Horst Krumpen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Horst Krumpen (* 15. Juli 1966 in Inden[1]) ist ein deutscher Kaufmann und Politiker (FDP, Die Linke).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krumpen ist ausgebildeter Kaufmann und studierter Sozialpädagoge. Zwölf Jahre diente er als Berufssoldat und Offizier bei der Bundeswehr.[2] 1986 trat er in die FDP ein. 1998 wurde er zum Schriftführer des FDP-Landesverbandes Bayern und war damit Mitglied des FDP-Landesvorstandes,[3] im Jahr 2000 zum ehrenamtlichen Generalsekretär der FDP Bayern[4] neben seiner Tätigkeit als selbständiger Sportartikelverkäufer gewählt. Dieses Amt übte er bis Ende September 2004 aus.[5] Gleichzeitig war er von 2001 bis Ende 2004 Mitglied des FDP-Bundesvorstandes.[6] 2002 kandidierte er für den Deutschen Bundestag im Wahlkreis Kulmbach als Direktkandidat und wurde Viertplatzierter.[7] 2003 war er Spitzenkandidat der Mittelfränkischen FDP bei der Landtagswahl in Bayern[8] und stand auf Platz 1 der Landesliste, die FDP scheiterte jedoch an der Fünf-Prozent-Hürde.[9] Bei der Bundestagswahl 2005 kandidierte er erneut für den Deutschen Bundestag, diesmal im Wahlkreis Schweinfurt.[10] Für seine Verdienste um die FDP in Bayern wurde Krumpen mit der Thomas-Dehler-Medaille in Gold geehrt.

Von Oktober 2004[2] bis Ende 2006 war er als hauptamtlicher Landesgeschäftsführer[11] und Pressesprecher der FDP Berlin,[12] von 2007 bis 2009 als Leiter der Liberalen Bürgerbüros für den Fraktionsvorsitzenden der FDP-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Michael Roolf, tätig.[13]

Im Juni 2010 trat Krumpen aus der FDP aus,[13] im Oktober 2010 in die Partei Die Linke ein,[14] weil er über die Sprüche von der „spatrömischen Dekadenz“ und das Ignorieren der sozialen Frage der FDP erbost gewesen sei.[15] Seit April 2015 ist Krumpen Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Die Linke Nordwestmecklenburg.[16][17] Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016 war er Direktkandidat im Wahlkreis Wismar[18] und stand auf Platz 27 der Landesliste.[19] Bei der Bundestagswahl 2017 war er Direktkandidat im Wahlkreis Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg II – Landkreis Rostock I[14] und erreichte den 4. Platz.[20] 2018 war er Bürgermeisterkandidat für Die Linke in Wismar[21] und erreichte den dritten Platz.[22] Seit Mai 2019 Mitglied des Kreistages Nordwestmecklenburg[23] und der Bürgerschaft der Hansestadt Wismar.[24] Anfang August 2021 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden der Fraktion Die Linke in der Bürgerschaft Wismars gewählt, nachdem er diese Funktion bereits ab Juni 2021 kommissarisch ausgefüllt hatte.[25] 2021 kandidierte er im Wahlkreis Wismar für Die Linke bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern als Direktkandidat,[26] wurde jedoch nur Viertplatzierter.[27] Seit März 2022 ist Krumpen stellvertretender Landesvorsitzender DIE LINKE Mecklenburg Vorpommern.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krumpen ist alleinerziehender Vater und hat einen Sohn.[28] Er betreibt einen Laden in Wismar.[29] Er engagiert sich 2007 im Netzwerk für Demokratie und Toleranz gegen Neonazismus in Wismar.[30][31][32]

Seit März 2019 ist er Landesvorsitzender des ADFC in Mecklenburg-Vorpommern[33][34] und wurde im August 2021 und im März 2023 wiedergewählt.[35] Krumpen engagiert sich für einen fahrradfreundlichen Verkehrswegsausbau.[36]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach Unterlagen aus dem Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach.
  2. a b Dirk Westphal: Ein Bayern-General kommt nach Berlin, welt.de, 21. November 2004.
  3. Bruno Jahn: Biographisches Handbuch der deutschen Politik, 2004, S. 427 [1]
  4. Albert Oeckl: Taschenbuch des Öffentlichen Lebens, Deutschland, 2002/2003, 52. Jahrgang, Festlandverlag, S. 938 [2]
  5. Peter Issing: Leutheusser-Schnarrenberger ohne General, Welt am Sonntag, 5. September 2004.
  6. Bruno Jahn: Biographisches Handbuch der deutschen Politik. Band 1, 2004, S. 427.
  7. FEDERAL REPUBLIC OF GERMANY: LEGISLATIVE ELECTION OF 22 SEPTEMBER 2002, Bayern, Wahlkreis 241: Kulmbach.
  8. FDP Mittelfranken trifft sich in Greding zu Strategiekonferenz, donaukurier.de, 6. Mai 2013: „Der bayerische Generalsekretär Horst Krumpen, der selbst Spitzenkandidat der mittelfränkischen FDP für die Landtagswahl ist“.
  9. Robert Kofer: Freudig im Wahlkampf: "Ich kandidiere aus ganzem Herzen", donaukurier.de, 2. September 2003
  10. Horst Krumpen Direktkandidat, mainpost.de, 6. Juli 2005.
  11. Albert Oeckl: Taschenbuch des Öffentlichen Lebens, Band 56, Festland-Verlag, 2007, S. 1109 [3]
  12. Stefan Schulz: FDP-Landesgeschäftsführer Horst Krumpen soll zum Jahresende gehen. In: Die Welt, 12. Oktober 2006. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
  13. a b Bernhard Honnigfort: Glaubwürdigkeit und andere Kleinigkeiten, fr.de, 14. Juni 2010.
  14. a b Roland Güttler: Bundestagswahl in Crivitz: Teilhabe mehr als Grundsicherung, svz.de, 5. September 2017.
  15. Norbert Wallet: Spitzenkandidaten im Wahlkampf: Bartsch setzt auf Linkspartei pur, stuttgarter-zeitung.de, 30. August 2017
  16. Führungswechsel bei den Linken Horst Krumpen ist neuer Vorsitzender in Nordwestmecklenburg, Schweriner Volkszeitung, 22. April 2015 auf genios.de
  17. Nordwestmecklenburg: Horst Krumpen bleibt Linken-Kreischef, ostsee-zeitung.de, 6. August 2021
  18. Presseinformation zur Landtagswahl, Nordwestmecklenburg.
  19. Amtsblatt für Mecklenburg Vorpommern, Nr. 30, 2016, S. 848 PDF-Datei, S. 3.
  20. Der Bundeswahlleiter: Direktkandidat(innen) in Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg II – Landkreis Rostock I - Der Bundeswahlleiter. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2017; abgerufen am 15. September 2017.
  21. „Nichts ist so gut, dass es nicht besser werden kann“, ostsee-zeitung.de, 20. März 2018.
  22. Wismars Bürgermeister Thomas Beyer wiedergewählt, sueddeutsche.de, 15. April 2018.
  23. Diese Politiker sitzen jetzt im Kreistag Nordwestmecklenburg, ostsee-zeitung.de, 27. Mai 2019: „Die Sitze der Linken gehen an: Jörg Bendiks, Björn Griese, Michael Heinze, Judith Keller, Thomas Konieczny, Ralph Krüger, Horst Krumpen, Renate Lüders, Simone Oldenburg und Volkmar Schulz“.
  24. Ergebnis der Wismarer Bürgerschaft ist da: SPD bleibt vorne, AfD erreicht Fraktionsstärke, CDU verliert, ostsee-zeitung.de, 27. Mai 2019: „Ebenfalls zwei Sitze weniger bekommt die Linke. Für sie Crista Hagemann, Horst Krumpen, Renate Lüders, Reinhard Sieg und Marion Wienecke im neuen Stadtparlament.“
  25. Horst Krumpen ist neuer Chef der Linken-Fraktion der Wismarer Bürgerschaft, ostsee-zeitung.de, 6. August 2021.
  26. NDR Kandidat:innencheck: Horst Krumpen (Die Linke), Landtagswahl 2021, wdr.de.
  27. Wahlkreis 10: Wismar, ndr.de, 27. September 2021.
  28. Horst Krumpen, originalsozial.de
  29. Sein Ziel: Zurück nach Berlin, svz.de, 9. August 2017
  30. n Philipp Wittrock: Neonazi-Szene in Wismar Werwölfe im Weltkulturerbe, spiegel.de, 18. August 2007
  31. Bürger machen gegen rechte Szene mobil: "Schöner Leben ohne Naziläden", t-online.de, 13. September 2007
  32. Mathias Brodkorb: Rechtsextremismusexpertin und Buchautorin Andrea Röpke in Wismar, endstation-rechts.de, 14. September 2007
  33. Horst Krumpen ist neuer Landesvorsitzender des ADFC, ostsee-zeitung.de, 18. März 2019.
  34. Kritik an „autozentrierter Verkehrsplanung“, zeit.de, 3. August 2021.
  35. ADFC: Kostenfreie Beförderung von Rädern im Nahverkehr, abendblatt.de, 16. August 2021
  36. Heike Becker: Bordsteinkanten und Schutzstreifen: Wie wird Radfahren attraktiver?, Dorf Stadt Kreis – starke Geschichten aus dem Norden, NDR 1 Radio MV, 14. Oktober 2021