David Rabinowitch

David Rabinowitch (* 6. März 1943 in Toronto, Ontario) ist ein kanadischer Bildhauer und Zeichner.[1]
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Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
David Rabinowitch wurde 1943 in Ontario, Kanada als Sohn einer Architektin und eines Philosophen geboren. Sein Zwillingsbruder ist der Bildhauer Royden Rabinowitch.[2] Schon früh begann er sich mit Philosophie zu beschäftigen. Spinozas Ethik las er mit acht, und mit sechzehn Jahren Kants Kritik der reinen Vernunft.[3] Sein philosophisches Interesse fließt mit in seine Kunst ein.[4]
Rabinowitch studiert von 1963 bis 1966 Naturwissenschaften und Englische Literatur an der University of Western Ontario, beschäftigt sich zeitgleich mit Malerei. Die erste Einzelausstellung fand 1968 statt. 1972 übersiedelte er nach New York und hatte von 1974 bis 1975 einen Lehrauftrag an der Yale University. Von 1984 bis 2007 war er als Professor für Bildhauerei an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf tätig.
Seit 1968 stellt Rabinowitch Arbeiten aus massivem Walzblech her und arbeitet direkt am Boden.
Fasziniert von der Architektur der romanischen Kirchen Kölns, verfertigte Rabinowitsch zwischen 1973 und 1978 46 Entwurfsskizzen und 280 Werkbuchzeichnungen (Church Drawings),[5] die er dem Sammler Willi Kemp überließ, der sie im Rahmen der Schenkung seiner umfangreichen Sammlung dem Düsseldorfer Museum Kunstpalast vermachte.
„Neben der Skulptur markiert im Werk Rabinowitchs die Zeichnung einen formal vollkommen eigenständigen Bereich. Wie die Skulpturen erheben sie den Anspruch, Wahrnehmung zu thematisieren. (…) Er strebt die Auseinandersetzung mit Volumen an und lotet variantenreich die Beziehungen zwischen Masse und Maß aus, um grundsätzlich die »Konstruktion des Sehens« zu erforschen. Im Prozess des Betrachtens sollen die Prinzipien unserer Wahrnehmung nachvollziehbar bzw. erkennbar werden.“
Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2012 Akira Ikeda Gallery, Tokyo, Japan
- 2004 National Gallery of Canada, Ottawa
- 2004 Kunstmuseum Winterthur, Winterthur
- 2000 Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster
- 1999 Galeria Zachęta, Warschau, Polen
- 1999 Galerie Starmach, Krakau, Polen
- 1999 Museum of Modern Art, Niepołomice, Polen
- 1998 Fogg Art Museum Harvard University, Cambridge, Massachusetts
- 1993 Galerie nationale du Jeu de Paume, Paris
- 1988 David Rabinowitch, Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld
- 2015 David Rabinowitch: Church Drawings, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2013 NUR SKULPTUR! Kunsthalle Mannheim
- 2013 Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- 2011 Die Natur der Kunst Kunstmuseum Winterthur
- 2011 Neue Farben. Eine Auswahl aus der Sammlung Kemp Museum Kunst Palast, Düsseldorf
- 2010 Modern Times: responding to chaos Kettle´s Yard, Cambridge
- 2009 1968. Die Große Unschuld Kunsthalle Bielefeld
- 2008 Haus und Himmel Museum Kurhaus Kleve
- 2007 MARTa schweigt MARTa Herford, Herford
- 2006 Von Doig bis Rabinowitsch Provinzial Kunstmuseum Bonn
- 2004 David Rabinowitch Musée d’art contemporain de Montréal, Kanada
- 2004 National Gallery of Canada, Ottawa, Kanada
- 2000 Rabinowitch Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Deutschland
- 1992 David Rabinowitch Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Deutschland
- 1989 Einleuchten Deichtorhallen, Hamburg, Deutschland, Gruppenausstellung von Harald Szeemann
- 1987 documenta 8 Kassel
- 1986 Situation Kunst für Max Imdahl[7]
- 1982 documenta 7 Kassel
- 1978 Raoul De Keyser, David Rabinowitch, Richard Tuttle, Philippe Van Snick SMAK Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent
- 1977 forum metall, Linz/OÖ
- 1977 Skulptur.Projekte, Münster
- 1977 documenta 6 Kassel
- 1975 David Rabinowitch mit Klaus Rinke Museum Wiesbaden[8], Wiesbaden, Deutschland
Werke in öffentlichen Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Skulpturengarten der Kunsthalle Bielefeld
- Immanuel-Kant-Park Duisburg
- Schlosspark Haus Weitmar Bochum
Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1974 Kunstpreis des New York State Council
- 1977 Auszeichnung des Canada Council, den Victor M. Lynch Award of Distinction
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- David Rabinowitch Metrische (romanische) Konstruktionen Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, München 2000
- David Rabinowitch Baumzeichnungen. Drawings of a Tree 1972–1979 Künstlerbuch, Düsseldorf 1993
- Situation Kunst für Max Imdahl. Gotthard Graubner, Norbert Kricke, Maria Nordman, David Rabinowitch, Arnulf Rainer, Jan Schoonhoven, Richard Serra. Düsseldorf 1993 ISBN 3-928762-12-5
- David Rabinowitch: Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Stuttgart 1992
- Neiman, K. (Hg.): Tyndale Sculptures. Sculpture for Max Imdahl 1988, New York 1990
- Bernd Fäthke, Klaus Rinke und David Rabinowitch, Ausst. Kat.: 9. Aktion im „Raum 27“, Museum Wiesbaden, 30. Sept. – 4. Okt. 1975
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Chinati Collection David Rabinowitch (Memento vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive) abgerufen am 10. Februar 2016 (englisch)
- ↑ Roald Nasgaard: The canadian Encyclopedia:David Rabinowitch, abgerufen am 29. Juni 2013.
- ↑ Davic Carrier, Bomb 124, 2013: David Rabinowitch abgerufen am 29. Juni 2013 (englisch)
- ↑ The Brooklyn Rail: David Rabinowitch abgerufen am 29. Juni 2013 (englisch)
- ↑ Willi Kemp (Hrsg.): David Rabinowitsch: Church Drawings. Drawings of Romanesque Churches 1973-1978 from Wookbooks. Ausstellungskatalog. Düsseldorf 2015 o. ISBN.
- ↑ Museumsplattform NRW: David Rabinowitch, abgerufen am 29. Juni 2013.
- ↑ Situation Kunst:David Rabinowitch, abgerufen am 29. Juni 2013.
- ↑ us [Bruno Russ], Einsame Kreise, Die Aktion Rinke/Rabinowitch, Wiesbadener Kurier, Donnerstag, 2. Oktober 1975, S. 8
Personendaten | |
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NAME | Rabinowitch, David |
KURZBESCHREIBUNG | kanadisch-deutscher Bildhauer und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 6. März 1943 |
GEBURTSORT | Toronto |