Burg Ehrenfels (Hessen)

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Burg Ehrenfels
Burgruine Ehrenfels vom Rhein aus gesehen, Südost-Ansicht

Burgruine Ehrenfels vom Rhein aus gesehen, Südost-Ansicht

Staat Deutschland
Ort Rüdesheim am Rhein
Entstehungszeit um 1210
Burgentyp Höhenburg, Hanglage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Unbekannte Zuordnung
Geographische Lage 49° 59′ N, 7° 53′ OKoordinaten: 49° 58′ 31″ N, 7° 52′ 50″ O
Burg Ehrenfels (Hessen)
Burg Ehrenfels (Hessen)

Die Burg Ehrenfels ist die Ruine einer Hangburg westlich von Rüdesheim am Rhein auf halber Strecke nach Assmannshausen im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen. Sie steht am nordöstlichen Rheinufer am steilen Hang des Rüdesheimer Berges, der mehrere der besten Weinlagen Deutschlands umfasst.

Von der einstigen knapp 600 m2[1] großen Zollburg sind die 4,6 Meter dicke, 20 Meter hohe Schildmauer mit ihren zwei 33 Meter hohen Ecktürmen sowie Reste des Palas und eines Torbaus erhalten.

Seit 2002 ist die Burg Ehrenfels Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Geschichte

Das Erzstift Mainz wurde während des Streits zwischen Philipp von Schwaben und dem Sohn Heinrichs des Löwen, Otto, um die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches durch Pfalzgraf Heinrich I. angegriffen.

Die Burg Ehrenfels wurde dann eventuell gegen 1211 durch Philipp von Bolanden im Auftrag Erzbischofs Siegfried II. von Eppstein als Antwort auf den anfangs erwähnten Angriff gebaut.

Obwohl von Bolanden die Burg mit eigenen Mitteln erbaute, erhob das Erzbistum Mainz Anspruch auf die Burg, als von Bolandens Witwe Beatrix Dietrich von Heinsberg heiratete. 1222 wurde die Burg durch königliches Urteil Mainz zugeschlagen. Sie wurde mit kurmainzischen Burgmannen besetzt und gegen Mitte des 13. Jahrhunderts Zollstation. Die eigentliche Zollstelle lag am Fluss und stand im Zusammenhang mit dem Binger Mäuseturm.

1301 wurde die Burg während des Rheinischen Zollkriegs der Kurfürsten gegen König Albrecht Stützpunkt des Mainzer Erzbischofs Gerhard II. von Eppstein und nach dem Sieg Albrechts für fünf Jahre an Gottfried von Brauneck übergeben. Stiftsverweser Kuno II. von Falkenstein baute die Anlage aus, nachdem sie ihm 1353 in der zweiten Mainzer Stiftsfehde verpfändet wurde. Erzbischof Gerlach von Nassau versuchte die Pfändschaft aufzulösen, indem er behauptete, Kuno wolle ihn ermorden lassen, und besetzt 1356 die Burg.

Im Dreißigjährigem Krieg wurde die Burg mehrfach belagert und von verschiedenen Kriegsparteien besetzt.

Zollhaus unterhalb der Burg 1646

Über die Verwüstung der Burg gibt es zwei Theorien. Eine besagt, Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt habe die Burg 1636 niederbrennen lassen, um zu verhindern, dass sie als Schlupfwinkel dient. Als gesichert gilt jedoch, dass die Anlage 1689 im Laufe des Pfälzischen Erbfolgekriegs unter dem französischen Marschall Nicolas Chalon du Blé, marquis d’Huxelles schwer beschädigt wurde. Die äußeren Burganlagen wurden beim Anlegen weiterer Weinberge entfernt.

Die Burg, die 1866 an Preußen fiel, befindet sich heute im Besitz des Landes Hessen.

Veranstaltungen

Burg Ehrenfels
Burg Ehrenfels (Hessen) 2011

Rhein in Flammen am 1. Samstag im Juli: Großfeuerwerke und Schiffsrundfahrt am Mittelrhein von Trechtingshausen mit Burg Reichenstein, entlang Burg Rheinstein, Assmannshausen, Binger Mäuseturm, Ruine der Burg Ehrenfels (Hessen), Bingen am Rhein mit Burg Klopp nach Rüdesheim am Rhein mit der Brömserburg.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Wartberg-Verlag, Gundensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6.
  • Otto Piper: Burgenkunde. Bauwesen und Geschichte der Burgen zunächst innerhalb des deutschen Sprachgebiets. Reprint der Ausgabe des Piper&Co-Verlags von 1912. Weltbild, Augsburg 1994, ISBN 3-89350-554-7, S. 266–267.
  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990 ISBN 3-89214-017-0, S. 305f.

Weblinks

Commons: Burg Ehrenfels – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Augsburg, Bechtermünz-Verlag 1996, ISBN 3-86047-219-4, S. 165.