fortschritt erreichen lässt[11] und erwartet, dass für die notwendigen Transformationsprozesse große Investitionen nötig sind, mit denen neue Wege zu Wertschöpfung erschlossen werden können.[13][14]

Institutionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die drei wichtigsten Gremien, mit denen die Nachhaltigkeits-Ziele vorangebracht werden sollen sind:[2]

Der Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung fungiert dabei als zentrales Steuerungsorgan.[15]

Seit 2009 besteht eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsprüfung bei Gesetz- und Verordnungsentwürfen, die in der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien (GGO) verankert ist.[16]

Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 2050 will Deutschland seine Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um 80 bis 95 Prozent mindern. Die Bundesregierung will dazu im Jahre 2016 einen Klimaschutzplan 2050 beschließen.[17][18]

2015 wurde die Entwicklung einer Zukunftsstrategie ökologischer Landbau initiiert. Ziel ist es, in absehbarer Zeit einen Flächenanteil von 20 Prozent zu erreichen. Anfang 2017 soll die Zukunftsstrategie vorliegen und mit der Umsetzung begonnen werden.[19]

"Zur Umsetzung der EU-Verpflichtungen sind nationale Luftreinhalteprogramme zu erarbeiten".[20]

Bereits erarbeitet wurden im Jahr 2010 das Energiekonzept der Bundesregierung, im Jahr 2014 die Forschungsagenda Green Economy und die Nationale Politikstrategie Bioökonomie sowie im Jahre 2016 die Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess II).[21]

Zusammen mit Wirtschaft- und Naturschutzverbänden wurde im Jahr 2013 eine Verbändeplattform Unternehmen Biologische Vielfalt 2020 ins Leben gerufen, über die das BMUB die biologische Vielfalt voranbringen will.[22][23]

SDG-Indikatoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

lfd.Nr. SDG Indikator-Nr. Bereich Indikator
1 Armut in jeder Form und überall beenden 1.1a Armut:
Armut begrenzen
Materielle Deprivation
2 1.1b Erhebliche materielle Deprivation
3 Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern 2.1a Landbewirtschaftung:
In unseren Kulturlandschaften umweltverträglich produzieren
Stickstoff-Überschuss
4 2.1b Ökologischer Landbau
5 Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern 3.1a Gesundheit und Ernährung:
Länger gesund leben
Vorzeitige Sterblichkeit
(Todesfälle pro 100.000 Einwohner unter 70 Jahren) Frauen
6 3.1b Vorzeitige Sterblichkeit
(Todesfälle pro 100.000 Einwohner unter 70 Jahren) Männer
7 3.1c Raucher-Quote von Jugendlichen (12 bis 17 Jahre)
8 3.1d Raucher-Quote von Erwachsenen (ab 15 Jahre)
9 3.1e Adipositas-Quote von Jugendlichen (11-17 Jahre)
10 3.1f Adipositas-Quote von Erwachsenen (ab 18 Jahre)
11 3.2a Luftbelastung:
Gesunde Umwelt erhalten
Emissionen von Luftschadstoffen (Index der nationalen Emissionen der Luftschadstoffe SO2, NOx, NH3, NMVOC und PM.2,5)
12 3.2b Anteil der Bevölkerung mit erhöhter PM10-Exposition in Deutschland
13 Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern 4.1a Bildung:
Bildung und Qualifikation kontinuierlich verbessern
Frühe Schulabgänger (18- bis 24-Jährige ohne Abschluss)
14 4.1b 30- bis 34-Jährige mit tertiärem oder postsekundärem Abschluss
15 4.1a Perspektiven für Familien:
Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern
Ganztagsbetreuung für Kinder
0- bis 2-Jährige
16 4.2b Ganztagsbetreuung für Kinder
3- bis 5-Jährige
17 Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreiche 5.1a Gleichstellung:
Gleichstellung in der Gesellschaft fördern
Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern
18 5.1b Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft
19 5.1c Wirtschaftliche Teilhabe von Frauen global stärken Berufliche Qualifizierung von Frauen und Mädchen durch deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit
20 Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten 6.1a Gewässerqualität:
Minderung der stofflichen Belastung von Gewässern
Gesamt-Phosphor in Fließgewässern
21 6.1b Nitrat im Grundwasser – Anteil der Messstellen in Deutschland, an denen der Schwellenwert von 50mg/l Nitrat überschritten wird
22 6.2 Trinkwasser und Sanitärversorgung:
Besserer Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung weltweit, höhere (sichere) Qualität
Anzahl der Menschen, die neu Zugang zu Trinkwasser- und Sanitärversorgung erhalten durch deutsche Unterstützung
23 Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sicher 7.1a Ressourcenschonung:
Ressourcen sparsam und effizient nutzen
Energie-Produktivität
24 7.1b Primärenergie-Verbrauch
25 7.2a Erneuerbare Energien:
Zukunftsfähige Energieversorgung ausbauen
Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch
26 7.2b Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen am Brutto-Stromverbrauch
27 Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern 8.1 Ressourcenschonung:
Ressourcen sparsam und effizient nutzen
Gesamt-Rohstoff-Produktivität: (BIP+Importe) / Raw Material Input (RMI)
28 8.2a Staatsverschuldung:
Staatsfinanzen konsolidieren – Generationengerechtigkeit schaffen
Staatsdefizit
29 8.2b Strukturelles Defizit
30 8.2c Schuldenstand
31 8.3 Wirtschaftliche Zukunftsvorsorge:
Gute Investitionsbedingungen schaffen – Wohlstand dauerhaft erhalten
Verhältnis der Bruttoanlage-Investitionen zum BIP
32 8.4 Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit:
Wirtschaftsleistung umwelt- und sozialverträglich steigern
BIP je Einwohner
33 8.5a Beschäftigung:
Beschäftigungsniveau steigern
Erwerbstätigenquote insgesamt (20 bis 64 Jahre)
34 8.5b Erwerbstätigenquote Ältere (60 bis 64 Jahre)
35 8.6 Globale Lieferketten:
Menschenwürdige Arbeit weltweit ermöglichen
Anzahl der Mitglieder des Textilbündnisses
36 Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen 9.1 Innovation:
Zukunft mit neuen Lösungen gestalten
Private und öffentliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung
37 Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern 10.1 Integration:
Schulische Bildungserfolge von Ausländern in Deutschland
Ausländische Schulabsolventen und Schulabsolventinnen
38 10.2 Verteilungsgerechtigkeit:
Zu große Ungleichheit innerhalb Deutschland verhindern
Gini-Koeffizient Einkommen nach Sozialtransfer
39 Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen 11.1a Flächeninanspruchnahme:
Nachhaltige Flächennutzung
Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche
40 11.1b Freiraumverlust in m²/je Einwohner
41 11.1c Einwohner je Siedlungs- und Verkehrsfläche (Siedlungsdichte)
42 11.2a Mobilität:
Mobilität sichern – Umwelt schonen
Endenergieverbrauch im Güterverkehr
43 11.2b Endenergieverbrauch im Personenverkehr
44 11.2c Bevölkerungsgewichtete durchschnittliche ÖV-Reisezeit von jeder Haltestelle zum nächsten Mittel- / Oberzentrum
45 11.3 Wohnen:
Bezahlbarer Wohnraum für alle
Überlastung durch Wohnkosten
46 Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen 12.1a Nachhaltiger Konsum:
Konsum umwelt- und sozialverträglich gestalten
Marktanteil von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen (perspektivisch: Marktanteil von Produkten und Dienstleistungen, die mit glaubwürdigen und anspruchsvollen Umwelt- und Sozialsiegeln ausgezeichnet sind)
47 12.1b Energieverbrauch und CO2-Emissionen des Konsums
48 12.2 Nachhaltige Produktion:
Anteil nachhaltiger Produktion stetig erhöhen
Umweltmanagement EMAS
49 Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen 13.1a Klimaschutz:
Treibhausgase reduzieren
Treibhausgas-Emissionen
50 13.1b Deutscher Beitrag internationale Klimafinanzierung Internationale Klimafinanzierung zur Reduktion von Treibhausgasen und zur Anpassung an den Klimawandel
51 Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen 14.1aa Meere schützen:
Meere und Meeresressourcen schützen und nachhaltig nutzen
Nährstoffeinträge in Küstengewässer und Meeresgewässer – Stickstoffeintrag über die Zuflüsse in die Ostsee
52 14.1ab Nährstoffeinträge in Küstengewässer und Meeresgewässer – Stickstoffeintrag über die Zuflüsse in die Nordsee
53 14.1b Anteil der nachhaltig befischten Fischbestände Nord- und Ostsee
54 Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen 15.1 Artenvielfalt:
Arten erhalten – Lebensräume schützen
Artenvielfalt und Landschaftsqualität
55 15.2 Ökosysteme:
Ökosysteme schützen, Ökosystemleistungen erhalten und Lebensräume bewahren
Eutrophierung der Ökosysteme
56 15.3 Wälder:
Entwaldungen vermeiden
Zahlungen an Entwicklungsländer für nachgewiesenen Erhalt bzw. Wiederaufbau von Wäldern unter dem REDD+-Regelwerk
57 Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen 16.1 Kriminalität:
Persönliche Sicherheit weiter erhöhen
Straftaten
58 16.2 Frieden und Sicherheit:
Praktische Maßnahmen zur Bekämpfung der Proliferation, insb. von Kleinwaffen ergreifen
Anzahl der in betroffenen Weltregionen durchgeführten Projekte zur Sicherung, Registrierung und Zerstörung von Kleinwaffen und leichten Waffen durch Deutschland
59 16.3a Gute Regierungsführung:
Korruptionsbekämpfung
Corruption Perception Index in Deutschland
60 16.3b Corruption Perception Index in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
61 Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben 17.1 Entwicklungszusammenarbeit:
Nachhaltige Entwicklung unterstützen
Anteil öffentlicher Entwicklungs-Ausgaben am Bruttonationaleinkommen
62 17.2 Wissenstransfer insbesondere im technischen Bereich:
Wissen international vermitteln
Anzahl der Studierenden und Forscherinnen/Forschern aus Entwicklungsländern sowie aus LDCs pro Jahr (/Semester)
63 17.3 Märkte öffnen:
Handels-Chancen der Entwicklungsländer verbessern
Anteil der Einfuhren aus LDCs an den gesamten Einfuhren nach Deutschland

Quelle:[24]

CO2 solarify

Status-Kennzeichnung der Indikatoren durch Wettersymbole[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Abhängigkeit davon, ob die Ziele, die den einzelnen Indikatoren zugeordnet sind bis zum Jahr 2030 erreichbar erscheinen, wird jedem Indikator ein Wettersymbol zugeordnet.[24]

Sonne Ziel wird (nahezu) erreicht
Wolke verdeckt die Sonne Entwicklung geht in die richtige Richtung
(Zielverfehlung 5-20 %)
Wolke Entwicklung geht in die richtige Richtung
(Zielverfehlung >20 %)
Gewitterwolke Entwicklung in die falsche Richtung
kein Symbol statistisch kann keine sicher Einschätung abgegeben werden

Derzeit 21 Sonnen- und neun Gewittersymbole ausgewiesen.[24]

Indikatoren mit negativer Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adipositasquote von Erwachsenen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anteil der fettleibigen Erwachsenen hat sich im Zeitraum von 1999 bis 2013 von 10,7 % auf einen Wert von 14,1 % erhöht.[25] Insgesamt 34 % der erwachsenen Bevölkerung galten 2013 als übergewichtig.[26]

Bisherige Maßnahmen der Bundesregierung: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung engagiert sich bei der Prävention von Übergewicht.[26]

Geplante weitere Maßnahmen der Bundesregierung: Der Nationale Aktionsplan IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung soll weiterentwickelt werden.[26]

Nitrat im Grundwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2014 wurde der Grenzwert von 50 mg/l Nitrat im Grundwasser bei 18,2 % der Messstellen überschritten (im Jahresmittel). Seit dem Jahr 2008 hat sich dieser Wert nicht verändert und es ist keine Entwicklung des Indikators erkennbar. Der Wert von 25 mg/l, der eine starke Belastung anzeigt, wurde an mehr als einem Drittel der Messstellen überschritten.[27]

Bisherige und geplante Maßnahmen der Bundesregierung: Das Düngegesetz und die Düngeverordnung wird im Jahr 2017 überarbeitet.[27]

Endenergieverbrauch im Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Vorstellung der Bundesregierung soll der Endenergieverbrauch im inländischen Güterverkehr (LKW > 3,5t/Schiene/Binnenschifffahrt) bis zum Jahr 2030 um 15 bis 20 % gesenkt werden. Dieser Energieverbrauch ist jedoch von 2005 bis 2014 um 7,2 % gestiegen und die Fertigungstiefe hat sich verringert, da Vorprodukte verstärkt im In- und Ausland bezogen wurden.[28]

Bisherige Maßnahmen der Bundesregierung: Stärkung der Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene.[29]

Endenergieverbrauch im Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Endenergieverbrauch im Personenverkehr innerhalb von Deutschland (Bahn, im Luft- und Straßenverkehr) soll bis zum Jahr 2030 um 15 bis 20 % gesenkt werden. In den letzten 10 Jahren (2005 - 2014) konnte dieser Energieverbrauch (nur) um 2,4 % reduziert werden.[30]

Bisherige Maßnahmen der Bundesregierung: Förderung der Elektromobilität.[29]

Geplante weitere Maßnahmen der Bundesregierung: Der Aufbau einer Tank- und Ladeinfrastruktur für alternative Kraftstoffe soll unterstützt werden.[29]

Überlastung durch Wohnkosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anteil der Personen, die in Haushalten leben, die mehr als 40 % ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für Wohnen ausgeben, liegt bei ca. 16 % und verändert sich kaum. Als Ziel für das Jahr 2030 soll ein Wert von 13 % erreicht werden.[31]

Bisherige Maßnahmen der Bundesregierung: Mietpreisbremse und Reform des Wohngeld-Rechts[32]

Energieverbrauch und CO2-Emmissionen des Konsums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Indikator bezieht sich auch auf die Produktion importierter Güter und gibt dadurch Aufschluss über die globale Umweltinanspruchnahme durch Konsumaktivitäten. Der Energieverbrauch des Konsums zeigt im Zeitraum 2005 bis 2013 eine uneinheitliche Entwicklung. Eine kontinuierliche Abnahme ist nicht zu beobachten.[33]

Bisherige Maßnahmen der Bundesregierung: Energieverbrauchskennzeichnung und Blauer Engel[34]

Geplante weitere Maßnahmen der Bundesregierung: Es sind Aufklärungsmaßnahmen angedacht, die helfen sollen, mögliche Rebound-Effekte zu verringern.[35]

Artenvielfalt und Landschaftsqualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Artenvielfalt wird ein Zustand angestrebt, wie er im Jahr 1975 bestanden hat. Da die Artenvielfalt sich jedoch kontinuierlich zurückgeht, ist eine Zielerreichung nicht absehbar.[36]

Bisherige Maßnahmen der Bundesregierung: Im Jahr 2007 wurde die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt vorgelegt.[36]

Geplante weitere Maßnahmen der Bundesregierung: Bis Ende 2025 soll ein Biotopverbund aufgebaut werden, der mindestens 10 % der Fläche eines jeden Bundeslandes umfasst.[37]

Zahlungen an Entwicklungsländer für nachgewiesenen Erhalt bzw. Wiederaufbau von Wäldern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahlungen für Wäldern unter dem REDD+-Regelwerk sollen gesteigert werden.[38]

Straftaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahl der Wohnungseinbrüch ist zwischen 1993 und 2015 um 26,4 % zurückgegangen, die Betrugsfälle sind um 82,9 % gestiegen und die Fälle von gefährlicher bzw. schwerer Körperverletzung sind um 45,1 % gestiegem. In den letzten fünf Jahren zwischen 2010 und 2015 ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche um 37,7 % gestiegen und die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruchsdiebstahl lag 2015 bei nur 15,2 %.[39]


[25] [26] [27] [28] [30] [29] [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38] [39]


Kritik am Entwurf der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung begrüßen in seiner Stellungnahme vom 20. Juni 2016, dass „keines der bisher noch nicht erreichten nationalen Ziele unter den Tisch“ gefallen ist, kritisiert jedoch, dass der Entwurf den Weg des geringsten Widerstands gehe und fordert dazu auf, mutige Veränderungen vorzunehmen.[40][41]

Germanwatch hält den Entwurf der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie für „zu zaghaft, in Teilen widersprüchlich und nicht ausreichend konfliktorientiert“ und fordert die Bundesregierung auf, „transformative internationale Partnerschaften und Kooperationen“ aufzubauen. Germanwatch unterstützt die Bundesregierung in der Forderung einer gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie auf EU-Ebene,[42] so wie es bereits der parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung auf Seite 230 des Entwurfs der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie in eindringlichen Worten gefordert hat.

Das Deutsche Netzwerk des Sustainable Development Solutions Network fordert in seiner vorläufigen Stellungnahme u. a. die Einbindung weiterer Indikatoren und die Beschreibung der geplanten institutionellen Beteiligung von NGOs und Wissenschaft am Transformations-Prozess. Außerdem wünscht es sich einen um die bestehenden Lücken ergänzten Entwurf der Bundesregierung, den es mit einer endgültigen Stellungnahme kommentieren würde.[43]

Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) spricht sich für insgesamt zehn zusätzliche Indikatoren aus und schlägt vor, die Agenda 2030 als Bezugsrahmen für das Welthandelssystem zu nutzen und die WTO-Regeln so auszulegen, dass sie in Einklang mit der 2030 Agenda stehen.[44]

Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert gleichlautend mit dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eine Stärkung des internationalen Fokus der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.[45]

Der Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung empfiehlt im Zuge der Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, dem Prinzip der Nachhaltigkeit Verfassungsrang zu geben.[46]

Kritik an der 2017 verabschiedeten Fassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Germanwatch gemängelt, dass eine Wende zu Nachhaltigkeit in Landwirtschaft und Verkehr völlig fehlt und dass deutlich werde, wie aus einer ungezügelten Globalisierung eine tragfähige internationale Zusammenarbeit gemacht werden soll.[47]

Der BUND kritisiert, „dass eine Politik, die sich vor allem am Ziel des Wirtschaftswachstums orientiert, im krassen Widerspruch zu den begrenzten Ressourcen“ steht.[48]

Die Allianz pro Schiene merkt an, dass Klimaschutz ohne Verkehrsverlagerung nicht möglich sei, dass aber Marktanteilsziele für den Schienengüterverkehr in der Nachhaltigkeitsstrategie fehlten.[49]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 25
  2. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 26
  3. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017
  4. Globale Nachhaltigkeitsziele: Deutschland stellt sich auf den Prüfstand, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), 19. Juli 2016
  5. UN-Kritik an deutscher Klimapolitik, Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR), 20. Juli 2016
  6. Bericht der Bundesregierung zum High-Level Political Forum on Sustainable Development 2016, Die Bundesregierung, 12. Juli 2016
  7. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 51
  8. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 229
  9. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Neuauflage 2016, Entwurf, Bundesregierung, Stand: 30. Mai 2016, S. 10, "Die Bundesregierung hat sich eine „ambitionierte nationale Umsetzung“ der Agenda 2030 vorgenommen."
  10. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 24
  11. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 18
  12. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Neuauflage 2016, Entwurf, Bundesregierung, Stand: 30. Mai 2016, S. 12, "Unser Wohlstand ist teilweise auf Armut und sozialen Missständen in anderen Ländern begründet."
  13. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 19
  14. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Neuauflage 2016, Entwurf, Bundesregierung, Stand: 30. Mai 2016, S. 14, "... Investitionen, die . ohne Wertschöpfung und damit Wachstum unterbleiben würden."
  15. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 27
  16. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 41
  17. Dialogprozess zum Klimaschutzplan 2050, BMUB
  18. Klimaschutzplan 2050, Impulspapier, BMUB, 10. Juni 2015
  19. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 68
  20. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 80
  21. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 123
  22. "Unternehmen Biologische Vielfalt 2020" – Eine Koalition für den Naturschutz, Bundesamt für Naturschutz
  23. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 142
  24. a b c Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 35
  25. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 77
  26. a b c d Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 78
  27. a b c Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 110
  28. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 163
  29. a b c d Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 165
  30. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 164
  31. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 168
  32. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 169
  33. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 176
  34. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 177
  35. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 178
  36. a b c Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 201
  37. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 202
  38. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 205
  39. a b Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016, Hrsg.: Die Bundesregierung, Stand: 1. Oktober 2016, Kabinettbeschluss vom 11. Januar 2017, S. 212
  40. Nachhaltigkeitsrat kritisiert Regierungsentwurf, Entwicklungspolitik.org, 21. Juni 2016
  41. Mutiger und nicht nur moderat verändern!, Der Regierungsentwurf zur Nachhaltigkeit bleibt hinter den Erfordernissen zurück, Rat für Nachhaltige Entwicklung, 20. Juni 2016
  42. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie muss konfliktorientierter und europäischer werden, German Watch, 29. Juni 2016
  43. Transformationswissen für nachhaltige Entwicklung stärken! Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie als wissenschaftlich unterstützter Lernprozess, SDSN − Germany, 24. Juni 2016
  44. Stellungnahme des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik zum Entwurf der neuen deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), 2016
  45. Stellungnahme der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum Regierungsentwurf der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, 8. Juli 2016
  46. Impulspapier des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Entwurf der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie - Neuauflage 2016, Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung, 26. August 2016
  47. Bundesregierung verabschiedet deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Entwicklungspolitik online (epo), 11. Januar 2017
  48. Neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet, sorarify, 11. Januar 2017
  49. Neue Nachhaltigkeitsstrategie spart Verkehr aus, Allianz pro Bahn, 11. Januar 2017

Kategorie:Politische Strategie Kategorie:Nachhaltigkeit Kategorie:Umweltpolitik (Deutschland) Kategorie:Entwicklungspolitik