Faßberg

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Wappen Deutschlandkarte
Faßberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Faßberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 54′ N, 10° 10′ OKoordinaten: 52° 54′ N, 10° 10′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Celle
Höhe: 71 m ü. NHN
Fläche: 102,31 km2
Einwohner: 6172 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 29328
Vorwahl: 05055
Kfz-Kennzeichen: CE
Gemeindeschlüssel: 03 3 51 010
Gemeindegliederung: vier Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Große Horststr. 40-44
29328 Faßberg
Website: www.fassberg.de
Bürgermeister: Hans-Werner Schlitte
Lage der Gemeinde Faßberg im Landkreis Celle
KarteLandkreis CelleNiedersachsenLandkreis HeidekreisLandkreis UelzenLandkreis GifhornRegion HannoverFaßbergSüdheideEschedegemeindefreies Gebiet LohheideBergenWinsenWietzeHambührenCelleAdelheidsdorfHagenWathlingenBröckelEicklingenWienhausenLanglingenHohneLanglingenEldingenAhnsbeckBeedenbostelLachendorf
Karte

Faßberg ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Celle in Niedersachsen. Sie ist umgeben von Wietzendorf, Hermannsburg, Unterlüß und Munster und liegt in der Lüneburger Heide.

Gemeindegliederung

Faßberg gliedert sich in die Ortsteile Faßberg, Müden, Poitzen und Schmarbeck.

Geschichte

Dieser Abschnitt behandelt ausschließlich die Geschichte des Ortsteils Faßberg. Die Geschichte der anderen Ortsteile wird in den Artikeln Müden, Poitzen und Schmarbeck behandelt.

Der Ort Faßberg ist in den 1930er Jahren mitten in der Heide durch den Bau des Fliegerhorstes Faßberg entstanden.[2] Der erste Eintrag in der Geschichte des Fliegerhorstes, Band 1 (vom 6. November 1933 bis 24. August 1939), lautet:

„Am 6. November wurde der erste Spatenstich zur Errichtung des Fliegerhorstes Faßberg […] getan […] Der Name Faßberg wurde nach dem in der Nähe gelegenen, 92 m hohen Faßberg, einen bescheidenen Hügel, gewählt.“

Die Tarnbezeichnung für den Fliegerhorst lautete bis zum 1. Mai 1934 „Deutsche Verkehrsfliegerschule, Abteilung Kunze, Flugplatz Faßberg“, dann Hanseatische Fliegerschule Faßberg e.V. Für die Bauplanung war der Architekt Dr. Georg Sagebiel, der Bruder von Ernst Sagebiel, verantwortlich.

Die heutige Gemeinde Faßberg entstand am 1. Januar 1977 durch Gesetz des Landes Niedersachsen als Einheitsgemeinde.[3] Bevor diese Einheitsgemeinde geschaffen wurde, waren die bis dahin selbstständigen Gemeinden Müden (Örtze) und Poitzen sowie das gemeindefreie Gebiet Faßberg schon seit 1973 eine Samtgemeinde. Diese Samtgemeinde hieß auch Faßberg.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Faßberg setzt sich aus 18 Ratsfrauen und Ratsherren sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister zusammen.

CDU SPD NWG WGF FDP Gesamt
2001 10 6 4 0 0 20 Sitze
2006 8 (41,6 %) 7 (33,9 %) 2 (11,8 %) 2 (7,3 %) 1 (5,5 %) 20 Sitze [4]
2011 8 (43 %) 7 (40,8 %) 1 (5,5 %) 1 (7,8 %) 1 (2,8 %) 18 Sitze

letzte Kommunalwahl am 11. September 2011 [5]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Hans-Werner Schlitte (Einzelbewerber), der in der Stichwahl am 24. September 2006 mit 64,7 % der Stimmen in seiner zweiten Amtszeit bestätigt wurde. Der Gegenkandidat Kay Peters (SPD) erhielt 35,3 % der Stimmen. Zwei weitere Kandidaten (CDU und Einzelbewerber) mussten sich in der Vorrunde geschlagen geben.

Schlitte war bereits bei der Kommunalwahl 2001 in der Stichwahl mit 70,6 % der Wählerstimmen zum Bürgermeister gewählt worden.

Stellvertreter: Peter Pudschun, CDU und Kay Peters, SPD

Ortsvorsteher

  • Faßberg: Angelika Cremer; SPD
  • Müden: Volker Nickel; CDU
  • Poitzen: Torsten Ahrens; (parteilos)
  • Schmarbeck: Carl-Wilhelm Kuhlmann; SPD

Gemeindepartnerschaften

Seit 1989 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde

Yerville in (Frankreich).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Veranstaltungen

  • St. Laurentius Markt in Müden (auch „Müdener Markt“), jeden Mittwoch und Donnerstag nach dem 10.August

Sehenswürdigkeiten

  • Historischer Ortskern von Müden
  • Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin (siehe unten: Museen)
  • St. Laurentius-Kirche in Müden
  • Treppenspeicher aus dem 18. und 19. Jahrhundert
  • Ehemaliger Dorfplatz an der alten Schmiede mit Sod und Wippe
  • Alter Friedhof mit dem Grab von der Heidedichterin Felicitas Rose und dem Maler Fritz Flebbe
  • Ehemaliges Wohnhaus von Felicitas Rose
  • Löns-Gedenktafel am Haus Salzmoor 2a
  • Heidehöfe mit Treppenspeicher in Schmarbeck und Oberohe
  • Lönsstein mit Heidefläche auf dem Wietzer Berg (in Richtung Hermannsburg an der L 214)
  • Haußelberg mit großen Heideflächen bei Gerdehus
  • Wacholderwald mit gespaltenem Findling in den Heideflächen von Schmarbeck
  • Naturschutzgebiet Kiehnmoor bei Schmarbeck
  • Historische Wassermühle in Müden (Verkehrsbüro, Bücherei, Trauzimmer)
  • Wildpark Müden, Heuweg 23 in Müden

Museen

Museumsgelände der Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin mit C-47 der US-Airforce

Die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin in Faßberg wurde am 2. März 1990 durch den damaligen Verteidigungsminister, Gerhard Stoltenberg, eröffnet. Mittlerweile ist es eine dienstliche Einrichtung (Lehrsammlung) der Technischen Schule der Luftwaffe 3 (TSLw3).

In drei Nissenhütten und zwei geschlossenen Eisenbahnwaggons wird unter Verwendung von Originaldokumenten, Ausstellungsobjekten und alten Filmen gezeigt, wie amerikanische und britische Flugzeuge von Faßberg aus Westberlin mit insgesamt 539.112 t Kohle versorgten.

Das Zusammenwirken der Alliierten mit den rund 5000 deutschen Mitarbeitern der GCLO, die für die Arbeiten auf dem Flugplatz zuständig und im Lager Trauen untergebracht waren, wird hier ebenfalls dokumentiert.

Seit 1999 wird im Freigelände der Erinnerungsstätte ein echtes Luftbrückenflugzeug vom Typ Douglas C 47 A Dakota – der FASSBERG FLYER – ausgestellt, das damals in Faßberg im Einsatz war. In der zivilen Version wurde dieser Flugzeugtyp Douglas DC-3, von den Berlinern aber auch liebevoll „Rosinenbomber“ genannt.

Zusätzlich wird in der Erinnerungsstätte in einer vierten Nissenhütte die Geschichte der Bundeswehr von 1956 bis jetzt gezeigt, u. a. 50 Jahre Technische Schule der Luftwaffe 3 (TSLw3) und 25 Jahre Heeresflieger in Faßberg zeigen die Entwicklung des Fliegerhorstes.[6]

Vereinsleben

  • Männerchor Müden-Faßberg und Klassikchor Cantamus
  • Gospelchor
  • Posaunenchor
  • Fanfarenzug Faßberg
  • Jugendspielmannszug Müden
  • Feuerwehrkapelle Müden
  • Allgemeiner Sportverein Faßberg e.V. (ASV Faßberg)
  • Motor- und Touringclub Faßberg (MTC Faßberg)
  • MTV Müden/Örtze e.V. von 1913
  • Schützengilde Faßberg e.V.
  • Tennisclub Blau-Weiß Faßberg e.V.
  • Deutscher Amateur-Radio-Club e.V., OV H07 Faßberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

  • In Faßberg ist die Bundeswehr mit der Technischen Schule der Luftwaffe 3, dem Transporthubschrauberregiment 10, der Fachschule der Luftwaffe, der Deutsch-Französischen Ausbildungseinrichtung Tiger, dem Sanitätszentrum Faßberg, dem Familienbetreuungszentrum Faßberg und der Standortverwaltung Bergen, Außenstelle Faßberg, vertreten.
  • Bücherei (Immenweg 1 in Faßberg und Unterlüßer Str. 5 in Müden)
  • Freibad Herrenbrücke
Katholische Kirche Heilig Geist

Religionen

Im Ortsteil Faßberg befinden sich die folgenden Kirchen:

Die Kirche St. Michael wurde 1938 als Simultankirche errichtet (Fuchsbau 8), sie gehört heute zum evangelisch-lutherischen Kirchengemeindeverband Müden-Faßberg. Zur Kirchengemeinde gehört auch eine 1977 erbaute und später erweiterte Kindertagesstätte (Hasenheide 52).

Die katholische Kirche Heilig Geist wurde 1967 errichtet (Hasenheide 3), sie dient auch als Standortkirche und gehört heute zur Pfarrgemeinde St. Michael in Munster. Vor dem Bau der Kirche fanden katholische Gottesdienste in der heute evangelischen Simultankirche statt.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Ende, Peter Müller, Urs Müller: Celle – Stadt und Landkreis. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937843-11-7
  • Christoph M. Glombek: Chronik der Gemeinde Faßberg mit den Ortschaften Müden/Örtze, Poitzen und Schmarbeck. Faßberg 2002
  • Hans Stärk: Geschichte von Faßberg. Faßberg 1983
Commons: Faßberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Die bebilderte Geschichte des Fliegerhorstes auf geschichtsspuren.de (vormals lostplaces.de).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 224.
  4. Endergebnis der Kommunalwahl 2006.
  5. Endergebnis der Kommunalwahl am 11. September 2011
  6. Webseite des Luftbrückenmuseums.