Gillersdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 36′ N, 11° 1′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16070022
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Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Ilm-Kreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Großbreitenbach | |
Höhe: | 660 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,83 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16070022 (31. Dez. 2023)[1]
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98701 | |
Vorwahl: | 036781 | |
Kfz-Kennzeichen: | IK, ARN, IL | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 70 022 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schwarzburger Straße 58 98701 Gillersdorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ramona Pabst | |
Lage der Gemeinde Gillersdorf im Ilm-Kreis | ||
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Gillersdorf ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen in Deutschland.
Geografie
Gillersdorf liegt östlich des 808 m hohen Langen Berges in etwa 680 Metern Höhe. Südlich des Ortes erstreckt sich die Großbreitenbacher Hochfläche, die kaum bewaldet ist und früher vor allem zur Schafzucht und zum Flachsanbau genutzt wurde. Nahe Gillersdorf entspringt der Breitenbach, ein Nebenfluss der Schwarza, der Großbreitenbach seinen Namen gab.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Gehren, Herschdorf, Friedersdorf, Großbreitenbach
Geschichte
Die Gemeinde wurde 1452 erstmals urkundlich erwähnt.
Gillersdorf war 1682 von Hexenverfolgung betroffen. Eine Frau geriet in einen Hexenprozess.[2]
Im Jahr 1825 vernichtete ein Großbrand etwa die Hälfte aller Häuser in Gillersdorf. Früher lebte der Ort vor allem von der Weberei. 1843 hatte Gillersdorf 495 Einwohner. Schon damals wanderten viele Menschen auf Grund der in Gillersdorf herrschenden Armut aus. 1872 wurde der Sportverein, der sich heute SV Gillersdorf 1872 e. V. nennt, gegründet. Die Freiwillige Feuerwehr Gillersdorf wurde 1876 gegründet und sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.
Das Dorf gewann 2003 den zweiten Platz im thüringenweiten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Seinen Namen erhielt Gillersdorf von der Herstellung der Gillen (kleine Back- oder Schlachtmulden aus Holz), die in der Frühzeit des Bestehens des Ortes eine wichtige Einnahmequelle war.
Religion
43 % der Einwohner gehören der evangelischen Kirche an, 2 % sind katholisch.[3] Die Dorfkirche Gillersdorf gehört der evangelisch-lutherischen Gemeinde, der auch die Protestanten aus Friedersdorf angehören; zuständig ist das Pfarramt Großbreitenbach im Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die wenigen Katholiken gehören zur Pfarrei St. Josef (Ilmenau).
Politik
Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Großbreitenbach.
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Gillersdorf besteht aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren.
(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)
Bürgermeister
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Ramona Pabst wurde am 05. Juni 2016 gewählt.
Wirtschaft und Verkehr
Gillersdorf war über Jahrhunderte von der Weberei als dominierenden Wirtschaftszweig geprägt. Des Weiteren wurden im Ort bis 1911 Schiefer abgebaut und bis 1934 Holzspielwaren in der einzigen Fabrik des Ortes produziert. Zu DDR-Zeiten arbeiteten die meisten Gillersdorfer in Großbreitenbach.
Straßen verbinden den Ort mit Großbreitenbach, Böhlen und Herschdorf. Von 1882 bis 1998 besaß der Ort einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Ilmenau–Großbreitenbach über den Bahnhof Neustadt-Gillersdorf an der Hohen Tanne, der etwa 2 km südwestlich des Ortes lag.
Persönlichkeiten
- Johann Samuel Ferdinand Blumröder (* 27. Juli 1793 in Gillersdorf; † 31. Oktober 1878 in Erfurt), evangelisch-lutherischer Geistlicher
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 255.
- ↑ Zensusdatenbank