Benutzer:Vogtwiki/Testseite

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hier kannst Du, Vogtwiki, üben Artikel zu erstellen und zu editieren. Normalerweise wird kein weiterer als Du und dein Tutor BotBln diese Seite verändern. bitte keine Kategorie beispielsweise [[Kategorie:Baum]] einbauen, das ist das einzige was Du hier nicht üben kannst.


Melilotus officinalis Gelber Steinklee

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet des Gelben Steinklees ist kontinental. Es erstreckt sich von Frankreich im Westen bis Westchina im Osten, im Norden bis Süd-Fennoskandien und Estland, im Süden bis Spanien, Italien und bis Griechenland. In Nordafrika und in Nordamerika ist er eingeschleppt. Der größte Teil des mitteleuropäischen Areals ist synanthrop.

=Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8. S.396-397

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gelbe Steinklee braucht nährstoffreichen, trockenen, etwas kalkhaltigen, tiefgründigen und daher meist lehmigen Boden, der steinig sein kann; er geht auch auf Sand, Grus und auf Bahnschotter.

Er besiedelt Unkrautgesellschaften auf Ödland, Bahngelände, Kiesgruben und Steinbrüche. Er steigt in den Alpen nur vereinzelt über 1500 m auf.

Er fehlt im Mitteleuropäischen Tiefland und in Gegenden mit kalkarmem Untergrund in kleinen Gebieten; sonst kommt er in Mitteleuropa häufig vor.

Der Gelbe Steinklee enthält Cumarin-Alkaloide, aus denen bei Trocknen Cumarin abgespalten wird, und das den „Waldmeisterduft“ der Pflanze hervorruft; weitere Inhaltsstoffe sind: Flavonoide, Gerbstoffe und Schleimstoffe.

Der Gelbe Steinklee wurde in Mitteleuropa gelegentlich als Heilpflanze in der Volksmedizin eingesetzt und er wurde dort feldmäßig angebaut.

Der Gelbe Steinklee war vor der Kultivierung der Landschaft in Mitteleuropa wohl nicht heimisch; er fand erst in der Kulturlandschaft eine Lebensmöglichkeit.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.S.454

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungskarte für Deutschland




Melilotus altissimus (Hoher Steinklee)

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hohe Steinklee ist eine eurasiatische Pflanze. Sie ist nirgends häufig und weniger kontinental als Melilotus albus und Melilotus officinalis. Ihr Areal erstreckt sich von Spanien über Frankreich bis Osteuropa; nordwärts bis Großbritannien, Skandinavien und Estland.

Die Art wir überwiegend arzneilich und nicht als Futterpflanze verwendet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8. S.394-395

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hohe Steinklee braucht nährstoffreichen, zumindest zeitweise feuchten, etwas humushaltigen, lehmig-tonigen Boden, er geht aber auch auf Kiesbänke oder auf Sand.

Er besiedelt Unkrautgesellschaften an Ufern und den Rand feuchter Gebüsche. Er steigt in den Alpen nur vereinzelt über 1500 m auf.

Er fehlt in Mitteleuropa in den höheren Mittelgebirgen, in den Mittelgebirgen mit kalkarmem Gestein, im mitteleuropäischen Tiefland und im Alpenvorland in größeren Gebieten.

Der Hohe Steinklee enthält Cumarin-Glykoside, aus denen beim Trocknen Cumarin frei wird. Wegen des „Waldmeisterduftes“, den die trocknenden Stängel entwickeln, hängte man sie früher gelegentlich in die Kleiderschränke, um aus ihnen die Motten zu vertreiben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S.354

Melilotus indicus (Kleinblütiger Steinklee)

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kleinblütige Steinklee braucht nährstoffreichen, lockeren, steinigen, sandigen oder lehmigen Boden, der sogar mäßig salzhaltig sein kann.

Er besiedelt Hafenanlagen, Bahnschotter und steiniges Ödland. Er wurde nach Mitteleuropa verschleppt, und er ist dort örtlich am Unterlauf des Rheins, der Ems, der Weser, der Elbe und der Oder fast eingebürgert; sonst kommt er in Mitteleuropa nur vereinzelt und unbeständig vor.

Seine Heimat ist das Mittelmeergebiet, der Nahe Osten und Indien.

Der Kleinblütige Steinklee ist heute weltweit verschleppt. In Mitteleuropa ist er Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals aufgetreten. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schien sich die Art in Mitteleuropa auszubreiten. Mit zunehmender Befestigung von Verlandungseinrichtungen durch Betonieren uns Asphaltieren und seit dem Einsatz von Herbiziden auch im Bahnbereich scheint die Art zurückzugehen. Am ehesten tritt sie noch an Orten auf, an denen im Winter Vögel gefüttert werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S.455

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungskarte für Deutschland

Bilder: http://www.guenther-blaich.de/pflseite.php?par=Melilotus+indicus




Weißer Steinklee

Weißer Steinklee (Melilotus albus)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Steinklee (Melilotus)
Art: Weißer Steinklee
Wissenschaftlicher Name
Melilotus albus
Medik.

Der Weiße Steinklee (Melilotus albus), auch Weißer Honigklee oder Bokharaklee, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiße Steinklee ist eine sommergrüne zwei- oder einjährig überwinternde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern. Der aufrechte Stängel ist stark verzweigt. Seine Blätter sind dreigeteilt. Das mittlere oberste Blättchen ist wie bei anderen Steinklee-Arten auch länger gestielt als die seitlichen. Die Nebenblätter sind meist ganzrandig.[1]

Blütenstand, Blüte und Frucht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Der traubige Blütenstand enthält viele Blüten. Die weißen Kronblätter sind 4 bis 5 Millimeter lang. Die weißliche Hülsenfrucht ist netznervig runzelig.[1]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bestäubung erfolgt durch zahlreichen Insekten wie Bienen, Fliegen oder Falter. Die Früchte sind selbstausgebreitet durch Schütteln.[2]

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiße Steinklee ist ein kontinentales Florenelement; in West-, Nord- und Mitteleuropa ist dessen Indigenität zweifelhaft. Sein Areal erstreckt sich von Spanien, Mittelitalien, und Griechenland im Süden bis Großbritannien und Finnland im Norden; weiter ostwärts bis Westsibirien, Tibet und bis Vorderasien. In Nordamerika und in Australien ist er eingebürgert. In Europa wurde der Weiße Steinklee im 16. und 17. Jahrhundert als Heilpflanze und als Zierpflanze kultiviert, und er ist heute als Futterpflanze weltweit verbreitet; für diese Verwendung sind inzwischen Cumarin-arme Formen gezüchtet worden.[3]

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiße Steinklee braucht nährstoffreichen, trockenen, etwas kalkhaltigen, tiefgründigen und daher meist lehmigen Boden, der aber steinig sein kann, er geht auch auf Sand, Grus und auf Bahnschotter.[4]

Er besiedelt Unkrautgesellschaften auf trockenem Ödland, Bahngelände, Kiesgruben und Steinbrüche. Er steigt in den Alpen vereinzelt bis 1500 m auf.[4]

Er fehlt im mitteleuropäischen Tiefland und in Gegenden mit kalkarmem Untergrund in kleineren Gebieten; sonst kommt er in Mitteleuropa häufig vor.[4]

Möglicherweise war der Weiße Steinklee ursprünglich nur im Mittelmeergebiet, in Südosteuropa und in Mittelasien beheimatet. Nach Mitteleuropa erscheint er entlang der Flussläufe möglicherweise erst ab etwa dem 15. Jahrhundert eingedrungen zu sein. Vor allem entlang der Bahnlinien hat er sich rasch ausgebreitet. Als Rohbodenpionier und als Kiesfestiger wird er gelegentlich zur „Bodenverbesserung“ angesät.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band, Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6. völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band, Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
  2. Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6. völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
  3. Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8. S. 395-396
  4. a b c d Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weißer Steinklee (Melilotus albus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vogtwiki/Testseite. auf FloraWeb.de Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.




Betula nana (Zwerg-Birke)

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zwerg-Birke ist eine eurosibirisch-nordamerikanische Pflanze. Ihr Areal erstreckt sich von Island, Spitzbergen, Schottland, Skandinavien (südwärts bis Südnorwegen und Südschweden), Finnland, das Baltikum, Nordrussland (südwärts bis 58° nördlicher Breite); ostwärts bis ins Jenisei-Gebiet; vereinzelt kommt sie in der norddeutschen Tiefebene und in den deutschen Mittelgebirgen, den Ardennen, dem Jura, in den Alpen und in den Karpaten vor; weitere Fundorte gibt es in Nordamerika (Labrador) und in Grönland.

Literatur:

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae, Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9.S.343

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zwerg-Birke braucht sauren und nährstoffarmen Torfboden.

Sie gedeiht daher nur in Hochmooren, und sie geht kaum in Zwischenmoore bzw. in Gebüsche, die unmittelbar an die Moorgrenzen reichen. Sie steigt in den Alpen bis etwa 1500 m auf, und sie ist dort sehr selten.

In Mitteleuropa kommt sie vereinzelt im Tiefland südlich von Uelzen vor, desgleichen in Harz, im südlichen Alpenvorland; sehr selten findet man sie in den Mooren des Schweizer Jura und des Französischen Jura. Stan Die Zwerg Birke ist in Mitteleuropa ein Überbleibsel aus der letzten Vereisungsperiode. Sie kam hier schon immer nur sehr vereinzelt vor. Eine gewisse Ausnahme bildet der Schweizer Jura, wo viele Standorte bekannt waren.

Die Zwerg-Birke hat besonders viele ihrer noch vor rund 150Jahren in Mitteleuropa benannten Standorte verloren, weil sie Moore abgetorft oder „meliorisiert“ wurden. In den Alpen selbst hat möglicherweise auch der Rückgang der Gletscher, der seit Jahrzehnten zu beobachten ist, zu einem Standortverlust geführt; denn dort kommt sie in Gletscherwassertümpeln unweit der Endmoräne noch vor.

Literatur

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S.292 S.292

Betula pendula (Hänge-Birke)

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hänge-Birke ist eine eurosibirische Pflanze. Uhr Areal erstreckt sich in Europa nordwärts bis 69° nördlicher Breite (sie fehlt auf Island); südwärts bis Katalonien, Sizilien (Ätna), Mazedonien, Kleinasien und Nordpersien; ostwärts bis ins Gebiet des Jenissei und des Altai.

Literatur

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae, Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9. S. 343-345

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hänge-Birke liebt lockeren, sandigen Boden, sie geht aber auch in Bruchwälder, in Auwälder, auf Moore, auf Gesteinsschutt und in Heiden.

Sie gedeiht bei hoher Luftfeuchtigkeit besser als in extrem trockenem Klima. Sie steigt in den Alpen bis auf über 1800 m auf. In Mitteleuropa kommt sie häufig vor.

Die Hänge-Birke bildet mit der Moor-Birke, Betula pubescens leicht Bastarde. Wo beide Arten vorkommen, überwiegen oft die hybriden Formen. Da die Hänge-Birke dipolid, Betula pubescens tetraploid ist und damit selbststeril. Man glaubt indessen beweisen zu können, dass auch in die diploide Hänge-Birke bzw. in die tertraplöide Betula pubescens einzelne Gene jeweils der anderen Art „eingedrungen“ sind, so dass hier eine „introgressive“ Hybridisation vorliegen würde. Solche Bastard-Typen gelten als besonders vital.

Literatur

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S.288

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hänge-Birke ist ein sommergrüner bis maximal 30 m hoher, in der Jugend schnellwüchsiger Baum. Er wird meist nur 50-80 Jahre alt, seltener bis etwa 100 Jahre. Die forstliche Umtriebszeit beträgt 60-80 Jahre. – Die Rinde ist weiß, glatt, zuerst eine „Spiegelrinde“, später eine Ringelborke, zuletzt eine Schuppenborke mit schwarzen, rautenförmigen Einrissen. Die Weißfärbung der Rinde erfolgt hier durch einen Triterpen-Farbstoff, das sogenannte Betulin. Die weiße Färbung verhindert bei hoher Lichteinstrahlung eine zu starke Erwärmung; gleichzeitig schützt Betulin vor Fäulnis. – Der Baum hat ein flaches Herzwurzelsystem mit einer Ektomykorrhiza z.B. mit eine, Birkenpilz, oder auch mit anderen Pilzarten.

Die einhäusigen, hängenden männlichen Blüten vom „Kätzchenblumen“-Typ werden schon im Vorjahr angelegt und verursachen eine Windbestäubung. Die weiblichen Kätzchen stehen aufrecht bis abstehend an diesjährigen Trieben. Der Pollen ist ca. 0,03 mm breit. Je Staubblatt werden 10.000, je Kätzchen 5 Millionen Pollenkörner gebildet. Trotz ihrer Windbestäubung ist die Art eine wichtige erste Pollenquelle für Honigbienen. Die Art erreicht ihre Blühreife nach 10-30 Jahren; sie ist ein bedeutender Erreger von Heuschnupfen.

Blütezeit ist von April bis Mai.

Die Früchte sind insgesamt 5 mm breite, nur 1,3 mg schwere Nüsse mit beiderseits 2 mm breiten Flügeln. Die herabhängenden Fruchtstände zerfallen bei der Reife, wobei die Früchte gemeinsam mit den sie tragenden sterilen Fruchtschuppen freigelassen werden. Es erfolgt eine Windausbreitung als Segelflieger mit einer theoretischen Flugweite bis 1,6 km; daneben erfolgt eine Bearbeitungsausbreitung durch Körnerfresser und durch zahlreiche andere Vögel, bei Nässe kommt es zu einer Ausbreitung als Wasserhafter, auch ein Schwimmausbreitung ist dann möglich.

Die Fruchtreife liegt zwischen Juli und September.

Der Baum bildet als Wintersteher alljährlich reichlich Früchte; diese sind Lichtkeimer; sie sind außerdem eine wichtige Nahrung für Singvögel.

Literatur

  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korr. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1. S. 145-147

Verwendung als Heilpflanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Heildrogen dienen die getrockneten Laubblätter, Betulae folium (PhEur). Weiterhin der durch Trockenen Destillation der Rinde und der Zweige gewonnene Birkenteer, Oleum Rusci.

Wirkstoffe sind: In den Blättern Flavonoide, vor allem Hyperosid, Avicularin und Quercitrin; daneben Spuren ätherisches Öl mit Sesquiterpenoxiden, Triterpenester vom Dammaran-Typ, Phenolcarbobsäuren, Kaliumsalze und Ascorbinsäure.

Im Birkenteer Guajakol, Kresole Brezcatechin und weitere Phenole.

Anwendung: Birkenblätter wirken harntreibend (wohl in erster Linie wegen der Flavonoide). Es kommt zur vermehrten Ausscheidung von Wasser ohne eine Reizung des Nierenparenchyms. Angewendet werden die Droge selbst, häufig auch in Kombination mit weiteren harntreibenden pflanzlichen Mitteln in Teemischungen, oder Extrakte in Fertigpräparaten zur Durchspülungstherapie bei leichteren bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, zur Vorbeugung von Harngrieß und Harnsteinen sowie zu zur unterstützenden Behandlung von rheumatischen Beschwerden.

Beliebt ist die Anwendung in Frühjahrskuren zur „Blutreinigung“.

Birkenteer wird heute nur noch selten in Salben gegen Hautparasiten (Krätzmilben) und Ekzeme.

Bedenklich erscheint das Vorkommen möglicherweise Krebs erregender Inhaltstoffe, so dass von einer diesbezüglichen Anwendung abgeraten wird.

Aus dem in der Rinde von Birken-Arten vorkommenden pentazyklischen Triterpenalkohol Betulin konnte halbsynthetisch Betulinsäure hergestellt werden. Diese Substanz ist in der Lage, bei Melanom-Zellen und auch bei anderen Tumor-Zellen den programmierten Zelltod, die Apoptose; auszulösen. Über die Verwendbarkeit von Betulinsäre bei Krebserkrankungen wird derzeit intensiv geforscht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ingrid und Peter Schönfelder: Das Neue Handbuch der Heilpflanzen, Botanik Arzneidrogen, Wirkstoffe Anwendungen, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2011, ISBN 978-3-440-12932-6 S. 91-93

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungskarte für Deutschland

Bilder: Steckbrief


Betula pubescens (Moor-Birke)

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moor-Birke ist eine eurosibirische Pflanze. Ihr Areal erstreckt sich in Europa bis 69° nördlicher Breite (sie kommt auch auf Island vor); südwärts bis Katalonien, bis zum Alpensüdfuß, bis Serbien, Montenegro, bis zu den Karpaten und Südrussland (ohne die Steppen-Gebiete); bis zum Kaukasus; durch Russland und Sibirien zwischen 50° und 70° nördlicher Breite ostwärts bis und Gebiet der Lena und des Baikalsees.

Literatur

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae, Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9. S. 345-346 S. 345-346

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moor-Birke braucht nassen, nicht besonders nährstoffreichen Boden, der eher sauer als neutral oder basisch reagieren sollte.

Sie besiedelt vor allem Moore und Heiden; sie geht aber in den Alpen auch in den Latschengürtel, ja sie ist hier sogar häufiger und offensichtlich konkurrenzfähiger als die Hänge-Birke. Sie steigt in den Alpen bis über 2000 m auf.

In Mitteleuropa kommt sie zerstreut vor, und sie bildet an ihren Standorten oft kleinere und größere Bestände.

Von der Moor-Birke gibt es einige Gartenformen.

Literatur

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S.290

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungskarte für Deutschland


Betula humilis (Strauch-Birke)

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strauch-Birke ist eine eurosibirische Pflanze. Ihr Areal erstreckt sich in Europa vom Nordosten her (Baltikum, Norddeutschland) bis Süddeutschland, bis zum Alpenvorland und bis zu den Karpaten (sie fehlt aber in Westeuropa, in Skandinavien und in Finnland); ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich hauptsächlich zwischen 50° und 65° nördlicher Breite einschließlich Nord- und Mittelrussland, Sibirien, dem Jenissei-Gebiet, dem Amur-Gebiet und dem Altai-Gebiet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae, Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9. S.346-347

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strauch-Birke braucht sauren und eher nährstoffarmen als nährstoffreichen Boden.

Sie besiedelt Hoch- und Zwischenmoore. Im Gebirge steigt sie bis etwa 800 m auf.

Sie fehlt im mitteleuropäischen Tiefland westlich der Elbe; östlich von ihr kommt sie zunächst sehr selten vor, sie tritt aber nach Osten hin etwas häufiger auf; im Hegau und im Alpenvorland kommt sie selten vor, im eigentlichen Alpen-Gebiet findet man sie nur vereinzelt (z.B. bei Oberammergau, und bei Garmisch-Partenkirchen, bei Salzburg und im Lungau); in Mitteleuropa kommt sie an Ihren Fundorten meist nur in kleineren Beständen vor.

Das Hauptareal der Strauch-Birke erstreckt sich von Nordosteuropa durch Sibirien bis etwa zum Jenissei; dort kommt sie teilweise in großen Beständen vor. In Mitteleuropa sind ihre Bestände indessen dezimiert worden, und altbekannte Standorte sind zum Teil erloschen, weil man Moore „meliorisiert“ und in Kultur genommen oder abgebaut hat.

Die mitteleuropäischen Standorte müssen als Überbleibsel aus der letzten Vereisungsperiode angesehen werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S. 290

Ononis spinosa (Dorniger Hauhechel)

Allgemeine Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dornige Hauhechel ist eine europäische Pflanze mit vorwiegend subozeanischer Verbreitung. Sein Areal erstreckt sich von Frankreich (ohne die Atlantikküste) im Westen bis Polen und Rumänien im Osten; nordwärts reicht das Areal bis Südschottland und Skandinavien; südwärts bis zu den Pyrenäen und Mittelitalien.

Literatur

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8. S.390-392

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dornige Hauhechel braucht nährstoffarmen, kalkhaltigen und trockenen Boden.

Er besiedelt Halbtrockenrasen, Wegränder und extensiv genutzte Weiden.

Er fehlt im mitteleuropäischen Tiefland und in den höheren Mittelgebirgen in größeren Gebieten; insgesamt kommt er in Mitteleuropa zerstreut vor.

Die Dornige Hauhechel enthält ätherisches Öl.

Literatur Format gibt es so nicht:

  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X S. 446 bitte ersetzen mit → Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X. S. 446

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dornige Hauhechel ist ein wintergrüner, dorniger, 30-60(-100) cm hoher Halbstrauch und ein Chamaephyt. Er weist folgende Trockenheitsanpassungen auf: Er besitzt Sprossdornen, die oberen Blätter sind schmal und auf die Endfieder reduziert (dafür ist aber der Blattgrund erweitert), und er ist ein Tiefwurzler. Die Pflanze ist reich an ätherischen Ölen; sie besitzt Wurzelknöllchen mit Stickstoff bindenden Bakterien; außerdem weist sie eine VA-Mykorrhiza auf.

Die Blüten sind „Pollen-Schmetterlingsblumen mit Pumpmechanismus“. Das Heraustreten des Pollens lässt sich durch Herabdrücken des Schiffchens mit einem Bleistiftdemonstrieren. Später bildet sich durch Abnutzung ein Klappmechanismus heraus. Die Blüten sind mit Strichsaftmalen ausgestattet. Es wird kein Nektar angeboten, entsprechend sind alle Staubblätter zu einer Röhre verwachsen. Umso erstaunlicher ist es, dass Bienen die Hauptbesucher sind.

Die Früchte sind wenigsamige Hülsen mit einem Austrocknungsmecanismus, der auch als Selbstausstreuer und als Tierstreuer funktioniert, daneben unterliegen die Samen der Zufallsausbreitung. Fruchtreife ist von August bis September.

Literatur

  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korr. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1. S. 544-545

Verwendung als Heilpflanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heildrogen sind die getrocknete, Hauptwurzel, Ononidis radix (PhEur), die trockneten Wurzelstöcke und Wurzeln Ononis spinosa auch als ethanolisches Decoctum (HAB) und die zur Blütezeit geernteten frischen, oberirdischen bzw. unterirdische Pflanzenteile.

Wirkstoffe sind: Isoflavonoide (Formononetin, Ononin, Trifolirhizin, Genistein), Triterpene wie Onocerin (Onocol), ätherisches Öl mit Anethol; Carvon und Menthol, Das Pterocarpan-Derivat Medicarpin, Spionin, , einantibakteriell wirkendes Glykosid, Phytosterole und Lectine.

Anwendungen: Zubereitungen aus der Hauhechelwurzel wirken harntreibend, sie eigenen sich zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Behandlung von Harnsteinen.

Die Volksheilkunde nutzt die Droge bei Gicht, bei rheumatischen Beschwerden und bei chronischen Hauterkrankungen.

Auf welchen Inhaltsstoffen die Wirksamkeit beruht, ist nicht geklärt, zur Zeit werden die Isoflavonoide bestimmend für die Wirksamkeit angesehen.

Literatur

  • Ingrid und Peter Schönfelder: Das Neue Handbuch der Heilpflanzen, Botanik Arzneidrogen, Wirkstoffe Anwendungen. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2011, ISBN 978-3-440-12932-6, S. 314.