Benutzer:ChristosV/Spielwiese

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Die heutigen deutsch-griechische Beziehungen stehen im Zusammenhang der europäischen Integration, in ihrer heutigen Form existieren sie auf instititioneller Ebene mit der Konstituierung der Bundesrepublik seit den 1950er Jahren

Byzanz und Mitteleuropa bis zur Renaissance[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.Pantaleon in Köln

812 wurde der Frieden von Aachen geschlossen. Höhepunkt der Beziehungen zwischen Mitteleuropa und dem griechisschprachigen Raum war die Heirat der byzantinischen Prinzessin Theophanu und Kaiser Otto. Sie brachte einen bedeutenden Brautschatz nach Deutschland, der in Teilen bis heute existiert. Das Interesse für byzantinische Kunst erreichte einen Höhepunkt. Das Kloster Sankt Pantaleon in Köln wurde zujener Zeit zu einem Zentrum byzantinischer Kultur. Gregorios ein byzantinischer Geistlicher, gründete ein christliches Hospiz in Burtscheid, griechisch Unterricht wurde erstmals von byzantinischen Gelehrten in Deutschland angeboten. In dieser Zeit werden auch Söldner aus Deutschland in das byzantinische Heer aufgenommen.[1]. Der Fall von Byzanz an die Türken führt zu einer Auswanderung von Gelehrten, von denen nicht wenige in Deutschland sesshaft werden, häufig als Griechischlehrer oder Übersetzer griechischer Schriften. Während der Reformation findet die griechische Kultur zahlreiche Anhänger, nicht zuletzt durch die Arbeit des Altphilologen und Sprachlehrers Martin Crusius (1526-1607). Die Gräzisierung von Namen wurde zu einem Bekenntniss zum griechischen Kulturkreis.

Philhellenismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kartenspiel mit den Konterfeis der Protagonisten des griechischen Freiheitskampfs

Seit etwa 1700 bestand eine griechische Gemeinde in Leipzig, die einerseits im Handel tätig war, andererseits zu Freundschaften zwischen Griechen und Deutschen beitrug. Goethe lernte dort Griechen kennen und übersetzte auch einige Gedichte aus dem Neugriechischen, Johannes Papadopoulos wiederum übersetzte Goethes Iphigenie ins Griechische. Werner von Haxthausen berarbeitete eine Sammlung Neugriechischer Volkslieder. Die Beschäftigung mit aktueller griechischer Literatur stand unmittelbar in Zusammenhang mit dem Anliegen sich für eine Unabhängigkeit Griechenlands einzusetzen und reichte über das bloße Studium antiker Klassiker weit hinaus. Im Verein der Philomusen waren sowohl Auslandsgriechen als auch Philhellenen organisiert. Zu den Mitgliedern der 1815 gegründeten Münchener Zweigstelle gehörten auch Maximilian I., wie auch sein Sohn, Kronprinz Ludwig I. Die Sympathie für Griechenland war keinesfalls ohne Opposition, bereits zuvor existierte auch eine Antipathie gegen östliche Christen und Griechen im Speziellen, die sich nun in einer Kritik gegen den Philhellenismus konzentrierte[2].

Frankreich und Großbritannien hatten sich bereits mit einem unabhängigen Griechenland abfinden können, während Fürst Metternich, trotz Ereignissen wie dem Massaker von Chios verbissen versuchte, die Staatsgründung zu verhindern [3]. Dass Ludwig I. der erste Monarch war, der sich für eine Unabhängigkeit Griechenlands einsetzte, trug nicht unwesentlich bei, dass dessen Sohn Otto 1832 zum ersten König Griechenlands gekrönt wurde.

König Otto und Königin Amalia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgenössisches Porträt von Amalia mit einem der von ihr favorisierten schulterfreien Kleider

König Otto schuf administrativ die Grundlagen des griechischen Staates, weiterhin gelang es ihm Auslandsgrichen als Mäzenen für sein Königreich zu gewinnen. Innen- wie aussenpolitisch gelingt es ihm jedoch nicht für Stabilität zu sorgen: Attackiert wurde sein Wirken von den europäischen Mächten, die auf die Innenpolitik seines Landes Einfluss nahmen. Er selbst hat aufgrund seiner neoabsolutistischen Auffassung von Politik nicht den Mut, eine Verfassung einzuführen und das der Mitwirkung von Untertanen zu ermöglichen.

Auch nach seiner Abdankung setzte sich König Otto von Bamberg aus für Griechenland ein, so stiftete er seine Apenage eines ganzen Jahres, um Kretern die Waffenlieferungen für deren Unabhängigkeitskampf gegen die Osmanen zu finanzieren. Die von Otto geschaffenen Grundlagen sollten seinem Nachfolger Georg I. ein funktionierendes Staatswesen und eine volle Staatskasse gewähren, die für die Finanzierung von Befreiungskriegen griechisch besiedelter Gebiete des Osmanischen Reichs nützlich war. Bis in die Gegenwart erhalten blieb, eine Orientierung an deutschen Bildungswesen und am deutschen Rechtssystem. Otto und seine Frau Amalie von Oldenburg sind das beliebteste Monarchenpaar der griechischen Geschichte, zahlreiche Straßen und sogar Orte tragen ihren Namen.

Kaiserreich und Weimarer Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Venizelos in Berlin, 1929

Während der Kolonialpolitik war Griechenland als Hafen und Zwischenstation zu den Kolonien von Interesse. Kaiser Wilhelm hatte von Sissis Erben das Schloss Achilleion auf Korfu gekauft und als Feriendomizil genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts werden zahlreiche deutsche Instututionen in Griechenland gegründet, darunter die bis heute existierenden zwei deutschen Schulen und 1872 das Deutsche Archäologisches Institut Athen.

Griechenland weigerte sich auf Seite der Allierten in den ersten Weltkrige einzutreten. Diese Haltung wurde von der griechischen Königin Sophie von Preußen (die Schwester Kaiser Wilhelms) und vom Aussenminister Georgios Streit getragen. Eine Annäherung zwischen Deutschland und Griechenland wurde durch Frankreich verhindert, welches sich in Griechenland ab 1914 verstärkt wirtschaftlich engagierte und z.B in Eisenbahngesellschaften investierte[4]. Mit der Kriegserkläung an Deutschland 1917 trat König Konstantin ab, und Griechenland wurde vorerst Republik mit Eleftherios Venizelos als Ministerpräsident.

Nach dem ersten Weltkrieg gab es keinen politischen Austausch zwischen Deutschland und Griechenland. Venizelos entschloss sich 1929 eine Reise nach Berlin zu unternehmen, Zweck der Reise war dem wachsenden Warenaustausch der beiden Länder auch ein politisches Zeichen zu geben, auch gegenüber Georges Clemenceau, der ein Jahr später Athen besuchte, betonte Venizelos, dass frühere Abneigungen gegenüber Deutschland ausschließlich nur dem deutschen Militarismus galten. Venizelos bat das Land Bayern den Mathematiker Constantin Carathéodory für ein Jahr von seiner Lehrtätigkeit zu beurlauben, damit dieser an der Reformierung des griechischen griechischen Hochschulwesens mitwirken könne.[5]

1933-45[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Berliner Flughafen, 1936: Spiridon Louis (in griechischer Tracht) wird zum griechischen Thronfolger Paul vorgelassen
Kapitulationsverhandlungen 1941
Deutsche Panzer in Athen, 1943

Am 30. Januar 1933 war die Machtergreifung durch die NSDAP in Deutschland, ab dem 13. April 1936 regierte der autoritäre Ioannis Metaxas in Griechenland. Im Mai 1934 nahm Hermann Göring eine Urlaubsreise nach Griechenland zum Anlass der poltischen Führung "Grüße [...] und das besondere Interesse Hitlers an Griechenland" mitzuteilen. Der Eindruck der deutschen Delegation war, "dass kein Volk beliebter sei in Griechenland als das deutsche" [6] Die Initiative Görings wurde in Griechenland, als eine Art Philhellenismus fehlinterpretiert[7]

Vorläufiger Höhepunkt deutsch-griechischer Beziehungen stellten die Olympischen Spiele in Berlin dar. Erstmals wird das Olympische Feuer in Olympia entfacht und mit einem Fackellauf nach Berlin getragen. Die griechische Fotografin Nelly traf Leni Riefenstahl und beriet sie zu dem Film Olympia. Das außenpolitische Amt der NSDAP erwarb Bildrechte von Nelly für seine Publikation Unsterbliches Hellas von 1937, die den Zweck hatte, eine kulturelle Verbindung herzustellen.[8]. Die Spiele selbst wurden ua. von Paul von Griechenland besucht, Spiridon Louis der Olympiasieger von 1896 taucht als Zuschauer auf und wird zur griechischen Delegation vorgelassen.

Metaxas versuchte Griechenland aus dem Geschehen des 2.Weltkriegs rauszuhalten und lehnte britische Militärhilfe ab. Am 28. Oktober 1940 wurde Griechenland von Mussolini überfallen. Es gelangt die Truppen zurückzuschlagen, so dass Deutschland mit der Besetzung Griechenland ab dem 6. April reagierte, innerhalb von 3 Wochen war ganz Grichenland besetzt. Die bisherige Haltung Griechenlands stieß auf Verständnis in Deutschland, zumal das Land sich einer Anteilnahme auf britischer Seite bisher verweigerte[9]. Auch Berichte die für Soldaten verfasst werden (zB. von Erhardt Kästner) zeichnen ein positives Bild vom Land[10]. Wenngleich auch Bulgarien und Italien an der Besetzung Griechenland beteiligt waren, sicherte sich das 3. Reich die nahezu exklusive Ausbeutung des Landes. Griechenland wurde gezwungen dem Deutschen Reich einen Kredit zu gewähren

Während bis 1941 eine eher willkürliche Beschlagnahmung von Sachgütern (Werkzeugmaschinen, Ernten, Münzgeld etc.) erfolgte, wurde anschließend die Ausbeutungs systematisiert. So wurden fortan die Beatzungskosten so festgelegt, dass sie den Wert der beschlagnahmten Güter überstiegen, Griechenland hatte die höchsten Besatzungskosten eines von Deutschen Reich besetzten Landes zu zahlen. Als der Betrag astronomische Höhen erreichte entschied Hitler diese im Fall von Griechenland in Aufbaukosten umzubenennen.[11] Am 1. Oktober 1942 wird die DEGRIGES (Deutsch-Griechische Warenausgleichsgesellschaft mbH) gegründet. Zweck der Gesellschaft Sach- und Vermögenswerte des Landes abzuziehen, sowie die Besatzungskosten einzutreiben, nachdem die Bank von Griechenland diesen Zweck nur unzureichend erfüllt hatte. Die Konfiszierung von Lebensmitteln machte sich besonders in Athen bemerkbar wo 300.000 verhungerten. 130.000 Zivilisten von der deutschen Besatzungsmacht umgebracht und 70.000 griechische Juden in Vernichtungslager deportiert[12]. Die besondere Art der wirtschaftlichen Ausbeutung Griechenland, war nie Gegenstand einer späteren Regulierung.[13]

Von 1942-1944 existierte ein deutsches Forschungsinstitut für Biologie in Piräus, das von dem Kaiser Wilhelm Institut für Biologie gegründet worden war. Die Institution war schon in den 1930er Jahren (auch als aussenpolitische Maßnahme) geplant gewesen, die Arbeit wurde jedoch vom 2. Weltkrieg überschattet[14].

1949-1974[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul, Friederike und Heuss in Bonn, 1954
Demo gegen die Junta in Stuttgart am 1.Mai 1967

Westintegration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. Februar 1952 trat Griechenland der Nato bei, am 6. Mai 1955 die Bundesrepublik Deutschland. Am 27. Februar 1953 wurde in das Londoner Schuldenabkommen unterzeichnet,dabei verzichteten 60 Gläubigerstaaten auf Schulden Deutschlands, darunter auch Griechenland, das Abgesandte zu den Verhandlungen geschickt hatte[15]. Am 25. März 1957 wurde die Bundesrepublik Gründungsmitglied der EWG, Griechenland unterzeichnete 1961 ein Assoziierungabkommen mit der EWG.

Zwischenstaatliche Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Folge des Weltkriegs befand sich Griechenland bis 1949 im Bürgerkrieg und Deutschland war geteilt, 1950 öffnet das griechische Generalkonsulat in Bonn kurz darauf eine diplomatische Mission der Bundesrepublik in Athen. Ein Abkommen regelte größere Abnahmemengen griechischen Tabaks in Deutschland, wenngleich es nicht eingehalten werden konnte, erleichterte es die Beziehungen der beiden Länder. 1952 wurde offiziell der Kriegszustand beendet und bis 1955 Grundbesitz des deutschen Staates an die Bundesrepublik zurückgegeben[16]. Seine erste Auslandsniederlassung konnte das Goethe-Institut 1952 in Athen eröffnen, dabei wurden die Aktivitäten eines seit 1837 exisierenden deutsch-griechischen Vereins angeknüpft.

Als erster Staat lädt Griechenland 1956 den Bundespräsidenten Theodor Heuss zu einem Staatsbesuch ein, und bricht somit die formelle diplomatische Isolierung Deutschlands. Zuvor hatte das griechischen Königspaar bereits Deutschland besucht. Die Einladung überbrachte Ernst August von Hannover, Bruder der griechischen Königin, im Auftrag des griechischen Königs Paul. Der Staatsbesuch wurde ein großer Erfolg, tausende Athener gingen, um das Staatsoberhaupt zu begrüßen, zum Bahnhof, wo das Begrüßungszeremoniell stattfand. Bei seiner Rückkehr in Deutschland bezeichnete Heuss die Reise als Rückwanderung in die eigene geistige Heimat.[17] Der Außenminister Heinrich von Brentano nahm die euphorische Stimmung zum Anlass, bilaterale Abkommen im Bereich Kultur und Erziehung abzuschließen. Ausländische Botschafter blieben dem offiziellen Empfang demonstrativ fern.

1960 wurde das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Griechenland geschlossen, Es regelte die Anwerbung von Gastarbeitern nach Deutschland.

Die Zeit der griechischen Junta fiel in die Zeit der sozial-liberalen Koalition und der Studentenrevolte. Der Widerstand gegen die Junta in Deutschland führte zu zahlreichen Freundschaften, die über das politischen Engagement hinausreichten. Der spätere Ministerpräsident Kostas Simitis war zu jener Zeit Professor in Gießen, der spätere Präsident Karolos Papoulias moderierte im Deutschlandfunk. Eberhard Rondholz berichtete über die Prozesse gegen die Teilnehmer des Polytechnion-Aufstandes, Günter Wallraff und der Spiegel provozierten das Obristenregime und trugen zu seiner Entlarvung bei.

1974-1990[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ähnlich der deutschen Wiedervereinigung später wurde der Beitritt Griechenlands zur EG nicht nur unter kurzfristigen wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden, sondern auch aus kulturellen und gesellschaftlichen Kriterien. Auch die Folgen waren ähnlich: Die Aufhebung protektionistischer Strukturen eines kleinen Marktes führten zu einer schnellen De-Industrialisierung, die durch Förderungen kaum kompensiert wurde. Deutschland spielte insofern eine bedeutende Rolle als dass der Bundekanzler Helmut Schmidt zu den wichtigsten Befürwortern eines Beitritts gehörte. 1981 wurde Helmut Kohl Bundeskanzler und Andreas Papandreou Ministerpräsident, beiden wurde nachgesagt "herrisch, autoritär und machtverliebt" zu sein und "Kritik als Majestätsbeleidigung zu betrachten"[18]. Griechenland gehörte zu jener Zeit den Europaskeptischen Ländern an, während die Bundesrepublik sich zusammen mit Frankreich sich zu den treibenden Kräften der europäischen Integration festigte[19].

1990-2005[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ehepaare Schröder und Simitis auf einer Veranstaltung

Deutschlang war das erste Land das Kroatien und Slowenien anerkannte. Griechenland hielt sich zurück und war eines der letzten. Für Griechenland war der folgende Jugoslawienkrieg eine wirtschaftliche Katastrophe, da mit der schließung der Transitstrecken nach Mitteleuropa, die Warenströme nur über Fähren abgewickelt werden konnte. Griechische Produkte verteuerten sich aufgrund höherer Transportkosten, importierte Waren waren in Griechenland ebenfalls teuerer. 1992 empfing Helmut Kohl den Ministerpräsidenten Mitsotakis, welcher von April 1990 bis zum Oktober 1993 das Land regierte. 1995 gründete die Griechische Kulturstiftung ihre Zweigstelle in Berlin.

Konstantinos Simitis wurde 1996 Ministerpräsident und leitete umfassende Reformen ein, die das Land stärker marktwirtschaftlich orientierten, Gerhard Schröder regierte ab 1998, in seiner Amtszeit wurde mit der Agenda 2010 das deutschen Sozialsystem und der Arbeitsmarkt reformiert und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gestärkt.

2005-heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quadriga-Preis Berlin

In Folge der Finanzkrise ab 2007 und einer Misswirtschaft verursacht durch billige Kredite nach Einführung des Euro gerät Griechenland in die Griechische Finanzkrise. Das Land wird von der schwersten Wirtschaftskrise seit seiner Gründung getroffen. Gleichzeitig nimmt die Anzahl von Emigranten aus der 3. Welt nach Griechenland zu. Durch die von Merkel initierte Regelung dass Abschiebungen von Flüchtlingen in die Länder erfolgt, in denen sie EU-Territorium betraten, ist Griechenland aufgrund der längsten Küstenlinie am schwersten Betroffen. Es hat nicht nur als Durchgangsstation zu dienen, sondern muss auch die Flüchtlinge aufnehmen die durch sein Staatsgebiet wanderten. Die seit Jahren rückläufige Zahl von Griechen in Deutschland ist erstmals wieder ansteigend, besonders Akademiker wie Ärzte und Ingenieure werden aus Deutschland angeworben, wo Mangel an bestimmten Fachkräften besteht.

Zu den Waldbränden in Griechenland 2007 war unreflektiert in der deutschen Presse zu lesen, dass das Land diese pauschal selbst zu verantworten habe. Auch war Deutschland (neben Schweden) das einzige Land, das sich die Hilfe an den Löscharbeiten bezahlen ließ. Das griechisch-deutsche Verhältnis verschlechterte sich schließlich im Zuge der Berichterstattung über die Griechische Finanzkrise. Wenngleich die Wirtschaft Griechenlands selbst für Europa eher klein ist, wurde eine systemrelevanz suggeriert, die Deutschland fremdverschuldet mitreißen könne.

Von staatlicher und privater Seite bemüht man sich, der journalistischen Hetzjagt durch Initiativen entgegenzuwirken und einer langfristigen Beschädigung der bilateralen Beziehungen vorzubeugen. So tagte erstmals am 3.-5. November 2011 in Thessaloniki die Deutsch-Griechische Versammlung. Am 3. Oktober 2010 wurde der damalige griechische Ministerpräsident Giorgos Andrea Papandreou mit dem Quadriga-Preis ausgezeichnet.

Wirtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundsteinlegung für ein Fernsprechamt in Piräus, beauftragt ist eine deutsche Firma mit der Ausführung

Traditionell unterhalten deutsche Konzerne wie Siemens oder Bayer Fertigungsstätten in Griechenland die bis in das späte 19. Jahrhundert zurückreichen[20]

Aristoteles Onassis vergab 1951 und 1952 bei mehreren deutschen Werften den Bau von 19 Tankern im Wert von 300 Mio. DM. Die Olympic Flame lief als erste im Februar 1953 bei der Kieler Howaldtswerke AG, Kiel vom Stapel. Mit den Großaufträgen gelang die Aufnahme von Krediten, die den Ausbau der Werften und die Beseitigung von Kriegsschäden möglich machten. Beteiligten Unternehmen gab er finanzielle Unterstützung. Der Ruhrstahl AG in Hattingen, die Stahlbleche walzt, räumte Onassis einen Kredit von acht Millionen Mark ein.[21] Auch stellte Onassis auf seinen Schiffen 600 deutsche Seeleute ein, die aufgrund der zerstörten oder beschlagnahmten Flotte Deutschlands keine Arbeit mehr hatten. Sitz eines Unternehmens von Onassis, der Olympic Maritime war Hamburg. Der Stapellauf der Tina Onassis in Hamburg artete schließlich zu einem großen Volksfest aus. Onassis' Konkurrent Stavros Niarchos gab ebenfalls Schiffe bei Howaldt in Auftrag.

In den 1990er Jahren wurde die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung gegründet, seit kooperiert sie mit der Weltversammlung der Auslandsgriechen (SAE).

Jüngeren Datums sind deutsche Investitionen in Infrastruktur (z.B. PPP-Projekte) und Einzelhandel. So ist Lidl in Griechenland mittlerweile eine führende Supermarktkette, vertreten ist auch die Metrogroup mit Makro, Mediamarkt, Saturn und Praktiker. Laut Deutsch-griechischer Handelskammer sind insgesamt etwa 140 bis 150 deutsche Unternehmen mit Beteiligungen aktiv. [22] Als Griechenland in den 2000er Jahren in eine wirtschaftliche Schieflage geriet, und der Export von Rüstungsgütern und Sicherheitstechnik dort zur Disposition stand, profilierten sich einige deutsche Unternehmen durch Schmiergeldzahlungen, die der Sicherung von Auftragsvergaben dienten.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Walhalla, Gedenkstätte deutscher Persönlichkeiten. Architektonisch nach Vorbild des Parthenon
Das Otto-von-Griechenland-Museum in Ottobrunn

Die byzantinische Kultur in der Renaissance und der Philhellenismus des 19. Jahrhunderts sind wohl die einschneidensten kulturellen Einflüsse aus Griechenland. Griechische Tavernen mit griechischem Wein gibt es mindestens seit dem 18. Jahrndert in Deutschland, ab dem frühen 20. Jahrhundert auch reguläre Restaurants mit griechischer Küche. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffnete der griechische Konsul Julius Menzer Griechische Weinstuben in verschiedenen deutschen Städten.

Deutschland ist kulturell in Griechenland weniger bewusst präsent, wenn auch der Einfluss faktisch groß ist, alleine schon weil der griechische Staat sich die deutsche Verwaltung stets als Vorbild nahm. Mitunter ist der deutsche Ursprung in Vergessenheit geraten, so sind fahnengeschmückte Märsche zu Feiertagen eine aus Deutschland übernommene Tradition. Die Märchen der Gebrüder Grimm sind ebenso in die griechische Kultur eingegangen wie zahlreite Traditionen des Weihnachtsfestes, so etwa der Weihnachtsbaum (im 19. Jahrhundert wurde ein Segelschiffchen zu Weihnachten geschmückt), das Singen von Weihnachtsliedern wie O Tannenbaum (griech. Fassung: "O Elato"), Weihnachtsmärkte und das Schmücken von Straßen in der Vorweihnachtszeit. Erwähnenswert ist hierbei, dass der deutsche Ursprung dieser Gebräuche nur wenig bekannt ist, hingegen wird relativ häufig darauf verwiesen, dass das Bierbrauen aus Deutschland stammt und das griechische Wort "Birra" ein Lehnwort aus dem deutschen ist,jedoch waren bierähnliche alkoholische Getränke schon seit der Antike in Griechenland bekannt.

Belastung der Beziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antigriechische Haltungen haben ihren Ursache in unhaltbaren Negativ-Urteilen gegen Byzanz: So wurde angefangen vom hochstilisierten Schisma zwischen katholisch und orthodox das hochentwickelten Rechts- und Wirtschaftssystem Ostroms zu einem "rassisch Entarteten" System diffamiert, und später auf die Griechen projeziert.[23]. Ähnlich Antisemitischer Klischees wird die wirtschaftliche Notwendigkeit einer Handelstätigkeit auf angeblich charakterliche Eigenschaften übertragen, ein frühes Beispiel findet sich in den Kara ben Nemsi-Romanen von Karl May, wo sich des Klischees der betrügerischen tückische Individuen bedient wird.[24].

Berichterstattung der Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als nach der Einführung des Euro herauskahm, dass nahezu alle Länder (Deutschland eingenommen) gegen die Konvergenzkriterien verstoßen hatten, bzw. diese sehr individuell ausgelegt hatten, wurde dies in den Medien besonders im Fall Griechenlands angelastet. Als nach der Finanzkrise ab 2007 die Griechische Finanzkrise ausbrach und eklatante Versäumnisse in der staatlichen Verwaltung Griechenlands offenlegte, begannen deutsche Medien offen Vorurteile gegen Griechen zu kultivieren. Dabei wird auf historische Vorurteile zurückgegriffen und auf die aktuelle Situation projeziert. Trotz oder wegen der über 300.000 Griechen in Deutschland war über deren Standpunkt zu dem Thema in der deutschen Presse nur sehr selten etwas zu lesen[25]. Als der Focus mit dem Titel "Betrüger in der Eurofamilie" die Venus von Milo mit Stinkefinger und in einer verdreckten griechischen Fahne gehüllt als Titelblatt zeigte, fühlten sich Bürger Griechenlands beleidigt. Eine Initaive zog vor Gericht, und bot an, die Anklage zurückzunehmen sofern sich der Focus entschuldige. Dieser ging jedoch nicht darauf ein. Eine Athener Boulevardzeitung druckte das Focus-Titelbild ab, und setzte es neben einem Bild der "Goldelse" mit einem Hakenkreuz in der Hand. Dieses Bild (ohne den Kontext) wurde dann in deutschen Medien weiterverbreitet und als Zeichen einer antideutschen Haltung in Griechenland gewertet.

Griechische Medien ihrerseits kritisieren, Finanzhilfen für Griechenland seinen stets zu spät gewährt und hätten dadurch zur Verschlimmerung der Lage beigetragen, die Auflagen seinen demütigend oder überzogen hart, was nicht zuletzt auf mangelnde deutsche Solidatität zurückzuführen sei[26].Mitunter wird in den Medien eine Hegemonie und Dominanz in Europa durch Deutschland befüchtet. Antideutsche Stimmungen stammen zumeist aus den ultralinken bis anarchistischen Lager und beziehen sich auf die wirtschaftliche Potenz und den vermeintlichen Einfluss deutscher Konzerne in der Welt.

Beziehungen Griechenlands zur DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Athener U-Bahnwagen: In der Bundesrepublik für Griechenland entwickelt und in der DDR gebaut
Mikis Theodorakis auf einem Treffen der FDJ, 1989

Die SBZ und danach die DDR suchten den Kontakt zu den Kommunisten Griechenlands und unterstützten diese im Bürgerkrieg. Als Folge erkannte Griechenland die DDR nicht an, und pflegte nur mit der Bundesrepublik diplomtische Beziehungen. Paradoxerweise wurden die Beziehungen zwischen der DDR und Griechenland während der Militärdiktatur diplomatisch und wirtschaftlich aufgewertet, obwohl man in den DDR-Medien nun vom "faschistischen Griechenland" sprach. Es entwickelte sich im Anschluss ein reger Tauschhandel zwischen den beiden Ländern die beide an Devisenknappheit litten. Beispielsweise wurden Agrarprodukte die aufgrund von Überschuss nicht auf den freien Markt kommen sollten, in die DDR exportiert und gegen Industriegüter eingetauscht, die häufig nicht Weltmarktniveau hatten. Griechenland beauftragte die DDR auch mit der Lizenzfertigung westdeutscher Schienenfahrzeuge (Intercityzüge und U-Bahnwagen). Sowohl die DDR als auch die jeweilige griechische Regierung legten Wert darauf, dass die Komunistische Partei Griechenlands nicht als Mittler fungierte.[27].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

+ http://www.phil.uni-hannover.de/topmeldung_single.html?&tx_ttnews[backPid]=1&tx_ttnews[tt_news]=2944&cHash=552a804446eddad3335dc23a4a86db28

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.griechische-botschaft.de/kultur/deutsch-griechische-kulturbeziehungen/
  2. Melina Philippou: Der Philhellenismus in Deutschland: Philhellenische Bekundungen, S.4, 2008
  3. Maria Rieder: Das System Metternich in Bayern, S.6 2008
  4. Katrin Boeckh: Von den Balkankriegen zum 1. Weltkrieg. S.210
  5. Maria Geōrgiadou: Constantin Carathéodory: mathematics and politics in turbulent times S.249
  6. Alfred Kube: Pour le mérite und Hakenkreuz: Hermann Göring im Dritten Reich, S.88
  7. Emmanouil Zacharioudakis: Die deutsch-griechischen Beziehungen 1933-1941, S.46 S.159S.168
  8. Esther Sophia Sünderhauf: Griechensehnsucht und Kulturkritik: die deutsche Rezeption von Winckelmanns Antikenideal 1840-1945, S. 196
  9. Anne Mrotzek: Die Macht der Worte – Wie die deutsche Propaganda das Kriegsgeschehen in Griechenland darstellte S.6
  10. ebenda
  11. http://www.2i.westhost.com/bg/1_7_1.html
  12. http://www.boerse-express.com/pages/863211
  13. http://www.2i.westhost.com/bg/1_7_1.html
  14. Maria Zarifi in: Susanne Heim:Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus, S.206
  15. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/als-die-griechen-den-deutschen-halfen/4625070.html Christine Cornelius: Als die Griechen den Deutschen halfen, Artikel des Tagesspiegel
  16. Pantelis M. Pantelouris: Die deutsch-griechischen Nachkriegsbeziehungen http://www.griechenland.net/dossier_details.php?sid=2
  17. Frieder Günther: Heuss auf Reisen: die auswärtige Repräsentation der Bundesrepublik. S. 84
  18. Die Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte, Band 43,Ausgaben 1-6.S.206
  19. Günter Buchstab, Hans-Otto Kleinmann, Hanns Jürgen Küsters: Die Ära Kohl im Gespräch: eine Zwischenbilanz S.137
  20. http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Griechenland/Bilateral_node.html Auswärtiges Amt.
  21. Regime der Schwiegersöhne. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1954, S. 16–21 (online).
  22. Eberhard Rondholz, Journalist: Das deutsche Griechenlandbild http://www.griechenland.net/dossier_details.php?sid=3
  23. Eberhard Rondholz, Journalist: Das deutsche Griechenlandbild http://www.griechenland.net/dossier_details.php?sid=3
  24. Eberhard Rondholz, Journalist: Das deutsche Griechenlandbild http://www.griechenland.net/dossier_details.php?sid=3
  25. http://www.vdgg.de/Tagung_MeilensteineAthen_SSS.pdf S. 15
  26. http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Griechenland/Bilateral_node.html Auswärtiges Amt
  27. http://www.uni-mannheim.de/mateo/verlag/diss/stergiou/stergiouabstract.html

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Karageoris Lines war eine griechische Reederei.

Die eingesetzten Schiffe waren älter als die der Konkurrenz. Deren Silhouette war jedoch aufwendig umgebaut worden und mutete sehr Yacht-artig futuristisch. Der Komfort der Schiffe galt als höher gemessen an den der Konkurrenz.

Die im Italien-Griechenlandverkehr eingesetzten Schiffe, die MediterreanSea wurde im 1998 in Ali-aga/Türkei abgewrackt. Die MediterreanSky liegt seit 1999 in der Bucht von Eleusis bei Piräus. Seit November 2002 liegt sie mit Schlagseite fast am Strand und wartet auf den Verkauf an einen Abwracker. Beide Schiffe sind/waren Baujahr 1953 und waren bei ihrem Ankauf durch Karageorgis auch schon fast 20 Jahre alt. greecefinikunda

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In der Liste der Baudenkmäler in Lohfelden sind alle Baudenkmäler (Kulturdenkmäler) der Gemeinde Lohfelden in Hessen aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste. Darüber hinaus gibt es weitere Häuser die Bestandteil einer Gesamtanlage sind und unter Denkmalschutz stehen.

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Eingetragen
seit
Denkmal-
nummer
Wohnhaus Im Mariental 1
Wohnhaus (Teile) Im Mariental 3
Wohnhäuser Im Mariental 7, 9, 11

Die Liste ist nach Ortsteilen sortiert. Liste der Baudenkmäler in Lohfelden-Vollmarshausen Liste der Baudenkmäler in Lohfelden-Vollmarshausen

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Das Apollon-Theater (amtlich: Δημοτικό θέατρο «Απόλλων» "Städisches Theater "Apollon") ist eine Bühne in Patras. Das Gebäude ist eine von drei vollständig erhaltenen Theatergebäuden aus der Zeit des Klassizismus in Griechenland und die Hauptbühne des Theaters der Stadt und des Umlandes von Patras(Δημοτικό Περιφερειακό Θέατρο Πάτρας).

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde von Ernst Ziller entworfen, der große Saal wird aufgrund der Logen häufig mit der Skala von Milano verglichen. 156 Stitzplätze befinden sich auf dem Parkett, darüber hinaus gibt es 56 Logen. Eingeweiht wurde das Theater am 10. Oktober 1872 mit der Aufführung von Un balo in Mashera von Verdi.